Festbetrag für Blutdruckmittel
Moderatoren: Czauderna, Karsten
Festbetrag für Blutdruckmittel
Mit großem entsetzen habe ich heute festgestellt,
dass das Medikament nicht mehr vollständig von der Krankenkasse
bezahlt wird. Laut Apotheke wird nur noch ein Festbetrag von 30,-- € bezahlt.
Das Medikament kostet derzeit 82,21.
Somit entsteht mir eine Aufzahlung von € 52,21
Was kann ich tun?
Ein anderes Medikament ist nicht möglich.
Freundliche Grüße
Monika
dass das Medikament nicht mehr vollständig von der Krankenkasse
bezahlt wird. Laut Apotheke wird nur noch ein Festbetrag von 30,-- € bezahlt.
Das Medikament kostet derzeit 82,21.
Somit entsteht mir eine Aufzahlung von € 52,21
Was kann ich tun?
Ein anderes Medikament ist nicht möglich.
Freundliche Grüße
Monika
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Re: Festbetrag für Blutdruckmittel
Mit deinem Arzt reden.Monika07 hat geschrieben: Was kann ich tun?
Wer sagt das?Monika07 hat geschrieben: Ein anderes Medikament ist nicht möglich.
Es ist mal wieder das altbekannte Problem - die Pharmaindustrie soll an die Kandarre gelegt werden, aber wehe, es betrifft mich persönlich. Dann soll die Kasse dann doch das althergebrachte Medikament bezahlen.
Weitere Infos zu Festbeträgen findest du hier:
http://www.dimdi.de/static/de/amg/festb ... /index.htm
Aus der aktuellen Festbetragsliste geht hervor, dass es durchaus Blutdruckmittel gibt, die zum (neuen) Festbetrag angeboten werden.
Blutdruckmittel
Hallo,
danke für deine freundliche Antwort.
Ich habe es mir nicht ausgesucht.
Es gibt eben Medis, auf die man negativ reagiert.
Es gibt eben Menschen, die nicht alles vertragen.
Ich finde es nicht in Ordnung, dass die Krankenkassen einfach die Preise festsetzen und Patienten im Stich lassen.
Somit ist ein längerer Krankenhausaufenthalt notwendig, bis ein anderes
Medikament gefunden wird.
mfg
danke für deine freundliche Antwort.
Ich habe es mir nicht ausgesucht.
Es gibt eben Medis, auf die man negativ reagiert.
Es gibt eben Menschen, die nicht alles vertragen.
Ich finde es nicht in Ordnung, dass die Krankenkassen einfach die Preise festsetzen und Patienten im Stich lassen.
Somit ist ein längerer Krankenhausaufenthalt notwendig, bis ein anderes
Medikament gefunden wird.
mfg
Re: Blutdruckmittel
Hallo,Monika07 hat geschrieben:Hallo,
danke für deine freundliche Antwort.
Ich habe es mir nicht ausgesucht.
Es gibt eben Medis, auf die man negativ reagiert.
Es gibt eben Menschen, die nicht alles vertragen.
Ich finde es nicht in Ordnung, dass die Krankenkassen einfach die Preise festsetzen und Patienten im Stich lassen.
Somit ist ein längerer Krankenhausaufenthalt notwendig, bis ein anderes
Medikament gefunden wird.
mfg
wenn dein Arzt sich der Sache annimmt dann hat er die Möglichkeit die Verordnung so auszustellen, dass du genau das Medikament bekommst, dass du benötigst, auch wenn es einen Festbetrag für den Wirkstoff geben sollte - er muss es eben nur begründen können - wenn er damit Probleme hat, sollte er sich an seine Kassenärztliche Vereinigung wenden, da wird ihm geholfen. Du bist kein Einzelfall.
Gruss
Czauderna
Blutdruckmittel
Hallo Czauderna,
danke für den Hinweis.
Das Rezept wurde so ausgestellt, dass die Apotheke mir nur dieses Medikament geben darf. Die Apotheke hat dann obiges erwähnt.
Ich war der Meinung, wenn der Arzt dies so ausstellt, dann bezahlt die Krankenkasse dies auch.
Freundliche Grüße
Monika
danke für den Hinweis.
