Bürgerversicherung

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Bully
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Beitrag von Bully » 09.02.2015, 15:15

GerneKrankenVersichert hat geschrieben: Allerdings hat diese Transparenz bzw. Verwaltungslandschaft nichts damit zu tun, ob es sich um eine Bürger- oder Einheitsversicherung handelt oder nicht.
ja, da gebe ich Dir vollkommen Recht.
GerneKrankenVersichert hat geschrieben: Jeder, der mehr Transparenz möchte, kann sich politisch dafür einsetzen,
hier driften wir auseinander.

Warum sollte der Kunde dieses machen ???? sag es mir bitte ??

ich finde, es ist ein bissel einfach, immer nach der Politik zu rufen

nicht nur ich, sehe die Krankenkassen als Dienstleister, sondern einige Kassen sich selber auch,
da müsste eigentlich das Anspruchsdenken ein anderes sein.
Christo hat geschrieben: Transparent? Wenn Transparenz Kennzahlen bedeuten, dann muss ich sagen, dass die GKV sehr transparent ist. Alle wichtigen Daten und Fakten sind in den Statistiken einzusehen.
Ich persönlich finde, dass es keinen Zweig gibt, der im Moment so transparent ist wie die gesetzlichen Krankenkassen.
obwohl ich mir hin und wieder auch mal die Geschäftsberichte einiger KKen anschaue, mag ich Hochglanzbroschüren nicht so, mich interessiert mehr der Blick hinter den Kulissen, oder ganz einfach gesagt " der Umgang miteinander "

und wenn ich von mehr Transparenz rede, dann meine ich den täglichen Umgang wie z.b. die KRG-Falle, dann muss die Frage gestattet sein
" warum sind die Kunden hier im Vorfeld nicht in Kenntniss gesetzt worden"

wir sprechen hier über Bürger / Einheitsversicherung, egal wie wir das Kind nennen, ich kann mich damit nicht so anfreunden, wenn ich so an die Umsetzung der MAUT oder BER denke, bekomme ich Angst bezügl. der Kosten, und wann das System einwandfrei funzt

Dann doch lieber das heutige System verbessern.
Gruß Bully

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 09.02.2015, 20:18

Bully hat geschrieben:
GerneKrankenVersichert hat geschrieben: Jeder, der mehr Transparenz möchte, kann sich politisch dafür einsetzen,
hier driften wir auseinander.

Warum sollte der Kunde dieses machen ???? sag es mir bitte ??
Ich schrieb nicht von Kunden, ich schrieb von jedem.

Christo
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Beitrag von Christo » 10.02.2015, 11:57

Bully hat geschrieben:
Christo hat geschrieben: Transparent? Wenn Transparenz Kennzahlen bedeuten, dann muss ich sagen, dass die GKV sehr transparent ist. Alle wichtigen Daten und Fakten sind in den Statistiken einzusehen.
Ich persönlich finde, dass es keinen Zweig gibt, der im Moment so transparent ist wie die gesetzlichen Krankenkassen.
obwohl ich mir hin und wieder auch mal die Geschäftsberichte einiger KKen anschaue, mag ich Hochglanzbroschüren nicht so, mich interessiert mehr der Blick hinter den Kulissen, oder ganz einfach gesagt " der Umgang miteinander "
Ich stehe auch nicht auf Hochglanzbroschüren ;-). Aber ich persönlich bin auch weg davon, Transparenz zu wollen ;-).

Bully hat geschrieben: und wenn ich von mehr Transparenz rede, dann meine ich den täglichen Umgang wie z.b. die KRG-Falle, dann muss die Frage gestattet sein
" warum sind die Kunden hier im Vorfeld nicht in Kenntniss gesetzt worden"
Ahhh, das meinst du. Kurz meine pers. Meinung zu KRG-Falle. Ich persönlich finde es ein Unding, aus bestimmten Konstellationen den Kunden (sorry, ich verwende das Wort gerne noch weiter ;-) ) einen Strick zu drehen. Ich finde es nicht gut, wenn plötzlich KG versagt wird, weil was schief gelaufen ist.

Das die Mitglieder/Versicherte/Beitragszahler nicht informiert wurden oder auf was hingewiesen wurden.... da hole ich weiter aus.

