manche nutzen das System aus und die anderen leiden drunter
Moderator: Czauderna
manche nutzen das System aus und die anderen leiden drunter
Hallo,
muss mal meinem Ärger etwas Luft machen.
Es geht da um eine Bekannte. Sie ist im letzten Jahr arbeitslos geworden und weil sie 3 Monate vorm ALG2 Bezug war und nicht wusste was sie überhaupt machen möchte, hat sie sich wegen psychischen Problemen Anfang des Jahres krankschreiben lassen.
Vorab hat sie sich erstmal schlau gemacht wie lange sie AU sein müsste damit sie im Anschluss wieder länger ALG1 bekommt. Was soviel bedeutet das sie immer noch AU ist.
Die Krankenkasse zahlt freudig das Krankengeld weiter und der MDK wurde bisher noch nicht eingeschaltet.
Was mich irgendwie etwas ärgert. Sie ist ständig auf Achse kann dieses und jenes machen, fährt in Urlaub und erzählt überall rum das sie sich noch länger AU schreiben lässt weil sie eh kein ALG2 bekommen würde weil ihr Mann zuviel verdient. Und überhaupt weiß sie nicht was sie beruflich weiter machen möchte. Eine Rente könnte sie sich allerdings gut vorstellen.
Gestern sagte sie mir dann, das sie Post von ihrer KK erhalten hätte und zum MDK solle und das ja schon in einem Monat.
Das würde ja gar nicht gehen. Die KK hätte ja ein Schreiben für ihren Arzt beigefügt in dem steht das er ihr nur eine Wegeunfähigkeitsbescheinigung ausstellen müsse und damit hätte sich das mit dem MDK ja erledigt. Den Arzt will sie so einen vorjammern das er ihr schon diese Bescheinigung gibt.
Sie nutzt das System aus und andere denen es wirklich schlecht geht müssen unter solchen Leuten leiden.
Ich möchte nicht abstreiten das sie wirklich ein Problem hat aber so wie sie sich gibt könnte sie arbeiten hat bloss keine Lust.
Gruß
BEK-Frust
muss mal meinem Ärger etwas Luft machen.
Es geht da um eine Bekannte. Sie ist im letzten Jahr arbeitslos geworden und weil sie 3 Monate vorm ALG2 Bezug war und nicht wusste was sie überhaupt machen möchte, hat sie sich wegen psychischen Problemen Anfang des Jahres krankschreiben lassen.
Vorab hat sie sich erstmal schlau gemacht wie lange sie AU sein müsste damit sie im Anschluss wieder länger ALG1 bekommt. Was soviel bedeutet das sie immer noch AU ist.
Die Krankenkasse zahlt freudig das Krankengeld weiter und der MDK wurde bisher noch nicht eingeschaltet.
Was mich irgendwie etwas ärgert. Sie ist ständig auf Achse kann dieses und jenes machen, fährt in Urlaub und erzählt überall rum das sie sich noch länger AU schreiben lässt weil sie eh kein ALG2 bekommen würde weil ihr Mann zuviel verdient. Und überhaupt weiß sie nicht was sie beruflich weiter machen möchte. Eine Rente könnte sie sich allerdings gut vorstellen.
Gestern sagte sie mir dann, das sie Post von ihrer KK erhalten hätte und zum MDK solle und das ja schon in einem Monat.
Das würde ja gar nicht gehen. Die KK hätte ja ein Schreiben für ihren Arzt beigefügt in dem steht das er ihr nur eine Wegeunfähigkeitsbescheinigung ausstellen müsse und damit hätte sich das mit dem MDK ja erledigt. Den Arzt will sie so einen vorjammern das er ihr schon diese Bescheinigung gibt.
Sie nutzt das System aus und andere denen es wirklich schlecht geht müssen unter solchen Leuten leiden.
Ich möchte nicht abstreiten das sie wirklich ein Problem hat aber so wie sie sich gibt könnte sie arbeiten hat bloss keine Lust.
Gruß
BEK-Frust
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- Beiträge: 1958
- Registriert: 18.09.2006, 18:32
@BEK-Frust: Da müsste Deine Bekannte aber lange "krank" sein - ich glaube erst nach 12 Monaten erwirbt sie wieder Ansprüche auf ALG I. Zudem braucht sie ja trotzdem einen Arzt, der ihr die Krankheit und Arbeitsunfähigkeit bestätigt. Ein Arzt der dies aus Gefälligkeit tut, wird dies nicht über so eine lange Zeit tun ohne dass die Patientin etwas gegen eine Krankheit tut.