Das Rezept wurde so ausgestellt, dass die Apotheke mir nur dieses Medikament geben darf. Die Apotheke hat dann obiges erwähnt.
Ich war der Meinung, wenn der Arzt dies so ausstellt, dann bezahlt die Krankenkasse dies auch.
Freundliche Grüße
Monika
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Hallo Monika,
ich kenne die Problematik aus dem persönlichen Umfeld. Wenn jemand bei massiven Kreislaufproblemen endlich die Medikamentenkombination gefunden hat, die wirkt, wäre es grob fahrlässig, ambulant daran herumzuändern, eine Umstellung muss stationär unter Aufsicht erfolgen.
Hier muss man einiges unterscheiden:
1. Der Arzt gibt an, dass das Medikament nicht ausgetauscht werden darf, wie bei dir geschehen. Das ändert allerdings nichts daran, dass die Kasse nur den Festbetrag zahlt. Es verhindert lediglich, dass das Arzneimittel gegen ein günstigeres Rabattarzneimittel ausgetauscht wird.
2. Die Erstattung der über den Festbetrag hinausgehenden Kosten kann nur unter bestimmten Voraussetzungen, die vom Bundessozialgericht definiert wurden, erfolgen. Allerdings müssen zunächst Therapiealternativen getestet werden. Alle Infos über das Verfahren und die Hintergründe finden sich in dieser Begutachtungsanleitung: http://www.mds-ev.de/media/pdf/BGA-Fest ... __2014.pdf
Gerade bei den Medikamenten sollen die Kassen auf der einen Seite dafür sorgen, dass die Pharmaindustrie nicht weiterhin Mondpreise verlangen darf, wenn es dann durchgesetzt wird, entsteht natürlich schnell der Eindruck, dass die Kasse den Patienten im Stich lassen. Ich sehe es naturgemäß anders - die Kasse lässt dich gerade nicht im Stich, sondern bezahlt einen Krankenhausaufenthalt, damit die für dich passende Medikation gefunden wird UND schwächt dadurch die Machtposition des Arzneimittelherstellers, der versucht, über den Patienten überhöhte Preise durchzusetzen, was im Endeffekt wieder allen Versicherten zugute kommt. Für denjenigen, der jetzt ins Krankenhaus muss, nicht einfach nachzuvollziehen und zu akzeptieren, aber die Alternative wäre, dass die Kassen wieder jeden Preis zahlen, den die Pharmaindustrie verlangt.
ich kenne die Problematik aus dem persönlichen Umfeld. Wenn jemand bei massiven Kreislaufproblemen endlich die Medikamentenkombination gefunden hat, die wirkt, wäre es grob fahrlässig, ambulant daran herumzuändern, eine Umstellung muss stationär unter Aufsicht erfolgen.
Hier muss man einiges unterscheiden:
1. Der Arzt gibt an, dass das Medikament nicht ausgetauscht werden darf, wie bei dir geschehen. Das ändert allerdings nichts daran, dass die Kasse nur den Festbetrag zahlt. Es verhindert lediglich, dass das Arzneimittel gegen ein günstigeres Rabattarzneimittel ausgetauscht wird.
2. Die Erstattung der über den Festbetrag hinausgehenden Kosten kann nur unter bestimmten Voraussetzungen, die vom Bundessozialgericht definiert wurden, erfolgen. Allerdings müssen zunächst Therapiealternativen getestet werden. Alle Infos über das Verfahren und die Hintergründe finden sich in dieser Begutachtungsanleitung: http://www.mds-ev.de/media/pdf/BGA-Fest ... __2014.pdf
Gerade bei den Medikamenten sollen die Kassen auf der einen Seite dafür sorgen, dass die Pharmaindustrie nicht weiterhin Mondpreise verlangen darf, wenn es dann durchgesetzt wird, entsteht natürlich schnell der Eindruck, dass die Kasse den Patienten im Stich lassen. Ich sehe es naturgemäß anders - die Kasse lässt dich gerade nicht im Stich, sondern bezahlt einen Krankenhausaufenthalt, damit die für dich passende Medikation gefunden wird UND schwächt dadurch die Machtposition des Arzneimittelherstellers, der versucht, über den Patienten überhöhte Preise durchzusetzen, was im Endeffekt wieder allen Versicherten zugute kommt. Für denjenigen, der jetzt ins Krankenhaus muss, nicht einfach nachzuvollziehen und zu akzeptieren, aber die Alternative wäre, dass die Kassen wieder jeden Preis zahlen, den die Pharmaindustrie verlangt.
