Lumpie hat geschrieben:
Ich stimme Dir voll zu! Kassen müssen lernen wirtschaftlich zu arbeiten. Und wer es nicht schafft, muss weg.
Das ist freie Marktwirtschaft.
Schöne Parolen. Nur eignet sich die Versorgung kranker Menschen denkbar schlecht für die Marktwirtschaft. "Wie, Sie sind ernsthaft krank? Tut mir leid, wir sind hier bei der KK für Marktwirtschaft. Und für uns rechnen sich nur die Husten- und Schnupfen-Versicherten. Wir arbeiten streng wirtschaftlich, was bedeutet, dass wir ihre Tumoroperation nicht bezahlen. Und dann die Chemotherapie, was meinen Sie denn, was die kostet?!?" oder: "Sie wollen an die Dialyse? Haha, das ist doch überhaupt nicht marktwirtschaftlich. Wissen Sie, das Sterbegeld wurde extra wieder eingeführt, damit wir ruhigen Gewissens marktwirtschaftlich arbeiten können. Leben Sie wohl."
Ich arbeite nicht bei einer Krankenkasse sondern in der freien Wirtschaft im Gesundheitswesen.
Wir haben hier auch täglich mit Vorgaben zu kämpfen, die wir nicht ändern können.
(Ausschreibungen im Hilfsmittelbereich, Preisvorgaben der Krankenkassen, Kunden die im Internet alles billiger bekommen usw.)
Na, das ist sie doch, deine Marktwirtschaft. Gesetzlich vorgegeben, damit die Krankenkassen wirtschaftlich arbeiten.
Ich kann hier auch nicht meckern, dass z. B. die AOK Bayern mehr für einige Produkte bezahlt als die AOK WL hier vor Ort.
Wäre es dir lieber, die Einheitskasse drückt die Preise noch mehr? All dies wird durch immer größere und am Markt mächtige Krankenkassen kommen.
Also muss ich damit klarkommen, oder es lassen. Ich kann auch nicht, wenn am Ende des Jahres unser Betrieb ein Defizit von 5 Millionen Euro hat, bei der Bundesregierung um irgendwelche Zuschüsse bitten.
Entweder wir kommen klar so wie es ist, oder wir sind weg von der Bühne.
Da frage ich wie die anderen, soll die letzte verbliebene Krankenkasse es "dann lassen"?
GKV