Bürgerversicherung

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Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 13.04.2014, 10:51

GerneKrankenVersichert hat geschrieben:
Lady Butterfly hat geschrieben: wobei: ich finde die Unterschiede sehr interessant...es scheint ja: je höher der Anteil an Privatversicherten ist, je höher der Praxisertrag
ich glaub allerdings auch, dass die Praxen mit hohem Anteil von Privatversicherten tendenziell eher in Städten zu finden sind, wo die Praxismiete dementsprechend höher sein dürfte
Nicht der Anteil an Privatversicherten - der Anteil an Privateinnahmen. Ein Super-IGLer kann damit einiges aus Kassenpatienten rausquetschen. Und die kämen ohne Kassenzulassung überhaupt nicht vorbei.
stimmt - habe ich wohl falsch gelesen bzw. falsch interpretiert :cry:

damit wären wir wohl bei der Frage, ob es dann noch ein Arzt ist oder ein Verkäufer? aber es gibt ja immer wieder Praxen, in denen die Arzthelferinnen schon Angebote unterbreiten bevor man das Sprechzimmer des Arztes überhaupt gesehen hat...

Thomas3
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Beitrag von Thomas3 » 16.04.2014, 23:37

Stiftung Warentest (Finanztest, Heft Mai 2014) rät PKV nur für Beamte. Für Selbstständige und Angestellte berge sie zu große finanzielle Risiken.
Stimmt das? Falls ja, warum wird staatlicherseits einfach nichts dagegen unternommen? Basis- und Notlagentarife sind doch keine echte Lösung, oder?

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 17.04.2014, 01:13

Hinterfrage einfach den Artikel, der übrigens im Thema Bürgerversicherung im Forum Gesetzliche krankenkasse eigentlich nicht passend erscheint.

Der Artikel ist gelinde gesagt eine Ansammlung fachlicher Fehler. Der Bewertungsansatz (Preis- / Leistungsverhältnis) ist bei einem Dauerschuldverhältnis mit Sparanteil und Anpassungsklausel, die auf die gesamte Vertragslaufzeit auch rückwirkend funktioniert, nicht gerade optimal.

Finanztest steht bei Experten wegen der Fehler in der Kritik.

Warum der Staat nicht eingreift findet sich im Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung.

Und die finmanziellen Risiken basieren auf der Tatsache der Alterseinkünfte. Wer Eigenverantwortung sagt (Selbstzahler mit PKV Vollversicherung) der muss sich eigene Verantwortung auch vorhalten lassen (private Altersversorgung).

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 17.04.2014, 05:10

@ thomas: zum Finanztest lesen Sie am Besten diesen Artikel:

http://www.online-pkv.de/files/finanzne ... st_pkv.pdf

Dann relativiert sich eine Menge!

Hinweis zu Beamtentarifen: unter den Gewinnern ist ein Versicherer, der nicht an der Öffnungsaktion teilnimmt. Das ist dannn problematisch, wenn der Beamte heiratet und seinen Ehepartner versichern will, es aber nicht kann, weil die Öffnungsaktion ja nicht greift!

Da kann man nur sagen: ein Versicherungsmakler oder -berater würde man haftbar machen können. Finanztest haftet nicht!

Thomas3
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Beitrag von Thomas3 » 23.04.2014, 09:22

Kann man tatsächlich sagen, dass sich eine PKV eigentlich nur für Beamte lohnt, weil sie für Selbstständige und Angestellte zu große Risiken birgt?

KKA
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Beitrag von KKA » 23.04.2014, 13:58

Thomas3 hat geschrieben:Kann man tatsächlich sagen, dass sich eine PKV eigentlich nur für Beamte lohnt, weil sie für Selbstständige und Angestellte zu große Risiken birgt?
Was verstehst du unter 'lohnt'? Ein dehnbarer Begriff. Ansonsten sollte gelten, dass Selbständige mit geringem Einkommen und alle lohnabhängigen AN (mit Einkommen geringfügig über JAEG) sich die Frage stellen müssen, ob die Aufnahme in eine PKV unter Berücksichtigung des fortschreitenden Alters, demzufolge höheren Beiträgen, für sie tatsächlich die richtige Entscheidung ist. Natürlich ist dies auch abhängig von individuellen Umständen, beruflichen Aussichten, Lebensplanungen und Gesundheitszustand.

