unterschiedliche Diagnosen - gleiche Krankheit?

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Moderator: Czauderna

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ente39a
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unterschiedliche Diagnosen - gleiche Krankheit?

Beitrag von ente39a » 01.02.2012, 14:20

Hallo alle miteinander,

also als erstes muss ich mal sagen, ich finde dieses Forum suuuuuuuuper.
Einen herzlichen Dank an alle, die uns Fragestellern hilfreiche und professionelle Antworten übermitteln und dafür soviel Zeit für uns investieren.
Ein herliches Dankeschön an alllllleeeee....

Nun zu meiner Frage, Aussteuerung im Okt. 2011 mit Depressionen. Im August Diagnose M 53.0 - HWS- dazugekommen - man hatte Migräne-Kopfschmerzen) es wurde Physiotherapie verordnet.

Am 02.01.2012 neue Arbeitsstelle und leider ab 09.01.2012 krank mit Diagnose M 99.83 - LWS-- Kreuz verrenkt - wieder Physio...Kündigung am 09.01.2012 zum 26.01.2012 erhalten.

Arbeitgeber muß nicht zahlen - da weniger als 4 Wochen gearbeitet (Entgeltfortzahlungsgesetz).

Krankenkasse lehnt jetzt Krankengeld ab - Sie sagt diesselbe Krankheit - Rücken ist Rücken.

Ist das wirklich so?????? - habe mit Datum 31.01.2012 Post von KK erhalten - ich soll mich rückwirkend arbeitslos melden - geht aber nicht rückwirkend-

Derjenige hat nun kein Geld mehr zum leben - was kann er tun, sollte die Aussage der KK richtig sein????????
:( :( :( :?: :?: :?:


Bitte dringend um Antwort... Danke im voraus

Machts Sinn

Beitrag von Machts Sinn » 01.02.2012, 18:38

Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 01.02.2012, 20:58

Hallo,
ich kann aus meiner Praxis von einem ähnlichen Fall berichten, da wurde seinerzeit
vom MDK. festgestellt, dass zwar während der ersten Arbeitsunfähigkeit die Erkrankung hinzu getreten war, aber für sich selbst gesehen keine Arbeitsunfähigkeit ausgelöst habe sondern "nur" behandlungsbedürftig" war.
Das bedeutet, dass ein Zusammenhang mit der ersten AU., die zur Aussteuerung führte kein ursächlicher Zusammenhang bestand und schon erst recht nicht mit der Erkrankung, die seinerzeit die AU. begründete.
Gruss
Czauderna

ente39a
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Beitrag von ente39a » 02.02.2012, 08:16

Vielen Dank mit den schnellen Antworten,

aber so richtig kann ich damit leider nichts anfangen, meine Frage ging in die Richtung der Diagnosen, ob man die beiden M 99.83 und M 53.0 als eine Krankheit werten kann.

Ich hoffe ,jemand kann mir mit den Diagnosen weiterhelfen, da ja die erste Diagnose M 53.0 wirklich nur dazugekommen ist und nur durch Physio behandelt wurde, wie von "Czauderna" bereits dargelegt, also nur behandlungsbedürftig war. Die Hauptdiagnose war Morbus Chron und Depressionen. Mit der anderen Antwort von "Machts Sinn" kann ich leider nicht viel anfangen . Sorry - versteh ich nicht ganz.

Danke für eure Mühe.

LG ente39a

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 02.02.2012, 09:12

Die Frage kann dir am ehesten noch dein Arzt beantworten. Die Frage ist ja auch, ob Depression und Morbus Crohn mit der Aussteuerung einfach verschwunden sind. Und ob nicht doch alles miteinander zu tun hat, es heißt ja auch: "Der Rücken ist der Spiegel der Seele".

Alius
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Beitrag von Alius » 04.02.2012, 00:33

Hallo Ente,

wie sagte der Psychater meines Vertrauens kürzlich:

Eine Depression kann allle möglichen körperlichen Symptome verursachen. In der Regel dauert es Jahre, bis eine Depression als Ursache erkannt wird. Es ist in der Praxis des Psychaters durchaus üblich, dass sich die Diagnose im Laufe von 5 Behandlungsjahren 20 Mal ändert.


Migräne-Kopfschmerzen haben übrigens nicht zwangsläufig etwas mit der Wirbelsäule zu tun. Im Gegenteil: Verschobene Wirbel können das Durchschlagen der Migräne sogar verhindern. Eigene Erfahrung.

Bei der effektiven Behandlung solcher Sachen ist die Schulmedizin völlig hilflos und kommt in der Regel irgendwann mit deftigen Tabletten, die auch deftige Nebenwirkungen zeitigen können.

Solche Sachen sind die Domäne der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM), die von der Schulmedizin zwar nach Kräften verachtet wird, aber eben trotzdem bereits vor mehr als 4.500 Jahren schon die heute noch gültigen Erkenntnisse entwickelt hatte.

"Schulmedizin" kennen wir so etwa seit 250 Jahren, wenn wir die Metzgereien in den Indianerkriegen in den USA als die Anfänge betrachten.

