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Re: Wer nimmt die KKH noch ernst ?
Verfasst: 31.01.2012, 00:26
von Spezi
Zu dem Schuldverweis in Richtung Gesetzgeber / BVA hat der Herr Jacobs von der AOK einen schönen Kommentar abgegeben der eine schallende Ohrfeige "durch die Blume" darstellt:
Für Wilfried Jacobs, Chef der AOK Rheinland/Hamburg, kommt das Ende des Experiments nicht überraschend. "Die Partner sind mit viel zu hohen Erwartungen an die Zusammenarbeit gegangen", sagt er. Gerade die Vorstellung eines gemeinsamen Versorgungsmanagements sei unrealistisch gewesen.
Der Verweis auf die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen greift Jacobs' Ansicht nach nicht. "In dieser Hinsicht hat sich in den vergangenen drei Jahren nicht sehr viel verändert."
Was mich so furchtbar wütend macht, ist, dass diese beiden Herren die KKH kontinuierlich heruntergewirtschaftet haben und die Spirale des Niedergangs sich immer schneller dreht.
Das Handeln dieser Männer ist sinn- und planlos.
Selbst wenn dieser Vorstand jetzt umgehend gehen würde, ist es fraglich, ob die Kasse noch zu retten ist und es wird, wenn sie überlebt, viele, viele Jahre dauern, bis sie wieder Fuß gefasst hat.
Vor einigen Jahren hat Ulla Schmidt K. öffentlich im WDR vorgeworfen, er wisse nicht, was in seinem Unternehmen vorgeht. Sie hatte völlig recht.
Und wenn man dann vor Ort sieht, mit welchem Engagement und mit welcher Einsatzbereitschaft die Mitarbeiter um ihre KKH kämpfen, dann ist es noch schlimmer und macht mich depressiv.
Irgendwer hat mal gesagt (Entschuldigung für die Wortwahl): Soviel kann ich gar nicht fressen, wie ich kotzen könnte.
Verfasst: 31.01.2012, 01:43
von leser
nanu, was ist los mit Dir?
Hängst Du so sehr an der Allianz?
Nicht vergessen, die haben auch ihre eigenen Interessen -
ftd.de/unternehmen/versicherungen/:zukunft-der-pkv-allianz-bekennt-sich-zur-kranken-vollversicherung/60137137.html - deswegen hat sich auch niemand gänzlich auf den Vertrieb der Allianz verlassen
...und wenn die Schnittmengen bei einer Kooperation kleiner werden, schaut man, ob was besseres geht. Stichwort: Mehr wettbewerbliche Spielräume für die Krankenkassen oder Wahltarife oder was auch immer. Die Welt dreht sich weiter.
Der Klusen von der TK wollte die Kassen ja schon gleich ganz privatisieren... ( focus.de/finanzen/versicherungen/krankenversicherung/kassenchef-klusen-die-kassen-muessen-privatisiert-werden_aid_491470.html )
Monatelang diskutieren wir hier über Klientelpolitik der FDP, und nu hat's auf einmal keine Änderungen in den letzten 3 Jahren gegeben?? Deswegen hat der Jacobs vermutlich ebenfalls die Kooperation mit der DKV beendet (Juli 2011), weil der Gesetzgeber alle Weichen Richtung Kooperation gestellt hat... Schon klar.
Naja, ab 2013 kommt's sowieso wieder anders
Verfasst: 31.01.2012, 10:42
von Grampa
leser hat geschrieben:
Naja, ab 2013 kommt's sowieso wieder anders
das ganze Gesülze um nicht erreichte Ziele, neue Wege, Roadmap 2015, eine sicher monatelang dauernde Suche nach einem neuen Branding (ist ja auch sooo schwer, das alte Logo prae-Allianz war doch schick...) und nich ein Wort zu dem Thema, was sicher die meisten sofort gedacht haben: Fusion
wir waren mal ne Kasse mit langer Tradition und einem altem Versichertenbestand, der uns auch die Treue hielt obwohl wir nie die billigsten waren, ein ständig wechselnder Name/Logo und diese Sprunghaftigkeit bezüglich der Kooperationspartner empfinde ich persönlich als nicht sehr vertrauenserweckend
die Fusion mit der BKK Allianz hatte doch nur einen wirklichen Grund: das Erhöhen des Bekanntheitsgrades der KKH durch einen der bekanntesten Markennamen in Deutschland (ja richtig geraten: ALLIANZ)
tja und nun kann man sich ja mal vorstellen wie es nach aussen wirkt, wenn wir den Namen wieder abgeben...