Von außen ist eine genaue Feststellung ob jemand psychisch erkrankt ist nahezu unmöglich, egal was derjenige von sich gibt.
Von außen ist eine genaue Feststellung ob jemand psychisch erkrankt ist nahezu unmöglich, egal was derjenige von sich gibt.
Genau, Poet, da gehe ich mit dir konform.
Bedenklich finde ich die Ansage, die Bekannte der ihr zuständigen Kasse 'zu melden', ohne auch nur einen Hauch von Wissen, den gesundheitlichen Zustand der Bekannten auch nur annähernd beurteilen zu können.
Wäre die Bekannte eine gute Freundin, oder Verwandte, wäre dieser Thread vermutlich nicht entstanden.
Dass Missbrauch nicht nur im Gesundheitssystem anzutreffen ist, steht wohl außer Frage, aber das Krankenkassenforum ist keine Plattform für Verdachtstheorien, auch wenn die Bekannte ihre vermeintliche Betrugsabsicht herausposaunt, denn bewiesen ist damit gar nichts.
Gruss
KKA
Bedenklich finde ich die Ansage, die Bekannte der ihr zuständigen Kasse 'zu melden', ohne auch nur einen Hauch von Wissen, den gesundheitlichen Zustand der Bekannten auch nur annähernd beurteilen zu können.
Wäre die Bekannte eine gute Freundin, oder Verwandte, wäre dieser Thread vermutlich nicht entstanden.
Dass Missbrauch nicht nur im Gesundheitssystem anzutreffen ist, steht wohl außer Frage, aber das Krankenkassenforum ist keine Plattform für Verdachtstheorien, auch wenn die Bekannte ihre vermeintliche Betrugsabsicht herausposaunt, denn bewiesen ist damit gar nichts.
Gruss
KKA
@KKA: Ich freue mich über unsere Übereinstimmung. Wir wissen dass es Menschen geben mag, die eine psychische Erkrankung vortäuschen um damit irgendetwas zu erreichen. Aber wir wissen nicht, wieviele wirklich eine haben und damit aber nicht nach draußen gehen, weil nach wie vor der gesellschaftliche Druck enorm ist. Durch Leistungsträger-Geschwätz wie "Burn Out hat doch heute jeder" oder "die sollen sich mal zusammenreißen und nicht simulieren" wird es auch nicht besser. Ich persönlich glaube nicht wirklich an denjenigen der "auf Psyche" macht. Es gibt >>schönere<< Krankheiten, auch in der Außendarstellung. Es ist leichter zu äußern "ich mache nur auf Psyche, eigentlich habe ich ja nichts" als zu zugeben, dass man psychisch erkrankt ist.
Ich bin nur "Hobby-Freud" aber das können Experten wie vlac sicher bestätigen.
Ich bin nur "Hobby-Freud" aber das können Experten wie vlac sicher bestätigen.
Hallo,
@Poet: Dein letzter Satz war exakt das, was mir auch durch den Kopf geschossen ist, als ich den Eingangspost gelesen habe. Um es sehr direkt zu sagen, auf Grund meiner Erfahrung, sowohl akademisch als auch praktisch: Es ist angenehmer für die Menschen, andere Dinge vorzuschieben, andere Erkrankungen, aber auch Gründe, anstatt zu sagen, dass man psychisch erkrankt ist. Denn der psychisch Erkrankte sieht sich in der deutschen Gesellschaft einer Vielzahl von Reaktionen ausgesetzt. Da sind die Schläge der guten Rater, die natürlich exakt wissen, wie ein psychisch Erkrankter so drauf zu sein hat, und die natürlich noch viel besser wissen, wie man eine solche Erkrankung wieder los wird. Erwidert der psychisch Erkrankte, dass er da lieber bei den Behandlungsvorschlägen des dafür ausgebildeten Personals bleibt, dann wird dies als Verweigerungshaltung ausgelegt, die aus der Krankheit entsteht - übrigens leider auch ab und zu mal hier im Forum.
