Amatsie und ich leide :(

Welche Leistungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt?

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Spunkiii
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Amatsie und ich leide :(

Beitrag von Spunkiii » 09.12.2011, 13:59

Hallo,

ich bin 23 Jahre, allein erziehende Mutter von 2 Kindern und Schülerin.
Seit meiner Jugend belastet mich die Tatsache, dass ich keine weibliche Brust habe. Nicht mal der kleinste BH passt mir. Es belastet mich ziemlich stark. Es beeinträchtigt mein Leben sehr. Ich gehe nie schwimmen, im Sommer trage ich über meinen T-Shirts noch ne Jacke, damit man das "Unheil" nicht sieht, meine früher Beziehung litt dadurch extrem (Sex ohne Oberteil kam nie vor), eine neue Beziehung, traue ich mich seit langem nicht mehr einzugehen, ich schäme mich, wenn ich darüber sprechen muss. Natürlich werde ich deswegen auch gehänselt. Aber dies ist nicht der Grund, warum ich mich für eine Brust-Op entschieden habe. Ich fühle mich nicht weiblich. Ich fühle mich so unwohl in meinem Körper. Es macht mich fertig und ich finde es so ungerecht :( Natürlich habe ich schon so oft versucht, mich so zu nehmen wie ich bin. Aber ich komm nicht damit klar. Ich fühle mich einfach nicht wohl in meiner Haut. Ich ekle mich vor meinem Oberkörper. Ich schäme mich in Grund und Boden, wenn meine Frauenärztin mir die Brust abtastet.
Obenrum befindet sich gar nichts. Es sieht aus, wie eine Männerbrust und die beiden Schwangerschaften haben daran rein gar nichts geändert.
Ich habe von Amatsie gelesen und Bilder gesehen. Genauso ist es bei mir! So sieht meine Brust aus!
Ja, eine Therapie wegen Depressionen hab ich vor ein paar Jahren schon mal begonnen. Damals machte ich ein paar Sitzungen mit, in denen ich von meinem Alltag erzählen sollte. Irgendwann kamen wir auf das richtige Thema zu sprechen. Als es so weit war, brach ich die Therapie ab, weil ich nicht mal mit meiner Therapeutin, die ich eigentlich schon relativ gut kannte, über mein "Unheil" sprechen konnte.
Wirklich, ich habe mich oft versucht damit abzufinden, aber es holt mich immer wieder ein. Ich denke den ganzen Tag daran. Meine Kinder merken auch, dass ich "unzufrieden" bin. Klar, ich kann die "Traurigkeit" nicht immer verstecken.
Was Männer angeht, kann ich mich nicht beschweren. Da gibt es einige Intressenten. Aber ich halte sie alle fern von mir. Ich lass niemanden an mich ran und es weiss auch niemand, dass ich so grosse Probleme mit meiner Brust habe. Und ich will auch nicht, dass es Jemand weiss!!!!
Hilfe, ich weiss nicht mehr, was ich noch tun soll :(
In meinem Umfeld kann mir niemand das Geld leihen. Ich habe online jede Menge Kreditanfragen gemacht. Alle wurden abgelehnt, ausser 2 wurden tatsächlich angenommen. Ich habe mich schon gefreut. Doch diese waren nur Betrüger. Wollten Vergütung von mir und durch meine Verzweiflung bin ich beinahe darauf reingefallen. Mir das Geld zusammensparen kann ich nicht. Wie denn als allein erziehende Mutter, Schülerin und ALG2-Empfängerin??
Das einzige, das mir bleibt, ist die Hilfe von der Krankenkasse. Aber wie stehen meine Chancen?
Ich weiss wirklich nicht mehr, was ich machen soll. Ich liege abends weinend im Bett und frage mich, warum gerade ich so ein Pech haben muss!! Viele andere sind mit ihrem A-Körbchen unzufrieden, aber ich wünschte, ich hätte wenigstens ein A!!!!
Kann man da nicht was machen???? Ich verzweifle!!!!!!!!!!!
Liebe Grüße

jumpingpoint
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Registriert: 24.03.2010, 16:34

Beitrag von jumpingpoint » 09.12.2011, 14:44

Bei einer Amastie fehlt die Brust. Echte Fehlbildungen der Brust sind Erkrankungen im Sinne des Sozialgesetzbuches. Die Kosten für eine Behandlung in diesem Zusammenhang können deshalb von den Krankenkassen übernommen werden.

Ob bei Ihnen eine Fehlbildung vorliegt, kann aber nur ein Arzt klären. Am besten sprechen Sie Ihre Frauenärztin auf Ihre Probleme mit Ihrer Brust an. Diese wird Sie dann auch über die weiteren Möglichkeiten beraten.

Mit freundlichen Grüßen

Alltagsbegleiter
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Beitrag von Alltagsbegleiter » 17.12.2011, 01:36

Möglicherweise kann Ihnen ein psychologisches Gutachten die Notwendigkeit eines brustaufbauenden Eingriffes bestätigen. In dem Fall müsste die Krankenversicherung für die Kosten aufkommen.

ratte1
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Beitrag von ratte1 » 17.12.2011, 16:57

Alltagsbegleiter hat geschrieben:Möglicherweise kann Ihnen ein psychologisches Gutachten die Notwendigkeit eines brustaufbauenden Eingriffes bestätigen. In dem Fall müsste die Krankenversicherung für die Kosten aufkommen.
Unsinn. Es ist ständige Rechtsprechung des Bundessozialgerichtes, dass psychische Störungen mit den Mitteln der Psychotherapie und nicht mit operativen Maßnahmen zu begegnen ist.

Die Aussage von jumpingpoint dagegen ist zu unterstreichen.

MfG
ratte1

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