Über 200€ KK-Beitrag trotz geringer Rente (EU-Rente + BU-Rente

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

Antworten
Larissa_1964
Beiträge: 1
Registriert: 05.02.2021, 09:38

Über 200€ KK-Beitrag trotz geringer Rente (EU-Rente + BU-Rente

Beitrag von Larissa_1964 » 05.02.2021, 22:01

Hallo liebe Forumsmitglieder

Ich habe eine Frage an Euch.
Ich bekam letztes Jahr EU-Rente in Höhe von 600€ und erhalte noch eine private BU-Rente von 374€
Ich war immer bei meinem Mann mitversichert und mußte mich bei meiner KK ab Rentenbeginn freiwillig versichern.
Meine BU-Rente beziehe ich schon länger. Da gab es keine Probleme. Erst seit ich die EU-Rente bekomme mußte
ich mich selber versichern.
Aber ich finde es schon heftig das ich bei knapp 974€ Rente jetzt über 200€ an die KK zahlen muß.
Ich würde mich freuen wenn Ihr mir ein paar Info's geben könntet ob das Rechtens ist der ob es Sinnvoll wäre Einspruch einzulegen.
Wenn ich einen Rentenrechner nehme zeigt es zwischen 90 und 100€ an.

Vielen Dank erst mal und bleibt Gesund

D-S-E
Beiträge: 449
Registriert: 14.12.2015, 20:27

Re: Über 200€ KK-Beitrag trotz geringer Rente (EU-Rente + BU-Rente

Beitrag von D-S-E » 05.02.2021, 23:12

Hallo Larissa,

die Familienversicherung ist bis zu einem monatlichen Einkommen in Höhe von 470,00 € möglich, das bei dir überschritten wird.

Bei Bezug einer Erwebsminderungsrente kommst du in die Krankenversicherung der Rentner (= Pflichtversicherung) oder du bist Selbstzahler (= freiwillige Versicherung).

Die Pflichtversicherung ist wesentlich besser, da du einen einkommensabhängigen Beitrag zahlst.

Die freiwillige Versicherung kommt immer dann zustande, wenn du eine bestimmte Vorversicherungszeit (bei gesetzlichen Kassen) nicht erfüllst. Dies scheint bei dir der Fall zu sein, vermutlich hast du dich in der Vergangenheit mal gegen die gesetzliche Versicherung und für die günstigere private Versicherung entschieden?

Der Haupt-Nachteil bei der freiwilligen Versicherung als Rentnerin ist der Mindestbetrag von derzeit ca. 200 Euro je nach Kasse. Das ist bei allen Kassen so.

Grund für diesen hohen Beitrag ist, dass Personen, die nicht durchgängig im GKV-System waren, einen höheren Beitrag zahlen sollen, um die im Alter höheren Krankheitskosten auszugleichen

Viele Grüße
D-S-E

Czauderna
Beiträge: 11322
Registriert: 10.12.2008, 14:25

Re: Über 200€ KK-Beitrag trotz geringer Rente (EU-Rente + BU-Rente

Beitrag von Czauderna » 06.02.2021, 10:40

Hallo D-S-E
Grund für diesen hohen Beitrag ist, dass Personen, die nicht durchgängig im GKV-System waren, einen höheren Beitrag zahlen sollen, um die im Alter höheren Krankheitskosten auszugleichen
ist das so ?
Die Beitragssätze für die freiwillig Versicherten sind nicht höher als die Beitragssätze der Pflichtversicherten und es spielt keine Rolle, ob jemand mit 15 Jahren in die GKV eingetreten ist oder erst mit 70 Jahren, der Beitrag ist bei gleichem Einkommen auch gleich hoch. Zudem ist ein individueller Vergleich zwischen Risiko (Leistung) und Beitragshöhe ohnehin nicht möglich in der GKV, das geht vielleicht in der PKV so.
Das es eine Mindestbeitragsbemessungsgrenze bei freiwillig Versicherten gibt, liegt auch daran, und jetzt kommen tatsächlich auch Leistungen ins Spiel, dass eine Krankenvollversicherung in der GKV auch statistisch gesehen ihren Preis hat, gäbe es keine Mindestbeitragsbemessungsgrenze, dann würde ein freiwillig Versicherte/r mit einem monatlichen Einkommen von 600,00 € derzeit ca. 108,00 € (incl. Pflegeversicherung) zahlen und dafür ist eine solche Vollversicherung nicht machbar. Für die Finanzierung der Familienversicherung gibt es übrigens dafür einen Bundeszuschuss.
In unserem Fall greift eben diese Mindestbeitragsbemessungsgrenze, wobei ich noch anmerken möchte, dass sie als freiwillig Versicherte sich noch den Beitragszuschuss der Rentenversicherung sichern könnte, was auch schon ca. 45,00 E ausmachen dürfte.
Gruss
Czauderna

Benutzeravatar
heljenser
Beiträge: 9
Registriert: 15.06.2020, 15:42

Re: Über 200€ KK-Beitrag trotz geringer Rente (EU-Rente + BU-Rente

Beitrag von heljenser » 08.02.2021, 01:32

Ja, Moment, aber es ist doch so, dass der KVdR-Versicherte nur die Hälfte des Beitrags trägt, oder? Den Rest bezahlt doch die DRV. Wobei bei den freiwillige Versicherten der komplette Beitrag vom Versicherungsnehmer getragen wird. Oder sehe ich das falsch. Das wäre ja schon ein Unterschied von ca. 100 €.

https://www.krankenkassenzentrale.de/wi ... e-rentner#

Czauderna
Beiträge: 11322
Registriert: 10.12.2008, 14:25

Re: Über 200€ KK-Beitrag trotz geringer Rente (EU-Rente + BU-Rente

Beitrag von Czauderna » 08.02.2021, 10:38

heljenser hat geschrieben:
08.02.2021, 01:32
Ja, Moment, aber es ist doch so, dass der KVdR-Versicherte nur die Hälfte des Beitrags trägt, oder? Den Rest bezahlt doch die DRV. Wobei bei den freiwillige Versicherten der komplette Beitrag vom Versicherungsnehmer getragen wird. Oder sehe ich das falsch. Das wäre ja schon ein Unterschied von ca. 100 €.

https://www.krankenkassenzentrale.de/wi ... e-rentner#
Hallo,
ja und nein - Beim Versicherten in der KVdR ist es so, dass der Rentenversicherungsträger den Anteil des Versicherten zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie den evtl. Zusatzbeitrag einbehält und zusammen mit dem Anteil der Rentenversicherung an die Kasse abführt.
Bei einem Versicherten, der nicht in der KVdR versichert ist, passiert das nicht aber der Versicherte bekommt (auf Antrag) einen Zuschuss der Rentenversicherung beantragen, der derzeit bei 7,3% der Bruttorente liegt - siehe hier - https://www.deutsche-rentenversicherung ... ur_kv.html
Dieser Zuschuss wird dann zusammen mit der Rente ausbezahlt.
Der große Nachteil der freiwillig versicherten Rentner gegenüber den KVdR-versicherten ist eben, dass die freiwillig Versicherten ggf. für andere Einkünfte auch einen Beitrag entrichten müssen, z.B. Miet-, Pacht- und Kapitalerträge
Gruss
Czauderna

Antworten