Insofern ist deine Frage nicht mit einem 'Ja' oder 'Nein' zu beantworten.

Gruss
KKA

Thomas3
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Beitrag von Thomas3 » 27.04.2014, 13:37

53.350 € p.a. brutto ist doch eigentlich zu wenig für einen Angestellten, um in die PKV zu wechseln bzw. zu bleiben. Die JAEG müsste deutlich angehoben werden, nicht wahr? Vor allem, wenn man als Angestellter nur knapp darüber liegt, ist die Gefahr riesengroß, die Beiträge irgendwann nicht mehr aufbringen zu können. Die Politik müsste reagieren und dieses gnadenlose Mehr-Klassen-System überwinden. Es gibt bessere, menschlichere, demokratischere, sozialere und individuellere Alternativen!

broemmel
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Beitrag von broemmel » 27.04.2014, 17:15

Immer dieses winseln um Hilfe von anderen.

Und vorher nur den eigenen Vorteil im Blick

Widerlich

Carola
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Beitrag von Carola » 27.04.2014, 18:36

Einfach auf den Punkt..
Thomas will die Vorteile der PKV, aber max nur GKV bezahlen.
lg

Poet
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Beitrag von Poet » 27.04.2014, 20:10

@Thomas: Kommunikation besteht ja nicht nur aus Fragen stellen. Vielleicht magst Du ja mal die Frage beantworten was denn die genauen Alternativen aus Deiner Sicht sind?

Thomas3
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Beitrag von Thomas3 » 16.05.2014, 11:47

Eine Arzthelferin meinte, dass PKV-Versicherte seltener zum Arzt gehen als GKV-Versicherte. Das sei ihre Erfahrung und hätte mit dem System zu tun. Denn durch die BRE wollen sie Geld sparen. Die BRE könne also dazu führen, dass PKV-Versicherte nicht zum Arzt gehen und eine Krankheit somit nicht ausreichend behandelt wird. Die BRE als finanzieller Anreiz wäre somit ein weiterer Schwachpunkt im System.

broemmel
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Beitrag von broemmel » 16.05.2014, 12:13

Und nun?

Wenn Du in Deinem Vertrag eine Beitragsrückerstattung hast, dann nimm die doch einfach nicht in Anspruch.

Oder was sollen wir jetzt machen?
Protestaktionen, Demonstrationen, Petitionen, auswandern oder ein Königreich ausrufen?

Malin
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Beitrag von Malin » 16.05.2014, 12:59

Das sehe ich auch so

Während PKV-Versicherte seltener zum Arzt gehen (die BRE lockt) rennen die GKV-Versicherten bei jedem Wehwehchen hin.

Das belastet das ganze System und ist meiner Meinung nach viel schlimmer. :D

Poet
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Beitrag von Poet » 16.05.2014, 13:12

...es gibt BRE-Modelle auch bei den gesetzlichen Kassen.

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 16.05.2014, 14:31

Thomas3 hat geschrieben:Eine Arzthelferin meinte, dass PKV-Versicherte seltener zum Arzt gehen als GKV-Versicherte. Das sei ihre Erfahrung und hätte mit dem System zu tun. Denn durch die BRE wollen sie Geld sparen. Die BRE könne also dazu führen, dass PKV-Versicherte nicht zum Arzt gehen und eine Krankheit somit nicht ausreichend behandelt wird. Die BRE als finanzieller Anreiz wäre somit ein weiterer Schwachpunkt im System.
1. eine ganz qualifizierte Auskunft einer für diese Fragen besonders kompetenten Person.

Die Aussage können Sie einfach mal vergessen. Das Gegenteil ist bereits seit langer Zeit bewiesen! Was aber nicht ausschließt, dass es tatsächlich solche Menschen gibt - s.a. 2.

2. Selbstzahler sein bedeutet das man eigenverantwortlich handeln muss - also auch können muss - das soll nicht bei jedem gewährleistet sein. Ist aber auch kein Problem der Allgemeinheit, weil die betroffene Person hat es ja für sich selbst entschieden.

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