Diesen Krankenkassen erheben einen Zusatzbeitrag
Moderatoren: Czauderna, Karsten
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Es sind aktuell 9 Krankenkassen, die einen Zusatzbeitrag wollen. Zwei davon nehmen das volle, maximal zulässige Prozent. Die meisten haben angekündigt keinen verlangen uz wollen. Die warten wahrscheinlich nur ab, wie das Ganze läuft und spätestens 2011 erheben die dann auch einen. Aber es gibt auch drei Krankenkassen, die bereits letztes Jahr eine Prämie angekündigt haben und sie auch für dieses Jahr versprechen. Ist sowieso seltsam, warum einige Kassen mit dem Geld aus dem Fonds auskommen können, sogar noch Überschuss produzieren (AOK 771 Mio.) und andere sogar Verluste im dreistelligen Millionenbereich (DAK 200 Mio.) machen. Hier gibt es einen interessanten Artikel dazu mit Zahlen und Infos, was Kassenchefs verdienen oder auch teilweise als Rente kriegen.
-http://www.arbeitsgemeinschaft-finanzen ... kassen.php
Grüße
Interessierter
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Zusatzbeiträge
Ich möchte auf zwei Punkte hinweisen:
a) die allermeisten Kassen müssen in diesem Jahr zum Mittel des Zusatzbeitrages greifen - und keine Sorge, fast alle werden bis Ende diesen Jahres "dabei" sein - weil die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds IN DIESEM JAHR nicht reichen, dies wiederum wegen des Fehlbetrages von rd. 4 Mrd. Euro (Fondsdeckung 2010 = 97,7%). Dass das Geld in 2009 reichte, hat weniger mit gutem oder schlechtem Wirtschaften zu tun als vielmehr - gut, nicht in allen, aber in den allermeisten Fällen - damit, dass die Fondsdeckung 2009 mit (nach letztem Stand) 99,7% sozusagen auskömmlich war.
b) Lasst Euch nicht von den großen Beträgen täuschen. Wenn die AOKS für 2009 rd. 770 Mio Überschuss ausweisen (wobei hier im Forum richtigerweise darauf hingewiesen wurde, dass da die Konvergenzbeträge noch drin sind), dann heisst das nicht viel. Lasst mich, um für das Ganze zu sprechen und die einzelnen Feindbilder nicht bedienen zu müssen, die GKV heranziehen. Überschuss für 2009 rd. 1 Mrd., Fehlbetrag 2010 rd. 4 Mrd. Wie lange wird die 1 Mrd. wohl reichen?
Übrigens meine ich, dass bei Überschuss- und Vermögensangaben immer der Zeitpunkt zu bedenken ist, nämlich ein Monatsletzter. Und da ist wegen der Fälligkeit der Beiträge von Arbeitgebern immer am meisten Geld in der Kasse!
Ich sehe es so, dass in diesem LAnd eine Riesenverarsche und -ablenkung läuft. Die Politik will als Handlanger anderer die gesetzliche Krankenversicherung an die Wand fahren und den Weg der LEistungserbringer und der Privatversicherungen zum Geldbeutel der Patienten frei machen.
a) die allermeisten Kassen müssen in diesem Jahr zum Mittel des Zusatzbeitrages greifen - und keine Sorge, fast alle werden bis Ende diesen Jahres "dabei" sein - weil die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds IN DIESEM JAHR nicht reichen, dies wiederum wegen des Fehlbetrages von rd. 4 Mrd. Euro (Fondsdeckung 2010 = 97,7%). Dass das Geld in 2009 reichte, hat weniger mit gutem oder schlechtem Wirtschaften zu tun als vielmehr - gut, nicht in allen, aber in den allermeisten Fällen - damit, dass die Fondsdeckung 2009 mit (nach letztem Stand) 99,7% sozusagen auskömmlich war.
b) Lasst Euch nicht von den großen Beträgen täuschen. Wenn die AOKS für 2009 rd. 770 Mio Überschuss ausweisen (wobei hier im Forum richtigerweise darauf hingewiesen wurde, dass da die Konvergenzbeträge noch drin sind), dann heisst das nicht viel. Lasst mich, um für das Ganze zu sprechen und die einzelnen Feindbilder nicht bedienen zu müssen, die GKV heranziehen. Überschuss für 2009 rd. 1 Mrd., Fehlbetrag 2010 rd. 4 Mrd. Wie lange wird die 1 Mrd. wohl reichen?
Übrigens meine ich, dass bei Überschuss- und Vermögensangaben immer der Zeitpunkt zu bedenken ist, nämlich ein Monatsletzter. Und da ist wegen der Fälligkeit der Beiträge von Arbeitgebern immer am meisten Geld in der Kasse!
Ich sehe es so, dass in diesem LAnd eine Riesenverarsche und -ablenkung läuft. Die Politik will als Handlanger anderer die gesetzliche Krankenversicherung an die Wand fahren und den Weg der LEistungserbringer und der Privatversicherungen zum Geldbeutel der Patienten frei machen.
Man könnte aber auch sagen das das Zögern der Vergangheit zu konkreten Schritten die GKV Krisenfest zumachen, jetzt zu einem Desaster führt.
