Hallo zusammen,
eine Frage zur Abwicklung für den Transport meiner, seit 5 Jahren, im Pflegeheim lebenden Großmutter:
Hintergrund: Meine Großmutter ist nicht sonderlich mobil und benötigt deshalb für die Arztbesuche immer einen Transporteur. Soweit so gut.
Meine Großmutter musste zum Augen- und Zahnarzt. Diese beiden Fahrten wurden von Heim beauftragt. Doch die Rechnung der Transportfirma lag plötzlich im Zimmer meiner Großmutter mit dem Hinweis, dass eine Abrechnung mit der DAK nicht möglich war. Begründet wurde das damit, weil keine vorherige Genehmigung durch die DAK eingeholt wurde. Daher sind diese Kosten selbst zu tragen.
Diese Kosten hat zwar letztlich das Heim bezahlt, dafür wurde mir jetzt mitgeteilt, dass ich mich künftig um die Freigaben durch die DAK kümmern müsse.
Ungeachtet dessen, dass es jetzt 4 Jahre ohne weiteres ging und dieses Vorgehen nicht nur mir, sondern auch dem Pflegeheim mehr Aufwand bereitet, hätte ich gerne in Erfahrung gebracht, wie das bei anderen Krankenkassen läuft.
Das die GKV nicht abgesprochene Transporte einfach pauschal übernehmen will erscheint mir durchaus schlüssig.
Wie machen es andere Krankenkassen?
Ist es nachvollziehbar, dass ich das jetzt organisieren soll?
Ich bin irgendwie fasziniert über diese Entwicklung.
Danke für euer Feedback!
Übernahme Transportkosten verweigert - wie läuft das richtig?
Moderator: Czauderna
Re: Übernahme Transportkosten verweigert - wie läuft das richtig?
Hallo,
ja, früher, als ich noch aktiv war, mussten Krankentransporte, also Transporte mit einem "richtigen" Krankenwagen, wenn sie zur stationären Behandlung erforderlich waren, nicht vorher von uns genehmigt werden. Transportkosten zur ambulanten Behandlung dagegen waren schon immer grundsätzlich genehmigungspflichtig, und zwar vorher - Notfälle ausgenommen, weil Fahrkosten zur ambulanten Behandlung auch grundsätzlich nicht von der Kasse gezahlt werden - das ist nicht nur bei der DAK so, sondern meines Wissens und meiner Erfahrung nach auch bei anderen Kassen. Natürlich sind im Rahmen dieses Genehmigungsverfahrens auch "Dauergenehmigungen" möglich, aber, wie geschrieben im Voraus.
das die hier geschilderten Fahrkosten vom Heim getragen worden ist super, hätte das Heim nicht gemusst, aber wenn das Heim die Fahrt organisiert hat, dann musste es auch die Kostenübernahme im Voraus klären.
Ja, zukünftig muss die Genehmigung bzw. die Kostenübernahmezusage im Voraus eingeholt werden, rein rechtlich gesehen, von der Oma bzw. von dir, wenn du die entsprechende Vollmacht dazu hast.
Ach so, und der Vollständigkeit wegen - ich war 48 Jahre bei der DAK beschäftigt. Sollte sich wirklich in den letzten Jahren an der Verfahrensweise etwas geändert haben, auch in Hinblick auf Corona, dann mögen sich bitte die anderen Experte/innen noch zu Wort melden.
Gruss
Czauderna
ja, früher, als ich noch aktiv war, mussten Krankentransporte, also Transporte mit einem "richtigen" Krankenwagen, wenn sie zur stationären Behandlung erforderlich waren, nicht vorher von uns genehmigt werden. Transportkosten zur ambulanten Behandlung dagegen waren schon immer grundsätzlich genehmigungspflichtig, und zwar vorher - Notfälle ausgenommen, weil Fahrkosten zur ambulanten Behandlung auch grundsätzlich nicht von der Kasse gezahlt werden - das ist nicht nur bei der DAK so, sondern meines Wissens und meiner Erfahrung nach auch bei anderen Kassen. Natürlich sind im Rahmen dieses Genehmigungsverfahrens auch "Dauergenehmigungen" möglich, aber, wie geschrieben im Voraus.
das die hier geschilderten Fahrkosten vom Heim getragen worden ist super, hätte das Heim nicht gemusst, aber wenn das Heim die Fahrt organisiert hat, dann musste es auch die Kostenübernahme im Voraus klären.
Ja, zukünftig muss die Genehmigung bzw. die Kostenübernahmezusage im Voraus eingeholt werden, rein rechtlich gesehen, von der Oma bzw. von dir, wenn du die entsprechende Vollmacht dazu hast.
Ach so, und der Vollständigkeit wegen - ich war 48 Jahre bei der DAK beschäftigt. Sollte sich wirklich in den letzten Jahren an der Verfahrensweise etwas geändert haben, auch in Hinblick auf Corona, dann mögen sich bitte die anderen Experte/innen noch zu Wort melden.
Gruss
Czauderna
Re: Übernahme Transportkosten verweigert - wie läuft das richtig?
Vielen lieben Dank für die ausführliche und informative Antwort.Czauderna hat geschrieben: ↑18.03.2022, 13:44[...] weil Fahrkosten zur ambulanten Behandlung auch grundsätzlich nicht von der Kasse gezahlt werden - das ist nicht nur bei der DAK so, sondern meines Wissens und meiner Erfahrung nach auch bei anderen Kassen. Natürlich sind im Rahmen dieses Genehmigungsverfahrens auch "Dauergenehmigungen" möglich, aber, wie geschrieben im Voraus. [...]
Irgendwie dachte ich mir genau das schon. Umso mehr frustriert mich gerade die Art und Weise wie das Pflegeheim dieses Thema abtut und mir jetzt die Verantwortung übergeben hat. Fast 5 Jahre lang hat es genauso funktioniert. Transport wurde nötig und das haben die Pfleger entsprechend organisiert. Eine Rechnung kam nie, da der Transport übernommen wurde.
Da frage ich mich schon für was permanent die Ausbildungskosten angehoben werden.
Ich kann mich schon um die Organisation kümmern, nur ist das Unsinn, weil ich dafür 2-4 Telefonate führen muss, währen die Station lediglich ein Fax mit der Anordnung des Arztes faxen braucht.