Austritts-Welle wegen Zusatzbeiträge ist angelaufen
Moderatoren: Czauderna, Karsten
Austritts-Welle wegen Zusatzbeiträge ist angelaufen
Wie eine große Boulevard-Zeitung am 04.02.2010 vermeldet, ist die große Austritts-Welle wegen Zusatzbeiträgen bei den Krankenkassen angelaufen.
Demnach sollen schon mindestens 5.300 Mitglieder bei der DAK und über 1000 Mitglieder bei der Deutsche BKK ausgetreten sein.
Und dies ist erst der Anfang, so die Zeitung.
Am 05.02.2010 war in der "RP" zu lesen,dass die Deutsche BKK nach internen Schätzungen zufolge 50.000 Kündigungen erwartet,wie es in Unternehmenskreisen hieß.
Aus Branchenkreisen will die "RP" außerdem erfahren haben, dass tagtäglich bei der DAK nun schon über 1000 Mitglieder kündigen.
Bei der BKK für Heilberufe haben gestern über 500 Mitglieder bereits telefonisch Ihre Kündigung angekündigt, so die "RP".
Dagegen stehen bei der Techniker Krankenkasse derzeit die Telefone nicht mehr still,weil nun so viele Personen sich für diese Krankenkasse interessieren und Mitglied bei der Techniker Krankenkasse werden wollen.
Mittlerweile gingen, laut Techniker Krankenkasse, bereits 5.000 Neu-Anmeldungen über Telefon und Internet seit vorletzten Montag ein, was gegenüber dem Internet-Portal bei "www.derwesten.de" durch die TK so auch bestätigt wurde.
In den "RTL-Aktuell"-Nachrichten (18:45 Uhr) wurde im Fernsehen ebenfalls über die Austritte von derzeitigen 5300 DAK-Mitgliedern, wegen Zusatzbeiträge, berichtet.
Märkische Zeitung vom 25.02.2010 :
Nur die DAK wird teurer, die anderen Kassen könnten nachziehen.
Die DAK hat ein Problem. Die Krankenkasse gehört zu den wenigen deutschen gesetzlichen Kassen, die seit dem 1. Februar 2010 einen Zusatzbeitrag erheben. Inzwischen informieren sich immer mehr DAK-Mitglieder über einen Wechsel zu einer anderen Kasse. Die DAK-Mitarbeiter haben damit zu tun, Austrittsformulare wechselwilliger Mitglieder zu bearbeiten.-
Zumal der Gesundheitsminister Philipp Rösler ( FDP) alle Versicherten zum Krankenkassen-Wechsel wegen Zusatz-Beiträge öffentlich dazu aufgerufen hat.
Zudem werden Millionen HARTZ IV-Bezieher zu anderen Krankenkassen ohne Zusatzbeitrag aufgerufen,diese Krankenkassen mit Zusatzbeitrag zu kündigen und somit zu anderen Krankenkassen ohne Zusatzbeitrag zeitnah zu wechseln, da ansonsten der angekündigte Zusatzbeitrag vom HARTZ IV-Regelsatz an die Krankenkasse zu bezahlen ist.
Aufgrund von erstmaliger Zusatz-Beiträge der Krankenkasse gilt ein Sonder-Kündigungsrecht, wonach in dieser Kündigungszeit kein Zusatzbeitrag an die Krankenkasse zu zahlen ist.
Die Austritts-Welle bei den Krankenkassen wegen den Zusatzbeiträgen
nimmt somit von Tag zu Tag größere Ausmaße an. Und kein Ende der Kündigungen in Sicht.
Wichtig: Ihre Kündigung wird nur dann wirksam, wenn Sie noch während der Kündigungsfrist die Mitgliedschaft bei Ihrer neuen Krankenkasse durch eine Mitgliedsbescheinigung Ihrem Arbeitgeber oder der ARGE (Agentur für Arbeit) nachweisen, bzw. der LVA als Rentenversicherungsträger zb. bei Rentenbescheid.
Sollte es Probleme mit der Aufnahme in die neue Krankenkasse oder mit der Kündigung der alten geben, haben Sie die Möglichkeit der Beschwerde beim deutschen dafür zuständigen
Bundesversicherungsamt
Villemombler Str. 76
53123 Bonn
Telefon: 0228 / 619 - 0
Telefax: 0228 / 619 - 1870
Webseite: http://www.bundesversicherungsamt.de/
einzureichen.
