Seite 9 von 9
Verfasst: 24.02.2011, 00:52
von leser
...tun wir das nicht alle?
Ich kann Dein Problem verstehen, aber es gibt eben nicht die 'einfache' Lösung.
Unser Staat erstickt jede eigene Verantwortung im Keim!
Verfasst: 08.03.2011, 18:41
von Solidar
Es ist haarsträubend wie unser Staat jede beginnende unternehmerische
Tätigkeit im Keim erstickt und damit Sozialhilfeempfänger am laufenden Band produziert.
Die Schlussfolgerung kann nur sein, dass die soziale Abhängigkeit jedes
Einzelnen gewolltes und oberstes Staatsziel ist.
Dass die unterschiedlichen Bemessungsgrundlagen und Anwendungen zwischen freiwilliger Versicherung und Pflichtversicherung im Widerspruch zu Art. § 3 des GG stehen, scheint unsere Abgeordneten weit weniger zu interessieren wie eine scheinbar abgeschriebene Doktorarbeit.
Für mich sieht es ohnehin so aus, dass sich unsere Politiker unabhängig welcher Parteizugehörigkeit, am meisten für sich selber interessieren.
Re: Unser Staat erstickt jede eigene Verantwortung im Keim!
Verfasst: 08.03.2011, 20:30
von Czauderna
Solidar hat geschrieben:Es ist haarsträubend wie unser Staat jede beginnende unternehmerische
Tätigkeit im Keim erstickt und damit Sozialhilfeempfänger am laufenden Band produziert.
Die Schlussfolgerung kann nur sein, dass die soziale Abhängigkeit jedes
Einzelnen gewolltes und oberstes Staatsziel ist.
Dass die unterschiedlichen Bemessungsgrundlagen und Anwendungen zwischen freiwilliger Versicherung und Pflichtversicherung im Widerspruch zu Art. § 3 des GG stehen, scheint unsere Abgeordneten weit weniger zu interessieren wie eine scheinbar abgeschriebene Doktorarbeit.
Für mich sieht es ohnehin so aus, dass sich unsere Politiker unabhängig welcher Parteizugehörigkeit, am meisten für sich selber interessieren.
Hallo,
es ist interessant wie oft in solchen Foren von Teilnehmern geschrieben wird, dass etwas im Widerspruch zum Grundgesetzt steht. Gibt es nicht dafür ein Gericht in unserem demokratischen Land, dass sich Bundesverfassungsgericht nennt und das für solche Fälle zuständig ist unt entsprechend urteilen muss ?
Die Abgeorndeten muesste das zwat interessieren aber die letzte Instanz für die verfassungsmässigkeit einer Vorschrift sind sie evben nicht - stellt sich die Frage
was da zu tun wäre - genau das Gleiche, was ich tun kann, wenn ich mit einer solchen Entscheidung einer Krankenkasse nicht einverstanden bin - ich kann klagen.
Politikverdruss ist das schlechteste was wir uns in unserer Gesellschaft überhaupt erlauben sollten - engagieren und ändern oder auswandern, sich nur beschweren ist so überflüssig wie ein Kropf.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 08.03.2011, 21:25
von heinrich
mit der Frage, ob bei Selbstständigen eine Mindestbemessung erlaubt ist,
hat das Bundesverfassungsgericht sich im Jahre 2001 beschäftigt
http://www.bundesverfassungsgericht.de/ ... 69-01.html
Verfassungsrichter sind auch Menschen!
Verfasst: 08.03.2011, 21:54
von Solidar
Diesen Rat kann nur jemand geben der entweder selbst Anwalt oder Großverdiener ist, dann bezahlt er die Kassenbeiträge mit links und die Klage erübrigt sich.
Wenn jemand nur wenig verdient kann er gleich Konkurs anmelden wenn er dieser Empfehlung folgen will.
Ist der Kläger bereits im Rentenalter erlebt er die Klage und deren Erfolg oft genug nicht bzw. stirbt bereits durch den Stress auf dem Klageweg.