aber....vllt. bekommen wir ja einen neuen schicken Namen dazu oder vllt. wird ja der Name KKH ein kleiner Zusatz...die BARMER hat es mit der GEK ja vorgemacht, klein genug um geschluckt zu werden ist die KKH ja mittlerweile gemanaged worden....
am meisten ärgert mich ja die Kommunikation INTERN, ist ja nicht so dass Marketingsprüche nur nach aussen gekloppt werden, ich komme mir hier immer öfter als der Depp an der Basis vor der nicht in der Lage ist die Hintergründe zu verstehen -->vllt. ist es sogar so, nur klärt einem das Unternehmen dann offen und ehrlich auf? ich empfinde es nicht so....
neue Chance
Verfasst: 31.01.2012, 11:41
von Kassenbond
Oje, Oje eine Kooperation wird beendet. Jetzt haben die KKH-Vertriebler wieder einen guten Grund, warum sie ihre Ziele nicht erfüllen können. Jetzt wo der ZB abgeschafft wird, hätte man ja wieder Neuaufnahmen generieren müssen, dass funktioniert natürlich jetzt nicht mehr. Anstatt es als eine Chance zu sehen, sich neu aufzustellen, wird wieder nur gejammert und geschimpft. Was hatte denn die KKH von der Allianz außer den Markennamen?
Verfasst: 31.01.2012, 12:26
von Grampa
keine Ahnung worauf du dich beziehst, aber ich kann hier in keinem Post ein Jammern von Vertrieblern der KKH wg. nicht erreichbarer Ziele erkennen
du schmeisst da grad 2 unterschiedliche Themen in einen Topf, was hat denn die Abschaffung des ZB mit dem Kooperationsende zu tun?
Verfasst: 31.01.2012, 12:55
von barkasse
@ Grampa, Spezi (Du bist doch der mit dem Fusionsprognosetalent, nicht?)
Woher nur dieser Frust? Und wo ist das Problem?
Fassen wir die Ereignisse doch einmal kurz zusammen:
2009 fusioniert die KKH mit der BKK Allianz und kooperiert mit der Allianz. Durch den Zusammenschluss mit der BKK wird ein gemeinsamer Marktauftritt möglich. Ein geschicktes Modell, das Medien und Branchenexperten mit Anerkennung bedenken. Die Zeichen der Zeit stehen auf Systemannäherung:
- 2007 Spuren von Systemkonvergenz im WSG: PKV-artige Wahltarife bei der GKV, ein GKV-ähnlicher Basistarif bei den Privaten,
- 2009 will der Koalitionsvertrag von CDU/CSU/FDP, "Möglichkeiten ihrer Zusammenarbeit [GKV und PKV] beim Angebot von Wahl- und Zusatzleistungen erweitern“.
- Ebenfalls 2009 verspricht das CDU-Papier von Koschorrek/Spahn et al eine "verbesserte Kooperation von GKV und PKV – Versicherte sollen Angebote aus einer Hand bekommen können"
In diesem Klima startet 2009 das KKH-Allianz Modell. Dass das Modell einfach aufgrund der Bekanntheit der Marke Allianz besondere Aufmerksamkeit bei der Aufsicht hervorruft, ist zwar nicht wettbewerbsgerecht, da andere Kassen (z. B. Securvita) unbeanstandet grenzüberschreitend operieren, aber vielleicht noch erwartbar. Keineswegs aber erwartbar, dass die Politik die von ihr signalisierten Vorstellungen bezüglich einer Intensivierung der Kooperationsmöglichkeiten von GKV und PKV schlichtweg ignoriert. Vertiefung der Zusammenarbeit? Pustekuchen.
