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Re: Bitter
Verfasst: 12.10.2011, 13:31
von bkkinsider
BKKBestauner hat geschrieben:Ja, auch ich bin ein ehemaliger Mitarbeiter der BKK für Heilberufe; davon gibt es ja mittlerweile viele. Fast alle haben aber eine bittere Erfahrung gemacht: Im Erzeugen heißer Luft war und ist diese Kasse (zumindest im Bereich des Managements) allererste Klasse! Hohle Worte der jeweiligen Vorstände, Direktoren und Bereichsleiter; bevorzugte Beschäftigung mit schöngeistigen Tätigkeiten (KVP; Kaizen und all der andere Unternehmensberaterquatsch) statt sich konzentriert um die seit 1998 notleidenden Kernprozesse zu kümmern. Von drohenden Ende her betrachtet gibt es also eine Menge Verlierer (die Leute, die die wirkliche Arbeit machen) und eine ganze Reihe von hochbezahlten Dumpfbacken, die aber (Ironie der Geschichte), nachdem sie den Karren in Düsseldorf in den Dreck gefahren hatten, allesamt wieder ebenso gutbezahlte Managementposten im BKK-System einnehmen durften. Wenn man darüber ein Buch schreiben würde, wäre die erste Auflage bestimmt schnell vergriffen ....
- richtig gut geschrieben!!
Ohne die Details bei der Heilberufe zu kennen, kann man nur zustimmen.
Verfasst: 12.10.2011, 16:45
von Kassengestell
Autsch'n ... da kommt die BKK Essanelle daher und möchte schon die Erbschaft antreten, obwohl der Tod noch nicht festgestellt wurde? Nicht gerade kameradschaftlich für eine BKK Schwester. War da nicht auch mal von einem Fusionsangebot die Rede? Ach ja, zu teuer. Da kann man besser warten, bis es schief geht und sich dann vorzeitig die Rosinchen herauspicken anstatt den kompletten Laden zu nehmen.
Ende oder Rettung?
Verfasst: 14.10.2011, 15:15
von CiceroOWL
http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... llaps.html
Beim Bundesversicherungsamt läuft derzeit ein Anhörungsverfahren. Der Behörde obliegt die endgültige Entscheidung über die Kassenschließung. Fusionsbemühungen für die Betriebskrankenkasse waren vor wenigen Tagen gescheitert. Kaltenbach verwies darauf, dass die aufnehmende Kasse einen „hohen zweistelligen Millionenbetrag“ pro Jahr für die BKK für Heilberufe aufbringen müsste. Dieses Risiko sei zu groß und von einer Kasse allein nicht zu schultern. Aus wirtschaftlicher Sicht sei es nach Einschätzung der Kassen seines Verbands besser, die Mitglieder daher auf alle anderen Kassen zu verteilen.
Die Versicherten sollen nicht leiden“, sagte Kaltenbach. Die Auflösung werde durch eine Gemeinschaftsleistung geordnet abgewickelt, um alle Fragen zu klären. Unter anderem sollen die Mitglieder der BKK für Heilberufe eine Liste mit allen Krankenkassen zugestellt bekommen, um sich damit einfach bei einem neuen Unternehmen anmelden zu können.
http://www.welt.de/print/die_welt/wirts ... y-BKK.html
In den nächsten Wochen stehen weitere Kammertermine in Rechtsstreitigkeiten zwischen den ehemaligen Arbeitnehmern und der City BKK an. Die unterschiedlichen Entscheidungen der Kammern lassen erwarten, dass eine endgültige Klärung erst durch höchstrichterliche Entscheidungen erfolgen wird, hieß es.
http://www.wiwo.de/handelsblatt/bkk-fue ... us-485385/
Die Kasse sei sei nicht mehr lebensfähig, sagt der BKK-Geschäftsführer Kaltenbach. Voraussichtlich muss die Kasse schon zum 1. Januar 2012 schließen. Spätestens dann müssen die 80.000 Mitglieder wechseln.
Ich hoffee mal ganz fest das jetzt noch zu einer Rettung kommt, noch einmal so ein Schlamassel wie bei der City BKK reicht jawohl.
http://nachrichten.rp-online.de/wirtsch ... -1.2486453
So allmählich macht das Ganze keinen Spass mehr, die Menschen werden verunsichert, zum guten Schluß bleibt nur wieder ein großer Scherbenhaufen über, mit zuviel unnötig zerdeppert Geschirr
Rettung unwahrscheinlich
Verfasst: 14.10.2011, 15:54
von pferdefreund
An eine Rettung der BKK für Heilberufe durch Fusion glaube ich nicht mehr. Der Fusionspartner müßte jährlich einen hohen zweistelligen Millionenbetrag aufbringen, wie verschiedene Medien aktuell berichten.
Auch der Geschäftsführer des BKK-Bundesverbandes Heinz Kaltenbach sagte, dass eine Kassenschließung aus unternehmerischer Sicht sinnvoll wäre, da die BKK Heilberufe nicht mehr überlebensfähig wäre.