Der nachfolgende Link zeigt zudem, wie verklausuliert heutzutage Urteile vom Bundesverfassungsgericht gesprochen werden. Ob ein Mensch und man sieht es ja im Falle Gutenberg, tatsächlich unabhängig sein kann, weiß ich nicht? Unerheblich wessen Ansicht Anwälte über Erfolgsaussichten sind, die Krankenkasse bezahlt im Falle dass sie verliert die Kosten aus dem Beitragstopf, den Kassenbeamten haut dies nicht vom Hocker, der Kläger trägt das ausschließliche Kostenrisiko.
Wie ein Urteil ausgeht kann vorher auch bei ausgeprägtestem Rechtsempfinden heutzutage keiner mehr mit Sicherheit sagen.
Entweder unsere Politiker machen ihre Hausaufgaben oder es bleibt eben vielen Zeitgenossen hierzulande nur das Auswandern oder die Staatsverdrossenheit und Resignation.
Verfasst: 08.03.2011, 22:36
von Krankenkassenfee
Hallo,
wenn ich als Selbständiger meine, dass mein Einkommen reicht, dann mache ich das auch von einer Wertigkeit der Einnahmen abhängig. Wenn ich also Miete, Steuern, Essen und sonst was als notwenig erachte - aber Krankenversicherung nicht.
Dann frage ich mich: Wer denkt da falsch? Die Krankenversichertengemeinschaft, die nicht dankbar auf die Knie fällt, dass jemand überhaupt Geld erwirtschaftet. Oder jemand, der nicht genug erwirtschaftet, um sich auch noch eine Krankenversicherung leisten zu können.
Die Diskussion hatten wir schon oft. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass Krankenversicherung genauso wichtig ist wie Steuern, Miete und Lebensunterhalt. Und wenn nicht genug abfällt, dann muss man sich halt Gedanken machen, ob man richtig aufgestellt ist und dann weitermacht - oder sich was anderes sucht.
Und ich finde 300 € Krankenkassenbeitrag nicht viel, wenn man bedenkt, was die KV-Pauschale, ein Tag Krankenhaus oder sonst was kostet.
LG, Fee
Verfasst: 08.03.2011, 23:03
von leser
Hallo Solidar,
hast Du nur den Titel gelesen oder auch den ganzen Thread?
Verfasst: 08.03.2011, 23:13
von Solidar
Krankenkassenfee hat geschrieben:Hallo,
wenn ich als Selbständiger meine, dass mein Einkommen reicht, dann mache ich das auch von einer Wertigkeit der Einnahmen abhängig. Wenn ich also Miete, Steuern, Essen und sonst was als notwenig erachte - aber Krankenversicherung nicht.
Dann frage ich mich: Wer denkt da falsch? Die Krankenversichertengemeinschaft, die nicht dankbar auf die Knie fällt, dass jemand überhaupt Geld erwirtschaftet. Oder jemand, der nicht genug erwirtschaftet, um sich auch noch eine Krankenversicherung leisten zu können.
Die Diskussion hatten wir schon oft. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass Krankenversicherung genauso wichtig ist wie Steuern, Miete und Lebensunterhalt. Und wenn nicht genug abfällt, dann muss man sich halt Gedanken machen, ob man richtig aufgestellt ist und dann weitermacht - oder sich was anderes sucht.
Und ich finde 300 € Krankenkassenbeitrag nicht viel, wenn man bedenkt, was die KV-Pauschale, ein Tag Krankenhaus oder sonst was kostet.
LG, Fee
Hallo,
also jemand der so schreibt weiß nicht was "sich selbständig machen bedeutet", besonders wenn jemand ohne Kunden klein anfangen muss.
Da wird nicht vom ersten Tag an das große Geld verdient und schon gar nicht regelmäßig, es trudelt eben nicht jeden Monat ein Gehalt ein.
Gleichzeitig scheint Fee entgangen zu sein, dass ob über Hartz IV oder arbeitslos jeweils Solidarität bezüglich der Beiträge von der Allgemeinheit gefragt ist. Persönlich kann ich nur abraten sich in Deutschland selbständig zu machen, man wird rundum vom 1. Tag an als beneidenswerter Großindustrieller betrachtet und rundum abgestraft.
Wie sollen in so einem Land unter solchen Bedingungen noch Arbeitsplätze entstehen?