Die Frage ist ob
a) Das Mitglied auf etwas nicht hingewiesen wurde, oder
b) das Mitglied auf etwas hingewiesen wurde, aber die Information "verloren" gegangen ist.

Ich habe in meinem persönlichen Umfeld die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen mit ihrem Schriftkram nicht zurecht kommen. Entweder sind sie zu ungeduldig, wenn sie Schriftstücke lesen, sie lesen sie garnicht oder sie verstehen sie nicht.

Gerade wenn man plötzlich mehrere Schreiben zu einem Thema bekommt, habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele schon überfordert sein können.

In den meisten Fällen, die mir begegnet sind, wurde der Versicherte über ein Thema schriftlich informiert, aber die Information wurde nicht aufgenommen, warum auch immer.

Das ein KK-Mitarbeiter (aber das trifft wohl auf jede Behörde/Versicherte) etwas nicht sagt oder verschweigt mag vorkommen, dann eher jedoch dann eher wegen mangelndem Wissen. Ein Mitglied absichtlich in eine "Falle" laufen zu lassen... das kann ich mir bei einem Mitarbeiter einfach nicht vorstellen. Zu schnell schlägt sowas zurück.

Ich sehe eher das Problem in manchen Konstellationen zum einen in:

1. der Komplexität der Sachverhalte in der Realität, die dann ein Versicherter nicht mehr durchblickt und auch nicht der Sachbearbeiter.

2. der Kommunikation zwischen dem Versicherten und der KK oder Leistungserbringer. Dinge werden falsch verstanden oder gehen verloren.

3. immer neue Gesetze, die schnell rauskommen und manche Dinge nicht klar genug stellen, die dann wieder durch KK ausgelegt werden müssen, bis es zu einer gerichtlichen Entscheidung kommt.

Viele Grüße
Christo

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 10.02.2015, 16:02

Hallo,
zur "Krankengeldfalle" gibt es schon unzählige Beiträge in den diversen Foren. Leider ist die Gesetzgebung und auch die Rechtsprechung nicht so auf der Seite der Versicherten wie man sich das wünscht (übrigens auch als Krankenkassenmitarbeiter). Ich selbst bin der Meinung, dass solche "Fallen" verhindert werden können, wenn von Anfang an alle Betroffenen sich aktiv darum kümmern. Zuerst der Versicherte selbst weil er unmittelbar betroffen ist,d.h. sich erkundigen und beraten lassen wenn eine Arbeitsunfähigkeit länger dauert, man erneut arbeitsunfähig wird wird wegen der gleichen Erkrankung, wenn man während der AU. arbeitslos wird oder bei Beginn schon arbeitslos ist, oder wenn man innerhalb der ersten vier Wochen eines Beschäftigungsverhältnisses arbeitsunfähig wird,dann natürlich die
Krankenkassen bzw. deren Mitarbeiter selbst, die eine Beratung nicht zum Nachteil des Versicherten vornehmen und natürlich auch die Ärzte, die auch mal nachfragen und überlegen, bevor sie Termine vergeben oder Auszahlscheine bestätigen. Wenn all dies beachtet würde, dann würde sich die Zahl, der in die Falle getappten Versicherten erheblich verringern. Vorbeugen ist immer besser als Widerspruch und Klagen, die eben meist erfolglos sind.
Gruss
Czauderna

KKA
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Beitrag von KKA » 10.02.2015, 18:02

