KKH-Allianz – 30.10.2012, 21.00 Uhr, ZDF

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 20.11.2012, 21:36

Aha ISO 9001 und TQM in Verbindung mit der Balanced Scorecard? Die KKH arbeitet da glaube ich mit ARIS

KKA
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Beitrag von KKA » 21.11.2012, 00:08

CiceroOWL hat geschrieben:Aha ISO 9001 und TQM in Verbindung mit der Balanced Scorecard? Die KKH arbeitet da glaube ich mit ARIS
Egal welche Zertifizierung an der Wand hängt und den Briefkopf schmückt - wenn Konzepte, Arbeitsablaufprozesse usw. usw. nicht gelebt werden, kommt es unweigerlich zu Verwerfungen mit Kunden...und innerhalb der internen Strukturen.

Das an dieser Stelle größter Nachholbedarf besteht, steht außer Zweifel.

Dr. Know
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Beitrag von Dr. Know » 21.11.2012, 00:12

Was dann aber wieder ein eigenes Thema wäre...

KKA
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Beitrag von KKA » 21.11.2012, 00:18

Dr. Know hat geschrieben:Was dann aber wieder ein eigenes Thema wäre...
...und ein interessantes...

KKA
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Beitrag von KKA » 21.11.2012, 00:30

Czauderna hat geschrieben:Hallo,
ich habe so das Gefühl Ihr glaubt, dass ich die Kasse (KKH) verteidigen bzw. in Schutz nehmen will....
Keineswegs, Guenter, ich denke Du schreibst zu diesem Fall wertneutral.

Nur, das 'oben' nicht wusste, was 'unten' geschieht, kann ich nicht so recht glauben. Gerade in in grösseren Betrieben gibt es immer einen 'Flüsterer' und auch ich kann nur vermuten, dass die 'oben' das Maß an Aufmerksamkeit in der Presse ignorierten, zumindest unterschätzten.

reallyangry
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Beitrag von reallyangry » 21.11.2012, 09:12

Zum Bericht des BVA:

Leserkommentar im Deutschen Ärzteblatt von "Simplzissimus" dem ich mich voll und ganz anschließen möchte:
Ach wirklich?
Die Mitarbeiter sind ganz von sich aus darauf gekommen, den Druck auf die Versicherten auszuüben? Was sind denn das für Märchen? Selbstverständlich kam der "Befehl" von oben - sicherlich sogar von ganz oben. Nun sollen die Befehlsempfänger herhalten. Lächerlich, heuchlerisch und dämlich. Wer glaubt denn das?

Mr. double U
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Beitrag von Mr. double U » 21.11.2012, 11:04

Ich finde diesen Leserkommentar auch sehr treffend. Dem Vergleich mit dem Märchen ist noch hinzuzufügen: "und am Ende sind alle wieder glücklich & zufrieden"... (weil der ganze Dreck unter den Teppich gekehrt wird / wurde).

Poet
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Beitrag von Poet » 21.11.2012, 12:06

@Mr. double U & reallyangry: Ich erinnere nochmal...der Druck auf die Versicherten ist entstanden, weil diese ihre Beiräge trotz aller Mahnungen nicht gezahlt haben und es ist eine rechtlich saubere Möglichkeit, denselbigen zu sagen, dass sie bitte die Kasse wechseln mögen wenn sie diese auch in Zukunft nicht zahlen wollen/können.

Die Anweisung, dass diesen Säumigen hinterhertelefoniert wird, kommt ganz sicher von oben. Wie die Gespräche dann in der Praxis aussehen, das kommt aber so was von unten...

Übrigens: Das ist in jeder Firma so.