Denn es wurd doch seit Anfang der 90 es Jahr nix gemacht, totz aller Warnungen.
Anstatt mal was pragmatisches zu machen haben alle schön dogmatisch im Kessel gerührt und nun knallt es.
Denn es wurd doch seit Anfang der 90 es Jahr nix gemacht, totz aller Warnungen.
Anstatt mal was pragmatisches zu machen haben alle schön dogmatisch im Kessel gerührt und nun knallt es.
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An die Wand
Cicero, da stimme ich Dir zu, mit der Politik meine ich nicht nur die jetzige Regierung. Wir haben es hier im Grunde genommen mit einer ganz großen Koalition zu tun.
Stimmt ich habe mir gestern Abend noch mal Menschen bei Maischberger angesehn, also Herrn söder, Hern Lauterbach, den Gesundheitsminister von Schlesweig - Holstein usw und die Jouranlistin, die als Krebspatientin mal ebendso in Labyrint des Deutschen Gesundheitswesen gewandert ist , oder den Patienten wo die Kasse die Behandlung verweigert, wie soll ich sagen das ganz Thema war vor 20 Jahre das Gleiche.
Alles Bullshit.
Alles Bullshit.
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Same old story
Irgendwo frustrierend, gell? Ich bin jetzt seit 33 Jahren im Beruf, immer noch Anhänger der solidarischen Krankenversicherung, aber zunehmend angeekelt von den Schweinereien, die da laufen. Und die Journaille, die mitspielt und die Öffentlichkeit von den Kernfragen ablenkt.
Ich muss zugeben, dass ich mir Sendungen dieser Art gar nicht mehr anschaue, da reg ich mich bloss auf
Ich muss zugeben, dass ich mir Sendungen dieser Art gar nicht mehr anschaue, da reg ich mich bloss auf
Sehr frustriend, vor 15 Jahren habe ich als Krankenpfleger gegen Horst Seehofers als Gesundheitsminste demonstriet, vor 3 Jahren bei Einfühung des GKV WSG ging mir die Hutschnur bei Bundes Ula ,als Sofa,hoch
Kohle ist genug da von mir aus brauchen wir auch nur 30 - 50 Kassen. Ärzte könnten auch genug Geld haben, aber nein... Frust schieben sit angesagt.
Kohle ist genug da von mir aus brauchen wir auch nur 30 - 50 Kassen. Ärzte könnten auch genug Geld haben, aber nein... Frust schieben sit angesagt.
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@ Kassendino:
soweit ich weiss, soll diese Rückzahlung großteils die Südkassen betreffen - also die beiden AOK'en und einige BKK'en... die Rückzahlung fließt aber nicht nur an andere Kassen zurück sondern (aufgrund der Versichertenzahlen) zu einem beträchtlichen Teil einfach zu anderen AOK'en, oder?
was ich noch zum Thema Überschuss gefunden habe: http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=595492
400.000.000 Euro sind mal ne Hausnummer... hoffe die anderen Kassen ziehen nach, der Pharmazweig kann es verkraften ^^
soweit ich weiss, soll diese Rückzahlung großteils die Südkassen betreffen - also die beiden AOK'en und einige BKK'en... die Rückzahlung fließt aber nicht nur an andere Kassen zurück sondern (aufgrund der Versichertenzahlen) zu einem beträchtlichen Teil einfach zu anderen AOK'en, oder?
was ich noch zum Thema Überschuss gefunden habe: http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=595492
400.000.000 Euro sind mal ne Hausnummer... hoffe die anderen Kassen ziehen nach, der Pharmazweig kann es verkraften ^^
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Was geschieht mit den Konvergenzgeldern?
@ Fussballer
Die Südkassen sind am schwersten betroffen, in wesentlich geringerem Ausmaß Schleswig-Holstein, Hamburg und Hessen. Zum Umfang nennt die Financial Times vom 29.3.2010 folgende Zahlen; Bayern 224 Mio, davon AOK 90, Baden-Württemberg 280 Mio, AOK nicht genannt, vermutlich ähnlich Bayern.
Ob das Geld irgendwie zurückfließt, da habe ich Zweifel, bzw. ich weiss es nicht - auch hier erscheint die Gesundheitsfonds-Konstruktion mirakulös. Nur in einem Fall würde das geschehen, wenn nämlich das BVA diese Mittel dazu verwenden würde, die Fondsminderausstattung zu verringern, also die mitgliederbezogene Kürzung zu senken - die Mittel fließen nämlich nicht "automatisch" in die allgemeinen Zuweisungen zurück.
Das BVA könnte das Geld aber auch in die Liquiditätsreserve stecken oder, 3. Möglichkeit, zur Reduzierung des Bundesdarlehens an den Fonds (letzter bekannter Stand rd. 2,1 MRd) verwenden.
Hat jemand weitergehende Informationen dazu?
Die Südkassen sind am schwersten betroffen, in wesentlich geringerem Ausmaß Schleswig-Holstein, Hamburg und Hessen. Zum Umfang nennt die Financial Times vom 29.3.2010 folgende Zahlen; Bayern 224 Mio, davon AOK 90, Baden-Württemberg 280 Mio, AOK nicht genannt, vermutlich ähnlich Bayern.