Man wird in Schubladen geschoben, ist der Gefahr ausgesetzt, dass einem die Kontrolle über das eigene Leben entzogen wird, durch die vorbeschriebenen Reaktionen, Forderungen, Erwartungshaltung. Die Deutungshoheit geht verloren, und damit auch das Selbstwertgefühl.
Es liegt an diesen Dingen, dass man sehr häufig beobachten kann, wie sich Menschen Begründungen, Rechtfertigungen zurecht legen, oder aber die psychische Krankheit durch eine körperliche Erkrankung negieren. Der Begriff "Burn Out" ist beispielsweise eine solche Rechtfertigung, die von den Erschaffern des Begriffes gleich mitgeliefert wird, und von Ärzten und Patienten dankend angenommen wird. "Burn Out", das suggeriert, dass jemand en Helden gespielt hat, bis die Systeme abgeschaltet haben. Oder das man von einem miesen Arbeitgeber krank gemacht worden ist. Beides gibt es, sehr, sehr oft. Und auch wenn ich zu den massiven Gegnern dieses Begriffes gehöre, muss ich doch eingestehen, dass er gerade durch die ihm inhärenten Konotationen zumindest als Eingangspforte zur Behandlung eine Existenzberechtigung hat. Menschen, vor allem Männer, deren Vorbehalte gegenüber einer psychologischen oder psychiatrischen Behandlung nach wie vor in Deutschland sehr groß sind, sind daurch leichter dazu zu bewegen, einen Arzt aufzusuchen.
Nur: Irgendwann, ziemlich bald, muss man das Kind beim Namen nennen. Denn "Burn Out", das kann wie Krebs oder Knochenbruch, alles und überall sein. Um behandeln zu können, muss man wissen, was man behandeln muss. Und da gibt es dann eine Vielzahl von Erkrankungen, Erkrankungsmustern, die möglich sind, und die, wenn man sie identifiziert, eine zielgerichtete Behandlung ermöglichen, bei der es dem Patienten oft erstaunlich schnell besser geht.
Was allerdings viel zu selten passiert. Denn es gibt noch einen weiteren Grund dafür, warum der Hausarzt gerne mal als erstes "Burn Out" oder die Depression aufschreibt - er kennt einfach nur das. Ein Mediziner, der sich nicht auf Psychiatrie spezialisiert hat, ist schlicht nicht dafür ausgebildet (gleiches Problem übrigens bei ADHS und Kindern - wer den Briefträger das Auto reparieren lässt, ist in einer solchen Situation auch beim Kinderarzt supergut aufgehoben). Wobei es dabei das Problem der Facharztverfügbarkeit gibt, auf das ich später zu sprechen komme.
Allerdings: Irgendwann wird der Hausarzt zumindest eine Überweisung zum Facharzt ausstellen, nämlich dann, wenn es nicht besser wird. Das muss er, eben weil er eigentlich dafür nicht ausgebildet ist, um sich nicht rechtlichen Schritten ausgesetzt zu sehen.
Womit ich beim hier angesprochenen Fall bin. Wir wissen wenig über die tatsächliche Situation. Die kolportierten Aussagen der Frau, sie nutze das System aus - nun ja.
Der reinen Lehre und auch meiner Erfahrung nach: Irgendwann wird es schwierig, das zu tun. Der Arzt wird irgendwann vorsichtig werden, weil er weiß, dass der MdK irgendwann an die Tür klopft. Acht Monate sind ein sehr langer Zeitraum, auch für eine psychische Erkrankung. Es gibt Hausärzte, die für so lange und teils auch noch länger wegen der Psyche krank schreiben, aber in den allermeisten Fällen werden sie zumindest versuchen, sich über einen Facharzt abzusichern. Nur, und das ist, auch unter Bezugnahme auf meine Aussage weiter oben, einer der Hauptgründe dafür, warum psychisch Erkrankte länger vom Hausarzt behandelt werden, als es aus fachlicher Sicht eigentlich vertretbar ist: In vielen deutschen Regionen sind Termine bei Fachärzten nur sehr schwer zu finden. Ich habe mir gerade mal einen Einzugsbereich am Rande eines deutschen Ballungsraumes herausgepickt. Dort nehmen noch vier Psychiater und ein Kinder- und Jugendpsychiater an der vertragsärztlichen Versorgung teil. Das ist übrigens kein Problem der Krankenkassen, sondern der kassenärztlichen Vereinigungen und der Universitäten, die viel zu lange die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben. Ja, die Bezahlung könnte besser sein. Aber selbst wenn man sie heute verzehnfachen würde, stünden nicht morgen mehr Psychiater zur Verfügung. Man muss sie ausbilden, und man kann keine Psychiater aus dem Ausland importieren, wie man es beispielsweise bei den Chirurgen macht, weil es auch auf die Sprachkenntnisse ankommt.