Blutdruckmittel
Hallo Gernekrankenversichert,
Du weist doch bestimmt, wählt man den Klageweg, dann dauert dies Jahre bis man zu einem Ergebnis kommt.
Ich hatte schon genügend andere Medis ausprobiert. Ich habe dazu keine Kraft mehr.
Man ist einfach im Leben an einem Punkt angekommen, wo es nicht mehr geht.
Ich finde es nicht in Ordnung, dass die Krankenkasse seither das Mittel bezahlt hat und jetzt auf einmal über 50,-- € weniger zahlen will.
Das wird alles ausgetragen auf dem Rücken der Patienten.
Das ist für mich der springende Punkt.
Freundliche Grüße
Monika
Du weist doch bestimmt, wählt man den Klageweg, dann dauert dies Jahre bis man zu einem Ergebnis kommt.
Ich hatte schon genügend andere Medis ausprobiert. Ich habe dazu keine Kraft mehr.
Man ist einfach im Leben an einem Punkt angekommen, wo es nicht mehr geht.
Ich finde es nicht in Ordnung, dass die Krankenkasse seither das Mittel bezahlt hat und jetzt auf einmal über 50,-- € weniger zahlen will.
Das wird alles ausgetragen auf dem Rücken der Patienten.
Das ist für mich der springende Punkt.
Freundliche Grüße
Monika
@Monika: Das ist verständlich aber die Masse aller Beitragszahler konnte nicht mehr die ständig davongaloppierenden Mondpreise der Arzneimittelhersteller finanzieren. Deshalb hat der Gesetzgeber (nicht die Kassen) Festbeträge für Arzneimittel eingeführt.
Hier steht das ganz gut beschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Festbetrag
Hier steht das ganz gut beschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Festbetrag
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- Registriert: 13.08.2008, 14:12
Hast du denn überhaupt schon mit deinem Arzt gesprochen, welche Alternativen es gibt?
Die Frage ist ja, ob überhaupt eine Umstellung vorgenommen werden muss oder ob es Medikamente mit identischem Wirkstoff gibt - dann müsste die Umstellung nicht unter stationären Bedingungen erfolgen.
Und um eine Klage geht es doch noch lange nicht. Wenn du schon die anderen Medikamente ausprobiert hast, könntest du - am besten nach Rücksprache mit deinem Arzt - die Kostenübernahme aufgrund der BSG-Rechtssprechung beantragen. Die Voraussetzungen sind in der von mir verlinkten Begutachungsanleitung beschrieben.
Immer wieder erstaunlich finde ich es, dass der Kasse die Schuld zugeschoben wird und nicht der Pharmaindustrie. Die geplante Absenkung der Festbeträge war lange bekannt, der Hersteller hätte den Preis senken können - andere Hersteller machen das ja auch. Es gibt immer wieder Hersteller, die den Preis nicht senken, im Vertrauen darauf, dass ihr Marketing so gut ist, dass die Patienten den hohen Eigenanteil trotzdem zahlen (Paradebeispiel Sortis). Und im Bereich Medikamente scheint diese Rechnung leider immer noch oft genug aufzugehen. Beim Autokauf überlegen die Menschen eher, ob der fast dreifache Preis aufgrund geringer Unterschiede beim Bezugsstoff der Sitze und der Lackfarbe gerechtfertigt ist. Wobei ich hier ausdrücklich nicht von Unverträglichkeiten lt. BSG-Rechtssprechung rede - für dieses Problem gibt es die genannte Lösung.
Die Frage ist ja, ob überhaupt eine Umstellung vorgenommen werden muss oder ob es Medikamente mit identischem Wirkstoff gibt - dann müsste die Umstellung nicht unter stationären Bedingungen erfolgen.