Ob das Geld irgendwie zurückfließt, da habe ich Zweifel, bzw. ich weiss es nicht - auch hier erscheint die Gesundheitsfonds-Konstruktion mirakulös. Nur in einem Fall würde das geschehen, wenn nämlich das BVA diese Mittel dazu verwenden würde, die Fondsminderausstattung zu verringern, also die mitgliederbezogene Kürzung zu senken - die Mittel fließen nämlich nicht "automatisch" in die allgemeinen Zuweisungen zurück.
Das BVA könnte das Geld aber auch in die Liquiditätsreserve stecken oder, 3. Möglichkeit, zur Reduzierung des Bundesdarlehens an den Fonds (letzter bekannter Stand rd. 2,1 MRd) verwenden.
Hat jemand weitergehende Informationen dazu?
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- Registriert: 29.03.2010, 11:31
Doch, er steht schon länger in der Satzung von der Homepage der Esso BKK, Seite 64 f.:
"5. Nachtrag
zur Satzung der ESSO Betriebskrankenkasse, Hamburg
vom 30. August 2007 in der Fassung vom 10. Dezember 2009
Artikel I
Die Satzung der ESSO BKK wird wie folgt geändert:
1. § 9 Abs. II der Satzung erhält folgenden Wortlaut:
" II. Die BKK erhebt von ihren Mitgliedern einen Zusatzbeitrag nach § 242
Abs. 1 SGB V. Die Höhe des Zusatzbeitrages beträgt pauschal 8,00 €
monatlich, unabhängig von der Höhe der
beitragspflichtigen Einnahmen des Mitglieds.
Der Zusatzbeitrag wird quartalsweise erhoben; er ist jeweils am 20. des
dritten Monats des Quartals, erstmalig am 20.06.2010 fällig. "
2. § 12 Nr. V „Hospiz- Betreuung" wird gestrichen.
Artikel II
Inkrafttreten
Der Satzungsnachtrag zu Artikel I Nr. 1 tritt zum 01.04.2010 in Kraft.
Der Satzungsnachtrag zu Artikel I Nr. 2 tritt mit Bekanntmachung in Kraft.
Beraten und beschlossen in der Sitzung des Verwaltungsrates am 28.01.2010.
Vorsitzender des Verwaltungsrates
Rolf Wedemeyer"
"5. Nachtrag
zur Satzung der ESSO Betriebskrankenkasse, Hamburg
vom 30. August 2007 in der Fassung vom 10. Dezember 2009
Artikel I
Die Satzung der ESSO BKK wird wie folgt geändert:
1. § 9 Abs. II der Satzung erhält folgenden Wortlaut:
" II. Die BKK erhebt von ihren Mitgliedern einen Zusatzbeitrag nach § 242
Abs. 1 SGB V. Die Höhe des Zusatzbeitrages beträgt pauschal 8,00 €
monatlich, unabhängig von der Höhe der
beitragspflichtigen Einnahmen des Mitglieds.
Der Zusatzbeitrag wird quartalsweise erhoben; er ist jeweils am 20. des
dritten Monats des Quartals, erstmalig am 20.06.2010 fällig. "
2. § 12 Nr. V „Hospiz- Betreuung" wird gestrichen.
Artikel II
Inkrafttreten
Der Satzungsnachtrag zu Artikel I Nr. 1 tritt zum 01.04.2010 in Kraft.
Der Satzungsnachtrag zu Artikel I Nr. 2 tritt mit Bekanntmachung in Kraft.
Beraten und beschlossen in der Sitzung des Verwaltungsrates am 28.01.2010.
Vorsitzender des Verwaltungsrates
Rolf Wedemeyer"
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- Registriert: 29.03.2010, 11:31
Danke "amerin", jetzt habe ich es auch gefunden. Ist ja mühsam, sich durch die ganze Satzung zu lesen - war ziemlich versteckt.
Die Novitas BKK erhebt ab 1.4.2010 ebenfalls 8 € lt. Satzung (§ 9 der Satzung). Wenn man allerdings auf die Homepage geht, sieht man das nicht so einfach. Nur über "suchen" nach der Satzung geht es. Aber verständlich, dass sie das nicht so in den Vordergrund stellen. Da gehen andere Kassen mit Zusatzbeitrag schon offensiver mit um. Die Dak und KKH-Allianz scheuten sich nicht, ihren Mitglieder rechtzeitig klaren Wein einzuschenken.
Die Novitas BKK erhebt ab 1.4.2010 ebenfalls 8 € lt. Satzung (§ 9 der Satzung). Wenn man allerdings auf die Homepage geht, sieht man das nicht so einfach. Nur über "suchen" nach der Satzung geht es. Aber verständlich, dass sie das nicht so in den Vordergrund stellen. Da gehen andere Kassen mit Zusatzbeitrag schon offensiver mit um. Die Dak und KKH-Allianz scheuten sich nicht, ihren Mitglieder rechtzeitig klaren Wein einzuschenken.