Aber zurück zum Fall: Acht Monate sind auch für eine psychische Erkrankung ein sehr langer Zeitraum, in dessen Verlauf der Hausarzt die Situation zunehmend kritischer hinterfragen würde. Wahrscheinlich hat er das einzige ihm zur Verfügung stehende Behandlungsinstrument, das Medikament ausprobiert, und er dürfte an dem Punkt, an dem klar wird, dass das Medikament nicht die erwünschte Wirkung erzielt, die Überweisung zum Psychiater ausstellen. In der Erwartung auch, dass irgendwann der MdK vorbei schaut, wird der Arzt dann einfordern, dass der Patient sich um weitergehende Behandlungen bemüht. Und auch die Frage stellen, warum das innerhalb von acht Monaten nicht passiert ist, falls es nicht passiert ist. Innerhalb dieses Zeitraumes sind Psychiater- und / oder Therapeutentermine durchaus zu bekommen.
Dort allerdings geht es dann zur Sache: Der Patient muss sich öffnen, an der Behandlung, der Therapie teilnehmen. Und dem Fachmann oder der Fachfrau fällt dabei dann doch recht schnell auf, wann ihm oder ihr etwas vorgespielt wird.
@Poet: Dein letzter Satz war exakt das, was mir auch durch den Kopf geschossen ist, als ich den Eingangspost gelesen habe. Um es sehr direkt zu sagen, auf Grund meiner Erfahrung, sowohl akademisch als auch praktisch: Es ist angenehmer für die Menschen, andere Dinge vorzuschieben, andere Erkrankungen, aber auch Gründe, anstatt zu sagen, dass man psychisch erkrankt ist. Denn der psychisch Erkrankte sieht sich in der deutschen Gesellschaft einer Vielzahl von Reaktionen ausgesetzt. Da sind die Schläge der guten Rater, die natürlich exakt wissen, wie ein psychisch Erkrankter so drauf zu sein hat, und die natürlich noch viel besser wissen, wie man eine solche Erkrankung wieder los wird. Erwidert der psychisch Erkrankte, dass er da lieber bei den Behandlungsvorschlägen des dafür ausgebildeten Personals bleibt, dann wird dies als Verweigerungshaltung ausgelegt, die aus der Krankheit entsteht - übrigens leider auch ab und zu mal hier im Forum.
Man wird in Schubladen geschoben, ist der Gefahr ausgesetzt, dass einem die Kontrolle über das eigene Leben entzogen wird, durch die vorbeschriebenen Reaktionen, Forderungen, Erwartungshaltung. Die Deutungshoheit geht verloren, und damit auch das Selbstwertgefühl.
Es liegt an diesen Dingen, dass man sehr häufig beobachten kann, wie sich Menschen Begründungen, Rechtfertigungen zurecht legen, oder aber die psychische Krankheit durch eine körperliche Erkrankung negieren. Der Begriff "Burn Out" ist beispielsweise eine solche Rechtfertigung, die von den Erschaffern des Begriffes gleich mitgeliefert wird, und von Ärzten und Patienten dankend angenommen wird. "Burn Out", das suggeriert, dass jemand en Helden gespielt hat, bis die Systeme abgeschaltet haben. Oder das man von einem miesen Arbeitgeber krank gemacht worden ist. Beides gibt es, sehr, sehr oft. Und auch wenn ich zu den massiven Gegnern dieses Begriffes gehöre, muss ich doch eingestehen, dass er gerade durch die ihm inhärenten Konotationen zumindest als Eingangspforte zur Behandlung eine Existenzberechtigung hat. Menschen, vor allem Männer, deren Vorbehalte gegenüber einer psychologischen oder psychiatrischen Behandlung nach wie vor in Deutschland sehr groß sind, sind daurch leichter dazu zu bewegen, einen Arzt aufzusuchen.
