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Verfasst: 01.11.2011, 09:09
von CiceroOWL
Das heißt denn also die TK wäre mit rund 375 Mill € beteiligt,Rücklagen 985 Mill €. Ergo kein Problem. Den Rest für das Gesamtsystem möchte ich mir da lieber nicht ausmalen.
Collateral Damage
Verfasst: 01.11.2011, 11:01
von barkasse
Das heißt denn also die TK wäre mit rund 375 Mill € beteiligt,Rücklagen 985 Mill €. Ergo kein Problem. Den Rest für das Gesamtsystem möchte ich mir da lieber nicht ausmalen.
Das wird so sein. Ich hatte aber den Worst-Case gemeint. Klar, die TK - die Richtigkeit der Rechnung unterstellt - müßte nur 375 Mio. zahlen. Aber wäre der Rest der Ersatzkassen hierzu ebenfalls in der Lage? Wenn nicht und die Schwestern würden ebenfalls in den Strudel des Nicht-Zahlen-Könnens gezogen, kämen doch deren Schließungskosten auch auf die TK zu, oder nicht? Wobei: Dann käme es zu (Zwangs-)Fusionen, die aber ebenfalls finanziert werden müssten. Die Kosten würden dann so oder so auch für die TK höher liegen.
Insofern halte ich den öffentlich kommunizierten Sorgenblick der EK-Chefs für mehr als berechtigt. Der von Rebscher unterstellte wettbewerbsschädliche Charakter dieser Aktion ist also allenfalls kollateral und von der DAK geradezu provoziert.
Verfasst: 01.11.2011, 12:45
von CiceroOWL
„Ich bin mir sicher, dass Sie um die Bindung von Jedermann an das geltende Recht wissen!“, mahnt Hecken. „Ich bin mir genauso sicher, dass Sie um die sich aus dem Status der Krankenkassen als Körperschaften des öffentlichen Rechts ergebenden besonderen Pflichten in Bezug auf die strikte Beachtung geltender Rechtsnormen wissen!“
apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Politik/7066.html
Aber was dem Zeus erlaubt ist, ist dem Ochs noch lange nicht erlaubt. Immerhin: In weiten Teilen lesen sich Ihre rechtsphilosophischen Belehrungen wie versehentliche Selbsterkenntnis: „Ich bin mir sicher, dass Sie um die Bindung von Jedermann an das geltende Recht wissen!“ Danke dafür. Einen Spiegel, bitte!
apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Politik/7067.html
Verfasst: 01.11.2011, 15:18
von Kassen_MA
Die Rücklagen der TK müssen wohl eher 1,5 Mrd € sein, nach einem Überschuss von 577 Mio. € im Jahr 2010. Hinzu kommt ein mindest so hoher Überschuss in diesem Jahr. Dann wäre die Rücklage schon über 2 Mrd. €.
tk.de/centaurus/servlet/contentblob/481 ... t-2010.pdf
Zudem werden auch die anderen Ersatzkassen 2011 Überschüsse erzielen. Es hat nur keiner Lust, für eine verfehlte Politik der DAK zu zahlen, die sich gerade abzeichnet. Also muss man vorher handeln.
Bei Griechenland sieht man ja was passiert, wenn man zu spät reagiert.
Einen sonnigen Tag noch
Verfasst: 01.11.2011, 16:36
von leser
Kassen_MA hat geschrieben:einem Überschuss von 577 Mio. € im Jahr 2010.
Nur um die großen Zahlen in die richtige Relation zu setzen...
Zitat TK:
- „Das entspricht dem Ausgabevolumen von zwei Wochen.“
Verfasst: 01.11.2011, 20:29
von roemer70
Danke für die Aufklärung, Kassen_MA!
Verfasst: 01.11.2011, 21:37
von Spezi
Muss das BVA bei einer neuen Kasse überhaupt zustimmen, ob diese mit oder ohne Zusatzbeitrag startet ?
Meines Erachtens eher nicht.
