Seite 2 von 3
Verfasst: 30.03.2010, 15:38
von Platon67
Das ist schon erschreckend wie politische Amateuere ein komplettes Sozialversicherungssystem durch entsprechende stümperhafte Gesetzgebung innerhalb kürzester Zeit an die Wand fahren können. Und das Schlimmste daran ist die Tatsache, das dies wohl erst der Anfang ist.
Sollte bei irgendjemanden Schadenfreude aufkommen: Sollten die genannten Kassen tatsächlich dicht machen, verteilen sich die Probleme schlicht und ergreifend auf die verbleibenden Kassen - und das Spiel geht von vorne los.....Offensichtlich haben die betroffenen Kassen in der Mehrheit ja nicht die Versicherten die Geld bringen, um die teuren Risiken aufzufangen.
Die Schonfrist für unseren neuen Gesundheitsminister ist vorbei - und dem fällt anscheinend immer noch nichts nichts besseres ein, als weiterhin sein Klientel zu bedienen und seinen Vorgängern entsprechend Stückwerk zu betreiben...Und wie man hört, ist ja selbst die Initative die Arzneimittelkosten in den Griff zu bekommen nicht auf seinm Mist gewachsen - sondern stammt aus Vorschlägen der Pharmaindustrie.
Wie blind muss man eigentlich als Minister sein ??
Man kann gar nicht so viel essen wie man zur Zeit .... möchte
Verfasst: 30.03.2010, 15:48
von Rentner
Nun, Forumsteilnehmer, warum so überrascht:
dies war doch politisch so gewollt, bereits schon von der Ulla S.
Wenn die Kassen nicht fusionieren wollen, so werden sie nun "fusioniert"
Verfasst: 30.03.2010, 15:54
von Platon67
Rentner hat geschrieben:Nun, Forumsteilnehmer, warum so überrascht:
dies war doch politisch so gewollt, bereits schon von der Ulla S.
Wenn die Kassen nicht fusionieren wollen, so werden sie nun "fusioniert"
Nicht überrascht über die Tatsache das, sondern über die Eigendynamik und Geschwindigkeit die sich jetzt einstellt...Und ich bin erschrocken, dass die mittelfristigen bis langfristigen Konsequenzen den Herrschaften, die das zu verantworten haben, offensichtlich nicht annähernd bewusst sind!!
Verfasst: 30.03.2010, 16:08
von robbyugo
Ein Sprecher der BKK Heilberufe bestätigt eine "dramatische Entwicklung".
Seit Jahresbeginn habe die Kasse ein Drittel ihrer Kunden verloren - insgesamt kehrten 50.000 von 170.000 Mitglieder der BKK Heilberufe den Rücken.
Ob dies allerdings zu einer Insolvenz führen könnte, sei "nicht abzusehen", sagte der Sprecher zu sueddeutsche.de.
Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/245/507404/text/
30.03.2010
Verfasst: 30.03.2010, 16:28
von Olli77
@ Platon67:
Vielen Dank für die Deinen Beitrag hier im Forum. Du scheinst schon weiter zu sein, wie viele andere hier. Manchmal muss man eben über den besagten Tellerrand blicken.
Die wo jetzt meinen, sie können sich über einen enormen Mitgliederzuwachs freuen, sei es, weil sie noch Rücklagen aus den vergangen Jahren angesammelt haben oder weil sie eben eine gute Mitgliederstruktur haben, die wenig Kosten verursachen und mit dem Geld aus dem Fonds (momentan) auskommen - freut euch so lange ihr noch könnt.
Denn die ganzen Leute die jetzt Wechseln bringt das gesamte System in Gefahr - denn es werden sicherlich zu einem erheblichen Teil die Gesunden und nicht die Kranken wechseln.
Was passiert dann bitte mit den Kassen, die eben letztere Klientel versichert haben und auch weiterhin versichern müssen?
Wenn die ersten Krankenkassen Insolvenz anmelden müssen, geht es um richtig viel Geld und Arbeitsplätzen von Kollegen hier im Forum. Und vielleicht über das gesamte deutsche Gesundheitssystem.
Denn jede Kassenart wird für seine Kasse einspringen müssen. Wenn ich ins Ersatzkassenlager schaue, frag ich mich wirklich, wieviel Überschuss diese Kassenart überhaupt noch hat, wenn ich alles zusammenzähle. Ich glaube eher, dass da ein dickes Minus steht.
Mir ist nur die TK in Erinnerung, die einen Überschuss von gerade mal 80 Millionen Euro (Stand Ende 2009) hat. Ich bin gespannt wie lange der noch hält, wenn der neue Beitragsbescheid vom BVA ins Haus flattert. Mitgliederzuwachs hin oder her.
