Zuzahlungen
Moderator: Czauderna
Hallo,
"der Vorwurf "Märchenonkel""
ich persönlich denke, dass Enya hier kräftig am Mythos PKV strickt. Wenn sie den Höchstbeitrag in der GKV bezahlen würde, dann müsste, wenn man nach ihren eigenen Angaben geht, ihr Mann um die 300 Euro monatlich in der PKV bezahlen - wohl gemerkt mit um die 60. Beitragsanpassungen habe es höchstens im Bereich der Inflationsrate gegeben.
Allein in den vergangenen 20 Jahren betrug die allgemeine Inflationsrate insgesamt 38,3 Prozent. Die Ausgaben der PKV stiegen allein seit dem Jahr 2000 um 46, 1 Prozent pro Person. Insgesamt kann man also, vorsichtig ausgedrückt, sagen, dass es sich dabei um einen extremst günstigen Tarif handelt. Einen märchenhaft günstigen Tarif sogar. Und das auch nur, wenn Enya tatsächlich den Höchstbeitrag bezahlt - alles darunter würde ihre Angaben komplett unglaubwürdig machen.
Einmal abgesehen davon, dass sich die Frage stellt, warum Enya nicht schon vor langer Zeit den Schritt in die PKV gegangen ist, wenn dort angeblich alles so viel besser ist.
Aber zur Sache mit den Terminen: Ja, man bekommt nicht immer sofort einen Termin. Das ist übrigens auch eine Erfahrung, die privat Versicherte immer wieder machen müssen. Wenn man einen Arzt benötigt, zum Beispiel für eine Wundkontrolle, oder aber einen Gipswechsel oder eine Röntgenkontrolle, wendet man sich an eine chirurgische Praxis, wo man dann gesagt bekommt, dass es Termin in absehbarer Zeit nicht gibt, aber man gerne mit Wartezeit vorbei kommen kann, genauso wie der Hausarzt so etwas auch sagen wird. Das hat dann aber nichts mit Luxus oder Holzbank zu tun, sondern damit, dass der Arzt nicht einfach einen Termin frei hält, weil Frau Enya sich vielleicht verletzen könnte.
In den meisten deutschen Region halten sich die Ärzte (bis vielleicht auf Orthopäden) ohnehin keine Stunden für Privatpatienten frei, weil sie in dieser Zeit meist untätig rumsitzen würden: So viele Privatpatienten gibt es nicht.
"der Vorwurf "Märchenonkel""
ich persönlich denke, dass Enya hier kräftig am Mythos PKV strickt. Wenn sie den Höchstbeitrag in der GKV bezahlen würde, dann müsste, wenn man nach ihren eigenen Angaben geht, ihr Mann um die 300 Euro monatlich in der PKV bezahlen - wohl gemerkt mit um die 60. Beitragsanpassungen habe es höchstens im Bereich der Inflationsrate gegeben.
Allein in den vergangenen 20 Jahren betrug die allgemeine Inflationsrate insgesamt 38,3 Prozent. Die Ausgaben der PKV stiegen allein seit dem Jahr 2000 um 46, 1 Prozent pro Person. Insgesamt kann man also, vorsichtig ausgedrückt, sagen, dass es sich dabei um einen extremst günstigen Tarif handelt. Einen märchenhaft günstigen Tarif sogar. Und das auch nur, wenn Enya tatsächlich den Höchstbeitrag bezahlt - alles darunter würde ihre Angaben komplett unglaubwürdig machen.
Einmal abgesehen davon, dass sich die Frage stellt, warum Enya nicht schon vor langer Zeit den Schritt in die PKV gegangen ist, wenn dort angeblich alles so viel besser ist.
Aber zur Sache mit den Terminen: Ja, man bekommt nicht immer sofort einen Termin. Das ist übrigens auch eine Erfahrung, die privat Versicherte immer wieder machen müssen. Wenn man einen Arzt benötigt, zum Beispiel für eine Wundkontrolle, oder aber einen Gipswechsel oder eine Röntgenkontrolle, wendet man sich an eine chirurgische Praxis, wo man dann gesagt bekommt, dass es Termin in absehbarer Zeit nicht gibt, aber man gerne mit Wartezeit vorbei kommen kann, genauso wie der Hausarzt so etwas auch sagen wird. Das hat dann aber nichts mit Luxus oder Holzbank zu tun, sondern damit, dass der Arzt nicht einfach einen Termin frei hält, weil Frau Enya sich vielleicht verletzen könnte.
In den meisten deutschen Region halten sich die Ärzte (bis vielleicht auf Orthopäden) ohnehin keine Stunden für Privatpatienten frei, weil sie in dieser Zeit meist untätig rumsitzen würden: So viele Privatpatienten gibt es nicht.
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- Beiträge: 1363
- Registriert: 21.03.2009, 22:52
ich will niemandem zu nahe treten, aber ich frage mich langsam, ob es sich hier eventl. um ein Fake handelt.....
wieso?