Wenn das tatschlich aber so sein sollte, dann ist allerdings der Termin 1. April zum Wegfall des ZB nicht möglich. Es würde bedeuten, dass die neue Kasse mit ZB startet, ihn aber dann 3 Monate später wieder abschafft.
Das wird das BVA nicht mitmachen.
Verfasst: 01.11.2011, 22:13
von Czauderna
Hallo,
als Mitarbeiter der DAK halte ich mich aus der Diskussion grundsätzlich raus -
was mir nur auffällt ist der Umstand dass seinerzeit, als die Kasse den Zusatzbeitrag eingeführt hat, man die drohende Pleite schon greifbar vor Augen hatte, allerdings nur in den Augen der anderen. Die in den letzten Jahren schon immer die drittgrößte Krankenkasse in Deutschland - dieser Rang wird durch die Fusion nur gefestigt schafft nun den Zusatzbeitrag wieder ab, alle sind froh, die Kunden und die Mitarbeiter, und schon wird schon wieder über Pleite und Haftung gesprochen und geschrieben, vor allem von den Mitbewerbern und deren Mitarbeitern - eine Krankenkasse mit Griechenland zu vergleichen ist barer Unfug.
Die Mitbewerber überbieten sich damit ihren Kunden zu versichern auch im Jahr
2012 keinen Zusatzbeitrag erheben zu wollen, was allerdings nicht den eigenen Kunden zugedacht ist sondern auf die Mitglieder der Kassen abzielt, die einen
Zusatzbeitrag erheben. Mitglieder locken um die eigene Stabilität zu festigen - sicher, ein nachvollziehbarer Grund, ich würde nicht anders handeln.
Nur jetzt einen Brief an die Presse zu lancieren um der grossen Sorge Ausdruck zu verleihen, dass die DAK die Rücknahme des Zusatzbeitrages nicht verkraften
könne - das ist eben zu durchsichtig - hier geht die Angst um, dass es aus ist mit dem fest eingeplanten weiteren Wachstum bei TK,Barmer und Co.
Und wer weiß, wenn die eine oder andere Kasse mit Zusatzbeitrag diesen auch
abschafft aufgrund der Entwicklung der letzten Jahre und Monate, dann könnte sich sogar die damalige Entscheidung für den Zusatzbeitrag am Ende noch auszahlen.
Ich für meinen Teil warte die Entwicklung ab, was anderes bleibt mir auch nicht übrig. Die Experten hier können in aller Ruhe ihre Chaos-Theorie in Sachen
DAK weiter diskutieren - erst wenn der 01.04.2012 da ist, dann sind wir alle schlauer.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 02.11.2011, 14:57
von CiceroOWL
aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/krankenkassen/article/677027/kassenrevolte-dak-vertagt.html
BERLIN (af). Die Chefs der Ersatzkassen, die sich gegen die Abschaffung des Zusatzbeitrags der DAK wenden, sind am Dienstagnachmittag auseinandergegangen, ohne sich über den Streitpunkt "DAK" zu einigen.
Rechtliche Schritte sollen geprüft werden
Gerät eine Ersatzkasse in Schwierigkeiten, muss der gesamte Verbund dafür gerade stehen. DAK-Chef Professor Herbert Rebscher hatte seinen Kontrahenten in der Folge vorgeworfen, sie wollten die DAK im Wettbewerb bewusst schwächen.
Gleichzeitig kündigte er an, rechtliche Schritte gegen die Unterzeichner des Briefes prüfen zu lassen.
Beenden wird die Hängepartie also erst der Spruch des Bundesversicherungsamtes, ob es sich die dann zur DAK Gesundheit fusionierte neue Kasse leisten kann, den Zusatzbeitrag abzuschaffen.
Kasse soll Mindestrücklage aufbauen
Ein positives Votum des Amtes, so war am Dienstag aus Ersatzkassenkreisen zu hören, werde man schlucken müssen.