Demnach sollen schon mindestens 5.300 Mitglieder bei der DAK und über 1000 Mitglieder bei der Deutsche BKK ausgetreten sein.
Und dies ist erst der Anfang, so die Zeitung.
Am 05.02.2010 war in der "RP" zu lesen,dass die Deutsche BKK nach internen Schätzungen zufolge 50.000 Kündigungen erwartet,wie es in Unternehmenskreisen hieß.
Aus Branchenkreisen will die "RP" außerdem erfahren haben, dass tagtäglich bei der DAK nun schon über 1000 Mitglieder kündigen.
Bei der BKK für Heilberufe haben gestern über 500 Mitglieder bereits telefonisch Ihre Kündigung angekündigt, so die "RP".
Dagegen stehen bei der Techniker Krankenkasse derzeit die Telefone nicht mehr still,weil nun so viele Personen sich für diese Krankenkasse interessieren und Mitglied bei der Techniker Krankenkasse werden wollen.
Mittlerweile gingen, laut Techniker Krankenkasse, bereits 5.000 Neu-Anmeldungen über Telefon und Internet seit vorletzten Montag ein, was gegenüber dem Internet-Portal bei "www.derwesten.de" durch die TK so auch bestätigt wurde.
In den "RTL-Aktuell"-Nachrichten (18:45 Uhr) wurde im Fernsehen ebenfalls über die Austritte von derzeitigen 5300 DAK-Mitgliedern, wegen Zusatzbeiträge, berichtet.
Märkische Zeitung vom 25.02.2010 :
Nur die DAK wird teurer, die anderen Kassen könnten nachziehen.
Die DAK hat ein Problem. Die Krankenkasse gehört zu den wenigen deutschen gesetzlichen Kassen, die seit dem 1. Februar 2010 einen Zusatzbeitrag erheben. Inzwischen informieren sich immer mehr DAK-Mitglieder über einen Wechsel zu einer anderen Kasse. Die DAK-Mitarbeiter haben damit zu tun, Austrittsformulare wechselwilliger Mitglieder zu bearbeiten.-
Zumal der Gesundheitsminister Philipp Rösler ( FDP) alle Versicherten zum Krankenkassen-Wechsel wegen Zusatz-Beiträge öffentlich dazu aufgerufen hat.
Zudem werden Millionen HARTZ IV-Bezieher zu anderen Krankenkassen ohne Zusatzbeitrag aufgerufen,diese Krankenkassen mit Zusatzbeitrag zu kündigen und somit zu anderen Krankenkassen ohne Zusatzbeitrag zeitnah zu wechseln, da ansonsten der angekündigte Zusatzbeitrag vom HARTZ IV-Regelsatz an die Krankenkasse zu bezahlen ist.
Aufgrund von erstmaliger Zusatz-Beiträge der Krankenkasse gilt ein Sonder-Kündigungsrecht, wonach in dieser Kündigungszeit kein Zusatzbeitrag an die Krankenkasse zu zahlen ist.
Die Austritts-Welle bei den Krankenkassen wegen den Zusatzbeiträgen
nimmt somit von Tag zu Tag größere Ausmaße an. Und kein Ende der Kündigungen in Sicht.
Wichtig: Ihre Kündigung wird nur dann wirksam, wenn Sie noch während der Kündigungsfrist die Mitgliedschaft bei Ihrer neuen Krankenkasse durch eine Mitgliedsbescheinigung Ihrem Arbeitgeber oder der ARGE (Agentur für Arbeit) nachweisen, bzw. der LVA als Rentenversicherungsträger zb. bei Rentenbescheid.
Sollte es Probleme mit der Aufnahme in die neue Krankenkasse oder mit der Kündigung der alten geben, haben Sie die Möglichkeit der Beschwerde beim deutschen dafür zuständigen
Bundesversicherungsamt
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53123 Bonn
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Webseite: http://www.bundesversicherungsamt.de/
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Zuletzt geändert von robbyugo am 01.03.2010, 18:28, insgesamt 56-mal geändert.