Ausnahme: wenn der privat Versicherte Beamter ist und nur 30% absichern muss - dann aber wäre der Vergleich irgendwie unfair, weil die GKV ja 100% abdeckt
also sind diese Beiträge zumndest übertrieben oder es wurden (mehr oder weniger bewusst) Fakten ausgelassen (PKV-Versicherter Beamter mit 70% Beihilfe?) oder es ist ein Fake.
wieso?
Ich bezahle monatlich (bei gleichem Einkommen) etwa doppelt soviel. Wir nähern uns beide jetzt dem Rentenalter, sind bisher kerngesund, aber können uns natürlich vorstellen, dass das nicht so bleiben wird.
Gleich werde ich sauer. Dies Märchen, dass die Beiträge meines Mannes "demnächst" unglaublich steigen werden, höre ich mir jetzt seit über 30 Jahren an.
NEIN - das tun sie nicht. Seit damals sind meine Beiträge ständig gestiegen. Seine eher inflationsbereinigend.
ich halte es für recht unwahrscheinlich, dass im Rentenalter (also im Alter von 65+), der privat Versicherte den halben Beitrag zahlt wie der (oder die) gesetzlich VersicherteWir sind bereits im Rentenalter. Da kehrt sich nichts um.
Ausnahme: wenn der privat Versicherte Beamter ist und nur 30% absichern muss - dann aber wäre der Vergleich irgendwie unfair, weil die GKV ja 100% abdeckt
Ich muss nie zum Arzt, weil ich sowieso gar nicht erst einen Termin bekomme.
Aber wir hatten jetzt einen Fall, dass ich wirklich dringend einen Termin brauchte und es nicht möglich war, einen zu bekommen.
Da muss etwa nach einer Behandlung nach einem Unfall in der Notaufnahme eine ambulante Wundversorgung anschließen und kein Arzt am Ort ist bereit, dafür einen Termin anzubieten, der im Bereich der nächsten sechs Wochen liegt.
dass es Unterschiede im Service - z. B. bei der Terminvergabe - gibt ist bekannt. Aber das jeman dringend (Notfall?) einen Termin benötigt, und gar keinen bekommt, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Genauso wenig, dass jemandem im Krankenhaus "relativ offen gedroht" wird (womit eigentlich?).Ich erinnere mich immer noch mit Schrecken an einen Krankenhausaufenthalt, wo man mir relativ offen drohte.
also sind diese Beiträge zumndest übertrieben oder es wurden (mehr oder weniger bewusst) Fakten ausgelassen (PKV-Versicherter Beamter mit 70% Beihilfe?) oder es ist ein Fake.
Hallo,
übrigens: Unterschiede bei der Terminvergabe gibt es der Studienlage zu Folge nur in in bestimmten deutschen Regionen, und nur bei bestimmten Facharztrichtungen. Anderswo ist man schlicht auf die Gesetzlichen angewiesen - die PKVler rennen einem nicht überall die Tür ein. Und noch viel mehr als das: Sie tun es überhaupt viel seltener, seit die Selbstbehalte steigen. Denn den roten Teppich zahlen die Leute immer öfter selber, und die PKV übernimmt nur ein paar Zentimeter am Ende.
Für Ärzte ist es ein Risiko, auf privat Versicherte zu setzen, auch wenn sie naturgemäß über die geringen Honorare der GKV jammern. Aber es gibt nun mal an die 70 Millionen GKVler in Deutschland, die Umsatz, wenn auch auf die Person umgerechnet gering, aber in der Masse doch ziemlich anständig generieren, und vor allem: Das Geld kommt. Bei der PKV weiß man nicht, ob die Leute kommen, und man weiß auch nicht, ob am Ende das Geld kommt. Die Zahlungsausfälle bei PKVlern sind immens.
übrigens: Unterschiede bei der Terminvergabe gibt es der Studienlage zu Folge nur in in bestimmten deutschen Regionen, und nur bei bestimmten Facharztrichtungen. Anderswo ist man schlicht auf die Gesetzlichen angewiesen - die PKVler rennen einem nicht überall die Tür ein. Und noch viel mehr als das: Sie tun es überhaupt viel seltener, seit die Selbstbehalte steigen. Denn den roten Teppich zahlen die Leute immer öfter selber, und die PKV übernimmt nur ein paar Zentimeter am Ende.
Für Ärzte ist es ein Risiko, auf privat Versicherte zu setzen, auch wenn sie naturgemäß über die geringen Honorare der GKV jammern. Aber es gibt nun mal an die 70 Millionen GKVler in Deutschland, die Umsatz, wenn auch auf die Person umgerechnet gering, aber in der Masse doch ziemlich anständig generieren, und vor allem: Das Geld kommt. Bei der PKV weiß man nicht, ob die Leute kommen, und man weiß auch nicht, ob am Ende das Geld kommt. Die Zahlungsausfälle bei PKVlern sind immens.
Ihr seid ja ein "sympathisches" Ründchen.
Na gut, die Informationen, die ich wollte, habe ich schon.