Unter diesen Rahmenbedingungen ist das KKH-Allianz Modell (gemeinsamer Service, gemeinsame Produkte etc) nicht möglich. Bleibt die vertriebliche Dimension der Kooperation. Hier hatte sich die KKH-Allianz von ihrer Warte mehr versprochen. Man will ja wachsen, klappt aber mit der Organisation Allianz einfach nicht. Dass so ein großer Tanker doch noch auf Zack kommt, um die Erwartungen der Kasse zu erfüllen, daran glaubt man jetzt (2012) nicht mehr. Und so kommt man zu dem Entschluss, die Kooperation zu beenden. Kein Weltuntergang, kein Unikum in der GKV (vgl. Lesers AOK-DKV-Beispiel) - nur die Umsetzung der Erkenntnis, dass die Konzessionen, die mit dem Modell verbunden waren, nicht von den Vorteilen getoppt werden. Also etwas Neues.
Aber was?
2013 legt die KKH den Zusatz "Allianz" wieder ab, um das eigene Profil ohne den Partner Allianz wieder zu schärfen. Das ist zunächst einmal alles, worüber man diskutieren kann. Und die Chancen, die damit verbunden sind: Mehr Flexibilität, mehr Freiheiten etc. Die sollte man vielleicht auch mal sehen. Zumindest macht das sicher mehr Spaß, als hier im Forum herumzutrollen.
Dass hierfür auch eine Anpassung des Marktauftritts erfolgen wird, ist keine so große Sache, auch wenn man sich das in Spezihausen vielleicht so vorstellt. Druckstücke werden nie für die Ewigkeit produziert, sondern kontinuierlich neu aufgelegt. Und beim nächsten Mal eben ohne Allianz-Logo. So what? Und was heißt neue Leuchtreklamen? Sind doch in den Niederlassungen vorwiegend noch die alten KKH-Tafeln, für deren Beibehaltung man sich aus Kostengründen entschieden hatte.
Dieses Bescheidwissertum von einigen Foristen hier nervt ziemlich. Die KKH hat etwas gewagt und es hat nicht so funktioniert wie erhofft. Na und? Natürlich kann man sich auch tot stellen, gar nichts tun und abwarten. Dann hat man auch mehr Zeit zum Meckern, nicht? Vielleicht bekommt man aber auch einen Dekubitus vom Liegen. Also, in so einem Unternehmen möchte ich nicht arbeiten.
Verfasst: 31.01.2012, 13:00
von Krankenkassenfee
Hallo,
wobei die Spatzen von den Dächern Pfeifen, dass es der KKH finanziell wesentlich besser geht, als der DAK.
LG, Fee
Verfasst: 31.01.2012, 13:40
von Czauderna
Krankenkassenfee hat geschrieben:Hallo,
wobei die Spatzen von den Dächern Pfeifen, dass es der KKH finanziell wesentlich besser geht, als der DAK.
LG, Fee
Hallo,
seltsame Spatzen - ich habe den Pfiff vernommen, dass sich die KKH
"befreit" hat um sich evtl. neuen Partnern zuzuwenden - scheinen unterschiedlich zu pfeiffen, die Spatzen - demnach gilt das dann auch auch für die Finanzen ??!1
Gruss
Czauderna
Verfasst: 31.01.2012, 13:44
von Grampa
@ barkasse
ich habe meine Empfindungen/Bedenken klar formuliert, das als Frust oder gar als Herumtrollen zu bezeichnen ist ziemlich arrogant und oberflächlich
Verfasst: 31.01.2012, 13:56
von amerin
Ich frage mich, warum so eine "Auflösung" schon ein Jahr davor bekannt gegeben wird?! Für den Vertrieb doch eine sehr schlechte Lösung.
Verfasst: 31.01.2012, 13:57
von barkasse
das ganze Gesülze um nicht erreichte Ziele
klein genug um geschluckt zu werden ist die KKH ja mittlerweile gemanaged worden....
@ grampa, tut mir leid; leider kriege ich es nicht so ausgewogen und sachlich wie Du hin.
Verfasst: 31.01.2012, 14:38
von Grampa
hmm okay, das war sicherlich keine Glanzleistung in Bezug auf Sachlichkeit...dein Sarkasmus ist allerdings total unnötig und überheblich
offensichtlich bist du in einer Position, die es dir ermöglicht so zu argumentieren, da mir offenbar viele Hintergrundinfos fehlen stehen wir da nicht auf einer Ebene - nur warum ist das so? ich bin auch ein jahrelanger Mitarbeiter, stehe immer voll hinter der Kasse, musste immer wieder mit Änderungen klarkommen und habe alles angenommen, was man von mir verlangt hat (allein 3 Dienststellenwechsel in den letzen 1,5 Jahren, unbezahlter Urlaub, massive Mehrarbeit etc.), kann ich dann nicht wenigstens eine offene und ehrliche Kommunikation erwarten? und eben das empfinde ich nicht so
und es geht bei solchen Empfindungen nicht um kalte Fakten, sondern eben darum was bei der "Basis" ankommt, das kann man natürlich lapidar als Frust und Trollen abtun, ob man mit dieser Haltung überzeugt und Mitarbeiter "mitnehmen" kann wage ich zu bezweifeln
Vertrieb
Verfasst: 31.01.2012, 14:46
von Monster
Also man kann ja alles schönreden!!!