Mehr als 17% vom Gesamteinkommen sollte schon aus Solidaritätsgründen grundsätzlich niemand für Kranken- und Pflegeversicherung bezahlen müssen. Wenn dies unser Staat nicht leisten kann, dann doch lieber die Kopfpauschale nach Schweizer Modell.
L.G. Solidar
Verfasst: 08.03.2011, 23:21
von leser
»Die Kopfpauschale beträgt 2010 im bundesweiten Durchschnitt für Erwachsene rund 351 Schweizer Franken (CHF), also etwa 245 Euro.
Im Krankheitsfall müssen sich die Versicherten in der Schweiz auf zwei Arten an den Kosten für benötigte Leistungen beteiligen. Zum einen zahlen die Versicherten für Behandlungen einen als „Jahresfranchise“ bezeichneten festen Jahresbeitrag von bis zu 300 CHF, also ungefähr 209 Euro. Hinzu kommen noch 10 Prozent oder höchstens 700 CHF (ungefähr 487 Euro) Selbstbehalt der Kosten, die über die Jahresfranchise hinausgehen. Pro Jahr kann also eine Selbstbeteiligung von höchstens 1000 CHF oder umgerechnet etwa 696 Euro auf jeden Versicherten zukommen.«
(
http://www.die-kopfpauschale.de/29-0-Ge ... hweiz.html - ohne Gewähr
)
Oder doch gleich eine Steuer!
Verfasst: 08.03.2011, 23:56
von Solidar
Da es im Moment schon nur noch geringe Unterschiede mit uniformer Einheitsversorgung und diversen Freizeitfitnesspaketen gibt, würde sich doch besser gleich eine Einheitskasse anbieten.
Mitgliedsbeiträge könnten viel gerechter mit der Steuer eingezogen werden.
Verfasst: 09.03.2011, 01:13
von leser
Dann würden Deine Leistungen ausschließlich vom Zustand des Staatssäckel abhängen... Das würde ich mir gut überlegen^^
»
[...] Die im vergangenen Jahr von Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) auf den Weg gebrachte Reform sieht vor, dass künftige Beitragssteigerungen allein von den Versicherten getragen werden müssen. Der in der Reform enthaltene Sozialausgleich, den Geringverdiener für ihren Zusatzbeitrag aus Steuermitteln bekommen sollen, sei "pure Wählertäuschung", weil er nicht die tatsächlichen Belastungen ausgleicht, erklärte Buntenbach. Die Bundesregierung wolle dafür keine zusätzlichen Steuergelder bereitstellen.
Nach Informationen der "Berliner Zeitung" vom Dienstag weigert sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in seiner bis 2015 reichenden Haushaltsplanung, frisches Geld für den Sozialausgleich zur Verfügung zu stellen. Damit hintertreibe er eine gemeinsam getroffene Festlegung der Bundesregierung, spätestens 2015 weitere Zahlungen aus Steuermitteln vorzusehen, hieß es in dem Bericht. [...]«
http://www.ksta.de/html/artikel/1299531611173.shtml
Hast Du denn schon mal geklärt, ob Du Ansprüche auf Grundsicherung / Sozialhilfe hast und in dem Zusammenhang auch Beiträge übernommen werden können? Oder steht dem Deine Tätigkeit / Einkünfte entgegen? Hast Du weitere Einkünfte (Rente) und die Beitragseinstufung mit der Kasse besprochen (evtl nur nebenberuflich selbständig tätig)? Ich bin im Beitragsbereich leider nicht der Experte. Aber wenn Du eine konkrete Frage stellst, kann Dir hier sicher der ein oder andere einen Tipp geben.
Verfasst: 09.03.2011, 14:26
von Solidar
leser hat geschrieben:Dann würden Deine Leistungen ausschließlich vom Zustand des Staatssäckel abhängen... Das würde ich mir gut überlegen^^
»
[...] Die im vergangenen Jahr von Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) auf den Weg gebrachte Reform sieht vor, dass künftige Beitragssteigerungen allein von den Versicherten getragen werden müssen. Der in der Reform enthaltene Sozialausgleich, den Geringverdiener für ihren Zusatzbeitrag aus Steuermitteln bekommen sollen, sei "pure Wählertäuschung", weil er nicht die tatsächlichen Belastungen ausgleicht, erklärte Buntenbach. Die Bundesregierung wolle dafür keine zusätzlichen Steuergelder bereitstellen.