Bully
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Beitrag von Bully » 21.11.2012, 13:13

Poet hat geschrieben:Druck auf die Versicherten ist entstanden, weil diese ihre Beiräge trotz aller Mahnungen nicht gezahlt haben und es ist eine rechtlich saubere Möglichkeit, denselbigen zu sagen, dass sie bitte die Kasse wechseln mögen wenn sie diese auch in Zukunft nicht zahlen wollen/können.
Hallo,

mit Druck ???
man könnte es auch Nötigung nennen. ODER ???
es soll ja auch etwas geben, was sich Rechtsweg nennt,
und den hätte man beschreiten Können
Poet hat geschrieben: Die Anweisung, dass diesen Säumigen hinterhertelefoniert wird, kommt ganz sicher von oben. Wie die Gespräche dann in der Praxis aussehen, das kommt aber so was von unten...
in der praxis kann jeder rumwurtscheln wie er will, ????
dann verstehe ich jetzt auch, das man ein ZB erheben mußte.
Poet hat geschrieben: Übrigens: Das ist in jeder Firma so.
Ich kenne keine,wo jeder machen kann was er will

Gruß Bully

amerin

Beitrag von amerin » 21.11.2012, 14:24

"Ganz Oben" werden strategische Vorgaben erteilt.
Im "unteren Drittel" werden diese sehr groben strategischen Vorgaben in genaue operative Handlungen umgesetzt. Kein Individuum handelt wie ein Anderes.

Wie läuft es denn wirklich ab, es gibt einen sehr groben Telefonieleitfaden einer Fachabteilung und die Vorgabe des direkten Vorgesetzten, einen Erfolg über die Eindämmung von säumigen Beitragszahlern zu vermelden. Wie das nun die einzelnen armen MA erreichen ist einer FK schlicht egal, solang diese gegenüber der eigenen FK einen Erfolg vermelden kann. So ist es nciht verwunderlich, dass manche MA offensiv KW nahelegten.
Mit Erlaub kenne ich auch keinen Gesetzestext oder Vorschrift oder Verordnung, die diese Empfehlung direkt oder indirekt verbietet!
Wenn jemand eine(n) weiß, dann bitte posten. Vielen Dank.

Inakzeptabel ist allerdings, wenn Versicherten KW mit der Begründung nahegelegt werden, sie seien zu teuer bzw. verursachen zu hohe Ausgaben.

Wenn Versicherte sich genötigt fühlen, egal aus welchem Grunde, dann steht Ihnen das deutsche Rechtssystem beiseite. Aber davon wurde noch nirgends berichtet, dass eine Staatsanwaltschaft gegen eine KK oder einen MA aufgrund Anzeige ermittelt. Ebenso wird nirgends berichtet, dass sich Versicherte beim Vorstand einer KK über solche Machenschaften beschwerten. In Zeiten von E-Mail doch kein großer Aufwand mehr. Sehr komisch also diese ganze Aufplusterung.

Poet
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Beitrag von Poet » 21.11.2012, 14:42

@amerin: Danke. So meine ich es auch.

Dem wäre noch hinzuzufügen, dass es keinem gelingen würde, dass ich irgendetwas kündige, was ich nicht selber will. Und wir wollen nicht vergessen: Diese erwachsenen säumigen Zahler (gesunde wie kranke) haben selbst Ihre Kasse gekündigt, in dem sie eine Willenserklärung geschrieben, unterschrieben und versandt haben. Der Begriff Nötigung greift da bestimmt nicht.

@bully: Rechtsweg beschreiten? Nachdem zig fruchtlose Mahnungen versandt wurden, hätte man nur noch den Gerichtsvollzieher nach Hause schicken können. Eine Alternative? Bitte erst nachdenken, dann posten...

amerin

Beitrag von amerin » 21.11.2012, 14:48

Mit mehrmaligen unfreundlichen Anrufen in inakzeptabler Weise aufgrund hoher Kosten kann es schon in Nötigung ausarten, und gerade Kranke beschweren sich aus fehlender Kraft meist nicht und lassen sich einschüchtern.
Aber warum man sich dann niemandem anvertraut der dies regelt, frage ich mich... sei es Freund, Bekannter, Vorstand, BVA, Polizei, Anwalt und so weiter. Oder auch direkt Bild, frontal21 und Konsorten.