Verfasst: 14.10.2011, 16:34
von KassenKenner
Es ist irgendwie genau wie mit Griechenland. Eigentlich wusste seit Jahren jeder, dass die BKK für Heilberufe nicht überlebensfähig ist und trotzdem jammern jetzt einige, dass es zuende geht.
Dabei wäre es - genau wie bei den Griechen - mit wesentlich geringeren Kosten verbunden gewesen, wenn man schon vor Jahren einen Schlussstrich unter dieses Kapitel gezogen hätte.
Verfasst: 14.10.2011, 17:00
von CiceroOWL
sueddeutsche.de/wirtschaft/betriebskrankenkassen-billig-war-mal-billig-1.907261-2
Wie hoch sind die Kassen verschuldet?
.
.zeit.de/2006/38/Vorbeugen_und_aufdecken
Die Aufsichtsbehörden erfahren von einer Kreditaufnahme in aller Regel erst dann, wenn sie bereits erfolgt ist -n
zeit.de/2006/36/Krankenkassen
Der Fall hat sich im deutschen Gesundheitswesen zugetragen. Im Jahr 2001 habe die BKK Heilberufe in Düsseldorf, eine große Betriebskrankenkasse, »eine wirtschaftliche Schieflage entdeckt«.
spiegel.de/spiegel/print/d-30414346.html
Bei anderen Billigkassen von einst ist die Lage kaum besser.
handelsblatt.com/unternehmen/versicherungen/-bkk-fuer-heilberufe-steht-vor-dem-aus/v_detail_tab_print,4754618.html
Die BKK für Heilberufe hatte vor einigen Jahren noch mehr als 400.000 Mitglieder. Seit rund zehn Jahren befindet sie sich in einem Sanierungsprozess.
-370 Mill. :100 X 80 = - 74 Mill € zum 01.01.2009
Rein theoretisch hätte man das Ganze schon 2004 sang und klanglos beenden, spätestens 2007, können, Oder anders gesagt Geschichte wiederholt sich und es gilt Lev. 26 Vers 18
Re: Bitter
Verfasst: 14.10.2011, 17:14
von CiceroOWL
bkkinsider hat geschrieben:BKKBestauner hat geschrieben:Ja, auch ich bin ein ehemaliger Mitarbeiter der BKK für Heilberufe; davon gibt es ja mittlerweile viele. Fast alle haben aber eine bittere Erfahrung gemacht: Im Erzeugen heißer Luft war und ist diese Kasse (zumindest im Bereich des Managements) allererste Klasse! Hohle Worte der jeweiligen Vorstände, Direktoren und Bereichsleiter; bevorzugte Beschäftigung mit schöngeistigen Tätigkeiten (KVP; Kaizen und all der andere Unternehmensberaterquatsch) statt sich konzentriert um die seit 1998 notleidenden Kernprozesse zu kümmern. Von drohenden Ende her betrachtet gibt es also eine Menge Verlierer (die Leute, die die wirkliche Arbeit machen) und eine ganze Reihe von hochbezahlten Dumpfbacken, die aber (Ironie der Geschichte), nachdem sie den Karren in Düsseldorf in den Dreck gefahren hatten, allesamt wieder ebenso gutbezahlte Managementposten im BKK-System einnehmen durften. Wenn man darüber ein Buch schreiben würde, wäre die erste Auflage bestimmt schnell vergriffen ....
- richtig gut geschrieben!!
Ohne die Details bei der Heilberufe zu kennen, kann man nur zustimmen.
Soviel dazu
Verfasst: 14.10.2011, 23:45
von Lexy
Dann heißt es wohl nun doch "Winke, Winke" BKK für Heilberufe.
Nicht zu verachten ist ja, das fast alle Schulden abgebaut waren. Das war es aber auch schon zum Thema nicht zu verachten.
Die Essanelle persönlich finde ich ja schon grandios "pfiffig".
500 Versicherte und dann einen Mitarbeiter?? Respekt, und gut gerechnet...die Essanelle und die Heilberufe waren noch nie "Freunde"...
Wünsche mal den Exkollegen viel Glück bei der Jobsuche...letztes Jahr war es schon echt schwierig...aber nun wird es mit 240 zusätzlichen Leuten noch schwieriger...aber die hohen Tiere dürfen bestimmt zur Pronova, das ist bestimmt mal versprochen worden.
Ob überhaupt 500 Kunden zur Essanelle wechseln? Naja..das weiß man ja nicht vorher...
Bis jetzt scheint wohl der große Kündigungsrun noch auszubleiben..dieses ewige hin und her macht auch die Kunden verrückt...
Wahrscheinlich wird am 30.11. gesagt das zum 31.12. der Laden dicht gemacht wird. In einem Monat ist so ein Schließungsszenario bestimmt abzuarbeiten.
Worst case, wie Herr Röminger immer gerne gesagt hat.
Frech für die Mitarbeiter ist natürlich folgende Aussage auf der Personalversammlung am Montag vom Vorstand:
"Die Mitarbeiter sollen nochmal Gas geben, es geht hier nicht ums Spielgeld, sondern um richtiges Geld!!"
