City BKK steht vor Insolvenz

Informationen zu Fusionen, Zusatzbeiträgen und Beitragsausschüttungen der gesetzlichen Krankenkassen

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KassenKenner
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Beitrag von KassenKenner » 02.07.2010, 19:19

Wer´s glaubt... :roll:

Bo_
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Beitrag von Bo_ » 06.07.2010, 08:50

Aber die City wird dich gemacht :?:

Kassendino
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was passiert mit der City BKK?

Beitrag von Kassendino » 03.08.2010, 19:12

Irgendwas Entscheidendes muss gestern oder heute passiert sein. Ich habe keine konkreten Hinweise, aber zum einen wurden in meinem Bereich die neuesten Berechnungen hinsichtlich Haftungsvolumen angefordert und zum anderen liefen Telefone im Stuttgarter Raum heiß, wobei die Telefonierer absolut dicht hielten. Der Stoff, aus dem Gerüchte gewebt werden. Hat irgendjemand was Konkretes mitbekommen?

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 04.08.2010, 08:41

Sagen wir mal so , in unserem Hause wurde geagt das zum 01.10,10 die City BKK dicht gemacht wird.

Kassendino
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BKK City

Beitrag von Kassendino » 04.08.2010, 09:37

Naja, von Schließung 30.9.2010 war schon mehrmals die Rede. Aber es könnte passen, denn unter den "Telefonierern" waren auch Personalräte.

leser
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Re: was passiert mit der City BKK?

Beitrag von leser » 06.08.2010, 00:18

Kassendino hat geschrieben:...zum anderen liefen Telefone im Stuttgarter Raum heiß...
Wenn man den Kommentaren im Netz glauben schenken darf, geht es wohl "nur" um die Stuttgarter Filiale. Ich bezweifle, dass die City tatsächlich in die Insolvenz geht. Das wird für den Verband noch teurer. Warum die Spekulationen?

Kassendino
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Beitrag von Kassendino » 06.08.2010, 09:06

Insolvenz mag ich auch nicht glauben, aber Schließung ist real.
Warum die Spekulationen? Es geht um
a) Haftung im Volumen 100-150 Mio, die zunächst innerhalb der Kassenart zu stemmen sind.
b) Was passiert mit den Mitarbeitern?
c) Was mit den Mitgliedern?
und bspw. zu c) fragen sich andere schon, wie man damit umgehen soll, wenn die vor der Tür stehen. Denn im Durchschnitt bringen die BKK City.Mitglieder eien negativen Deckungsbeitrag mit.

amerin

Beitrag von amerin » 06.08.2010, 11:02


Kassendino
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Beitrag von Kassendino » 06.08.2010, 12:29

Amerin, die Gesetze kenne ich, hier gehts ums reale Leben.
Freilich können sich die BKK City - Mitglieder eine neue Kasse wählen. Aber: will jede Kasse diese offensichtlich defizitären Mitglieder haben?
Und jetzt erzählt mir nichts von Kontrahierungszwang.
Ganz aktuell aus meinem Bekanntenkreis: ALG II-Empfänger, macht Sonderkündigung wegen Zusatzbeitrag bei seiner Kasse und möchte bei dieser tollen innovativen mit bestem Ruf ausgestatteten Kasse mit Sitz im Norden Deutschlands Mitglied werden. Was meint Ihr wohl, wie es ihm ergangen ist? Man hat seinen Anruf entgegengenommen und Rückruf bzw. Versand von Unterlagen angekündigt. Nichts passiert, Reklamation nach 3 Wochen: man müsse nachsehen und melde sich wieder.

Kassendino
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Beitrag von Kassendino » 06.08.2010, 15:16

Lachhaft.

Wie kommst du eigentlich auf den Gedanken, dass es sich ausgerechnet um diese Krankenkasse handeln soll?

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 06.08.2010, 17:34

Was genau ist jetzt lachhaft?

Nach deiner Beschreibung fiel mir diese ein. Innovativ, mit bestem Ruf, Sitz im Norden Deutschlands. Außerdem ist es doch die Krankenkasse mit dem meisten Mitgliederzulauf.

Wenn es eine andere ist, die hat bestimmt auch einen Online-Aufnahmeantrag. Oder gibt es noch Kassen, die darauf verzichten?

