Seit langem steht bei den Mitarbeitern und Kunden im Ersatzkassenbereich die Frage unbeantwortet im Raum, was eigentlich noch alles passieren muss, bis man sich in der Familie mal einen Ruck gibt, und sich auf Zusammenarbeit einigt.
Liegt es nur am Alter der jeweiligen Vorstände, die seit Jahren im Geld schwimmen und nicht davon abkönnen:
http://www.krankenkassen-direkt.de/kass ... 7606874765
Oder nicht willens sind, endlich mangels Aussicht auf Besserung der Lage abzudanken, oder beruft man sich auf interne Wanderungsbewegungen, die das Ganze weniger schlimm aussehen lassen, als es tatsächlich ist?
Fakt ist, dass bei der Mehrheit der Dauerlooser im Ersatzkassenlager trotz interner Restrukturierung sich nicht wirklich so viele Kunden gewinnen lassen, dass sich die Abwanderung (oftmals durch jährlich steigendes Wegsterben) auffangen ließe. Da ist es egal, ob man sich KKH, Barmer oder DAK nennt, ein eigenes Profil besteht nahezu nicht, die Marke ist veraltet und der Ruf lebt nur noch bei einigen Alten aus der Historie. Gewinnen lässt sich die Zukunft damit nicht.
http://www.zeit.de/2015/09/krankenkasse ... ak-hamburg
Dass sich der Dauerwinner der Ersatzkassen die beliebten Schwestern nicht aktiv selbst ans Bein hängen möchte, kann nachvollzogen werden.
Was passiert eigentlich, wenn die TK das von den finanziell auf dem Zahnfleisch fahrenden Schwestern erhaltene Megafon nicht dazu benutzt, höhere Zusatzbeiträge für 2016 und später für die Schwestern medienwirksam vorzubereiten, sondern die Zusatzbeiträge für sich selber nicht anhebt?
Dann dürfte es in der Familie eine wahrnehmbare Unterscheidung in den Zusatzbeiträgen geben, die die Negativspirale der anderen erst so richtig ins Drehen bringt.
Was bleibt also, wenn man die Halbwertzeit von Kosmetik kennt?
Verantwortung zeigen bevor der Schaden noch größer wird und die Verwaltungsräte endlich aus Ihrem Tiefschlaf wachrütteln.
Das geht am besten durch diejenigen, die tagtäglich Verantwortung im operativen Geschäft tragen: Den Mitarbeitern innerhalb der trudelnden Unternehmen.
Mit einem offenen Brief an die jeweils tiefschlafenden Verwaltungsräte der Unternehmen.
Dieser soll als Türöffner für einen Start in eine verantwortungsvolle Zukunft als EIN gemeinsames und schlagkräftiges Großunternehmen dienen und die überfällige Diskussion von allen Seiten aus entfachen.
An der Solidarität der KollegInnen der Techniker Krankenkasse soll kein Zweifel bestehen.
Starten wir die (sicher emotionale) Diskussion!
Ersatzkassen: Dauerlooser und Dauerwinner
Moderatoren: Czauderna, Karsten
Dass die Vorstände jedwedem Drängen nach einer Einheitskasse, oder gar Bürgerversicherung, im Keime ersticken, selbst wenn der Bedarf dazu unübersehbar ist, ist selbstredend, denn, wer sägt schon gerne am eigenen Ast? Selbstverständlich kämpfen die Damen und Herren, ich vermute fast ausschließlich Herren, gegen jeden Versuch, ihrer Privilegien beraubt zu werden.
Demnach sind nicht die Vorstände, die Verwaltungsräte, oder gar die KK Mitarbeiter, die du ungeniert aufforderst, ihren Vorständen so richtig einzuheizen, die zielführende Adresse, sondern die Politik. Nur der politische Wille, und dieser auch nur mit einer gehörigen Portion Lobbyismusresistenz, kann grundsätzliche Systemveränderungen durchsetzen. Infolge der demografischen Entwicklung wird es zwangsläufig zu einem fundamentalen Umbau des Gesundheitswesens kommen, daran sollten keine Zweifel bestehen.