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Austrittswelle
Wie heisst doch noch der Song; das ist die perfekte Welle! Es wird auch langsam mal Zeit das die Krankenkassen volle Breitseite zurückbekommen! Dieses ewige hickhack mit den dazugehörigen Schuldzuweisungen ist nur noch nervig. Mal ist es der Arzt, dann der Versicherte, der Staat sowieso aber die Kassen machen immer alles richtig! Man schaue sich doch nur in einigen Großstädten die Bauten von diversen Kassen an da weiß man doch sofort bescheid. Immer nur mehr Beiträge fordern ist dann ja bekanntlich der Weg des geringsten Widerstandes und außerdem lässt es sich doch am einfachsten erklären. Brauch man ja nur an die Mineralölkonzerne denken, erst war es der Staat der an den hohen Benzinpreisen Schuld ist und als das nicht mehr zog ist es halt der Weltmarkt allen voran die USA. JaJa, mal sehen wann den Kassen mal der Gedanke kommt das es auch teilweise an Mißwirtschaft liegen könnte! Auch hier eine Parralele: Die Banken!!
Ich bin mir da nicht sicher ob ich dir da zustimmen kann... Keine Krankenkasse ist daran interessiert, einen Zusatzbeitrag zu erheben. Zumindest kenne ich keine. Dass die Mitglieder wechseln ist doch ihr Recht. Trotzdem wird es sehr viele geben, die einfach nicht wechseln wollen. Darum bezweifle ich, dass die DAK "untergeht"
Was die Bauten angeht... wer weiß, wem das Gebäude gehört? Schließlich ist es auf Dauer günstiger die Gebäude zu mieten und nicht zu besitzen. Renovierungsarbeiten würden ja Millionen verschlucken...
Was die Bauten angeht... wer weiß, wem das Gebäude gehört? Schließlich ist es auf Dauer günstiger die Gebäude zu mieten und nicht zu besitzen. Renovierungsarbeiten würden ja Millionen verschlucken...
Hallo,
dem muss ich aber nun mal vehement wiedersprechen - wenn 95 % aller Leistungen innerhalb der GKV reglementiert sind, d.h. aufgrund gesetzlicher Vorschriften und Vorgaben erbracht werden müssen und wenn die Kassen dem Diktat der Krankenhäuser, Apotheker, Ärzten und der Pharma-Industrie unterliegen, woher soll da bitteschön die Misswirtschaft herkommen, aus den restlichen 5% ??
Nur nochmals zur Erinnerung - die Krankenkassen sind Behörden - Körperschaften des öffentlichen rechtes und keine privaten Wirtschaftsunternehmen, die gewinnorientiert am Markt tätig sind, - sie sind gegenüber dem Gesetzgeber weisungsgebunden , das unterscheidet sie auch übrigens in grossen Teilen von der PKV.
Der vielbeschriebene Wettbewerb ist ein Pseudowettbewerb, der giobal gesehen nur vordergründig stattfindet aber insgesamt nichts an der Gesamtsituation der gesetzlichen Krankenversicherung ändert.
Wenn der Bürger die Einheitskasse bzw. Einheitskrankenversicherung wünscht dann soll er das per Stimmabgabe auch bei den entsprechenden Wahlen dokumentieren, nur weiß der Wähler nicht was er damit auslöst für sich selbst gesehen.
Gruß
Czauderna
dem muss ich aber nun mal vehement wiedersprechen - wenn 95 % aller Leistungen innerhalb der GKV reglementiert sind, d.h. aufgrund gesetzlicher Vorschriften und Vorgaben erbracht werden müssen und wenn die Kassen dem Diktat der Krankenhäuser, Apotheker, Ärzten und der Pharma-Industrie unterliegen, woher soll da bitteschön die Misswirtschaft herkommen, aus den restlichen 5% ??
Nur nochmals zur Erinnerung - die Krankenkassen sind Behörden - Körperschaften des öffentlichen rechtes und keine privaten Wirtschaftsunternehmen, die gewinnorientiert am Markt tätig sind, - sie sind gegenüber dem Gesetzgeber weisungsgebunden , das unterscheidet sie auch übrigens in grossen Teilen von der PKV.
Der vielbeschriebene Wettbewerb ist ein Pseudowettbewerb, der giobal gesehen nur vordergründig stattfindet aber insgesamt nichts an der Gesamtsituation der gesetzlichen Krankenversicherung ändert.
Wenn der Bürger die Einheitskasse bzw. Einheitskrankenversicherung wünscht dann soll er das per Stimmabgabe auch bei den entsprechenden Wahlen dokumentieren, nur weiß der Wähler nicht was er damit auslöst für sich selbst gesehen.
