BKKn, die Dinosaurier von morgen?!

Informationen zu Fusionen, Zusatzbeiträgen und Beitragsausschüttungen der gesetzlichen Krankenkassen

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Agion
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Beitrag von Agion » 25.09.2009, 22:36

KassenKenner hat geschrieben:Ich fände eine Bundes-BKK unsinnig. Das BKK-System ansich ist überholt und macht keinen Sinn mehr - und das sage ich, obwohl (oder gerade weil?) ich selbst bei einer BKK arbeite.
Das BKK-System ist überholt und macht keinen Sinn mehr? Welche Begründung gibt es denn überhaupt noch für die Aufrechterhaltung verschiedener Kassenarten? Was macht eine BKK unsinnger als eine AOK oder IKK oder EK??
Was ist mit den 42 geschlossenen BKKn, die tatsächlich noch nach der ursprünglichen Ausrichtung (Versorgung der Mitarbeiter des Trägerunternehmens) arbeiten?
KassenKenner hat geschrieben:Meine Erfahrungen mit dem BKK-System sind folgende: vollkommen veraltete Uralt-Software, Vorstände, die auch heute die Mechanismen des Morbi-RSA noch nicht verstanden haben, Filz und Betrug an allen Ecken.
Du hast also so viele Erfahrungen, dass Du ein pauschales Urteil über alle ca. 150 noch existierenden BKKn geben kannst? Respekt. Dann bist Du eine echter Kassenkenner.
KassenKenner hat geschrieben:Sowas braucht kein Mensch. Meiner Meinung nach sollten alle BKKn durch Ersatzkassen oder AOKs geschluckt werden - das wäre auch für Versicherte und Mitarbeiter das Beste, was passieren könnte. Oder aber es kommt die Einheitskasse.
Ja, das wäre mit großer Sicherheit das Beste, weg mit allen BKKn!

Grüße, Agion

KassenKenner
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Beitrag von KassenKenner » 26.09.2009, 00:19

Agion hat geschrieben: Du hast also so viele Erfahrungen, dass Du ein pauschales Urteil über alle ca. 150 noch existierenden BKKn geben kannst? Respekt. Dann bist Du eine echter Kassenkenner.
Ja, leider habe ich derartige Erfahrungen - nicht nur in meiner eigenen Kasse, sondern auch aufgrund vieler Gespräche und Tagungen mit hochrangigen Mitarbeitern anderer BKKs. Und deren Unwissen ist teilweise wirklich erschreckend. Gleichzeitig auch die Abzock-Manier einiger BKK-Vorstände, die es überhaupt nicht stört, dass sie am Rande der Legalität agieren - von der Verschwendung von Beitragsgeldern mal ganz abgesehen.

Natürlich besteht die Möglichkeit, dass es im IKK- und AOK-Lager sowie bei den Ersatzkassen nicht besser aussieht. Darüber kann ich mir (was Unwissenheit und Abzockmanier der Vorstände angeht) allerdings kein Urteil bilden.

Ich weiß allerdings, dass zumindest AOKs und anscheinend auch die Barmer mit oscare eine wirklich hochwertige Software haben, während die meisten BKKs mit einem Programm von vor 30 Jahren (ISKV Basis) arbeiten und selbst das Nachfolgeprogramm (ISKV 21c) nicht im Geringsten auf die Anforderungen der heutigen Zeit eingestellt ist.

KKbine
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Beitrag von KKbine » 26.09.2009, 00:45

Hallo!
hier existiert ja gerade enorme Unruhe... :D

Natürlich kann man über das bestehende BKK-System diskutieren, aber genauso auch dann über das System der AOK, IKK und der Ersatzkassen.

Als KrankenkassenmitarbeiterInnen haben wir doch alle gelernt: Jede Kasse hat ihren Ursprung. Und somit in der kaiserlichen Botschaft.

Damit haben wir heute aber nicht mehr viel zu tun und letztlich geht es um die Frage: Wer überlebt am Markt?

Dabei sind in Zeiten des Fonds Fusionen nun einmal gewünscht, wenn auch für viele Kassen überdenkenswert und arg bedauerlich hinsichtlich ihres Ursprunges.

Eine Einheitskasse ist für mich keine Alternative, wie ich schon mehrfach betonte. Aber ein Wettbewerb zwischen historisch gewachsenen Kassen erscbeint mir durchaus sinnvoll.

In dieser Hinsicht können dieses dann nur die bewährten Kassenarten sein: Primär und Ersatzkassen, die ihren Partner im Hinblick auf den aktuellen RSA finden. BKK`n dabei abzuschaffen, sehe ich als falschen Weg, den diese gehören ebenso zum geschaffenen System.