Die TK hat sich, ganz im Sinne der Politik, unternehmerisch aufgestellt und damit Erfolg eingefahren. Schlanke Strukturen, aus dem Verwaltungsschlaf herausgerissene und auf wirtschaftliches Denken und Handeln getrimmtes Management, eine ansprechende Aussendarstellung, (eigentlich unnütze) Nebenleistungen (z.B. Yoga) und 'Prämienzahlungen, brachten die gewünschten jungen, gesunden Versicherten und damit den Erfolg. Allerdings ist auch das nur ein Strohfeuer, bedenkt man, dass auch diese Versicherten älter und damit den Leistungsanspruch abrufen werden. Der demografisch bedingte, unabwendbare Mangel an gesunden jungen Menschen wird auch die TK einholen.
Das es bei 90% gleicher Leistungspalette keinen realen Wettbewerb geben kann, ist zweifelsfrei. Es war und ist nach wie vor purer Unsinn, wenn die Politik von 'mehr Wettbewerb' schwadroniert. Gewinne 'dürfen' nicht gemacht werden, Überschüsse müssen dem Versicherten zu gute kommen. Und nur aus diesem Grunde gibt es Schnickschnackleistungen wie Yoga...oder eine 'Dividende'. Ganz im Stil der in Deutschland weit verbreiteten 'Geiz ist geil' Manie, wechseln Leute tatsächlich die Kasse, wenn sie dort 8 oder 10 Euro weniger zu zahlen haben, oder einen Yoga Kurs im (Zusatz)Leistungskatalog entdecken. Für mich persönlich wäre das kein Anlaß meiner altbewerten Kasse den Rücken zu kehren.
Die DAK, und nicht nur diese, haben schlichtweg den Anschluß verpasst. Es dürfen Zweifel angemeldet werden, ob es ihr gelingen wird, die hausgemachte Negativentwicklung zu revidieren.
Zwangsläufig wird die Politik das Gesundheitssystem früher oder später, hoffen wir nicht zu spät, neu aufstellen müssen. Ob dies nun in Form einer Bürgerversicherung, Einheitskasse, oder ein komplett steuerfinanziertes System sein wird, ist die große Frage, auf die z.Zt. neimand eine Antwort hat.
Gruß
KKA
Demnach sind nicht die Vorstände, die Verwaltungsräte, oder gar die KK Mitarbeiter, die du ungeniert aufforderst, ihren Vorständen so richtig einzuheizen, die zielführende Adresse, sondern die Politik. Nur der politische Wille, und dieser auch nur mit einer gehörigen Portion Lobbyismusresistenz, kann grundsätzliche Systemveränderungen durchsetzen. Infolge der demografischen Entwicklung wird es zwangsläufig zu einem fundamentalen Umbau des Gesundheitswesens kommen, daran sollten keine Zweifel bestehen.
Die TK hat sich, ganz im Sinne der Politik, unternehmerisch aufgestellt und damit Erfolg eingefahren. Schlanke Strukturen, aus dem Verwaltungsschlaf herausgerissene und auf wirtschaftliches Denken und Handeln getrimmtes Management, eine ansprechende Aussendarstellung, (eigentlich unnütze) Nebenleistungen (z.B. Yoga) und 'Prämienzahlungen, brachten die gewünschten jungen, gesunden Versicherten und damit den Erfolg. Allerdings ist auch das nur ein Strohfeuer, bedenkt man, dass auch diese Versicherten älter und damit den Leistungsanspruch abrufen werden. Der demografisch bedingte, unabwendbare Mangel an gesunden jungen Menschen wird auch die TK einholen.
Das es bei 90% gleicher Leistungspalette keinen realen Wettbewerb geben kann, ist zweifelsfrei. Es war und ist nach wie vor purer Unsinn, wenn die Politik von 'mehr Wettbewerb' schwadroniert. Gewinne 'dürfen' nicht gemacht werden, Überschüsse müssen dem Versicherten zu gute kommen. Und nur aus diesem Grunde gibt es Schnickschnackleistungen wie Yoga...oder eine 'Dividende'. Ganz im Stil der in Deutschland weit verbreiteten 'Geiz ist geil' Manie, wechseln Leute tatsächlich die Kasse, wenn sie dort 8 oder 10 Euro weniger zu zahlen haben, oder einen Yoga Kurs im (Zusatz)Leistungskatalog entdecken. Für mich persönlich wäre das kein Anlaß meiner altbewerten Kasse den Rücken zu kehren.