Ergänzend noch: das Drama spielt sich in einer Großstadt ab. Da gibt es keine persönlichen Bekanntschaften mit Ärzten wie auf dem Lande. Und jeder Arzt geht natürlich auch davon aus, dass der Patient bei einer Absage leicht Ersatz findet.
Durch die Selbstständigkeit muss ich natürlich den Arbeitgeberanteil auch bezahlen. Mag sein, dass es dadurch unsinnig wird, in einer GKV zu sein.
Ich habe tatsächlich immer mal überlegt, zur PKV zu wechseln. Ich lese hier schon sehr, sehr lange immer mal. Ich habe bisher immer geglaubt, was hier aus jeder Zeile tropft: "Im Alter wird die PKV unbezahlbar." Tatsächlich wäre sie das für mich bei einem Wechsel jetzt auch. Wegen des hohen Eintrittsalters. Das auch eine Zusatzversicherung unsinnig macht. Deshalb bezahle ich jetzt halt selbst privat. Und die GKV bietet zumindest mal eine Art Netz, falls ich das mal nicht mehr kann.
Na gut, die Informationen, die ich wollte, habe ich schon.
Ergänzend noch: das Drama spielt sich in einer Großstadt ab. Da gibt es keine persönlichen Bekanntschaften mit Ärzten wie auf dem Lande. Und jeder Arzt geht natürlich auch davon aus, dass der Patient bei einer Absage leicht Ersatz findet.
Durch die Selbstständigkeit muss ich natürlich den Arbeitgeberanteil auch bezahlen. Mag sein, dass es dadurch unsinnig wird, in einer GKV zu sein.
Ich habe tatsächlich immer mal überlegt, zur PKV zu wechseln. Ich lese hier schon sehr, sehr lange immer mal. Ich habe bisher immer geglaubt, was hier aus jeder Zeile tropft: "Im Alter wird die PKV unbezahlbar." Tatsächlich wäre sie das für mich bei einem Wechsel jetzt auch. Wegen des hohen Eintrittsalters. Das auch eine Zusatzversicherung unsinnig macht. Deshalb bezahle ich jetzt halt selbst privat. Und die GKV bietet zumindest mal eine Art Netz, falls ich das mal nicht mehr kann.
Hallo,
dann leg' doch die Karten mal auf den Tisch, damit wir wissen, wovon wir reden: Wie viel zahlst Du; wie viel zahlt Dein Mann; welchen Selbstbehalt hat er? Und vor allem: Wie viel hat er vor 30 Jahren bei seinem Einstieg bezahlt?
Bei wie vielen Ärzten hast Du es probiert, und welche Fachrichtung hatten diese Ärzte?
dann leg' doch die Karten mal auf den Tisch, damit wir wissen, wovon wir reden: Wie viel zahlst Du; wie viel zahlt Dein Mann; welchen Selbstbehalt hat er? Und vor allem: Wie viel hat er vor 30 Jahren bei seinem Einstieg bezahlt?
Bei wie vielen Ärzten hast Du es probiert, und welche Fachrichtung hatten diese Ärzte?
Welche Regionen?vlac hat geschrieben:Unterschiede bei der Terminvergabe gibt es der Studienlage zu Folge nur in in bestimmten deutschen Regionen, und nur bei bestimmten Facharztrichtungen.
Ich hatte heute gerade das Vergnügen. Wollte mich in einer spezialisierten Krankenhausabteilung für eine bestimmte mehrtägige Untersuchung anmelden. Die müsste nicht innerhalb der nächsten Woche sein, aber schon in absehbarer Zeit (und diese Spezialisierung gibt es in der Region sonst nicht). Nächster freier Termin ist im Januar. Und direkt vor dieser Auskunft lässig eingestreut die Frage "gesetzlich oder privat versichert?"
Hallo,röschen hat geschrieben:Welche Regionen?vlac hat geschrieben:Unterschiede bei der Terminvergabe gibt es der Studienlage zu Folge nur in in bestimmten deutschen Regionen, und nur bei bestimmten Facharztrichtungen.
Ich hatte heute gerade das Vergnügen. Wollte mich in einer spezialisierten Krankenhausabteilung für eine bestimmte mehrtägige Untersuchung anmelden. Die müsste nicht innerhalb der nächsten Woche sein, aber schon in absehbarer Zeit (und diese Spezialisierung gibt es in der Region sonst nicht). Nächster freier Termin ist im Januar. Und direkt vor dieser Auskunft lässig eingestreut die Frage "gesetzlich oder privat versichert?"
ja, es ist regional unterschiedlich - ich wohne und arbeite in Hessen (Rhein-Main-Gebiet). Aufgrund meiner Tätigkeit kann ich mir auch ein Urteil erlauben.
Je nach Fachgebiet sind die Wartezeiten bei der Terminvergabe unterschiedlich -das reicht vom Internisten (wenige Tage) bis hin zum Orthopädischen Facharztzentrum von drei Monaten.
Was die Privatpatienten betrifft, so haben die keinen entscheidenden Vorteil.
Gruss
Czauderna