Die BARMER-GEK ist bereits Ende 2009 im Minus gelandet und wird spätestens bis zum 01.07.2010 einen Zusatzbeitrag erheben müssen. Der soll aber noch bis zur NRW-Wahl im Mai verheimlicht werden.
Der DAK reichen aufgrund der Finanzlage ja nicht mal mehr die 8,00 Euro Zusatzbeitrag und ich möchte nicht wirklich wissen, wieviele tatsächlich der Kasse schon den Rücken gekehrt haben. Leider beißen hier bekanntlich "den Ersten" die Hunde.
Auch bei der KKH-Allianz, die mit 8,00 € Zusatzbeitrag dabei ist, sieht Finanzlage nicht besser aus, sonst hätte man diesen nicht einführen müssen. Was mich ja noch zusätzlich wundert ist, warum der Chef der
KKH-Allianz fordert, dass 50 Krankenkassen ausreichend sein sollen? Steht seine bereits auch vor der Insolvenz?
Und wie sieht es überhaupt im BKK-Lager aus? Da werden nicht einmal mehr die Zahlen veröffentlicht.
Ich erwarte schon, dass hier mal Herr Rösler etwas dazu sagt und handelt, denn bereits jetzt steht fest, das nächstes Jahr 6,4 Milliarden Euro (!!!) im Gesundheitsfonds fehlen...
Wenn dieses Geld dann nur noch über Zusatzbeiträge reinkommen soll, reichen die 8,00 € bei weitem nicht mehr aus, egal bei welcher Kasse man versichert ist ...
Verfasst: 30.03.2010, 16:54
von Olli77
Zusatzbeitrag vertreibt viele Kassenmitglieder
30.03.2010 15:55
Berlin (dpa) - Die Zusatzbeiträge einiger Krankenkassen lösten bei diesen eine Mitgliederflucht aus: Nach einer dpa-Umfrage vom Dienstag haben seit Einführung dieser Zusatzbeiträge von meist acht Euro im Monat mindestens 400 000 Bundesbürger ihre gesetzliche Krankenkasse gewechselt oder werden dies noch tun. Das ist fast ein Prozent der insgesamt rund 50 Millionen Krankenkassen-Mitglieder.
Die meisten Zugänge verzeichnete der AOK-Bundesverband mit 150 000 Neuanträgen. Bei der Techniker-Krankenkasse gingen bislang 121 000 und bei der Barmer GEK 113 000 Neuanträge ein. Die drittgrößte deutsche Krankenkasse, die DAK, räumte Kündigungen ein, nannte aber keine Zahlen. Sie erhebt seit 1. Februar 8 Euro Zusatzbeitrag von ihren 4,8 Millionen Mitgliedern.
Beim AOK-Verband, wo 24 Millionen Bundesbürger krankenversichert sind, gab es nach Angaben von Verbandssprecher Udo Barske bislang rund 150 000 Neuzugänge, die mit dem Zusatzbeitrag begründet wurden.
Zu den Gewinnern mit einem Plus von 121 000 gehört auch die Techniker Krankenkasse. Sie hat 5,1 Millionen Mitglieder und zusätzlich 2,2 Millionen beitragsfrei mitversicherte Familienangehörige.
Zur Barmer GEK (8,5 Millionen Versicherte/6,46 Millionen Mitglieder) wechselten bislang 113 000 Bundesbürger. Der Zulauf wird mit den Zusatzbeiträgen bei anderen Krankenkassen erklärt. «Ein Zusammenhang zwischen Zusatzbeiträgen und steigenden Zahlen bei uns ist nicht zu leugnen», sagt Vize-Unternehmenssprecher Kai Behrens.
Die BKK für Heilberufe verzeichnet «dramatische Rückgänge» bei den Mitgliederzahlen. Aktuell seien 50 000 Kündigungen eingegangen, sagte Pressesprecher Jürgen Körner. Er führt dies auf ihre hohen, bis übe r 35 Euro monatlich reichenden Zusatzbeiträge zurück. Anfang des Jahres hatte die BKK für Heilberufe noch 170 000 Mitglieder.
Auch die kleine Gemeinsame BKK in Köln (28 571 Mitglieder/38 459 Versicherte) verzeichnet deutlichen Schwund: Bisher gab es 2500 Kündigungen. «Diese gehen einzig und alleine auf das Thema Zusatzbeiträge zurück», sagte Vorstand Helmut Wasserfuhr. Als Problem
sieht er Aufrufe aus der Politik zum Kassenwechsel.