Die DAK, und nicht nur diese, haben schlichtweg den Anschluß verpasst. Es dürfen Zweifel angemeldet werden, ob es ihr gelingen wird, die hausgemachte Negativentwicklung zu revidieren.
Zwangsläufig wird die Politik das Gesundheitssystem früher oder später, hoffen wir nicht zu spät, neu aufstellen müssen. Ob dies nun in Form einer Bürgerversicherung, Einheitskasse, oder ein komplett steuerfinanziertes System sein wird, ist die große Frage, auf die z.Zt. neimand eine Antwort hat.
Gruß
KKA
Re: Ersatzkassen: Dauerlooser und Dauerwinner
@ahorn: Hier meine Antworten...
ahorn2009 hat geschrieben:Seit langem steht bei den Mitarbeitern und Kunden im Ersatzkassenbereich die Frage unbeantwortet im Raum, was eigentlich noch alles passieren muss, bis man sich in der Familie mal einen Ruck gibt, und sich auf Zusammenarbeit einigt.
Liegt es nur am Alter der jeweiligen Vorstände, die seit Jahren im Geld schwimmen und nicht davon abkönnen:
http://www.krankenkassen-direkt.de/kass ... 7606874765
Oder nicht willens sind, endlich mangels Aussicht auf Besserung der Lage abzudanken, oder beruft man sich auf interne Wanderungsbewegungen, die das Ganze weniger schlimm aussehen lassen, als es tatsächlich ist?
Unsinn. Bisherige Bemühungen aus dem EK-Lager sind an den unternehmenseigenen Egoismen bzw. der Handelnden gescheitert. Und es gab zahlreiche Versuche...
Fakt ist, dass bei der Mehrheit der Dauerlooser im Ersatzkassenlager trotz interner Restrukturierung sich nicht wirklich so viele Kunden gewinnen lassen, dass sich die Abwanderung (oftmals durch jährlich steigendes Wegsterben) auffangen ließe. Da ist es egal, ob man sich KKH, Barmer oder DAK nennt, ein eigenes Profil besteht nahezu nicht, die Marke ist veraltet und der Ruf lebt nur noch bei einigen Alten aus der Historie. Gewinnen lässt sich die Zukunft damit nicht.
http://www.zeit.de/2015/09/krankenkasse ... ak-hamburg
Dass sich der Dauerwinner der Ersatzkassen die beliebten Schwestern nicht aktiv selbst ans Bein hängen möchte, kann nachvollzogen werden.
Woran machst Du den "Dauerwinner" fest? An der Mitgliederentwicklung? Diese zählt bei der jetzigen Fondslogik nur wenig. An den Rücklagen? Diese sind bei dem von Dir suggerierten Dauerwinner nicht mehr so dolle nach der Dividendenauszahlung. Vertrieblich war das eine Zeit lang schlecht für anderen Kassen, für die betreffenden Mitglieder war es gut, für den GF war es hervorragend. Ganz besonders doof jedoch war es für die TK selbst. Zwischenzeitlich haben einige andere Kassen ihre Rücklagen ohne Dividende weiter ausgebaut und stehen gar nicht schlecht da im Vergleich.
Was passiert eigentlich, wenn die TK das von den finanziell auf dem Zahnfleisch fahrenden Schwestern erhaltene Megafon nicht dazu benutzt, höhere Zusatzbeiträge für 2016 und später für die Schwestern medienwirksam vorzubereiten, sondern die Zusatzbeiträge für sich selber nicht anhebt?
Was passiert wenn die TK selbst finanziell auf das Zahnfleisch kommt? Beim Überheben bei der letzten Fusion und die sich daran anschließende Beitragssatzerhöhung sah die TK aber gar nicht gut aus. Und dann nützt es auch nichts (mehr), dass man sich vorab selbst zur "Marke" stilisiert hat.
Dann dürfte es in der Familie eine wahrnehmbare Unterscheidung in den Zusatzbeiträgen geben, die die Negativspirale der anderen erst so richtig ins Drehen bringt.
Welche Familie? Vielleicht hat die eine oder andere EK mittlerweile mehr Anlehnung an eine der größeren BKK'n oder gar IKK'n als an andere Kassen der sog. Familie?
Was bleibt also, wenn man die Halbwertzeit von Kosmetik kennt?