Gruß
Czauderna
@black nightmare
das halte ich für großen unsinn! wenn man sich mal die beitragssteigerungen im vergleich zu den ausgaben ansieht, erkennt man ganz schnell, dass dort ein zusammenhang besteht. nursollte man sich auch die mühe machen, die ausgaben zu reflektieren.
die kassen steuern nämlich schon seit langem ausgaben. fakt ist doch, dass die ausgaben für leistungen nicht nur deswegen stiegen, weil ärzte gut verhandelt haben. schau dir doch mal eine gut und modern eingerichtete arztpraxis an. überlege dir mal, welche medizinischen möglichkeiten heute gegeben sind. denkst du etwa, dass dieser fortschritt kein geld kostet? und es soll sogar kosten. alles andere wäre auch ungerecht. es geht nicht darum, auf andere zu zeigen und den schuldigen zu finden. nein, es geht lediglich darum, dass verschiedene situationen dazu führen, dass beiträge steigen müssen.
du glaubst, dass die kassen ihre beitragseinnahmen verjubeln? ich persönlich glaube sogar, dass ein gebäude einer kasse eigentum sein sollte, weil das wesentlich günstiger wäre. mein arbeitgeber hingegen mietet einen großen bürokomplex. wo doch alle wissen, dass mieten teurer ist. was willst du also?
geh doch mal rum, frage die ärzte, ob sie alle weniger verdienen wollen. frage die kranken, ob sie statt vorsorge einfach nur den finger in den hintern gesteckt haben wollen und nach gefühl gesund sind. frag doch auch die hilfsmittellieferanten, ob sie ihre rollstühle billiger bauen.
gerade hilfsmittel...warum sind die so teuer? weißt du das überhaupt? kann es "nur" daran liegen, dass wir gerne geld ausgeben?
oder liegt es einfach daran, dass wir die lieferanten per vertrag zu langzeitgarantien verpflichten konnten, was sich natürlich auch auf die qualität und dann auch auf den preis auswirkte.
die medizinische versorgung war auch in sechzigern keine schlechte, sie war auch günstiger als heute. also zurück dahin. mandeln werden wieder stationär entfernt. laser verschwinden. crt und mrt auch. röntgen reicht.
dass ist dein ziel?
man muss nicht klug sein um zu erkennen, dass der medizinische fortschritt auch finanziert werden will.
und man muss auch nicht klug sein um zu wissen, dass durch fehlende beitragseinnahmen und wachsende leistungsausgaben ein loch entsteht.
hast du dir mal die mühe gemacht und dich belesen, wieviele hartz 4 empfänger heute kostenlos versichert sind?
früher gab es arbeitslosenhilfe. diese leistung führte zur versicherungspflicht. heute hat man anspruch auf kostenfreie versicherung nach § 10 sgb v. der staat sparte millionen euros an beitrgen und legte dieses ei in das nest der krankenkassen.
es ist einfach nur dumm zu behaupten, dass die kassen gelder verschleudern ohne die hintergründe zu kennen. dieses verallgemeinern ist gefährlich und führt zu nichts!
das halte ich für großen unsinn! wenn man sich mal die beitragssteigerungen im vergleich zu den ausgaben ansieht, erkennt man ganz schnell, dass dort ein zusammenhang besteht. nursollte man sich auch die mühe machen, die ausgaben zu reflektieren.
die kassen steuern nämlich schon seit langem ausgaben. fakt ist doch, dass die ausgaben für leistungen nicht nur deswegen stiegen, weil ärzte gut verhandelt haben. schau dir doch mal eine gut und modern eingerichtete arztpraxis an. überlege dir mal, welche medizinischen möglichkeiten heute gegeben sind. denkst du etwa, dass dieser fortschritt kein geld kostet? und es soll sogar kosten. alles andere wäre auch ungerecht. es geht nicht darum, auf andere zu zeigen und den schuldigen zu finden. nein, es geht lediglich darum, dass verschiedene situationen dazu führen, dass beiträge steigen müssen.
du glaubst, dass die kassen ihre beitragseinnahmen verjubeln? ich persönlich glaube sogar, dass ein gebäude einer kasse eigentum sein sollte, weil das wesentlich günstiger wäre. mein arbeitgeber hingegen mietet einen großen bürokomplex. wo doch alle wissen, dass mieten teurer ist. was willst du also?
