Arzt rechnet Untersuchungen ab, die nie durchgeführt wurden

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

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Franzi80
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Arzt rechnet Untersuchungen ab, die nie durchgeführt wurden

Beitrag von Franzi80 » 18.02.2017, 15:47

Hallo zusammen,

ich habe irgendwie kein passendes Unterforum gefunden, in das meine Frage reinpasst, ich hoffe, hier ist es ok.
Aus Interesse habe ich mir bei meiner KK eine Übersicht über die Patientenquittung angefordert, in der die Leistungen aufgeführt sind, die Ärzte mit der KK abgerechnet haben.

Dabei ist mir aufgefallen, dass ein Facharzt, bei dem ich in kontinuierlicher Behandlung bin, Untersuchungen abgerechnet hat, die er nie durchgeführt hat (Dopplerultraschall etc.).
Auch ist dort ein Posten aufgeführt von einem Datum, an dem ich nicht beim Arzt war.
Es handelt sich bei der Praxis um eine Gemeinschaftspraxis von mehreren Ärzten. Der Name des Arztes, der in der Auflistung aufgeführt ist, ist jedoch nicht der Arzt, der mich behandelt sondern jedesmal ein anderer.

Jetzt bin ich unsicher, was ich tun soll. Eigentlich finde ich das nicht richtig und würde es gerne meiner KK melden. Allerdings denke ich, dass mich der Arzt danach vermutlich nicht mehr behandeln wird und ich bin auf die fachärztliche Behandlung angewiesen und so schnell findet man auch keinen anderen Facharzt, der einen Platz frei hat.
Ausserdem bin ich zur Zeit noch auf diesen Arzt angewiesen (Krankschreibung, Antrag auf Schwerbehinderung etc.) und möchte es mir nicht mit ihm verscherzen.
Falls ich die KK auf die falsche Abrechnung hinweise, würde diesen dann meinen Arzt kontaktieren? Oder soll ich vielleicht zuerst beim Arzt nachfragen, ob es sich möglicherweise um einen Fehler handelt?

Viele Grüße
Franzi

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 18.02.2017, 16:07

Hallo,
Ich kann dir nur empfehlen, das deiner Kasse zu melden, denn so, wie geschildert handelt es sich um Abrechnungsbetrug und das ist kein Kavaliersdelikt und es fällt auch schwer hier an einen "Irrtum" zu glauben.
Meiner Kenntnis und Erfahrung nach, wird das so gehandhabt, dass die Kasse sich nach Erhalt der Mittteilung an die Kassenärztliche Vereinigung wendet mit dem Antrag, die Abrechnungen der betreffenden Praxis zu prüfen. neuerlich erfährt der Arzt bzw. Die Praxis zu diesem Zeipunkt noch nicht um welchen Patienten es genau (und warum ausgerechnet um den ) geht. Es ist aber nicht auszuschließen dass es irgendwann mal erforderlich sein wird, aber auch dann musst du dir keine Sorgen machen, denn wenn da betrogen wurde, dann bist du bestimmt nicht alleine auf der Liste.
Gruß
Czauderna

Franzi80
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Beitrag von Franzi80 » 18.02.2017, 16:25

Hallo,
danke für Deine Antwort. Mein erster Impuls war auch, sofort die KK anzurufen und denen Bescheid zu sagen.
Ich habe halt nur echt Angst, dass der Arzt es erfährt, da ich momentan auf seine Unterstützung angewiesen bin.

Ich habe jetzt nochmal nachgeguckt, das Datum der angeblichen Untersuchung fällt in den Zeitraum, als ich gerade eine Begutachtung für einen Antrag auf Leistung zu Teilhabe am Arbeitsleben hinter mir hatte.
Da ich mit dem Gutachten damals nicht einverstanden war, wurde eine erneute Begutachtung angesetzt.

In der Auflistung steht:

xx. Juni: Gespräch, Beratung, etc. Dann drei Abrechnungsziffern mit verschiedenen Untersuchungen.
xx. Juli: Kurplan, Gutachten, Stellungnahme, Erbringen oder Veranlassen von Leistungen.