Czauderna hat geschrieben:Hallo,
zur "Krankengeldfalle" gibt es schon unzählige Beiträge in den diversen Foren. Leider ist die Gesetzgebung und auch die Rechtsprechung nicht so auf der Seite der Versicherten wie man sich das wünscht (übrigens auch als Krankenkassenmitarbeiter). Ich selbst bin der Meinung, dass solche "Fallen" verhindert werden können, wenn von Anfang an alle Betroffenen sich aktiv darum kümmern. Zuerst der Versicherte selbst weil er unmittelbar betroffen ist,d.h. sich erkundigen und beraten lassen wenn eine Arbeitsunfähigkeit länger dauert, man erneut arbeitsunfähig wird wird wegen der gleichen Erkrankung, wenn man während der AU. arbeitslos wird oder bei Beginn schon arbeitslos ist, oder wenn man innerhalb der ersten vier Wochen eines Beschäftigungsverhältnisses arbeitsunfähig wird,dann natürlich die
Krankenkassen bzw. deren Mitarbeiter selbst, die eine Beratung nicht zum Nachteil des Versicherten vornehmen und natürlich auch die Ärzte, die auch mal nachfragen und überlegen, bevor sie Termine vergeben oder Auszahlscheine bestätigen. Wenn all dies beachtet würde, dann würde sich die Zahl, der in die Falle getappten Versicherten erheblich verringern. Vorbeugen ist immer besser als Widerspruch und Klagen, die eben meist erfolglos sind.
Gruss
Czauderna
Genau so ist es, Günter. Da stellt sich aber die Frage, warum die bekannten Baustellen (Krankengeldfalle) trotz der bekannten (und sicher vielen unbekannten) Härtefälle weiterhin Baustellen bleiben. Sowohl für den Versicherten, als auch dem KK MA! Ist es wirklich politisch gewollt, Kostenbegrenzungsmaßnahmen absichtlich und eindeutig zum Nachteil der Versicherten bestehen zu lassen, kurz, hat das Ganze System? Wenn ja, warum (wenn nicht aus Kostengründen)? Wer oder was hindert die Gesundheitspolitik, dieses stets wiederkehrende Problem final zu bereinigen?

Es ist mir zu einfach gedacht, dem Versicherten eine proaktive Rolle aufzuzwingen. Vielen Menschen ist das sicher zuzutrauen, aber ebenso viele Menschen haben (sprichwörtlich) keinen Sinn für Gesetzestexte und haben erhebliche Probleme mit §§ umzugehen, insbesondere, wenn diese krank sind.

Das es auch anders geht, lässt sich z.B. am britischen Gesundheitswesen ablesen. Ich weiß, der NHS wurde hier heftig kritisiert, teils auch völlig zu Recht, aber dort bleibt der kranke Mensch das was er ist: ein Patient. Er wird nicht mit §§, Auf-und Anforderungen konfrontiert und kann sich behördenunabhängig auf seine Genesung konzentrieren. Ein Beweis für mich, dass eine Bürgerversicherung auch ohne §§ Spuk und die zweideutig auslegbare Mitwirkungspflicht bestandsfähig ist.

Eine Randnotiz wert: Deutschland hat in Europa statistisch den höchsten Krankenstand unter Arbeitnehmern. Sehe ich da eine Kausalität zum großzügigen KRG Bezug in D?

Gruß
KKA

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 10.02.2015, 18:51

KKA hat geschrieben:
Czauderna hat geschrieben:Hallo,
zur "Krankengeldfalle" gibt es schon unzählige Beiträge in den diversen Foren. Leider ist die Gesetzgebung und auch die Rechtsprechung nicht so auf der Seite der Versicherten wie man sich das wünscht (übrigens auch als Krankenkassenmitarbeiter). Ich selbst bin der Meinung, dass solche "Fallen" verhindert werden können, wenn von Anfang an alle Betroffenen sich aktiv darum kümmern. Zuerst der Versicherte selbst weil er unmittelbar betroffen ist,d.h. sich erkundigen und beraten lassen wenn eine Arbeitsunfähigkeit länger dauert, man erneut arbeitsunfähig wird wird wegen der gleichen Erkrankung, wenn man während der AU. arbeitslos wird oder bei Beginn schon arbeitslos ist, oder wenn man innerhalb der ersten vier Wochen eines Beschäftigungsverhältnisses arbeitsunfähig wird,dann natürlich die
Krankenkassen bzw. deren Mitarbeiter selbst, die eine Beratung nicht zum Nachteil des Versicherten vornehmen und natürlich auch die Ärzte, die auch mal nachfragen und überlegen, bevor sie Termine vergeben oder Auszahlscheine bestätigen. Wenn all dies beachtet würde, dann würde sich die Zahl, der in die Falle getappten Versicherten erheblich verringern. Vorbeugen ist immer besser als Widerspruch und Klagen, die eben meist erfolglos sind.
Gruss
Czauderna
Genau so ist es, Günter. Da stellt sich aber die Frage, warum die bekannten Baustellen (Krankengeldfalle) trotz der bekannten (und sicher vielen unbekannten) Härtefälle weiterhin Baustellen bleiben. Sowohl für den Versicherten, als auch dem KK MA! Ist es wirklich politisch gewollt, Kostenbegrenzungsmaßnahmen absichtlich und eindeutig zum Nachteil der Versicherten bestehen zu lassen, kurz, hat das Ganze System? Wenn ja, warum (wenn nicht aus Kostengründen)? Wer oder was hindert die Gesundheitspolitik, dieses stets wiederkehrende Problem final zu bereinigen?
KKA, ja warum ist es so - auch wenn ich Freund von dem bin, was da so alle abgeht, aber in dem Forum, in dem ein ehemaliger User dieses Forums "das Zepter schwingt", hat er hat zu diesem Thema einige wirklich gute und informative Sachen geschrieben, denen ich nur zustimmen kann - nur, es mittlerweile so viel, dass einem "Laien" total die Übersicht verlorengeht, und mit jeder Seite mehr wird meiner Meinung nach das verwässert was gewollt wird, aber das ist meine Meinung - manches mal ist weniger mehr.

