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Verfasst: 31.05.2011, 17:28
von bkkinsider
GKV-Spitzenverband weist Berichte über Kassenschließungen zurück
Berlin, 30.05.2011 09:53
Ausgehend von einem Bericht der "Wirtschaftswoche" hatten verschiedene Medien berichtet, dass über 20 Krankenkassen aktuell von der Schließung oder einer Insolvenz bedroht sind.
"Das ist falsch. Unsere interne Bewertung der wirtschaftlichen Stärken der einzelnen Krankenkassen wird von diesen als Informationsquelle genutzt. Darauf aufbauend ergreifen die einzelnen Krankenkassen Maßnahmen, die sie wirtschaftlich stabilisieren sollen. Somit wird in der Regel vermieden, dass aus einem potentiellen Problem ein echtes Problem wird," so Florian Lanz, Pressesprecher des GKV-Spitzenverbandes.
"Den internen Hinweis, dass eine Krankenkasse etwas unternehmen muss, um künftig nicht in Schwierigkeiten zu geraten, als aktuelle Schwierigkeit zu interpretieren, ist grob falsch," so Lanz weiter.
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Verfasst: 01.06.2011, 08:30
von Harald Stollmeier
KassenKenner hat geschrieben:Sehr geehrter Herr Stollmeier,
dann sollten Sie Ihren Versicherten aber auch reinen Wein einschenken und zugeben, dass Sie ab Anfang 2012 erneut einen Zusatzbeitrag erheben werden.
Aber wie die Novitas BKK mit Versicherten umspringen will, hat man ja bereits letztes Jahr mit der (vom BVA in dieser Form nicht genehmigten) ein halbes Jahr rückwirkenden Erhebung des Zusatzbeitrags gesehen. Vielleicht läuft es ja nächstes Jahr genauso - seriöse Finanzplanung sieht jedenfalls anders aus.
Sehr geehrter KassenKenner,
auch die Ankündigung eines Zusatzbeitrages wäre nicht seriös, zumal damit über die Höhe noch lange nichts ausgesagt wäre.
Die Behauptung, wir hätten den Zusatzbeitrag 2010 rückwirkend erhoben, ist aus der Feder eines Kenners überraschend - und entweder sehr ungeschickt ausgedrückt oder nicht fair.
Richtig ist, dass Beiträge für Juli bis Dezember erhoben wurden, der Bescheid im August erging und der gesamte Beitrag im Oktober fällig wurde. In der Versichertenzeitschrift hatten wir den Zusatzbeitrag im März 2010 angekündigt, in einer Pressemitteilung sogar schon im Januar 2010 (die hat es bis in die ARD-Tagesschau geschafft).
Einen Zusatzbeitrag von 8 Euro pro Monat sollte man als Jahres- oder zumindest Halbjahresbeitrag einziehen, damit ein möglichst geringer Teil des Geldes für Verwaltungskosten verbraucht wird. Dann muss man entweder vorab einziehen oder rückwirkend oder beides. Wir haben ungefähr die Mitte gewählt; alle Termine haben ja Schwächen.
Soweit ich weiß, haben alle Kassen, die 2010 einen Zusatzbeitrag einführten, die entsprechenden Satzungsänderungen im Januar bzw. Februar 2010 beschlossen. Das ist in meinen Augen "echt" rückwirkend - und nicht ganz unproblematisch. Allerdings hat der Gesetzgeber, dem wir ja alle diese Regelungen verdanken, zum Ausgleich bestimmt, dass man bei Nutzung des Sonderkündigungsrechts keinen Zusatzbeitrag zu zahlen braucht.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Stollmeier
Pressesprecher der Novitas BKK
presse@novitas-bkk.de
Verfasst: 01.06.2011, 18:29
von KassenKenner
Sehr geehrter Herr Stollmeier,
Ihren Worten entnehme ich, dass der Zusatzbeitrag für 2012 also lediglich deshalb nicht angekündigt wird, weil die Höhe noch nicht feststeht. Dies akzeptiere und verstehe ich.
Aber schön, dass Sie damit bei den Versicherten zumindest für die Klarheit sorgen, dass ab 2012 wieder ein Zusatzbeitrag erhoben wird.
Im Übrigen wollte die Novitas BKK den Zusatzbeitrag von 8 Euro monatlich ursprünglich rückwirkend ab April 2010 erheben und die Versicherten erst im Dezember 2010 in einem persönlichen Anschreiben darüber informieren.
Dies wurde (zum Glück) vom BVA untersagt.
Und wir wissen beide, dass eine Anzeige in der Versichertenzeitschrift nicht ausreichend ist - die landet bei den meisten Versicherten nämlich ohnehin im Müll. Keine Ahnung, wieso so viele Kassen (leider auch meine) mit diesem Unsinn Geld und Papier verschwenden.
Verfasst: 03.06.2011, 01:08
von leser
Handelsblatt - 01.06.2011 - hat geschrieben:Ersatzkassen machen 518 Millionen Euro Gewinn [...] Auch die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) hatten für das erste Quartal einen Überschuss von rund 627 Millionen Euro gemeldet. [...] Die fünf Innungskassen erwirtschafteten 120 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal, sagte eine IKK-Sprecherin der Nachrichtenagentur dapd. [...]
http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 44894.html
"Gewinn" ist gut...