Die Wertung der Schulmediziner kannst du insoweit ruhig damit vergleichen, wenn bei einem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft Millionen "qualifizierter Experten" vor dem Fernseher sitzen und genau wissen, was der Bundestrainer hätte machen müssen. Keine Ahnung, aber ein großes Maul.

Das TCM-Diagnoseschema betrachtet den Menschen ganzheitlich und nicht nach Psyche und Körper getrennt. In aller Regel ist die Migräne Manifestation eines "hochschlagendes hepatisches Yang". Das kann seine Ursache im Funktionskreis Leber selbst haben, aber auch von Niere oder Galle, seltener von Magen oder Lunge kommen.

Der TCM-Arzt kann das im Laufe einer Erstuntersuchung sehr genau eingrenzen und gezielt therapieren. Den Spaß zahlt - natürlich - die Krankenkasse nicht. Du könntest aber mit rund EUR 350 - 500 insgesamt wegkommen. Eigentlich kein Preis, wenn du dafür die Migräne loswirst.

Ist lange her, dass ich mich damit rumgeschlagen habe. Wichtig ist, dass du dich in diesem Falle nicht in die Hände des "zertifizierten" Hausarztes begibst. Die haben von der TCM-Systematik nicht den Hauch eines Schimmers, weil diese eben nicht in 5 Wochenendkursen zu erlernen ist.

Die brauchbaren TCM-Ärzte findest du hier:
tcm.edu/Patienteninformationen/Arztsuche.aspx

Die verstehen sich übrigens auch auf die Behandlung von Depressionen. Denn die Depression ist aus TCM-Sicht ein gestörter Funktionskreis Milz/Magen. Hier werden nicht nur deine psychischen Funktionen reguliert, sondern auch die körperlichen als Folge der Psyche.

Doch wage es nicht, diese Option gegenüber dem MDK auch nur zu erwähnen. TCM ist so was wie Ketzerei. Die Schulmedizin hat den Stein der Weisen inne - kein anderer...

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 04.02.2012, 10:10

dimdi.de/static/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlgm2008/fr-icd.htm

Der diagnoseschlüssel M99 soll laut classifikation also nicht verwendet werden da hier eher denn M 53.0 als Hauptdiagnose zu betrachten ist

Zervikozephales Syndrom

Sympathisches hinteres Zervikal-Syndrom

https://de.wikipedia.org/wiki/Barr%C3%A9-Lieou-Syndrom

das kommt denn meistens von Wirbelsäule. Aber das ist nur eine laienhafte Meinung da ist denn eher der Orthopäde gefragt. Bzw der Neurologe.
Allerdings ist der Morbus Chron eine cronische Erkrankung und die Depression auch, also ist die Diagnose aufgrund der Diagnose M 53 ein Hinzutritt einer Krankeit. Ergo Kein Krankengeld. Meiner Meinung nach, aber diese ist nur laienhaft.

Gruss Jochen

Grampa
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Beitrag von Grampa » 06.02.2012, 14:22

das war jetzt wirklich sehr laienhaft Jochen

eine chronische Erkrankung begründet ja nicht zwangsläufig eine AU, ohne bestehende AU gibt es aber auch keinen Hinzutritt, egal wegen was

der Text von alius ist eine nette Werbung für alternative Behandlungsmethoden, m.E. aber völlig OT und hilft bei der Frage kein Stück weiter...

die Frage von GKV ist elementar: bestand nach Aussteuerung tatsächlich medizinisch gesehen keine AU mehr wg. Depression und M.Crohn? so eine "Wunderheilung" - wenn dann ein neuer Job da ist - ist immer sehr zweifelhaft, aber nicht unmöglich

leider enthalten deine Angaben auch Widersprüche, eine M53.0 ist nunmal keine Migräne (G43.xxx) oder Kopfschmerz (R51)

grds. ist m. E. eine HWS-Erkrankung aber nicht automatisch mit einer LWS-Erkrankung gleichzusetzen, allerdings stellt das Argument "man hat nur 1 Wirbelsäule" eine vertretbare Rechtsauffassung dar über die man sich durchaus im Rahmen Widerspruch/Klage streiten kann

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 06.02.2012, 14:44

ein HWS und LWs Symthomatik kann durchaus zusammen auftren denn meistens tritt nicht nur ein HWS Symptom auf sondern korrospondiert denn meist mit einem LWS Schaden L 4 - 5. Denn meistens sind bei bestimmten beruflichen Belastungen beide Komponnenten vorhanden. Nurmal so eine Erfahrung aus dem orthopädisch neurologischen Bereich.

Grampa
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Beitrag von Grampa » 06.02.2012, 16:09

ich sagte ja auch nur "nicht automatisch", dass da durchaus ein Zusammenhang bestehen kann seh ich genauso

allerdings klingt Migräne und LWS-Knacks/Hexenschuss nicht nach einem Zusammenhang, aber das kann man hier eh nur spekulieren

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 06.02.2012, 20:04

Migräne kann leicht ein LWS Sydrom überschatten, spielt meist denn miteinander rein, leider- die Differentialdiganose ist da nicht so ganz einfach.

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