Kostenübernahme - Thorax Deformation

Welche Leistungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt?

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Hijacker
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Kostenübernahme - Thorax Deformation

Beitrag von Hijacker » 23.03.2011, 23:33

Servus,

naja erstmal zu mir ;) ich bin 17 und komme aus Baden-Württemberg und leide an einer sogenannten Kielbrust (Verformung des Brustkorbes, Brustbein steht hervor).

Also der grund weshalb ich mich hier angemeldet habe ist, dass ich die Kosten für die Korrektur der Kielbrust erstattet bekommen möchte.
Grund weshalb ich denke dass die Krankenkasse den Fall übernehmen muss, ich habe stellenweise sporadische schmerzen in der Gegend um das Brustbein, der Psychische Leidensdruck ist sehr groß.
Aber reicht das "schon" um den Eingriff erstattet zu bekommen?

Ich war in einer Uni-Klinik die sich speziell mit solchen Fällen befasst, da die Krankheit selten vorkommt 1:50 000 - 75 000.
Die Ärzte dort haben mir auch zu einer Op geraten und erstellen zurzeit ein Gutachten.
Ich bin momentan damit beschäftigt ein Anschreiben an die Kasse zu schreiben, ich weiß nicht das ich stärker betonen soll die sporadischen schmerzen oder der starke psychische Druck?

Von einem Leidensgenosse (15) hab ich leider mitbekommen das die kostenübernahme abgelehnt wurde:
"Versicherte haben gemäß.... .... Anspruch auf Krankenbehandlung, wenn sie notwendig ist, um eine Krankheit zu erkennen, zu heilen ihre Verschlimmerung zu verhüten oder Krankheitsbeschwerden zu lindern. Die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung setzt also eine "Krankheit" voraus. ......"
--> Ist eine Kielbrust laut dieser Aussage keine Krankheit?
Ein ausschnitt aus dem Gutachten meines Orthopäden:
"Erhebliche Kielbrust,... resultierend reduzierte Thorax beweglichkeit, teilweise belastungs- und atemabhängigen Beschwerden."
" ...... . Ein grob entstellender Charakter der Brustveränderung oder damit einhergehende schwerwiegende Funktionseinschränkungen seien nicht erkennbar. Insgesamt würden kosmetische Aspekte überwiegen."
--> Siehe Zitat Gutachten Orthopäde O.o
"Die Brustkorbdeformität ist bekleidet nicht auffällig. Somatische Beschwerden bzw. funktionelle Einschränkungen werden nicht beklagt und sind auch aufgrund des Untersuchungsergebnisses und der vorliegenden Befundlage nicht ableitbar. Im Vordergrund steht die psychische Symptomatik, also die Unzufriedenheit mit der Form des Brustkorbes und der verschiedensten Hemmungen.
Wie bereits einführend dargestellt sind psychische Beschwerden mit den Mitteln der entsprechenden Facharztrichtungen zu behandeln. Ein operativer Eingriff zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung kann jedoch wegen psychischer Beschwerden nicht genehmigt werden."
--> Bekleidet nicht Auffällig O.o ja erzählen Sie das bitte dem Rest der Welt weil die wissen noch nicht das es nicht auffällig ist.

"Daneben ist immer die Wirtschaftlichkeit einer geplanten Operation .. ... zu beachten"
--> Was bedeutet diese Aussage? Wirtschaftlichkeit O.o

Wem gibt man bei der Kasse die ganzen Unterlagen? Evtl. noch Röntgenbilder dazu? Bilder vom Brustkorb?
Der AoK Vertreter der mich beraten hat, meinte ich könnte auch bei schwereren Sachen zu ihm kommen, nur so eine Floskel oder ernstgemeinter Ratschlag?


Hier noch ein paar Auszüge aus meinem Anschreiben, es ist noch nicht fertig RS Fehler sind noch drin. Ich bin mir unsicher wie Dick ich auftragen soll, einfaches Anschreiben oder komplette Leidensgeschichte?
Das erste mal fiel mir die deformation meines Brustkorbes mit 13 auf, bis dato war ich in hinsicht auf meinen Brustkorb beschwerde frei. In psychischer Sicht stellte die Kielbrust für mich nur eine kleine Abbweichung in der Norm dar, sie fiel zwar auch in bekleidetem Zustand auf allerdings konnte ich recht offen mit der Situation umgehen.
...Allerdings traten zusammen mit der Kielbrust auch beschwerden auf, die meine Lebensqualität und Gesundheit heute, in einem für mich, nicht zumutbaren Maße beeinträchtigen.
Mitte der 8ten Klasse musste ich mich während des Sportunterrichts öfters auf die Bank setzen da ich je nach Belastung stärkere schmerzen im Bereich des Brustbeins hatte, bis ich schließlich für die 9te - 10te Klasse komplett von meinem Hausarzt für den Sportunterricht freigestellt wurde
Zusammen mit der Attestierten sportunfähigkeit und den unregelmäßig auftretenden beschwerden war die Kielbrust für mich kein kleines abweichen der Norm oder geringes übel mehr, ich sehe es als Behinderung an. Mittleiweile schäme ich mich einfach nur noch für diese Fehlkonstruktion die meinen Brustkorb darstellen soll, im Sommer ist für mich nicht daran zu denken ins Freibad zu gehen auch am Sportplatz sieht man mich wenn überhaupt nur als Zuschauer,


Ich hab so panik das die Op nicht übernommen wird, ich möchte mit dem Kapitel einfach abschließen...


Gruß,

Ps. Den Schritt zu Op überlege ich mir schon seit langem, mit 13 war es ein Gedanke und heute mein größter Wunsch. Ich habe extra gewartet das ich 17 werde um einer Rückbildung durch Wachstum entgegenzuwirken.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 24.03.2011, 08:45

Hallo,
ich bin seit 42 Jahren Mitarbeiter einer Krankenkasse - dies vorweg.
Du solltest dem Kassen-Mitarbeiter schon glauben - aussichtslos ist die ganze Sache mit Sicherheit nicht, wichtig ist, dass deinem Antrag ausführliche ärztliche Befundberichte beigefügt sind. Die Kasse wird hier den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) einschalten, der begutachtet ob die von dir beantragtze Op. medizinisch notwendig ist und keine kosmetische OP. sein soll. Ich selbst kann mich an zwei Fälle dieser Art erinnern und in beiden Fällen wurden die Kosten von der Kasse übernommen.
Gruss
Czauderna

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