Lohnt es sich mit der KK, um Zusatzleistungen zu verhandeln

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

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SpiegelLeser
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Lohnt es sich mit der KK, um Zusatzleistungen zu verhandeln

Beitrag von SpiegelLeser » 23.12.2014, 03:07

Hallo zusammen,

mein Bruder ist bei der BARMER GEK versichert. Diese übernimmt Reiseimpfkosten nur bis 100 Euro pro Jahr im Rahmen des sogenannten Gesundheitskontos.

Die Techniker Krankenkasse übernimmt die Impfkosten in voller Höhe.

Er hat nun aufgrund eines privaten Auslandsaufenthaltes (Flitterwochen) Impfkosten von ca. 500 Euro.

Würde es Sinn machen, mit der BARMER GEK zu verhandeln, damit diese über die 100 Euro hinaus, Impfkosten übernimmt und als "Argument" einen eventuellen Wechsel zur Techniker anzuführen?

Vielen Dank!

broemmel
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Beitrag von broemmel » 23.12.2014, 08:33

Also eine Erstattung aus Kulanz?

Dann frage Dich mal was an dieser Situation gegenüber anderen Versicherten so besonders sein soll damit die Barmer mehr erstatten soll. Also gegen die eigene Satzung verstoßen soll.

Poet
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Beitrag von Poet » 23.12.2014, 08:55

@Spiegelleser: Nur noch eine Sichtweise dazu ->Nicht die Kasse bezahlt die Impfkosten für diesen rein privaten Aufenthalt sondern die Versicherten der Kasse.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 23.12.2014, 10:39

Hallo,
Ich habe solche "Methoden" immer als Erpressung wahrgenommen und sinngemäß darauf geantwortet, dass wir es sehr bedauern , aber unter diesen Umständen den Wechsel zum Mitbewerber verkraften werden.
Gruß
Czauderna

amerin

Beitrag von amerin » 23.12.2014, 15:42

Zustimmung @Czauderna und Co.

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 23.12.2014, 18:09

Auch wenn wir das als Erpressung empfinden, so hat doch wahrscheinlich jeder schon mal erlebt, dass dem Ganzen aus welchen Gründen auch immer nachgegeben wurde. Aber ich vermute, dass momentan bei allen Kassen eine Null-Toleranz-Linie gefahren wird, da der Beitragssatz aus Konkurrenzgründen ziemlich auf Kante genäht wurde und bei vielen Kassen (auch der TK) Zusatzleistungen zurückgefahren wurden.

@SpiegelLeser: Jede Kasse hat so ihre Zusatzleistungen. Du wirst bei der einen dies, bei der anderen jenes bekommen, aber bei keiner alles.

SpiegelLeser
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Beitrag von SpiegelLeser » 24.12.2014, 00:35

Vielen Dank für die Antworten.

Und wenn wir das auf dem Kulanzweg probieren?
Konkret: Wir bitten darum, dass die Impfkosten über zwei Jahre abgerechnet werden, da im nächsten Jahr eh keine Impfleistungen in Anspruch genommen werden?

broemmel
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Beitrag von broemmel » 24.12.2014, 00:42

Nochmal. Warum soll Kulanz ausgeübt werden?

Was soll so außergewöhnlich anders gegenüber jemand anderem sein? Warum sollst Du besser gestellt werden als andere Versicherte?

Warum sollen andere Deine privaten Kosten bezahlen undbejommen selber nur die Satzungsleistung?

Zinnober
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Beitrag von Zinnober » 28.12.2014, 18:31

Die eierlegende Wollmilchsau gibts nun mal nicht.
Und was hat er von einem Wechsel zur TK? Auch die wird ihm seine bereits angefallenen Impfkosten nicht erstatten.

graue maus
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Beitrag von graue maus » 28.12.2014, 23:19

Also, mich als Versicherten ärgert es, wenn Impfungen für Auslandsreisen erstattet werden. Meine (ikk classic) erstattet die Impfstoffe leider auch ohne Begrenzung. Ich denke, wer viel Geld für eine Auslandsreise ausgeben kann, der sollte auch noch das Geld für die Impfung übrig haben.