geh doch mal rum, frage die ärzte, ob sie alle weniger verdienen wollen. frage die kranken, ob sie statt vorsorge einfach nur den finger in den hintern gesteckt haben wollen und nach gefühl gesund sind. frag doch auch die hilfsmittellieferanten, ob sie ihre rollstühle billiger bauen.
gerade hilfsmittel...warum sind die so teuer? weißt du das überhaupt? kann es "nur" daran liegen, dass wir gerne geld ausgeben?
oder liegt es einfach daran, dass wir die lieferanten per vertrag zu langzeitgarantien verpflichten konnten, was sich natürlich auch auf die qualität und dann auch auf den preis auswirkte.
die medizinische versorgung war auch in sechzigern keine schlechte, sie war auch günstiger als heute. also zurück dahin. mandeln werden wieder stationär entfernt. laser verschwinden. crt und mrt auch. röntgen reicht.
dass ist dein ziel?
man muss nicht klug sein um zu erkennen, dass der medizinische fortschritt auch finanziert werden will.
und man muss auch nicht klug sein um zu wissen, dass durch fehlende beitragseinnahmen und wachsende leistungsausgaben ein loch entsteht.
hast du dir mal die mühe gemacht und dich belesen, wieviele hartz 4 empfänger heute kostenlos versichert sind?
früher gab es arbeitslosenhilfe. diese leistung führte zur versicherungspflicht. heute hat man anspruch auf kostenfreie versicherung nach § 10 sgb v. der staat sparte millionen euros an beitrgen und legte dieses ei in das nest der krankenkassen.
es ist einfach nur dumm zu behaupten, dass die kassen gelder verschleudern ohne die hintergründe zu kennen. dieses verallgemeinern ist gefährlich und führt zu nichts!
Zuletzt geändert von dresdner am 05.02.2010, 07:12, insgesamt 1-mal geändert.
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- Registriert: 13.08.2008, 14:12
Da muss ich aber jetzt mal vehement widersprechen. Es ist nicht so, dass die Krankenkassen bei den 95 % keine Möglichkeiten haben. Ich erinnere nur an das Beispiel der Fahrtkosten in einem anderen Thread - die eine Kasse schreibt die Fahrten aus und spart damit Geld ein, die andere zahlt einfach den festgelegten Satz. Dann gibt es noch die Rabattverträge bei Arzneimitteln, die Ausschreibung der Inkontinenzversorgung, die integrierte Versorgung, die Verhandlungen mit den Krankenhäusern, die Leistungssteuerung gerade im Krankenhausbereich... Die Selbstverwaltung hat mehr Möglichkeiten, als du es hier beschreibst. Gerade die neuen Möglichkeiten führen doch dazu, dass Kassen fusionieren, sie wollen die größere Marktmacht nutzen, um bei den Verhandlungen Einsparungen zu erzielen.Czauderna hat geschrieben:Hallo,
dem muss ich aber nun mal vehement wiedersprechen - wenn 95 % aller Leistungen innerhalb der GKV reglementiert sind, d.h. aufgrund gesetzlicher Vorschriften und Vorgaben erbracht werden müssen und wenn die Kassen dem Diktat der Krankenhäuser, Apotheker, Ärzten und der Pharma-Industrie unterliegen, woher soll da bitteschön die Misswirtschaft herkommen, aus den restlichen 5% ??
Nur nochmals zur Erinnerung - die Krankenkassen sind Behörden - Körperschaften des öffentlichen rechtes und keine privaten Wirtschaftsunternehmen, die gewinnorientiert am Markt tätig sind, - sie sind gegenüber dem Gesetzgeber weisungsgebunden , das unterscheidet sie auch übrigens in grossen Teilen von der PKV.
Und gewinnorientiert sind Krankenkassen schon, der Gewinn geht nur nicht an irgendwelche Aktionäre, sondern kommt den Mitgliedern in Form von Prämienrückzahlungen oder Vermeiden von Zusatzbeiträge zugute.