LG, die Bine

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 26.09.2009, 09:37

Also wie soll ich sagen, was kk kenner geschrieben hat entbehrt nicht einer gewissen logigk, aber keine Angst, jedes System hat seine eschwarzen Schafe.
Und wie schon gesagt, ist eh nur eine Frage der Zeit bis die kleinen bis mittleren BKKen sich entweder stabilisieren oder exikutiert werden.
Für dieses Szenario wurden die Weichen gestellt und die Würfel sind gefallen.
Der Rubicon wurde überschritten.

Steinlaus
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Beitrag von Steinlaus » 26.09.2009, 17:50

Servus,
Und wie schon gesagt, ist eh nur eine Frage der Zeit bis die kleinen bis mittleren BKKen sich entweder stabilisieren oder exikutiert werden.
Mich würde ja mal interessieren wo Ihr alle euer fundiertes Wissen über den Untergang der kleinen und mittleren BKK´n nehmt. Ich arbeite zufällig bei einer solchen, aber bei uns sieht es alles andere als schlecht aus! Bevor wir einen Zusatzbeitrag erheben müssen, kommen noch eine ganze Reihe anderer Krankenkassen dran, und dann schaut es mit der Mitgliederab-/ zuwanderung auch wieder anders aus. Totgeglaubte leben länger ...

Ciao die
Laus

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 26.09.2009, 18:19

Ich habe nicht gesagt das alle Bkken dem exitus nahe sind, Wenn du das Glück hast das deine BKK gut da steht, denn ist es gut. Aber die Frage ist wie sieht der Mitgliederzuwachs aus , die Marktmacht, das Potenzial zum Wachstum, lokal gut aufgestellt oder doch bundesweit gut aufgestellt. Sieht der Liqiditätsgrad 3 und 2 mittefristig gut aus, wie sind die Verträge mit den Leitungserbringern, wie sehen die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfond aus, usw usw. Der Zusatzbeitrag allein entscheidet nämlich nicht über das Überleben mit aus. Auch wenn die Kassen gut ausehen , siehe GEK, ist das noch lange kein Grund zu jubeln. Es kann sich , siehe GBK, sehr schnell ein Sznario entwickeln wo kleinere und mittlere Kassen leicht ins Schwimmen kommen können und der Exitus droht, siehe GBK und BKK delphi. Die BKK Fahr stand, steht ja angeblich auch gut da und trotdzem geht sie zusammen mit der BKK Gesundheit und BKK Taunus.
Ergo sehen was kommt und das Beste draus machen.

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 29.09.2009, 20:49

Fusion pronova BKk BKk Ford Rheinland Goetze & Partner

www.rp-online.de/public/article/leverku ... erBKK.html.
So und nu gehen wir weiter geschwinden Schrittes dank Ulla und Angie auf 30 - 40 Kassen zu.
Doch finee BKK?

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 29.09.2009, 21:03

BKK Ford Rheinland 108000 Mitglieder

pronova bkk 231000 Mitglieder

BKK goetze § Partner 14000 Mitlieder

= 353 000 Mitglieder.

Ein Pfund mit dem sich gut wuchern läßt.

kassenfuchs
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Wo bleibt die BKK für Heilberufe?

Beitrag von kassenfuchs » 01.10.2009, 11:53

Hans-Joachim Röminger, Vorstand der Fusionskasse pronova BKK, hat noch einen anderen Job: Vorstand der BKK für Heilberufe:

bkk-heilberufe.de/Navigation/Service/30_Impressum/index.html

Siehe hierzu auch:
http://www.krankenkassenforum.de/-vp11067.html
zum Thema Finanzlage der BKK für Heilberufe

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 01.10.2009, 12:27

Hallo,
der Weg der Krankenkassen in Deutschland ist schon seit Jahren erkennbar (gesteuert durch die Politik). Seit 1996 die Kassenöffnung durchgeführt wurde war das Thema "Einheitskrankenkasse" ein Thema.
Ein "Wettbewerb" fand doch schon allein aufgrund der Aufgabenstellung nur in in "Nieschen" statt, den mehr als 90% aller Leistungen der Krankenkassen waren oder sind reglementiert und die restlichen paar %
haben keiner Kassenart auf Dauer gesehen weder grössere Vorteile noch grössere Nachteile beschert.
Einzig und allein der Beitrag war in der Vergangenheit ein Gradmesser für das "Wachstum" oder den Minusmitgliederbestand der Kassen.
Zuletzt durch den Gesundheitsfond gelangte man zu Erkenntnis, dass nur die Grösse eine Kasse für deren "Überleben" entscheidend ist - daher diese Fusionswelle in den letzten Monaten.
Die Tendenzen weisen eindeutig darauf hin dass es in absehbarer Zeit zu drei Grossen-Krankenkassen-Blöcken kommen wird - die "Bundes-AOK, die "Bundes-BKK" und die Ersatzkassen, deren Zahl durch die Fusionen sich auch dramatisch verringern wird.
Diese drei Blöcke teilen sich den Kuchen und das ist dann die vorletzte Stufe - danach bleibt nur der "Zusammenschluss" zur Einheitskasse weil Grundversorgung oder Kopfpauschale diesen logischen Schritt zu Folge haben werden.
Dieser momentane "künstliche" Wettbewerb mit Zusatzprämie, Bonus-Programme, Integrierte Versorgung usw. wird sich von selbst erledigen.
Die PKVèn werden die Nutzniesser dieser Entwicklung sein, müssen sie sich dann doch nicht mehr mit mit nicht mehr lukrativen Geschäft der Vollversicherung beschäftigen.
Gruß
Czauderna
Zuletzt geändert von Czauderna am 01.10.2009, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.