Die KKH-Allianz (aktuell 2,05 Millionen Versicherte) verlangt einen Zusatzbeitrag von acht Euro vom 15. April an. Es habe bereits jeder Vierte gezahlt, sagte Sprecherin Daniela Friedrich. «Wir verzeichnen leicht erhöhte Kündigungszahlen zur Zeit, gehen aber davon aus, dass sich das wieder auf normalem Niveau einpendelt.» Im ersten Quartal 2010 habe es gut 30 000 Neuzugänge gegeben.
Bei der BKK Gesundheit wurden noch keine Zahlen über Abgänge genannt. Die Kündigungsfrist laufe erst an diesem Mittwoch ab, sagte eine Sprecherin. Derzeit habe die Kasse noch 1,5 Millionen Mitglieder, einige Kündigungen habe es aber gegeben.
Bei der BKK Westfalen-Lippe sind von 23 000 Mitgliedern seit Einführung der Zusatzbeiträge etwa sieben Prozent oder etwas mehr als 1600 ausgetreten Das sei verkraftbar, sagte Vorstandsvorsitzender Willi Tomberge. «Woanders gibt es wesentlich höhere Austritte.»
Verfasst: 30.03.2010, 17:00
von robbyugo
Da liegt die dpa Nachrichtenagentur bei den aktuellen Zahlen anderer Nachrichtenagenturen weit hinterher.
Das ist offensichtlich nicht aktuell.
Andere Nachrichtenagenturen sind hier aktueller, was die Krankenkassen-Wechsler-Zahlen aufgrund bestätigter Krankenkassen-Sprecher her betrifft und diese aktuell veröffentlicht haben, bzw. wo auch Zeitungen und Online-Dienste sowie Krankenkassen diese Angaben zb. gegenüber der BILD,RP,Süddeutsche etc bestätigt haben.
Verfasst: 30.03.2010, 17:07
von Olli77
Die Zahlen von heute morgen waren aus der BILD-Zeitung, das sagt schon alles.
Die deutsche Pressenagentur ist da informierter und hat direkt nachgefragt. Die Meldung ist vor ner Stunde über den Ticker gelaufen.
Verfasst: 30.03.2010, 17:11
von robbyugo
Sprecher der Krankenkassen bestätigten u.a. die Zahlen der BILD gegenüber, sowie anderen Zeitungen und somit auch die Meldungen anderer Nachrichtenagenturen, die darüber auch so bis dato berichtet haben.
Und dies ganz aktuell am heutigen 30.03.2010.
Ich glaube nicht,dass Krankenkassensprecher mit aktuellen Zahlen zitiert werden und dann noch namentlich, wenn dies nicht stimmt.
Es gibt noch andere Quellen und Nachrichtenagenturen, als nur die dpa.
Zb.
ddp,afp,reuters,dapd,ap u.v.a. mehr
Verfasst: 30.03.2010, 17:23
von Olli77
robbyugo:
Klaro, die BILD-Zeitung fragt immer erst bei den Menschen nach, bevor sie ne Schlagzeile draus macht. Deshalb gibt es auch nie ne Gegendarstellung in der BILD.
Verfasst: 30.03.2010, 17:26
von robbyugo
@Olli77:
Die Krankenkassen haben die Zahlen der BILD und anderen Medien bestätigt.
Wenn Du kein BILD-Leser bist dann muss es nicht heißen, das die bestätigten Zahlen, die auch andere Nachrichtenagenturen als die von der dpa per Ticker heute weitergeleitet haben, nicht stimmen.
Ich kann auch nicht dafür, wenn Du zu der Krankenkasse gehörst, die betroffen ist in diesem Bericht.
Verfasst: 30.03.2010, 17:36
von CiceroOWL
öh ha, schon mal was von einem destruktiv ineffienzenten schnellen Wachstum von Unternehmen gehört, was meinst du wohl was abgeht wenn es im System so richtig schön knallt?
Da bleibt nicht viel über.
Verfasst: 30.03.2010, 17:53
von robbyugo
@ CiceroOWL:
Danke für Deine Unterstützung und Kommentar.
Genauso ist es mit den Wechslern der Krankenkasse derzeit.
Tagtäglich,wenn nicht sogar stündlich steigend, per Post, Fax, Online oder per Telefon.
Verfasst: 30.03.2010, 17:55
von CiceroOWL
ähm die IKk direkt sagt dir was?
Verfasst: 30.03.2010, 18:29
von Olli77
@ CiceroOWL und @ robbyugo:
robbyugo blickts einfach nicht - aber egal. Soll er halt so weitermachen und glücklich damit werden. Wobei wir schon wieder beim Tellerrand wären.