Man muss meiner Meinung nach die Situation 2009 von der Situation 2010 trennen. Bei den Kassen, die letztes Jahr Verlust gemacht haben und jetzt einen Zusatzbeiträg erheben müssen, ist nicht der Fonds Schuld, denn der war 2009 noch zu 100 % gedeckt. Es ist nett vom GKV-Spitzenverband, dass keine Schuldzuweisungen an diese Kasse gerichtet werden und stattdessen darauf hingewiesen wird, dass über kurz oder lang alle Krankenkassen Zusatzbeiträge erheben müssen. Aber dabei sollten wir hier nicht vergessen, dass es Kassen gibt, die letztes Jahr unter den gleichen Rahmenbedingungen ein Plus erwirtschaftet haben.
GKV
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- Registriert: 21.01.2010, 09:28
Austrittswelle
Richtig! Unter gleichen bedingungen ein Plus!!! Und die anderen unter gleichen bedingungen ein Minus! Ihr merkt doch bestimmt selber das hier doch auch nur versucht wird eine Seite mit dem Ärger zu belasten. Klar Krankenhäuser sind mitbestimmend, auch die Ärzte und ihre Praxen gleichen immer mehr hypermodernen Aufenthaltsstätten. Keine Kasse wird auch mit voller Absicht beiträge verjubeln. Und ob die Gebäude zu mieten oder zu kaufen wären ist doch nicht das primäre Problem! Der berühmte strang ist überdehnt, alte Menschen stehen ohne Unterstützung vor einer Mauer wie einst die Unionstruppen im Amerikanischen Bürgerkrieg im Kampf gegen Stonewall Jackson! Die Kassen machen ja auch bekanntlich seit Jahren kein wirkliches Plus sondern zahlen nur drauf. Gott seis gedankt das wir Wahlrecht haben, denn wie man ja heute mitbekommen hat treiben es einige Kassen ja auf die spitze in dem Sie den höchstbetrag von 37,70 euro fordern! Hat da vieleicht irgendeiner noch ein Löchlein entdeckt oder warum kommt so etwas erst so spät?
die lösung des problems ist einfach und klingt banal: mehr beitragseinnahmen
ob nun durch zusatzbeitrag oder generell, völlig egal. wenn die ausschüttungen des fond nicht reichen, muss mehr geld in den fond.
und wie kommt mehr geld in den fond?
ein politikum...
und alle werden sich wundern, wenn die fdp erst die kopfpauschale einführt. dann wollen wir mal sehen, auf wen wir es dann schieben.
mit selbstverwaltung hat das eigentlich schon lange nichts mehr zu tun. mein arbeitgeber ist -rechnerisch vom umsatz her gesehen- eines der 10 größten unternehmen in deutschland. und ich möchte mal den unternehmer in deutschland sehen, der seine einnahmen nicht behalten darf. wir geben sie ab.
die ausgaben im arzneimittelbereich steigen beispielsweise und unser gesundheitsminister überlegt nun, was man machen kann...ja was wohl?
schon mal an senkung der mehrwertsteuer gedacht? die krankenkassen würden über nacht durch senkung der mwst auf 7 % tausende von euro einsparen können. aber nein, der staat zockt lieber ab.
die diskussionen um versicherungsfremde leistungen sind auch irgendwann eingeschlafen.
man kann es sich so leicht nicht machen und fordern, dass die kassen den rotstift bei sich ansetzen sollen. selbst wenn sich die verwaltungskosten von 5% auf 4% senken ließen...das übel ist wo anders vergraben
ob nun durch zusatzbeitrag oder generell, völlig egal. wenn die ausschüttungen des fond nicht reichen, muss mehr geld in den fond.
und wie kommt mehr geld in den fond?
ein politikum...
und alle werden sich wundern, wenn die fdp erst die kopfpauschale einführt. dann wollen wir mal sehen, auf wen wir es dann schieben.
mit selbstverwaltung hat das eigentlich schon lange nichts mehr zu tun. mein arbeitgeber ist -rechnerisch vom umsatz her gesehen- eines der 10 größten unternehmen in deutschland. und ich möchte mal den unternehmer in deutschland sehen, der seine einnahmen nicht behalten darf. wir geben sie ab.
die ausgaben im arzneimittelbereich steigen beispielsweise und unser gesundheitsminister überlegt nun, was man machen kann...ja was wohl?
schon mal an senkung der mehrwertsteuer gedacht? die krankenkassen würden über nacht durch senkung der mwst auf 7 % tausende von euro einsparen können. aber nein, der staat zockt lieber ab.
die diskussionen um versicherungsfremde leistungen sind auch irgendwann eingeschlafen.
man kann es sich so leicht nicht machen und fordern, dass die kassen den rotstift bei sich ansetzen sollen. selbst wenn sich die verwaltungskosten von 5% auf 4% senken ließen...das übel ist wo anders vergraben
ss
@ GerneKrankenVersichert
Zitat: "Bei den Kassen, die letztes Jahr Verlust gemacht haben und jetzt einen Zusatzbeiträg erheben müssen, ist nicht der Fonds Schuld, denn der war 2009 noch zu 100 % gedeckt."