Es ist mir zu einfach gedacht, dem Versicherten eine proaktive Rolle aufzuzwingen. Vielen Menschen ist das sicher zuzutrauen, aber ebenso viele Menschen haben (sprichwörtlich) keinen Sinn für Gesetzestexte und haben erhebliche Probleme mit §§ umzugehen, insbesondere, wenn diese krank sind.
KKA, von zwingen kann keine Rede sein, informieren kann sich jeder und beraten lassen auch, und ich weiß aus meiner Praxis, dass gerade kranke Menschen, soweit sie sich noch artikulieren können, sich informieren, z.B. im Bereich der Pflegeversicherung, da ist die Beratung aufgrund von Fragen der Betroffenen gang und gebe, warum nicht auch beim Krankengeld ? Nein, zwingen will ich bestimmt niemand, aber appellieren. Natürlich wäre es optimal, wenn z.B. die Kassen von sich aus auf den Versicherten zugehen und ihm die Beratung anböten, aber da klafft Theorie und Praxis doch zu weit auseinander.

Das es auch anders geht, lässt sich z.B. am britischen Gesundheitswesen ablesen. Ich weiß, der NHS wurde hier heftig kritisiert, teils auch völlig zu Recht, aber dort bleibt der kranke Mensch das was er ist: ein Patient. Er wird nicht mit §§, Auf-und Anforderungen konfrontiert und kann sich behördenunabhängig auf seine Genesung konzentrieren. Ein Beweis für mich, dass eine Bürgerversicherung auch ohne §§ Spuk und die zweideutig auslegbare Mitwirkungspflicht bestandsfähig ist.
Das mag schon sein, aber wir Deutschen lieben nun mal Gesetze und Vorschriften und nicht nur in der Sozialgesetzgebung - BGB, GHB, Straufrecht, Baurecht, Steuerecht - wir lieben es einfach - das es bei den Briten da ggf. etwas einfacher zugeht kann schon stimmen, aber eine Bürgerversicherung wird z.B. nicht die 12 SGB`ersetzen, da bin ich mir ziemlich sicher.

Eine Randnotiz wert: Deutschland hat in Europa statistisch den höchsten Krankenstand unter Arbeitnehmern. Sehe ich da eine Kausalität zum großzügigen KRG Bezug in D?
Nun, schau dir mal die Jahresberichte der Krankenkassen an was die Leistungsausgaben, gerade für Krankengeld angeht - in der Gesamtheit
kann man wirklich nicht sagen, dass da rigoros gespart würde, allerdings, und jetzt handele ich mir wieder Prügel ein, meiner Einschätzung nach kommt es bei 100 Krankengeldfällen bei ca. 10 % zu Problemen, egal welcher Art - Das sind zwar aus der Sicht der betroffenen 10 % keine Einzelfälle, insgesamt gesehen aber schon, auch wenn von diesen 10 % auch 9% zuviel sind.