Poet
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Beitrag von Poet » 21.11.2012, 15:19

@amerin: Gegenargument => Gesunde haben mehr Kraft und Standing, haben aber trotzdem en gros nach den Telefonaten über Beitragsrückstände ihre bisher geliebte Kasse gekündigt.

Eine Alternative wäre doch gewesen: Mit der Kasse über Möglichkeiten der Zahlungsweise, Gegenrechnung, Stundung usw. zu reden. Das war der Sinn der Anrufe, nicht etwa angefallene hohe Leistungskosten. Dafür muss doch keiner seine Kasse aufgeben bei der er schon Jahre lang Mitglied ist und/oder Leistungen bezogen hat.

Dazu braucht niemand das BVA, Polizei o.ä. und schon gar nicht die Medien. Denn dann entsteht doch die Seifenoper mit dem Credo "Erwachsene Menschen werden gezwungen, die Kasse zu verlassen..." Mir sträuben sich die Nackenhaare. Übrigens: Hat Frontal 21 jetzt den Betroffenen geholfen? Haben die alle wieder ihren Antrag bei der KKH gestellt?Der eine Vorstand hat doch gesagt: Klar, nehmen wir die Versicherten wieder.

Wir verblöden.

KKA
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Beitrag von KKA » 21.11.2012, 15:20

Nein, Poet, so kann man das nicht stehenlassen. Wenn amerin hier von 'sehr groben strategischen Vorgaben', oder 'kein Individuum handelt wie an Anderes' schreibt, ist das in sich ein Armutszeugnis für jeden Betrieb. Vom selbstmitleidtriefenden 'armen'MA kann in diesem spezifischen Fall kaum ausgegangen werden.

Deine, mit Verlaub, völlig gegenstandslose Vermutung´, diese Strukturhaltungen sind in jeder Firma anzutreffen, entbehrt jedweder Grundlage, um nicht zu sagen ist schlichtweg absurd.

Und wenn ich hier lese, den Versicherten stehe der Rechtsweg offen, Verwerfungen der KKH zu beklagen, dann frage ich mich, ob wir in einer zunehmend emphatie-und anstandslosen Gesellschaft leben, wo mit 'Moskau-Inkasso' Methoden versucht wird Gelder einzutreiben bzw. sehr kranken Menschen die Kündigung aufzuzwingen. Da gibt es in der Tat zivilisiertere Wege säumigen Zahlern beizukommen, siehe Bully's Kommentar.
Eine selektive Ansprache (Trennung Gesunden von Kranken) hätte der KKH sicher mehr Erfolg beschert.

Abschließend wünsche ich keinem 'Pro-KKH Verfechter', sich jemals als sehr kranker Mensch in solch einer Situation wiederzufinden.

Noch leben wir nicht in einer von Willkür geprägten Bananenrepublik, aber erste Anzeichen scheinen sich durchzusetzen.

Poet
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Beitrag von Poet » 21.11.2012, 15:44

@KKA: Versuche bitte wenigstens 1x objektiv an Dinge heranzugehen.

1. Welchen Betrieb kennst Du, wo Vorgaben von oben 1:1 ohne klitzekleine persönliche Note umgesetzt werden? Warum ist corporate diversity ein Armutszeugnis?

2. Hätte die KKH bei den Säumnis-Telefonaten nach Gesunden/Kranken trennen dürfen? Nein. Hat sie es? Nein. Ist es gerecht, wenn eine Kasse nur die Gesunden an die Beitragszahlung erinnern würde?

3. Welche zivilisierten Möglichkeiten zum Beitragseinzug gibt es denn? Nicht behaupten: Benenne sie mal und denke an die Auswirkungen.

Ich bin kein KKH-Verfechter, ich bin nur gnadenlos objektiv und ziehe die Dinge nicht so, dass sie dann so klingen wie ich sie gerne höre... :D

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