Verantwortung zeigen bevor der Schaden noch größer wird und die Verwaltungsräte endlich aus Ihrem Tiefschlaf wachrütteln.
Du überschätzt die Möglichkeiten von Verwaltungsräten.
Das geht am besten durch diejenigen, die tagtäglich Verantwortung im operativen Geschäft tragen: Den Mitarbeitern innerhalb der trudelnden Unternehmen.
Mit einem offenen Brief an die jeweils tiefschlafenden Verwaltungsräte der Unternehmen.
Du überschätzt die Möglichkeiten der Mitarbeiter und unterschätzt deren Egoismen.
Dieser soll als Türöffner für einen Start in eine verantwortungsvolle Zukunft als EIN gemeinsames und schlagkräftiges Großunternehmen dienen und die überfällige Diskussion von allen Seiten aus entfachen.
Auch aus Fusionen zwischen AOK'n, BKK'n, IKK'n und EK'n können schlagkräftige Großunternehmen entstehen, wobei Größe jedoch nach der aktuellen Fondslogik kein Garant ist. Siehe z.B. die kleine HEK oder gar HKK, welche übrigens der TK schon seit längerem zumindest in der Mitgliederentwicklung prozentual und in der Finanzentwicklung absolut nicht nachstehen.
An der Solidarität der KollegInnen der Techniker Krankenkasse soll kein Zweifel bestehen.
Hört sich nett an aber bisher haben gerade die Verantwortlichen dieser Kasse nicht unbedingt zu einem Frieden im EK-Lager beigetragen.
Starten wir die (sicher emotionale) Diskussion!
Zuletzt geändert von Poet am 21.03.2015, 21:42, insgesamt 1-mal geändert.
@KKA: Meine Antworten...es sind meine letzten im Forum. Ich bin schon seit längerem nur noch stiller Mitleser aus Zeitgründen:
Euch alles Gute!
Euch alles Gute!
KKA hat geschrieben: Die TK hat sich, ganz im Sinne der Politik, unternehmerisch aufgestellt und damit Erfolg eingefahren. Schlanke Strukturen, aus dem Verwaltungsschlaf herausgerissene und auf wirtschaftliches Denken und Handeln getrimmtes Management, eine ansprechende Aussendarstellung, (eigentlich unnütze) Nebenleistungen (z.B. Yoga) und 'Prämienzahlungen, brachten die gewünschten jungen, gesunden Versicherten und damit den Erfolg.
Nicht böse sein aber das ist Blödsinn. Die TK hat mehr als alle anderen Kassen davon profitiert, dass deren Leistungsausgaben unter den Zuwendungen aus dem Fonds lagen. Zum einen durch strikte Steuerung der Ausgaben und zum anderen durch die vorhandene Versichertenstruktur. Ob im Sinne der Leistungsempfänger, das lasse ich mal dahingestellt. Aber das interessiert das Mitglied nicht, welches keine Leistungen braucht und von der Dividende was abbekommt. Ob sich damit dauerhaft die richtigen Mitglieder nach Fondslogik binden lassen -> fraglich. Eventuell wandern diese zu noch günstigeren Kassen ab.
Allerdings ist auch das nur ein Strohfeuer, bedenkt man, dass auch diese Versicherten älter und damit den Leistungsanspruch abrufen werden. Der demografisch bedingte, unabwendbare Mangel an gesunden jungen Menschen wird auch die TK einholen.
Nicht nur das, Die TK hat schon eingeholt, dass der GF seit 2015 einen unerbittlichen Einkommensausgleich vornimmt.
Die DAK, und nicht nur diese, haben schlichtweg den Anschluß verpasst. Es dürfen Zweifel angemeldet werden, ob es ihr gelingen wird, die hausgemachte Negativentwicklung zu revidieren.
Abwarten. Auch die gute alte DAK hängt am Gesundheitsfonds. In dessen Logik zählt nicht wer das modernste Image hat oder denkt es zu haben. Schauen wir nur mal auf ein paar der AOK'n welche jahrelang totgesagt waren. Die leben! Und scheinbar so gut dass selbst dort niemand auf den Gedanken kommt unbedingt fusionieren zu müssen. Bei rd. 100Kassen insgesamt und nur 10 wirklich großen Kassen ist da auch noch Luft.