Fakt ist, dass der Vertrieb ein jahr lang bis 31.12.12 mit der Allianz Mappe voll bepackt herumtümpelt und nicht so recht weiß was er damit machen soll. Verkaufen, anbieten oder lieber sein lassen.
Die Marke KKH ist ich weis es nicht genau schon x-mal verändert worden.
VW, BMW Audi, Coca Cola usw...mit denen man sich vergleichen will haben Ihr Logo oder Farben nicht permanent verändert.
Und dann will man noch bester Arbeigeber Deutschlands sein oder zumindest unter die ersten zehn kommen. Mein Herr Gesangsverein.
Mir tut der Vertrieb der KKh-ler leid. Immer mehr gute Mitarbeiter verlassen das Unternehmen und die Neueingestellten verstehen zum Teil kein Deutsch weil man ja ein neues Segment (Russisch, Türisch ect) ansprechen will. Gute Nacht Vertrieb - HMI- Methoden, erst mal Verwandte und Bekannte aufnehmen und dann Paris Athen auf Wiedersehen. Wenn das eine Premiumkasse sein soll dann Gute Nacht!!
Verfasst: 31.01.2012, 15:02
von barkasse
@ Grampa, okay. Ich will versuchen, den Sarkasmus ein wenig herunterzufahren. (Ehrlich gesagt, gar nicht so leicht
).
Natürlich kann ich es nachvollziehen, dass so eine Meldung wie die gestrige den ein oder anderen Mitarbeiter verunsichert. Auch jene, die tatsächlich alles (oder wenigstens viel) für das Unternehmen geben. Klar.
Aber schau Dir mal meinen Beitrag noch einmal an (und ignoriere dabei die kleinen Spitzen). Er sollte erklären, warum a) die damalige Entscheidung (Fusion, Kooperation) nicht nur nicht falsch, sondern zum damaligen Zeitpunkt sogar richtig und zukunftsorientiert war und b) die gegenwärtige Entscheidung zum Kurswechsel dennoch ebenfalls richtig und nachvollziehbar ist.
Mag sein, dass der Kurs Verunsicherung erzeugt - aber sollte man deswegen nicht auf ihn einschwenken, weil man den erneuten Wandel scheut und also am Vertrauten festhalten, auch wenn man zu dem Schluss gekommen ist, dass anderswo mehr zu holen sein müsste.
Verfasst: 31.01.2012, 21:38
von Bine
@grampa @spezi
Vielen Dank für Eure Postings.
Die meisten Mitarbeiter der KKH haben in den letzten Jahren viel Herzblut gegeben und dabei massiv Federn gelassen.
Vom Vertrieb bis hin zu den SZ´n und RZ´n wurde auf Teufel komm raus das letzte Restchen Kraft herausgesaugt.
Die Krankenquote der KKH-Mitarbeiter ist massiv in die Höhe geschnellt und viele sind psychisch am Ende.
Die Basis ist gekippt und viele haben die KKH verlassen.
Schade....die KKH war einmal eine Heimat, ein Arbeitgeber für den man alles gern gegeben hat. Das Wir-Gefühl war einzigartig...
Bis die Führung vergaß, dass ein Ruderwettbewerb aus Ruderern besteht und nicht aus Taktgeber und Lenker (die sich über Richtung und Geschwindigkeit bis Heute nicht einig sind).
Die Kooperation mit der Allianz musste schief gehen. Die "Friß-oder-stirb-Methode" mit der die Mitarbeiter auf neue Wege gestellt wurden funktioniert eben nur bedingt.
Hoffentlich besinnt sich die KKH-Führung endlich einmal auf Ihre "alten" Werte. Den Ex-Kollege würde ich es jedenfalls wünschen!
Gruß