Das aktuelle Thema Versicherungspflicht

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

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Matthias_KK
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Das aktuelle Thema Versicherungspflicht

Beitrag von Matthias_KK » 23.12.2013, 16:40

Hallo zusammen,

ich bin seit 16.10.13 arbeitslos ohne Leistungsbezug. ALGI wird mir nicht gezahlt, da mir 24 Tage fehlen, um die Anwartschaftszeit zu erfüllen. ALGII wird mir nicht gezahlt, da ich etwas weniger als das doppelte über dem Freibetrag der Vermögensgrenze liege.

Die Kosten der Krankenkasse selbst übernehmen möchte ich nur ungern. Ich denke, es ist nachvollziehbar, bei wenigen Tausend Euro auf dem Konto und keinem Einkommen, dass man dann nicht noch die etwa 150€ monatlich für die "freiwillige" Versicherung aufbringen möchte.

Ich werde voraussichtlich bald einen Mietzuschuss, also Wohngeld, erhalten. Damit ist dann nur ein Teil der Miete gedeckt.

Ich war vor etwa einem Jahr für ungefähr ein halbes Jahr in der selben Situation. Damals war man schon verpflichtet krankenversichert zu sein. Ich hatte mit der Krankenkasse vereinbart, dass ich keine Beiträge zahle, solange ich meine Versichertenkarte nicht nutze. Laut deren Auskunft durfte ich nicht "zwangsversichert" werden. Das selbe versuchte ich diesmal wieder mit der Krankenkasse zu vereinbaren, allerdings wäre dies seit 1.8.13 nicht mehr möglich. Habe bisher kein Schreiben von der Krankenkasse erhalten.

Nun habe ich vom Erlass der Beitragsschulden gelesen. Inhaltlich trifft alles auf mich zu. Einziges Problem scheint zu sein, dass ich von der Versicherungspflicht Kenntnis habe. Den Antrag werde ich vorsorglich trotzdem noch dieses Jahr abgeben.

In dem Zusammenhang, ist es möglich, dass die Krankenkasse versuchen wird, mir die im letzten Jahr zugesagte "Nichtbeitragszahlung" rückwirkend zu fordern?
Weiß jemand Rat, ob ich die Beitragszahlung ab 16.10. nicht doch vermeiden kann? Wie gesagt, ich verursache der Krankenkasse derzeit keine Kosten und denke moralisch gesehen ist es fair, die Beiträge auszusetzen. Ich habe schließlich momentan kein Einkommen und nur ein geringes Polster von wenigen Tausend Euro. Was ich hier im Forum bereits gelesen habe, eher nein...

Das Sozialamt wird ohne weiteres die Krankenkassenbeiträge auch nicht übernehmen. Das habe ich schon abgeklärt.

Vielen, vielen Dank für konstruktive, hilfreiche Kommentare.

Freundliche Grüße

Matthias

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 23.12.2013, 17:33

Leider keine frohe Botschaft für dich.

Ab 16.10.2013 musst du Beiträge zahlen, der Beitragserlass gilt nur für Altfälle, ab 01.08.2013 wird die Krankenkasse deine Versicherung beitragspflichtig weiterführen (müssen), wenn du keine anderweitige Versicherung nachweist.

Andererseits bitte ich dich, dir mal vorzustellen, wie du die Sache mit der Pflichtversicherung und den 150,-- € sehen würdest, wenn du morgen (auf dem zur Zeit nicht vorhandenen) Glatteis ausrutschst, dir einen komplizierten Bruch zuziehst, dessen Operation, die anschließende Reha sowie erforderliche Hilfsmittel mehrere Tausend € kostet, so dass du am Ende nicht nur dein bisheriges Vermögen eingesetzt hast,sondern auch noch auf Schulden sitzen bleibst. Fändest du es dann auch moralisch fair, wenn die Allgemeinheit für deine Nichtversicherung aufkommen muss?

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 23.12.2013, 18:17

Hallo,
nein, da gibt es nix zu verhandeln oder zu vereinbaren, eine Krankenversicherung muss sein und die kostet bekanntlich Geld.
Wenn du doch Wohngeldzuschuss bekommst, wieso reicht es dann nicht für ALG-2 und damit für die Kostenübernahme der Krankenversicherungsbeiträge durch das Job-Center. Wenn du kein ALG-2 bekommst, dann musst du doch über finanzielle Mittel verfügen um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten ???.
Alternativ zur GKV und den ca. 150,00 € könntest du ja auch noch eine PKV wählen, aber ich denke, auchg da wirst du nicht unter 150,00 € mtl. weg kommen.
Gruss
Czauderna

Poet
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Beitrag von Poet » 23.12.2013, 18:58

"Damals war man schon verpflichtet krankenversichert zu sein. Ich hatte mit der Krankenkasse vereinbart, dass ich keine Beiträge zahle, solange ich meine Versichertenkarte nicht nutze. Laut deren Auskunft durfte ich nicht "zwangsversichert" werden. Das selbe versuchte ich diesmal wieder mit der Krankenkasse zu vereinbaren, allerdings wäre dies seit 1.8.13 nicht mehr möglich. Habe bisher kein Schreiben von der Krankenkasse erhalten."

@Matthias: Seit rd. 6Jahren muss jeder in D eine Krankenversicherung haben. Die Aussage der Kasse - wenn sie denn so gegeben wurde - ist rechtlich nicht haltbar. Es kann höchstens sein, dass die von Dir angesprochene Kasse nicht zuständig war...

Wenn Du unter 23 bist, dann ab in die kostenfreie Familienversicherung bei der Kasse der Eltern. Wenn Du verheiratet bist, dann geht dasselbe auch bei der Kasse Deiner Frau unabhängig vom Alter. Wenn das alles nicht geht, dann geht nur: Beiträge zahlen oder Arbeit aufnehmen.

broemmel
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Beitrag von broemmel » 23.12.2013, 20:10

Icvh möchte meine Versicherung auch nicht bezahlen. Schließlich koste ich im Moment nichts.

Ist also moralisch in Ordnung erst dann zu bezahlen wenn ich mal zum Arzt gehe.

Das nenne ich mal wahre gelebte Solidarität

röschen
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Re: Das aktuelle Thema Versicherungspflicht

Beitrag von röschen » 23.12.2013, 21:50

Matthias_KK hat geschrieben:Ich denke, es ist nachvollziehbar, bei wenigen Tausend Euro auf dem Konto und keinem Einkommen, dass man dann nicht noch die etwa 150€ monatlich für die "freiwillige" Versicherung aufbringen möchte.
Meine Miete ist höher, die möchte ich auch nicht gern aufbringen, hab schließlich nur ne kleine Erwerbsminderungsrente, und mein Vermieter hat ein Dutzend Wohnungen! Nachvollziehbar?

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