Nur: Irgendwann, ziemlich bald, muss man das Kind beim Namen nennen. Denn "Burn Out", das kann wie Krebs oder Knochenbruch, alles und überall sein. Um behandeln zu können, muss man wissen, was man behandeln muss. Und da gibt es dann eine Vielzahl von Erkrankungen, Erkrankungsmustern, die möglich sind, und die, wenn man sie identifiziert, eine zielgerichtete Behandlung ermöglichen, bei der es dem Patienten oft erstaunlich schnell besser geht.
Was allerdings viel zu selten passiert. Denn es gibt noch einen weiteren Grund dafür, warum der Hausarzt gerne mal als erstes "Burn Out" oder die Depression aufschreibt - er kennt einfach nur das. Ein Mediziner, der sich nicht auf Psychiatrie spezialisiert hat, ist schlicht nicht dafür ausgebildet (gleiches Problem übrigens bei ADHS und Kindern - wer den Briefträger das Auto reparieren lässt, ist in einer solchen Situation auch beim Kinderarzt supergut aufgehoben). Wobei es dabei das Problem der Facharztverfügbarkeit gibt, auf das ich später zu sprechen komme.
Allerdings: Irgendwann wird der Hausarzt zumindest eine Überweisung zum Facharzt ausstellen, nämlich dann, wenn es nicht besser wird. Das muss er, eben weil er eigentlich dafür nicht ausgebildet ist, um sich nicht rechtlichen Schritten ausgesetzt zu sehen.
Womit ich beim hier angesprochenen Fall bin. Wir wissen wenig über die tatsächliche Situation. Die kolportierten Aussagen der Frau, sie nutze das System aus - nun ja.
Der reinen Lehre und auch meiner Erfahrung nach: Irgendwann wird es schwierig, das zu tun. Der Arzt wird irgendwann vorsichtig werden, weil er weiß, dass der MdK irgendwann an die Tür klopft. Acht Monate sind ein sehr langer Zeitraum, auch für eine psychische Erkrankung. Es gibt Hausärzte, die für so lange und teils auch noch länger wegen der Psyche krank schreiben, aber in den allermeisten Fällen werden sie zumindest versuchen, sich über einen Facharzt abzusichern. Nur, und das ist, auch unter Bezugnahme auf meine Aussage weiter oben, einer der Hauptgründe dafür, warum psychisch Erkrankte länger vom Hausarzt behandelt werden, als es aus fachlicher Sicht eigentlich vertretbar ist: In vielen deutschen Regionen sind Termine bei Fachärzten nur sehr schwer zu finden. Ich habe mir gerade mal einen Einzugsbereich am Rande eines deutschen Ballungsraumes herausgepickt. Dort nehmen noch vier Psychiater und ein Kinder- und Jugendpsychiater an der vertragsärztlichen Versorgung teil. Das ist übrigens kein Problem der Krankenkassen, sondern der kassenärztlichen Vereinigungen und der Universitäten, die viel zu lange die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben. Ja, die Bezahlung könnte besser sein. Aber selbst wenn man sie heute verzehnfachen würde, stünden nicht morgen mehr Psychiater zur Verfügung. Man muss sie ausbilden, und man kann keine Psychiater aus dem Ausland importieren, wie man es beispielsweise bei den Chirurgen macht, weil es auch auf die Sprachkenntnisse ankommt.
Aber zurück zum Fall: Acht Monate sind auch für eine psychische Erkrankung ein sehr langer Zeitraum, in dessen Verlauf der Hausarzt die Situation zunehmend kritischer hinterfragen würde. Wahrscheinlich hat er das einzige ihm zur Verfügung stehende Behandlungsinstrument, das Medikament ausprobiert, und er dürfte an dem Punkt, an dem klar wird, dass das Medikament nicht die erwünschte Wirkung erzielt, die Überweisung zum Psychiater ausstellen. In der Erwartung auch, dass irgendwann der MdK vorbei schaut, wird der Arzt dann einfordern, dass der Patient sich um weitergehende Behandlungen bemüht. Und auch die Frage stellen, warum das innerhalb von acht Monaten nicht passiert ist, falls es nicht passiert ist. Innerhalb dieses Zeitraumes sind Psychiater- und / oder Therapeutentermine durchaus zu bekommen.