Verfasst: 03.06.2011, 09:01
von Aha
"Gewinn" - das sagt schon einiges. Das heißt "Überschuß", und der muß wieder in den Topf fließen bzw. investiert werden.
Verfasst: 03.06.2011, 10:29
von Czauderna
Hallo,
ja, der Begriff "Gewinn" ist hier wirklich falsch angebracht - es muss "Überschuss"
heissen und dieser wird für die Auffüllung der Finanzreserven benötigt, die in der Vergangenheit arg reduziert wurden, und dies bei vielen Kassen, nicht nur bei denen mit Zusatzbeitrag.
Eine GKV-Kasse macht grundsätzlich keinen Gewinn im landläufigen Sinn.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 03.06.2011, 10:33
von Aha
aber so läßt sich von den Medien aber leider Stimmung gegen die Krankenkassen machen, nach dem Motto: "Die haben soviel Gewinn und stecken sich das in die eigene Tasche"...
Verfasst: 03.06.2011, 17:29
von Kassendino
ja genau, hunderte Millionen stecken die sich in die Tasche, Glaspaläste stellen sie hin, die Kassen"funktionäre" kriegen einen Arsch voll Geld ( stell dir vor, über 100.000 Euro für eine 80-Stundenwoche) und fahren ins Puff von Budapescht. Aber der Omma die Leistung ablehnen und dem Krankenhaus nicht alles zahlen, was es verlangt, so schauts aus...
Verfasst: 03.06.2011, 18:31
von Czauderna
Hallo Kassendino,
ist es bei dir auch so heiss ?? - Anders kann ich mir deinen letzten Beitrag nun wirklich nicht erklären - du hast da einiges durcheinander gebracht - denke ich.
Fangen wir mal bei den "Glaspalästen" an. wenn eine gesetzliche Krankenkasse
mehr Platz benötigt (ich kenne da zwei bis drei, die gerade neu bauen bzw. gebaut haben), dann stellt sich die Frage was günstiger ist, selbst bauen oder mieten (leasen) - ich bin nun kein Finanzexperte, aber ich denke mal, selbst bauen, ist da die besserer Investition. Das für solche Sachen nur bestimmte %-Sätze des Haushaltes, sprich der Einnahmen, verbraucht werden dürfen, dafür sorgen schon die Aufsichtsbehörden wie z.B. das BVA. - Heute wird nun mal modern gebaut, also mit viel Glas und noch etwas, es gibt sogar Vorschriften, die besagen, dass je nach Volumen auch die "Kunst am Bau" berücksichtigt werden muss - dafür gehen schon mal schnell 6 stellige Summen über den Tisch.
Funktionärsgehälter - du meinst sicher die Kassenvorstände, ja ein immer wieder gern genommenes Thema - wie meinst du das 100.000 € für eine 80 Stunden Woche - wenn du damit ein Jahreseinkommen meinst und dann auch noch von einer mittleren bis grossen Kasse sprichst, dann sind die Leute unterbezahlt. Es gibt Kassen mit einem Haushaltsvolumen von 15 MIlliarden im Jahr - da für den Chef oder die Chefin "nur" 100.00 € im Jahr zu zahlen finde ich auch eine Unverschämtheit - viel zu wenig - für die Verantwortung und im Vergleich mit der freien Wirtschaft oder gar eine Bank mit diesem Haushaltsvolumen.
Das mit dem Puff - da hast du dich wohl etwas in der Branche geirrt, das war die .........., und nicht eine GKV-Kasse, von daher ist auch die Sache mit der Oma und den Krankenhauskosten nur unter "Populismus" bzw. Stammtisch
abzuhaken.
Wie gesagt - das Wetter, es macht uns allen zu schaffen, dem einen mehr, dem anderen weniger - ich such mir jetzt ein kühles Plätzchen.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 03.06.2011, 18:41
von Kassendino
äh, Czauderna, das war Satire .... aber überzeugend, gell?
Verfasst: 03.06.2011, 18:48
von Kassendino
nix für ungut und schönes Wochenende (ja, stell dir vor, ich mach schon Feierabend - skandalös! - aber halt, ich fang ja schon wieder an .... ist wahrscheinlich die gute Laune, weil ich dieses Irrenhaus bis Mittwoch verlassen darf)
Verfasst: 03.06.2011, 18:53
von Czauderna
Hallo Kassendino - jau, war überzeugend und ich bin drauf reingfallen, ich sags ja, die Hitze - schönen Feierabend !1
Gruss
Czauderna
Verfasst: 04.06.2011, 10:58
von CiceroOWL
http://www.taz.de/1/politik/deutschland ... hen-kasse/ Die TAZ zeigte da doch denn einwenig mehr Kenntnis. Aber wie Dino schon schreib unsere mit gold ausgelegten Büros werden jetzt noch mehr überborden.
Verfasst: 04.06.2011, 22:55
von derneue
Hallo, mich würde mal interessieren, ob jemand die Aufteilung der 518 Mio Euro plus im ersten Quartal bei den VdEK-Kassen kennt.
KKH +31 Mio
DAK +200 Mio
...
Verfasst: 05.06.2011, 03:38
von roemer70
Das würde mich auch interessieren. Außer den beiden von Dir genannten hat aber noch keine andere Ersatzkasse die Zahlen via PM veröffentlicht.
Bei der DAK sind es übrigens keine 200, sondern "nur" 188 Millionen €.