Gruß
KKA
Gruss
Czauderna

ErnstXV
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Beitrag von ErnstXV » 10.02.2015, 18:55

GerneKrankenVersichert hat geschrieben: Jeder, der mehr Transparenz möchte, kann sich politisch dafür einsetzen,
Sollte "Transparenz" in den "öffentlichen"(!) Verwaltungen, in einer freiheitlichen und offenen Gesellschaft, nicht "selbstverständlich" sein??

Oder leben wir etwa in einem totalitären System ... in dem man sich "politisch" dafür "einsetzen" muss :?: :?: :!:
Gruß ErnstXV
Zuletzt geändert von ErnstXV am 10.02.2015, 21:08, insgesamt 2-mal geändert.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 10.02.2015, 19:03

ErnstXV hat geschrieben:
GerneKrankenVersichert hat geschrieben: Jeder, der mehr Transparenz möchte, kann sich politisch dafür einsetzen,
Sollte "Transparenz" in den "öffentlichen"(!) Verwaltungen, in einer freiheitlichen und offenen Gesellschaft, nicht "selbstverständlich" sein??

Oder leben wir wir in etwa einem totalitären System ... in dem man sich "politisch" dafür "einsetzen" muss :?: :?: :!: Gruß ErnstXV
Hallo Ernst,
nein, wir leben nicht in einem totalitären System, sonst dürften wir wahrscheinlich hier nicht das schreiben was wir schreiben und meinen, also schön den Ball flach halten.
Mir fehlt noch die Erläuterung, was du unter "Transparenz" in der öffentlichen Verwaltung so verstehst ?.
Wie siehst du eine solche Transparenz in der Praxis ?.
Gruss
Czauderna

KKA
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Beitrag von KKA » 10.02.2015, 21:05

Christo hat geschrieben: Jedoch besteht für mich die Frage: Welchen Mehrnutzen bringt sowas im Vergleich zu jetzt? Wenn man beispielsweise einwandfrei belegen könnte, dass das positive, langfristige Effekte auf die GKV hat, dann gerne.
Was verstehst du unter 'Mehrwert'? Bitte genau definieren.
Christo hat geschrieben: Durch eine Bürgerversicherung könnte das System etwas solidarischer werden.
Nein, nicht 'etwas', sondern voll umfassend solidarischer!
Christo hat geschrieben: Dieses aus viele Kassen wenige machen und dadurch Geld sparen... ich weiß nicht, wer diesen Mythos aufgebracht hat.
Wieso 'Mythos'? Konsolidierung ist immer eine kostenmindernde Maßnahme! Siehe Betriebs-bzw. Volkswirtschaft!
Christo hat geschrieben: Sobald es das nicht mehr gibt, hat auch keiner wirklich Interesse daran, die Kosten zu reduzieren bzw. gering zu halten. So einfach ist das.
Nein, so einfach ist das nicht! Wer sagt, dass 'wirklich keiner Interesse an Kostenreduzierung' hat? Du? Auch eine Bürgerversicherung
kann mit privatwirtschaftlichen Strukturen aufgestellt werden, sofern die Verantwortlichen entsprechend agieren. Zugegeben, das könnte eine Herausforderung zuviel sein, wenn ich an die derzeit Verantwortlichen denke.. :wink:

Gruß
KKA

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 10.02.2015, 21:30

ErnstXV hat geschrieben:]
Sollte "Transparenz" in den "öffentlichen"(!) Verwaltungen, in einer freiheitlichen und offenen Gesellschaft, nicht "selbstverständlich" sein??
Die Fragen, die du hattest, wurden doch beantwortet. Ist alles transparent. Was willst du denn noch wissen? Vielleicht ist es ja genauso selbstvertständlich offengelegt.
ErnstXV hat geschrieben:]
Oder leben wir etwa in einem totalitären System ... in dem man sich "politisch" dafür "einsetzen" muss :?: :?: :!:
Gruß ErnstXV
Nein, wir leben nicht in einem totalitären System. Ein Merkmal dafür ist, das sich jeder politisch für seine Ziele einsetzen kann. Nicht für die des Systems. Und er muss auch nicht.