Dort allerdings geht es dann zur Sache: Der Patient muss sich öffnen, an der Behandlung, der Therapie teilnehmen. Und dem Fachmann oder der Fachfrau fällt dabei dann doch recht schnell auf, wann ihm oder ihr etwas vorgespielt wird.
ich habe ja geschrieben das ich ihr das nicht absprechen möchte aber für Aussenstehende kommt ihr verhalten so an.
Sie geht zu einer Fachärztin, die schreibt sie AU und von der bekommt sie Medis verschrieben.
Meine Bekannte nimmt die Rezepte zwar mit und schmeißt diese dann weg.
Meine Bekannte hatte schon gesagt das sie sich mal was anderes für die Ärztin einfallen lassen muss, weil die Ärztin ihr so langsam nicht mehr glaubt.
Sie geht regelmäßig einmal im Monat zu einer Therapeutin.
Krank ist sie jetzt seit anfang des Jahres.
Wenn man das ganze Puzzel zusammensetzt, bekommt man den Verdacht das sie das System besch......
Anschei..... werde ich sie nicht, mich ärgert es nur.
Sie geht zu einer Fachärztin, die schreibt sie AU und von der bekommt sie Medis verschrieben.
Meine Bekannte nimmt die Rezepte zwar mit und schmeißt diese dann weg.
Meine Bekannte hatte schon gesagt das sie sich mal was anderes für die Ärztin einfallen lassen muss, weil die Ärztin ihr so langsam nicht mehr glaubt.
Sie geht regelmäßig einmal im Monat zu einer Therapeutin.
Krank ist sie jetzt seit anfang des Jahres.
Wenn man das ganze Puzzel zusammensetzt, bekommt man den Verdacht das sie das System besch......
Anschei..... werde ich sie nicht, mich ärgert es nur.
Ich habe in meinen Bekanntenkreis auch so ein Fall, alle denke das sie
das System ausnutzt.
Sie erzählt es geht ihr gut und täuscht einfach vor einen an der Murmel zu haben.
Ihr Ziel sei die EM-Rente.
Ergebniss..viele meiden sie nun, Da sie wirklich die EM-Rente bekommen hat.
Ich durfte ihr Rentengutachten lesen, und glaubt mir, sie ist wirklich schwer krank, aber erzählt eben jeden das sie ihre Ärzte und Gutachter an der Nase herrumführt.
Ansonsten werde ich nicht beurteilen wer Krank ist, da ich eine Schwester habe die wirklich was an der Murmel hat, wurde aber erst festgestellt vom Facharzt als sie fast 50 war.
Ich war soweit..ich hätte sie ab und an würgen können...
Erst viel später habe ich eingesehen was es war, und es als Krankheit verstanden.
Ein Beinbruch...da kann jeder mit umgehen, aber eine Krankheit die man nicht sieht, nicht im Blut feststellen kann ? Im nachhinnein schäme ich mich dafür, war als wenn man jemanden der nur ein Bein hat zum Tanzen zwingen will.
Heute nach 15 Jahren (5 davon in Krankenhäusern/Geschlossene Teilweise) geht es ihr gut.
Ich lernte...Menschen kann man nur vor dem Kopf schauen, zum hineinschauen, da brauch es wirkliche Fachärzte, und keine Freizeitforenfernheiler.
Ich nehm es so hin was mir ein Mensch sagt über seine Krankheit, der MDK wird es schon richten, ansonsten wird die DRV es noch besser richten können, wenn ein SB der AOK_NW es nicht noch besser weiß, als alle anderen vorher genannten zusammen.
lg Carola
das System ausnutzt.
Sie erzählt es geht ihr gut und täuscht einfach vor einen an der Murmel zu haben.
Ihr Ziel sei die EM-Rente.
Ergebniss..viele meiden sie nun, Da sie wirklich die EM-Rente bekommen hat.
Ich durfte ihr Rentengutachten lesen, und glaubt mir, sie ist wirklich schwer krank, aber erzählt eben jeden das sie ihre Ärzte und Gutachter an der Nase herrumführt.