Dieses bedeute schließlich, dass die DAK Gesundheit ihren finanziellen Verpflichtungen - dazu zählt auch der Aufbau einer Mindestrücklage - nachkommen könne. Die DAK kündigte eine Stellungnahme für voraussichtlich Mittwochvormittag an.
Verfasst: 03.11.2011, 11:14
von Hilfsmittel
http://www.krankenkassenforum.de/fusion ... t5349.html
Lt. BKK Axel Springer entfällt ab 01.04. der Zusatzbeitrag.
Die lehnen sich weit aus dem Fenster:
Warum kann die DAK-Gesundheit ab dem 1. April 2012 auf den Zusatzbeitrag verzichten?
Durch die gute Finanzausstattung des Gesundheitsfonds, die sich laut Schätzerkreis im kommenden Jahr aufgrund der konjunkturellen Lage weiterhin positiv entwickeln wird, kann die DAK-Gesundheit ab April 2012 ohne Zusatzbeiträge wirtschaften. Hinzu kommen Synergieeffekte, die durch die Fusion zwischen der BKK AXEL SPRINGER und der DAK zum 1. Januar 2012 entstehen.
BVA meldet sich zu Wort
Verfasst: 04.11.2011, 13:26
von Hilfsmittel
krankenkassen-direkt.de/news/news.pl?val=1320405188&news=293255816
Verfasst: 04.11.2011, 15:20
von barkasse
Bemerkenswert, da bahnt sich ja ein neuer Turnaround an. Wer jetzt noch daran festhalten will, dass der DAK da ein Mediencoup gelungen ist, der muss eine fein ausdifferenzierte Medienlese betreiben. Oder eben auf die neuen Freunde von Springer setzen:
"Riesenwirbel bei den Krankenkassen: DAK-Chef von Amtskollegen übel mitgespielt, nur weil er den Beitrag senken sollte.
Hamburg. Professor Herbert Rebscher (57) versteht die Welt nicht mehr.." (so oder so ähnlich)
Zusatzbeiträge rechtens
Verfasst: 12.02.2012, 20:55
von CiceroOWL
gkv-netzwerk.de/CMS/Landessozialgericht_Berlin-Brandenburg_hebt_Urteil_gegen_DAK-Gesundheit_auf-52505ab5-de08-4ca7-b789-e5f3a78b1f43_Meldung.html
Zusatzbeitrag rechtens
Verfasst: 12.02.2012, 23:54
von leser
wie erwartet
Verfasst: 13.02.2012, 01:48
von barkasse
Die Richter am Landessozialgericht kassierten die Entscheidung des Berliner Sozialgerichts ein: „Wer Informationen seiner Krankenversicherung erhält, ist gehalten, diese vollständig zu lesen, auch Punkte, die, wie hier, als allgemeine Hinweise bezeichnet werden. Etwas anderes gilt nur dann, wenn solche Hinweise so versteckt sind, dass ein durchschnittlicher Versicherter nicht in der Lage ist, diese zur Kenntnis zu nehmen.
Na, dann Glückwunsch, DAK-G!
Was mir in der Begrüdung so gut gefällt, ist der Verweis auf den durchschnittlichen Versicherten. Wie hat man sich den eigentlich so vorzustellen?
In jeden Fall als Kenner der Materie, nehm ich mal an: Er liest jeden Brief seiner Kasse sehr aufmerksam durch. Wenn er etwas nicht versteht, dann sucht er die Geschäftsstelle seiner Kasse auf und fragt dort nach. Oder ruft einen befreundeten Professor für Versicherungswirtschaft an. Anschließend heftet er das Schreiben in den mit einem Brother-Beschriftungsgerät beschrifteten GKV-Ordner, in den er seit Jahren auch die sorgsam mit Textmarker durchgearbeiteten Kundenmagazine seiner Kasse ablegt. Dass andere Menschen die Schreiben oder die Kundenmagazine ihrer Kasse ungelesen in den Müll werfen, hält er für ein böses wie wirklichkeitsfernes Gerücht.
bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-14746E25-43FDCA86/bst/xcms_bst_dms_33009__2.pdf