Das stimmt nicht so ganz - der Fonds war 2009 zwar in Summe (angeblich)
gedeckt, aber das sagt nichts darüber aus, ob die Kosten einer einzelnen Kasse zu 100% gedeckt waren. Die Zuweisungsschlüssel orientieren sich weder ausschließlich an den tatsächlichen Kosten für alle Mitglieder noch berücksichtigen sie, wie effezient die Kassen das Geld tatsächlch verwalten könnten - damit meine ich Leistungsgsteuererung, Rabattverträge usw. und zu einem kleinen Teil auch Verwaltungskosten.
Bsp. Kasse mit zwei Blutern musste Zusatzbeitrag nehmen, trotz nahe 100% Deckung im 2009er Fond
VG
Zitat: "Bei den Kassen, die letztes Jahr Verlust gemacht haben und jetzt einen Zusatzbeiträg erheben müssen, ist nicht der Fonds Schuld, denn der war 2009 noch zu 100 % gedeckt."
Das stimmt nicht so ganz - der Fonds war 2009 zwar in Summe (angeblich)
gedeckt, aber das sagt nichts darüber aus, ob die Kosten einer einzelnen Kasse zu 100% gedeckt waren. Die Zuweisungsschlüssel orientieren sich weder ausschließlich an den tatsächlichen Kosten für alle Mitglieder noch berücksichtigen sie, wie effezient die Kassen das Geld tatsächlch verwalten könnten - damit meine ich Leistungsgsteuererung, Rabattverträge usw. und zu einem kleinen Teil auch Verwaltungskosten.
Bsp. Kasse mit zwei Blutern musste Zusatzbeitrag nehmen, trotz nahe 100% Deckung im 2009er Fond
VG
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- Registriert: 13.08.2008, 14:12
Schön einfach und banal . 2009 war noch keine Unterdeckung, für 2010 müssen wir abwarten, da noch nicht mal klar ist, wie hoch der Steuerzuschuss sein wird.dresdner hat geschrieben:die lösung des problems ist einfach und klingt banal: mehr beitragseinnahmen
ob nun durch zusatzbeitrag oder generell, völlig egal. wenn die ausschüttungen des fond nicht reichen, muss mehr geld in den fond.
Geplant war unter der großen Koalition bereits der Zusatzbeitrag. Nur jetzt, wo er schneller kommt als erwartet, ist das alles plötzlich nicht mehr wahr.dresdner hat geschrieben: und wie kommt mehr geld in den fond?
ein politikum...
Die Kopfpauschale wird Herr Seehofer mit seinen Mitstreitern schon zu verhindern wissen.dresdner hat geschrieben: und alle werden sich wundern, wenn die fdp erst die kopfpauschale einführt. dann wollen wir mal sehen, auf wen wir es dann schieben.
Die Selbstverwaltung bezieht sich auf die Vertragsebene. Und da ist doch wohl unbestriten, dass die Krankenkassen in den letzten Jahren mehr Freiräume erhalten haben. Die einen haben sie genutzt, die anderen nicht.dresdner hat geschrieben: mit selbstverwaltung hat das eigentlich schon lange nichts mehr zu tun. mein arbeitgeber ist -rechnerisch vom umsatz her gesehen- eines der 10 größten unternehmen in deutschland. und ich möchte mal den unternehmer in deutschland sehen, der seine einnahmen nicht behalten darf. wir geben sie ab.
Ja was denn? Ich bin gespannt.dresdner hat geschrieben: die ausgaben im arzneimittelbereich steigen beispielsweise und unser gesundheitsminister überlegt nun, was man machen kann...ja was wohl?