Und um eine Klage geht es doch noch lange nicht. Wenn du schon die anderen Medikamente ausprobiert hast, könntest du - am besten nach Rücksprache mit deinem Arzt - die Kostenübernahme aufgrund der BSG-Rechtssprechung beantragen. Die Voraussetzungen sind in der von mir verlinkten Begutachungsanleitung beschrieben.
Immer wieder erstaunlich finde ich es, dass der Kasse die Schuld zugeschoben wird und nicht der Pharmaindustrie. Die geplante Absenkung der Festbeträge war lange bekannt, der Hersteller hätte den Preis senken können - andere Hersteller machen das ja auch. Es gibt immer wieder Hersteller, die den Preis nicht senken, im Vertrauen darauf, dass ihr Marketing so gut ist, dass die Patienten den hohen Eigenanteil trotzdem zahlen (Paradebeispiel Sortis). Und im Bereich Medikamente scheint diese Rechnung leider immer noch oft genug aufzugehen. Beim Autokauf überlegen die Menschen eher, ob der fast dreifache Preis aufgrund geringer Unterschiede beim Bezugsstoff der Sitze und der Lackfarbe gerechtfertigt ist. Wobei ich hier ausdrücklich nicht von Unverträglichkeiten lt. BSG-Rechtssprechung rede - für dieses Problem gibt es die genannte Lösung.
Die einzigen Blutdrucksenker mit einem Preis von 82,21 sind Cotareg 160/12,5 von EurimPharm bzw. Kohlpharma.
Das sind zwei Reimportfirmen, die das Orginal Codiovan von Novartis aus dem Ausland wieder einführen.
Der Festbetrag ist hier übrigens 40,91 nicht 30,00 €. Dafür musst Du aber auch noch die übliche Zuzahlung leisten, deshalb die knapp 50.- € Eigenkosten.
Für dieses Präparat gibt es aber eine Menge Generika, die teilweise soweit unter dem Festbetrag liegen, dass sie selbst jetzt noch zuzahlungsfrei sind (das billigste kostet 25,94).
Ich selbst habe derzeit ein Generikum von Hexal, das mit dem Original sowohl von den Wirkstoffen als auch den Hilfsstoffen identisch ist. das kostet genau diese 40,91 €, ist also nur die Zuzahlung fällig.
Bei diesen Generika muss man in der Regel auch nichts neu einstellen. Sprichs einfach kurz mit Deinem Arzt ab. Dann passt das schon.
Schöne Grüße, Bernhard.
Das sind zwei Reimportfirmen, die das Orginal Codiovan von Novartis aus dem Ausland wieder einführen.
Der Festbetrag ist hier übrigens 40,91 nicht 30,00 €. Dafür musst Du aber auch noch die übliche Zuzahlung leisten, deshalb die knapp 50.- € Eigenkosten.
Für dieses Präparat gibt es aber eine Menge Generika, die teilweise soweit unter dem Festbetrag liegen, dass sie selbst jetzt noch zuzahlungsfrei sind (das billigste kostet 25,94).
Ich selbst habe derzeit ein Generikum von Hexal, das mit dem Original sowohl von den Wirkstoffen als auch den Hilfsstoffen identisch ist. das kostet genau diese 40,91 €, ist also nur die Zuzahlung fällig.
Bei diesen Generika muss man in der Regel auch nichts neu einstellen. Sprichs einfach kurz mit Deinem Arzt ab. Dann passt das schon.
Schöne Grüße, Bernhard.
@gernekrankenversichert.
Das mit Sortis hat einen anderen Hintergrund. Aufgrund der Generikafähigkeit war klar, das es hier mit dem Umsatzanteil runtergehen würde (und zwar drastisch, die Generikaquoten in der GKV liegen so bei 95%, ich denke hier sogar höher).
Neben der GKV gibt es aber auch noch 10% Privatpatienten, die keine oder nur wenig Eigenbeteiligung bei Arzneimittel haben. Hier bleibt also eine wesentlich höhere Quote übrig, die auch wesentlich langsamer abgebaut wird. (derzeit so 60-70% Generikaquote). Sortis ist schon länger auf dem Markt und wird v.a. von Senioren benutzt. In diesen Fällen erfolgt das Wechseln auf ein Generikum ohne finanziellen Anreiz nur schwer.