Auch das Argument: "dann lass ich mich eben nicht impfen und es wird im Ernstfall für die Kasse viel teurer" kann nicht gelten, da letztendlich der von einer Erkrankung betroffene Versicherte zu leiden hat.

Es gibt sicherlich viele andere Leistungsanträge, wo Kulanz vielleicht angebracht wäre, aber in meinen Augen ganz sicher nicht bei einer Auslandsreiseimpfung.

Patient Hans Meier
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Beitrag von Patient Hans Meier » 29.12.2014, 11:27

SpiegelLeser hat geschrieben:...Wir bitten darum, dass die Impfkosten über zwei Jahre abgerechnet werden, da im nächsten Jahr eh keine Impfleistungen in Anspruch genommen werden?
Also erst Nötigung bzw. "Erpressung" erwägen, und sonst alternativ zum Besch... anstiften?
....Vielleicht den Rat für solche Taten nicht öffentlich im Web einholen!

@graue Maus: 100% Zustimmung

Josi Müller
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Beitrag von Josi Müller » 30.12.2014, 03:21

Vermutlich übertreffen die Impfkosten jetzt die Kosten für Hochzeit und Reise zusammen.... :D

Und wer zahlt die Anschaffung der Urlaubsgarderobe?

Informiert man sich da nicht drüber bevor man eine Reise bucht?

ippuj
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Beitrag von ippuj » 30.12.2014, 14:39

@graue maus:

Das waren auch meine ersten Gedanken.

Dann habe ich aber etwas weiter gedacht. Ich bin Raucher, seit vielen Jahren. Seit ebenfalls vielen Jahren bin ich übergewichtig. Sollte ich also einen Risikozuschlag zahlen?

Wie ist es mit Risikozuschlägen für die ach-so-gesunden Extremsportler? Wer mit seinem Mountainbike in halsbrecherischem Tempo über Stock und Stein brettert, ist doch selbst dran schuld, wenn ihm etwas passiert. Warum sollte das die Versichertengemeinschaft finanzieren?

Natürlich tendiere ich zunächst auch dazu, alles was ich selbst nicht mache (also zum Beispiel Heiraten :) ) nicht von meinen Versichertenbeiträgen mitfinanzieren zu lassen. Andererseits bezahlt die Versichertengemeinschaft mein Risiko Rauchen und Übergewicht.

Und nun soll niemand sagen, daß er selbst in keiner Weise ein Risiko darstellt, irgendwas findet sich immer. :x

Es ist also leider nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick ausschaut.

broemmel
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Beitrag von broemmel » 30.12.2014, 18:34

graue maus hat geschrieben:Also, mich als Versicherten ärgert es, wenn Impfungen für Auslandsreisen erstattet werden. Meine (ikk classic) erstattet die Impfstoffe leider auch ohne Begrenzung. Ich denke, wer viel Geld für eine Auslandsreise ausgeben kann, der sollte auch noch das Geld für die Impfung übrig haben.

Auch das Argument: "dann lass ich mich eben nicht impfen und es wird im Ernstfall für die Kasse viel teurer" kann nicht gelten, da letztendlich der von einer Erkrankung betroffene Versicherte zu leiden hat.

Es gibt sicherlich viele andere Leistungsanträge, wo Kulanz vielleicht angebracht wäre, aber in meinen Augen ganz sicher nicht bei einer Auslandsreiseimpfung.
Damit ist wohl eher was anderes gemeint.

Die Versichertengemeinschaft trägt die Nebenkosten der Urlaubsreise. Die Kosten des Urlaubes sind ja nicht nur die Reisekosten und die Unterbringung. Dazu gehören auch die Nebenkosten. Speisen und Getränke, Kosten der Auslandsversicherung, Eintrittskarten für besondere Angebote usw.

Alles was im Urlaub zusätzlich anfällt. Insbesondere sind das auch die Impfkosten. Und die sollen hier von der Versichertengemeinschaft getragen werden. Da sollte man sich überlegen, ob das nicht eher Nebenkosten der Urlaubsreise sind. Bei den Beispielhaft aufgeführten Nebenkosten kommt ja auch keiner auf die Idee sich diese von anderen bezahlen zu lassen.

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