Wie wahr wie wahr, und für viele geht es ab dem 01.01.2012 um die Existenz!!
Verfasst: 15.10.2011, 08:42
von CiceroOWL
freitag.de/politik/1141-gastkommentar2
Ob Korrekturen die BKK Heilberufe gerettet hätten, steht auf einem anderen Blatt. Sie versammelt viele Versicherte mit höheren Risiken, die aus Sicht einiger Experten wohl besser im System verteilt wären. Bleibt abzuwarten, ob sich doch noch ein Partner für die Kasse findet. Und ob die Konkurrenz aus dem Insolvenz-Chaos der City BKK gelernt hat und diesmal den Versichertenansturm bewältigt.
aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/krankenkassen/article/674580/bkk-heilberufe-ende-rueckt-immer-naeher.html
Das seien vor allem sogenannte Hochkostenpatienten, deren Erkrankungen nicht zu den 80 Krankheiten gehörten, die im morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) berücksichtigt würden. Damit stünden vor allem kleinere Krankenkassen - wie jetzt die BKK für Heilberufe - vor enormen Herausforderungen.
Da kann man wirklich nur hoffen das man aus der Vergangheit gelernt hat und die Sünden einen nicht noch weiter verfolgen.
Verfasst: 15.10.2011, 13:58
von KassenKenner
@Lexy:
Wer die BKK für Heilberufe ernsthaft als "schuldenfrei" bezeichnet, verkennt wohl die Realitäten. Mal ganz abgesehen davon, wie viele Millionen bereits in den vergangenen Jahren aus dem BKK-System in diese Kasse geflossen sind, sind wohl auch die Prüfer der BKK vor Ort zu dem Schluss gekommen, dass die BKK für Heilberufe alles andere als schuldenfrei ist.
Ich glaube, dort wurde seit mindestens 10 Jahren mit den verschiedensten Buchungstricks gearbeitet, um Schulden und Missmanagement zu verdecken. Mit "schuldenfrei" hat das jedenfalls nichts zu tun - eher mit "kriminell".
Verfasst: 15.10.2011, 20:53
von Lexy
Da hasse völlig Recht KassenKenner...ich bin zu einer Zeit eingestellt worden als noch richtig die Post abging und der eine Vorstand gerade gegangen wurde...
Generell hätte man Vieles anders machen können...Immer nur Geld von anderen zu verlangen ist mit Sicherheit auch n komischer Weg...
Ich hab fast 10 Jahre fein vor mich hin gearbeitet..jedes Jahr auf der Personalversammlung wurde gesagt...wir sind nicht über den Berg..et dauert und dauert...
Mittlerweile bin ich ja nun über ein Jahr schon nicht mehr an Bord und hab schon damals "Winke, Winke Heilberufe" gesagt. Das die Schließung nun doch kommen soll wundert mich einfach überhaupt nicht mehr. Hauptsache der Vorstand bekommt 2 Gehälter...
Verfasst: 16.10.2011, 13:03
von Kassengestell
@lexy: Das mit den zwei Vorstandsgehältern ist dann ja auch bald Geschichte, dann muss auch ein Herr Röminger den Gürtel enger schnallen *lachweg*
Verfasst: 16.10.2011, 13:59
von Lexy
Ist schon tragisch dann nicht mehr ein Gehalt im sechsstelligen Bereich zu bekommen. Also ich wüsste auch nicht wie ich das managen könnte..
Ein Teufelskreis.
Aber er könnte ja auch in Rente gehen...reicht ja jetzt auch find ich.
Ob ich mich bei der Pronova bewerben sollte??
Verfasst: 16.10.2011, 15:43
von CiceroOWL
pronovabkk.de/Navigation/Service/50_Unternehmen/02_Offene_Stellen/index.html
Zur Zeit liegen keine aktuellen Stellenangebote vor.
bkk-essanelle.de/wir-ueber-uns/karriere/
Verfasst: 16.10.2011, 16:06
von Swantje B.
Kassengestell hat geschrieben:@lexy: Das mit den zwei Vorstandsgehältern ist dann ja auch bald Geschichte, dann muss auch ein Herr Röminger den Gürtel enger schnallen *lachweg*
Ich glaube, dass Herr Röminger sich da keine Sorgen machen muss. Schließlich hat er letztes Jahr schon Gehaltsansprüche in die pronova "umgeschichtet". Honi soit qui mal y pense ...
Vorstandsgehalt BKK für Heilberufe 2009: 142.248 € / Jahr
Vorstandsgehalt pronova BKK 2009: 142.248 € / Jahr
Vorstandsgehalt BKK für Heilberufe 2010: 86.039 € / Jahr (-56.209 €)
Vorstandsgehalt pronova BKK 2010: 198.908 € / Jahr (+56.660 €)
krankenkassen.de/ref/vorstandsgehaelter-2009-grundverdgehalt/
krankenkassen.de/ref/vorstandsgehaelter-2010-grundverguetung/