Jetzt durchgerechnet: 5% von 90% (GKV) sind 4,5%. Dann den Preis noch um 75% entsprechend abgesenkt macht 1,1%. Dazu kommen 35% aus 10% (PKV), abgesenkt um 75% = 0,9%. Zusammen also 2,0% von dem, was man vorher bekommen hat.
Lässt man die Preise so wie bisher, habe ich vielleicht gar nichts mehr aus der GKV. Aber immer noch 35% aus der PKV = 3,5%, also knapp das Doppelte. Wenn noch ein paar Groschen aus der GKV dazukommen, weil Generika nicht vertragen werden oder weil der Versicherte ein Holzkopf ist, um so besser.
ergo: Es lohnt sich den Preis so hoch zu belassen. Pfizer freut sich, die Privatpatienten freuen sich auch, denn sie bleiben bei Ihrem bewährten Mittel, merken aber nicht, dass sie das über ihre Beiträge bezahlen und ausgenommen werden wieWeihnachtsgänse. Da ist dann die böse PKV dran schuld.
Es gibt aber auch noch andere Wege, ganz frisch von heute: http://www.badische-zeitung.de/wirtscha ... 73400.html
Das mit Sortis hat einen anderen Hintergrund. Aufgrund der Generikafähigkeit war klar, das es hier mit dem Umsatzanteil runtergehen würde (und zwar drastisch, die Generikaquoten in der GKV liegen so bei 95%, ich denke hier sogar höher).
Neben der GKV gibt es aber auch noch 10% Privatpatienten, die keine oder nur wenig Eigenbeteiligung bei Arzneimittel haben. Hier bleibt also eine wesentlich höhere Quote übrig, die auch wesentlich langsamer abgebaut wird. (derzeit so 60-70% Generikaquote). Sortis ist schon länger auf dem Markt und wird v.a. von Senioren benutzt. In diesen Fällen erfolgt das Wechseln auf ein Generikum ohne finanziellen Anreiz nur schwer.
Jetzt durchgerechnet: 5% von 90% (GKV) sind 4,5%. Dann den Preis noch um 75% entsprechend abgesenkt macht 1,1%. Dazu kommen 35% aus 10% (PKV), abgesenkt um 75% = 0,9%. Zusammen also 2,0% von dem, was man vorher bekommen hat.
Lässt man die Preise so wie bisher, habe ich vielleicht gar nichts mehr aus der GKV. Aber immer noch 35% aus der PKV = 3,5%, also knapp das Doppelte. Wenn noch ein paar Groschen aus der GKV dazukommen, weil Generika nicht vertragen werden oder weil der Versicherte ein Holzkopf ist, um so besser.
ergo: Es lohnt sich den Preis so hoch zu belassen. Pfizer freut sich, die Privatpatienten freuen sich auch, denn sie bleiben bei Ihrem bewährten Mittel, merken aber nicht, dass sie das über ihre Beiträge bezahlen und ausgenommen werden wieWeihnachtsgänse. Da ist dann die böse PKV dran schuld.
Es gibt aber auch noch andere Wege, ganz frisch von heute: http://www.badische-zeitung.de/wirtscha ... 73400.html
Mich erstaunt, dass du die Ursache der 'Schuldzuweisung' nicht erkennst.GerneKrankenVersichert hat geschrieben: Immer wieder erstaunlich finde ich es, dass der Kasse die Schuld zugeschoben wird und nicht der Pharmaindustrie.
Die Kasse ist i.d.R. die erste und einzige Stelle, die der Patient mit einem Rezept in Verbindung bringt.
Anstatt ihren 'Kunden' vor Eigenlob triefende Hochglanzbroschüren vor die Nase zu halten, hielte ich es für angemessener, die Kasse würde die Mechanismen bzw. Gründe für Mediwechsel (und die möglichen Folgen für den Patienten!!) intensiver bzw. aufklärend mitteilen. Merke: nicht Jeder googelt oder liest Spiegel/Focus/Stern, um die Spielchen zwischen Kasse und Pharmaindustrie verstehen zu können.