Nach Informationen der "Berliner Zeitung" vom Dienstag weigert sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in seiner bis 2015 reichenden Haushaltsplanung, frisches Geld für den Sozialausgleich zur Verfügung zu stellen. Damit hintertreibe er eine gemeinsam getroffene Festlegung der Bundesregierung, spätestens 2015 weitere Zahlungen aus Steuermitteln vorzusehen, hieß es in dem Bericht. [...]«
http://www.ksta.de/html/artikel/1299531611173.shtml
Hast Du denn schon mal geklärt, ob Du Ansprüche auf Grundsicherung / Sozialhilfe hast und in dem Zusammenhang auch Beiträge übernommen werden können? Oder steht dem Deine Tätigkeit / Einkünfte entgegen? Hast Du weitere Einkünfte (Rente) und die Beitragseinstufung mit der Kasse besprochen (evtl nur nebenberuflich selbständig tätig)? Ich bin im Beitragsbereich leider nicht der Experte. Aber wenn Du eine konkrete Frage stellst, kann Dir hier sicher der ein oder andere einen Tipp geben.
Danke, die Leistungen einer gesetzlichen Krankenversicherung hängen doch auch jetzt schon vollkommen vom Staat ab. Es wurden den Krankenkassen zahlreiche beitragsfremde Leistungen und Verpflichtungen aufgezwungen, die eigentlich der Staat hätte erbringen müssen.
Wirtschaftet eine Kasse gut wird abgeschöpft und der Gewinn an unwirtschaftliche Kassen zwangsweise weitergereicht. Der Anreiz für die Mitglieder zu sparen wird im Keim erstickt weil dort ohnehin nichts ankommt. Eine höhere Wahlmöglichkeit für die Selbstbeteiligung so bis 5000 Euro pro Person und Jahr würde ebenfalls für beide Seiten Kosten und Bürokratie sparen, dies ist wegen staatlicher Verordnung nicht möglich. Unabhängigkeit ist also in dem Bereich eher Schein als Sein weil alles vollkommen überreguliert.
Das Leben ist ein Risiko, ob mans glaubt oder nicht, es ist trotzdem so, wähle es selbst am liebsten allein, der Staat sollte das größte Risiko nicht sein.
Verfasst: 09.03.2011, 14:51
von Solidar
[quote="Solidar"][quote="leser"]Dann würden Deine Leistungen ausschließlich vom Zustand des Staatssäckel abhängen... Das würde ich mir gut überlegen^^
»
[...] Die im vergangenen Jahr von Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) auf den Weg gebrachte Reform sieht vor, dass künftige Beitragssteigerungen allein von den Versicherten getragen werden müssen. Der in der Reform enthaltene Sozialausgleich, den Geringverdiener für ihren Zusatzbeitrag aus Steuermitteln bekommen sollen, sei "pure Wählertäuschung", weil er nicht die tatsächlichen Belastungen ausgleicht, erklärte Buntenbach. Die Bundesregierung wolle dafür keine zusätzlichen Steuergelder bereitstellen.
Nach Informationen der "Berliner Zeitung" vom Dienstag weigert sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in seiner bis 2015 reichenden Haushaltsplanung, frisches Geld für den Sozialausgleich zur Verfügung zu stellen. Damit hintertreibe er eine gemeinsam getroffene Festlegung der Bundesregierung, spätestens 2015 weitere Zahlungen aus Steuermitteln vorzusehen, hieß es in dem Bericht. [...]«
http://www.ksta.de/html/artikel/1299531611173.shtml
Es ist übrigens Kittel wie Hose, die gesamten Kosten eines Angestellten und Arbeiters müssen von einem Betrieb erwirtschaftet werden. Werden die Kosten geringer kann der Arbeitgeber einen höheren Gehalt bezahlen bei geringerem Risiko. Dies dürfte langfristig zu mehr Arbeitsplätzen führen. So etwa sieht es in der Schweiz aus , die Löhne sind dort deutlich höher, die Krankenversicherung muss selbst bezahlt werden. Zur Klarstellung, bin weder selbständig noch Arbeitgeber.