Ach das. Rechte Tasche, linke Tasche. Wer würde denn den Ausgleich zahlen? Die Pharmaindustrie?!? Oder doch wieder der brave Steuerzahler? Da finde ich die Möglichkeiten des Festbetrages plus Rabattverträge wesentlich effektiver.dresdner hat geschrieben: schon mal an senkung der mehrwertsteuer gedacht? die krankenkassen würden über nacht durch senkung der mwst auf 7 % tausende von euro einsparen können. aber nein, der staat zockt lieber ab.
Nicht dass ich wüsste. Mittlerweile können die Kassen die Kosten bei Selbstverschulden von den Versicherten eintreiben und auch der Steuerzuschuss wird genau für die versicherungsfremden Leistungen gezahlt.dresdner hat geschrieben: die diskussionen um versicherungsfremde leistungen sind auch irgendwann eingeschlafen.
dresdner hat geschrieben: man kann es sich so leicht nicht machen und fordern, dass die kassen den rotstift bei sich ansetzen sollen. selbst wenn sich die verwaltungskosten von 5% auf 4% senken ließen...das übel ist wo anders vergraben
Wer fordert das denn - außer den Stammtischen und neuerdings den Apothekern? Wenn eine Krankenkasse z. B. einen Mitarbeiter neu einstellt, der durch Leistungssteuerung im Krankenhausbereich ein Vielfaches seines Gehalts und seiner Arbeitsplatzkosten einspart, erhöhen sich zwar die Verwaltungskosten, insgesamt sinken die Kosten dieser Kasse jedoch.
GKV
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- Registriert: 13.08.2008, 14:12
Re: ss
Ein Ziel des Fonds ist es doch, die Anzahl der Kassen zu reduzieren. Die Kassen, die aus welchen Gründen alleine nicht überlebensfähig sind, sollen sich einen Fusionspartner suchen oder Zusatzbeiträge erheben. Ansonsten gehen sie in die Insolvenz. Und natürlich orientieren sich die Zuweisungen nicht an den tatsächlichen Kosten - dann wäre ja jeder Sparanreiz dahin. Irgendwelche schlauen Leute werden das schon irgendwie berechnet haben, dass es insgesamt hinhaut und die Versorgung in Deutschland mit diesen Geldern möglich ist.an-d hat geschrieben: Das stimmt nicht so ganz - der Fonds war 2009 zwar in Summe (angeblich)
gedeckt, aber das sagt nichts darüber aus, ob die Kosten einer einzelnen Kasse zu 100% gedeckt waren. Die Zuweisungsschlüssel orientieren sich weder ausschließlich an den tatsächlichen Kosten für alle Mitglieder noch berücksichtigen sie, wie effezient die Kassen das Geld tatsächlch verwalten könnten - damit meine ich Leistungsgsteuererung, Rabattverträge usw. und zu einem kleinen Teil auch Verwaltungskosten.
Ach, die GBK. Wenn zwei Kranke es schaffen, eine Kasse in eine finanzielle Schieflage zu bringen, so sollte man wirklich überlegen, ob eine solch kleine Kasse insgesamt überlebensfähig ist. Allerdings ist daran nicht der Fonds schuld. Ganz im Gegenteil, pro Bluter werden jetzt zusätzlich im Jahr 60.000,-- € ausgezahlt, die die Kasse früher nicht bekam. Und sie war bereits 2008 eine der teuersten Kassen Deutschlands.an-d hat geschrieben: Bsp. Kasse mit zwei Blutern musste Zusatzbeitrag nehmen, trotz nahe 100% Deckung im 2009er Fond
GKV
Hallo,
mehr Geld in das Gesundheitssystem (ja, auch in die PKV), ohne das die Bürger zusätzlich belastet werden -
1. Tabaksteuer zu 100% dafür verwenden
2. Sekt- und Branntweinsteuer zu 100% dafür verwenden
3. Solidaritätszuschlag zu 100% dafür verwenden.
Als Ausgleich dafür den Mehrwersteuersatz für Luxus-Güter anheben.
Gruß
Czauderna
mehr Geld in das Gesundheitssystem (ja, auch in die PKV), ohne das die Bürger zusätzlich belastet werden -
1. Tabaksteuer zu 100% dafür verwenden
2. Sekt- und Branntweinsteuer zu 100% dafür verwenden
3. Solidaritätszuschlag zu 100% dafür verwenden.
Als Ausgleich dafür den Mehrwersteuersatz für Luxus-Güter anheben.
Gruß
Czauderna