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 10.02.2015, 21:36

KKA hat geschrieben: Auch eine Bürgerversicherung kann mit privatwirtschaftlichen Strukturen aufgestellt werden, sofern die Verantwortlichen entsprechend agieren.
Ja.

http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/ ... rung?p=all

Und das Problem Krankengeld haben die NIederländer sehr elegant gelöst - es gibt keins.
Nach niederländischem Recht ist der Arbeitgeber grundsätzlich zur Lohnfortzahlung verpflichtet, wenn der Arbeitnehmer krankheitsbedingt ausfällt. Dies dauert so lange bis der Arbeitsvertrag rechtmäßig endet (zum Beispiel durch Fristablauf), maximal jedoch 104 Wochen. Dabei werden Perioden verschiedener Krankheiten von weniger als vier Wochen zusammen gezählt. Liegt mehr Zeit zwischen den Krankheiten, beginnt die 104-Wochen-Frist erneut. Es müssen übrigens nicht dieselben Erkrankungen sein.
...

Die Arbeitsunfähigkeit stellt in den Niederlanden nicht der Hausarzt, sondern ein spezialisierter Betriebsarzt (nl. „bedrijfsarts“) fest. Der Betriebsarzt ist neben der Feststellung der Arbeitsunfähigkeit für weitere, wichtige Beurteilungen und *** während der Krankheit zuständig. Jedoch ist der Betriebsarzt nicht für die medizinische Beurteilung des Falls und der Heilung zuständig. Dies ist dem Hausarzt vorbehalten.
http://www.uni-muenster.de/NiederlandeN ... eiten.html

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 10.02.2015, 22:40

ErnstXV hat geschrieben:
GerneKrankenVersichert hat geschrieben: Jeder, der mehr Transparenz möchte, kann sich politisch dafür einsetzen,
Sollte "Transparenz" in den "öffentlichen"(!) Verwaltungen, in einer freiheitlichen und offenen Gesellschaft, nicht "selbstverständlich" sein??
welche Transparenz möchtest du denn noch - deine Fragen wurden doch beantwortet :shock:
ErnstXV hat geschrieben: Oder leben wir etwa in einem totalitären System ... in dem man sich "politisch" dafür "einsetzen" muss :?: :?: :!:
Gruß ErnstXV
wir leben in einem Staat, in dem sich jeder für die Ziele einsetzen kann, die ihm wichtig sind
und wir leben in einem Staat, in dem sich niemand für irgendetwas einsetzen muss, wenn er das nicht will

wer sich allerdings für nichts einsetzt, sollte sich nicht darüber beschweren, wenn ihm die Ziele der anderen nicht gefallen...ich würde ja behaupten, dass das Gegenteil eines totalitären Systems ist.

ErnstXV
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Beitrag von ErnstXV » 10.02.2015, 22:40

GerneKrankenVersichert hat geschrieben: Die Fragen, die du hattest, wurden doch beantwortet. Ist alles transparent. Was willst du denn noch wissen?
Na, zum Beispiel wieviel von meinem Beitragsgeld für Werbung und Lobbyarbeit ausgegeben wird .... ?

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 10.02.2015, 22:52

ErnstXV hat geschrieben:
GerneKrankenVersichert hat geschrieben: Die Fragen, die du hattest, wurden doch beantwortet. Ist alles transparent. Was willst du denn noch wissen?
Na, zum Beispiel wieviel von meinem Beitragsgeld für Werbung und Lobbyarbeit ausgegeben wird .... ?
Hallo,
man muss nur suchen, auch das kann man heutzutage im Netz finden - das BVA schreibt den Kassen genau vor wie viel € sie für die Werbung pro Miglied oder Versichertem ausgeben dürfen pro Jahr. Ich habe dazu gleich auf der ersten Seite bei Google gefunden. Wenn ich es richtig gelesen habe sind es ca. 76,00 € pro Mitglied und Jahr (Wert aus 2012).
Ich habe allerdings nicht alles gelesen kannst du ja machen.
Gruss
Czauderna

ErnstXV
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Beitrag von ErnstXV » 10.02.2015, 22:52

Lady Butterfly hat geschrieben: wer sich allerdings für nichts einsetzt, sollte sich nicht darüber beschweren, wenn ihm die Ziele der anderen nicht gefallen...
Sollte es Dir tatsächlich entgangen sein, dass ich mich für eine solidarische Bürgerversicherung einsetze?! ... seltsam :?

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