Hoschi
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Beitrag von Hoschi » 01.10.2009, 12:41

wieso sollte die Vollversicherung für die PKV nicht mehr lukrativ sein? dann hätte die Lobby nicht aufschreien müssen, als die SPD mit ihrer famosen Idee der Bürgerversicherung gekommen ist...

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 01.10.2009, 13:00

Hoschi hat geschrieben:wieso sollte die Vollversicherung für die PKV nicht mehr lukrativ sein? dann hätte die Lobby nicht aufschreien müssen, als die SPD mit ihrer famosen Idee der Bürgerversicherung gekommen ist...
Hallo,

nun, es gab vor etwas mehr als einem Jahr ein Papier von irgendeinem PKV-Verband (??) wo zu lesen stand dass es die PKV schon schick fände sich nur mit dem Zusatzversicherungsgeschäft zu beschäftigen, d.h. dort
das Alleinvertriebsrecht für alle Leistungen haben, die wir heute so kennen und die dann von der GKV nicht oder nicht mehr erbracht werden dürfte (Zahnersatz, Vorsorgemassnahmen oder Prävention wären da evtl. ein Thema). Das wurde zwar ziemlich schnell alles wieder dementiert, aber da hatte wohl jemand aus dem "Nähkästchen" geplaudert.
Für mich war da eine gewisse Logik erkennbar.
Ich übertreibe jetzt mal - Notfallbehandlung/Grundversorgung für alle durch die GKV (Einheitskasse) - der Rest ausschliesslich über PKV als
Zusatzversicherung.
Warum nicht - von der Theorie schon interessant - nur, dann muesste im Vergleich zu heute der Beitragssatz unter 10% liegen.
Gruß
Czauderna

Steinlaus
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Beitrag von Steinlaus » 01.10.2009, 13:13

Hallo zusammen!
Die Tendenzen weisen eindeutig darauf hin dass es in absehbarer Zeit zu drei Grossen-Krankenkassen-Blöcken kommen wird - die "Bundes-AOK, die "Bundes-BKK" und die Ersatzkassen, deren Zahl durch die Fusionen sich auch dramatisch verringern wird.
Die Tendenzen mögen ja vorhanden sein, jedoch würde ich erst mal die Koalitionsverhandlungen abwarten, da ich mir sicher bin das die FDP nicht von Ihrem Grundgedanken einer Änderung des Gesundheitsfonds abweichen wird. Hab heute auch schon gelesen, dass der Arbeitnehmernehmeranteil wieder durch die Krankenkassen bestimmt werden soll, hierbei soll es sich um das Zugeständnis der CDU an die FDP handeln. Dann sind wir wieder da wo wir vor dem Gesundheitsfond waren, dann entscheidet nämlich wieder der Preis und nicht die Leistung.

Ciao die
Laus

RevengeofPKV
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BKK, die Dinos von morgen?

Beitrag von RevengeofPKV » 01.10.2009, 14:36

Der Konzentrationsprozess bei den BKK wird irgendwann zum Erlahmen kommen. Sobald die BKK eine gewisse Größenordnung erreicht haben, können sie auch langfristig am Markt existieren. Da die zukünftigen Koalitionäre von Union und FDP sich die Stärkung des Mittelstandes auf ihre Fahnen geschrieben haben, wird es keine "Bundes-BKK" geben. Das ist auch ganz gut so, denn wenn die Zahl der Krankenkassen zu sehr schrumpft, stehen die Leistungserbringer einer zu großen Marktmacht gegenüber und müssen jeden noch so geringen Preis, der von der Kassenseite gefordert wird, zwangsläufig akzeptieren. Das nutzt dann auch niemandem.

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 01.10.2009, 21:01

Schaun wir mal,dir BEK hat ja nu auch 7 Millionen Mitglieder :D

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