Ansonsten werde ich nicht beurteilen wer Krank ist, da ich eine Schwester habe die wirklich was an der Murmel hat, wurde aber erst festgestellt vom Facharzt als sie fast 50 war.
Ich war soweit..ich hätte sie ab und an würgen können...
Erst viel später habe ich eingesehen was es war, und es als Krankheit verstanden.
Ein Beinbruch...da kann jeder mit umgehen, aber eine Krankheit die man nicht sieht, nicht im Blut feststellen kann ? Im nachhinnein schäme ich mich dafür, war als wenn man jemanden der nur ein Bein hat zum Tanzen zwingen will.
Heute nach 15 Jahren (5 davon in Krankenhäusern/Geschlossene Teilweise) geht es ihr gut.
Ich lernte...Menschen kann man nur vor dem Kopf schauen, zum hineinschauen, da brauch es wirkliche Fachärzte, und keine Freizeitforenfernheiler.
Ich nehm es so hin was mir ein Mensch sagt über seine Krankheit, der MDK wird es schon richten, ansonsten wird die DRV es noch besser richten können, wenn ein SB der AOK_NW es nicht noch besser weiß, als alle anderen vorher genannten zusammen.
lg Carola
@Carola: Bis auf die aus meiner Sicht unglückliche Wortwahl mit der Murmel sind wir uns einig wie nur selten.Carola hat geschrieben:Ansonsten werde ich nicht beurteilen wer Krank ist, da ich eine Schwester habe die wirklich was an der Murmel hat, wurde aber erst festgestellt vom Facharzt als sie fast 50 war.
lg Carola
Die Wahrheit ist doch: Wir haben alle einen an der Murmel. Hier geht es aber um eine ernstzunehmende Krankheit so wie Du es beschreibst.
Hallo,
auch ich bin da bei Carola - ein Internetforum ist wahrlich der letzte Ort an dem medizinische Laien über das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer Erkrankung urteilen sollen, können, dürfen oder müssen. Wir beurteilen die leistungsrechtlichen Fakten nicht mehr und nicht weniger. Auch wenn ich in meiner Praxis schon etliche "schwarze Schafe" erlebt habe die es wirklich geschickt verstanden haben das System für sich auszunutzen, aber selbst bei denen kann mit auch unterstellen dass diese Aktionen schon wieder etwas krankhaftes haben können.
Gruss
Czauderna
auch ich bin da bei Carola - ein Internetforum ist wahrlich der letzte Ort an dem medizinische Laien über das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer Erkrankung urteilen sollen, können, dürfen oder müssen. Wir beurteilen die leistungsrechtlichen Fakten nicht mehr und nicht weniger. Auch wenn ich in meiner Praxis schon etliche "schwarze Schafe" erlebt habe die es wirklich geschickt verstanden haben das System für sich auszunutzen, aber selbst bei denen kann mit auch unterstellen dass diese Aktionen schon wieder etwas krankhaftes haben können.
Gruss
Czauderna
Zuletzt geändert von Czauderna am 18.09.2013, 13:54, insgesamt 1-mal geändert.
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- Registriert: 21.03.2009, 22:52
für mich steht eigentlich fest, dass es Menschen gibt, gab und immer geben wird, die "das System" ausnützen
andererseits gibt es genauso Menschen, die vom "System" nicht die Leistungen erhalten, die ihnen zustehen - aus welchen Gründen auch immer (Sachbearbeiter schuld, nicht in der Lage, die zustenden Leistungen einzufordern, Schamgefühle)
es ist aber für Außenstehende sehr schwer, die einen von den anderen zu unterscheiden. Hier im Internet geht das überhaupt nicht. Für Kassenmitarbeiter, Bekannte und teilweise auch Ärzte ist es schwer, den tatsächlichen Sachverhalt festzustellen.
andererseits gibt es genauso Menschen, die vom "System" nicht die Leistungen erhalten, die ihnen zustehen - aus welchen Gründen auch immer (Sachbearbeiter schuld, nicht in der Lage, die zustenden Leistungen einzufordern, Schamgefühle)
es ist aber für Außenstehende sehr schwer, die einen von den anderen zu unterscheiden. Hier im Internet geht das überhaupt nicht. Für Kassenmitarbeiter, Bekannte und teilweise auch Ärzte ist es schwer, den tatsächlichen Sachverhalt festzustellen.