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 06.08.2010, 19:51

öhm , siehe hkk.de auch sehr inonvativ, sitzt auch im norden, auch eine sehr gute Kasse.

leser
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Beitrag von leser » 07.08.2010, 00:59

denke auch mal, dass Dino (darf doch Dino sagen, oder?) die hkk meinte. Aber die müssen bei der Größe auch ein bisschen mehr auf die Risiken achten, als die TK - siehe GerneKrankenVersichert :wink: (womit wir wieder beim Thema Kassengröße und Sinn und Zweck von Fusionen wären, aber das war ja ein anderer Thread)
Mal ehrlich, mit diesen ganzen Zielvereinbarungen für die Vertriebler... Am Ende weiß ich doch gar nicht, welchen Kunden ich da vor mir habe. ALGII hin oder her, wenn er wenig Leistungen in Anspruch nimmt, ist er auch kein schlechtes Risiko. Letzlich sind es nur Durchschnittswerte, wenn's um die Deckungsbeiträge geht. Eigentlich traurig, wenn die Leute dann abgewimmelt werden. Wenn wir uns schon GKV nennen, sollten wir uns doch eigentlich auch so verhalten... Ja, ja schon klar, ich will hier nicht predigen. Die Anreize müssten auch im System sein. Das hatte man mit dem Morbi-RSA ja versucht. Aber das geht irgendwie komplett in die Hose, wenn man von den AOKn mal absieht. Und mit dem Mix Zusatzbeitrag läuft alles aus dem Ruder.

Öhm, was war jetzt nochmal Deine Frage... Ach ja, die City. Also mal angenommen, es kommen 150 Mio auf das BKK System zu. Wenn ich das jetzt auf die Mitglieder umrechne, komme ich auf 16,20€. Das ist jetzt natürlich keine freudige Nachricht, aber dramatisch ist es auch nicht, oder?

Die Mitarbeiter tun mir auch leid, die können für die Misere wohl am wenigsten. Andererseits - wenn ich mir die Beiträge im Forum hier so anschaue - das Thema geht wohl an uns allen nicht vorbei, auch ohne Schließung oder Insolvenz.

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 07.08.2010, 11:56

Also die city BKK hatte

165 235 Mitglieder am 01.01 2010

158.714 Mitglieder am 01.7.2010

= ein Minus von 6521 Mitglieder

in der Zeit vom 01.04.2010 bis 30.06.2010 haben
- 3.144 Mitglieder die Kasse verlassen = -1,94 %

Das heißt also instgesamt ein Verlust von rund 3,9 %

Dagegen sind die 18,8 % der BKK Gesundheit sehr bedrohlich.

Aber das BVA will die city BKK ja lieber heut als morgen dicht machen, aber das BKk System hat sich wohl bis jetz noch nicht zu einer einvernehmlichen Lösung entschließen können.

also schaun wir mal

Kassendino
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Beitrag von Kassendino » 07.08.2010, 13:42

@Gernekrankenversichert
Sorry,ich hatte die Sachebene verlassen.
Dein Hinweis ist sicherlich gut gemeint, aber ich meine, er trifft den Sachverhalt nicht richtig, weil
a) nicht jeder Hartzer hat einen PC mit Internetzugang
b) du meinst damit sicherlich nicht, dass der Kommunikationsweg "Telefon" irrelevant ist?
c) warum sollte eine Kasse, die auf diesem Weg Risikoselektion betreibt, einen Antrag auf Formular nicht ebenso verlieren oder nie bekommen haben?

konkret zur Kasse: ich will keinen Wettbewerber hier an den Pranger stellen, deshalb nenne ich sie auch nicht. Für einen Süddeutschen fängt der Norden ja gleich hinter Hessen und Thüringen an. Es gibt die TK, hkk,HEK, BIG u.w.
Ich war allerdings erstmal überrascht, dass du der TK solches zutraust. Aber jetzt sehe ich, dass du eher nach den Merkmalen gegangen bist.
Fakt ist aber, nach vielen Informationen, die ich an meinem Arbeitsplatz verwerte: Risikoselektion findet statt, und das ist in den Augen jedes altgedienten GKVlers eine Sauerei. Andererseits, und jetzt gehts ans eigene Hemd, wenn du nicht aufpasst, dann verschlechtert sich deine Risikostruktur so sehr, dass du mit den Zuweisungen nicht hinkommst und dann?

@leser
in etwa richtig, der durchschnittliche negative Deckungsbeitrag liegt bei 200 Euro/jährlich, allerdings je Versicherter, nicht je Mitglied. Der geringe Mitgliederverlust der City ist ein Beleg für die Alters- und Morbiditätsstruktur der Kasse. Alte und kranke Menschen scheuen eher den Kassenwechsel, weil sie die Betreuungs- und Leistungsqualität ihrer Kasse kennen und sich nicht in eine Unsicherheit begeben möchten.

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