Nun denke ich, dass es sich hierbei vermutlich um das angeforderte Gutachten bezüglich der Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) handelt.
Der Arzt hat mich bei meinem Antrag sehr unterstützt, sodass mir die LTA bewilligt wurde.
Ich könnte mir vorstellen, dass er geschrieben hat, dass die oben genannten Untersuchungen ohne Befund waren und einer LTA nichts im Wege steht.

Allerdings finde ich es trotzdem nicht richtig, diese fiktivie Untersuchung der KK in Rechnung zu stellen.

Dann mache ich mir um einen zweiten Eintrag ein bisschen Sorgen.
An einem Datum, an dem ich nicht bei diesem Arzt war ist folgende Eintragung:
Erbringung und Veranlassung von Leistungen & Transport von Briefen bis 20 g oder Telefax.

Meine Sorge ist jetzt, dass dort irgendwas an irgendein Amt oder sonstwen geschickt wurde, von dem ich nicht weiß, was es gewesen ist
:?

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 18.02.2017, 16:33

Hallo,
Jetzt sieht die Sache schon etwas anders aus - ein Arzt kann auch dann abrechnen wenn er für den Patienten etwas tut, ohne dass der Patient da direkt involviert ist, z.B, wenn er Stellungnahmen abgibt oder Atteste schreibt usw. - oftmals meinen Patienten auch, dass, wenn sie "nur" mit der Praxis telefoniert hatten, dies keine ärztliche Leistung wäre und deshalb auch nicht abgerechnet werden dürfe. Also, noch einmal drüber schlafen, alles nochmals rekapitulieren und wenn dann immer doch der Verdacht besteht, dass da was nicht mit rechten Dingen zugegangen ist, ab damit zur Kasse.
Gruß
Czauderna

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Beitrag von Franzi80 » 18.02.2017, 16:42

Hallo Czauderna,

dass ein Arzt auch ein Telefonat abrechnen kann, habe ich im Forum auch schonmal gelesen. Allerdings hab ich mich gefragt, ob er einfach eine Untersuchung angeben kann, die er nicht durchgeführt hat.
Wenn diese Untersuchungen für das Gutachten nötig gewesen wären, hätte er sie doch auch durchführen können?! Es kann doch somit jetzt gar keinen Befund dazu geben :?:

Viele Grüße
Franzi

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 18.02.2017, 17:05

Hallo,
Dein Fragezeichen steht zu recht, allerdings bin ich jetzt nicht der Experte in Sachen Abrechnung und was darf wann und mit welcher Gebuehrenziffer abgerechnet werden - wenn du es genau wissen möchtest, dann kann dir die Kasse da sicher weiterhelfen oder auch die Kassenaerztliche Vereinigung selbst.
Gruß
Czauderna

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Beitrag von Franzi80 » 19.02.2017, 21:16

Hallo,

ich habe überlegt, ob ich vielleicht einfach mal beim Arzt anrufen und ganz doof fragen soll, ob da evtl. eine falsche Abrechnung gemacht wurde, vielleicht versehentlich Patienten vertauscht wurden oder so.

Und dann mal gucken, wie die reagieren. Oder könnten die dann, wenn die das wissen, die Akten nachträglich noch ändern? Irgendeinen Befund schreiben, den es gar nicht geben kann?

Ich möchte allerdings vermeiden, dass die mir hinterher einfach keine Termine mehr geben oder so weil sie denken, ich würde ihnen Betrug unterstellen

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 19.02.2017, 21:45

Hallo,
Wenn du es so machen willst,dann mach es so, allerdings dann weiß dein Arzt, dass du dir die Auskunft geholt hast und was er dann denkt, das bleibt die Frage.
Gruß
Czauderna

Franzi80
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Beitrag von Franzi80 » 19.02.2017, 22:18

Hmm, stimmt, daran hatte ich jetzt gar nicht gedacht, dass er das vielleicht komisch finden könnte.
Ich habe mir diese Auskunft eigentlich nur interessehalber schicken lassen, weil es mich interessier hat, wie teuer ich für die KK war :?

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