Dem Patienten ist es letztlich egal, wer an diesem auch meiner Meinung nach patientenfeindlichen und AUSSCHLIEßLICH der Rendite bzw. Kostensenkung dienendem Regulationswerk eine Schuld trifft. Fakt ist, monetäre Überlegungen ranken höher als das menschliche Wohlsein.
Zweifelsohne, Pharmabuden sind die treibende Kraft in diesem Spielchen und ich denke, dass nur politische Kraft der Willkür der Gierindustrie begegnen kann.
Gruss
KKA
-
- Beiträge: 3599
- Registriert: 13.08.2008, 14:12
Weißt du KKA, ich bin keine vor Eigenlob triefende Hochglanzbroschüre, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut, der nicht nur hier, sondern auch in der Praxis über diese Mechanismen aufklärt. Und nicht nur hier, sondern auch in der Praxis, bleibt die Kasse einfach der Buhmann, Aufklärung hin oder her. So wie auch du hier schreibst:KKA hat geschrieben: Anstatt ihren 'Kunden' vor Eigenlob triefende Hochglanzbroschüren vor die Nase zu halten, hielte ich es für angemessener, die Kasse würde die Mechanismen bzw. Gründe für Mediwechsel (und die möglichen Folgen für den Patienten!!) intensiver bzw. aufklärend mitteilen.
Was bitte ist daran patientenfeindlich, wenn nicht jeder Mondpreis der Pharmaindustrie bezahlt wird? Und von welcher Rendite sprichst du? Bernhard führt doch aus, dass es ein Medikament gibt, das sowohl von den Wirkstoffen als auch von den Hilfsstoffen her identisch ist - nenne mir bitte EINEN Grund, warum "die Kasse" (d. h. die Allgemeinheit) den doppelten Preis für dieses Medikament zahlen soll.KKA hat geschrieben: Dem Patienten ist es letztlich egal, wer an diesem auch meiner Meinung nach patientenfeindlichen und AUSSCHLIEßLICH der Rendite bzw. Kostensenkung dienendem Regulationswerk eine Schuld trifft. Fakt ist, monetäre Überlegungen ranken höher als das menschliche Wohlsein.
Und genau darum geht es bei den Festbeträgen. Die mir bisher einzig bekannte Regelung, die tatsächlich zu einer Senkung der Preise geführt hat. Und da ist es wieder, das immer wieder beobachtete Phänomen: Kosten sollen gesenkt werden, aber nur dann, wenn es mich nicht betrifft.KKA hat geschrieben: Zweifelsohne, Pharmabuden sind die treibende Kraft in diesem Spielchen und ich denke, dass nur politische Kraft der Willkür der Gierindustrie begegnen kann.
@Bernhard: Danke für deine Ausführungen, die PKV hatte ich bei dieser Problematik bisher nicht im Blick.
Hallo,
Der Festbetrag ist schon eine gute Sache, gäbe es ihn nicht und die Kassen müssten immer jeden Preis zahlen würde. Dies, zusammen mit anderen Faktoren unweigerlich auch zu höheren Beiträgen führten.
Was die Medikamente betrifft, so klappt in der Regel die Umstellung von A nach B ohne Probleme, nur in Ausnahmefällen geht das eben nicht, und von denen reden wir . Für mich unverständlich ist es auf jeden Fall, dass ein Patient, der eben nicht zu einem Festbetragsmedikament wechseln kann - kann, nicht will !. Dass der dafür zahlen muss, und ich bin mir auch sicher, dass dies nicht das Ende des Weges ist.
Gruss
Czauderna
Der Festbetrag ist schon eine gute Sache, gäbe es ihn nicht und die Kassen müssten immer jeden Preis zahlen würde. Dies, zusammen mit anderen Faktoren unweigerlich auch zu höheren Beiträgen führten.
Was die Medikamente betrifft, so klappt in der Regel die Umstellung von A nach B ohne Probleme, nur in Ausnahmefällen geht das eben nicht, und von denen reden wir . Für mich unverständlich ist es auf jeden Fall, dass ein Patient, der eben nicht zu einem Festbetragsmedikament wechseln kann - kann, nicht will !. Dass der dafür zahlen muss, und ich bin mir auch sicher, dass dies nicht das Ende des Weges ist.
Gruss
Czauderna