Eigenmächtiges Verschieben einer Reha

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Moderator: Czauderna

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milka
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Eigenmächtiges Verschieben einer Reha

Beitrag von milka » 25.06.2020, 14:22

Hallo zusammen,
mir wurde durch die Rentenversicherung eine Reha genehmigt, die ich am 24.06.20 antreten sollte.
Krankengeld beziehe ich seit März 20 und den Rehaantrag habe ich aus eigenen Wunsch gestellt.
Ich wurde bisher nicht von der AOK dazu aufgefordert, hatte es nur damals der Sachbearbeiterin
am Telefon gesagt, dass ich den Antrag gestellt habe. Somit gehe ich davon aus, dass das
Dispositionsrecht (noch) bei mir liegt.

Eine Woche bevor die Reha losgehen sollte, bekam ich Panik und habe abgesagt. Ich versuche
jetzt einen neuen Termin zu bekommen.

Die Krankenkasse hatte mich die ganzen Monate in Ruhe gelassen, heute morgen riefen sie
zweimal an. Ich bin nicht dran gegangen.

Ich finde es nicht gut was ich mache. Meine Angst ist, dass die das Krankengeld wegen
fehlender Mitwirkung einstellen. Können Sie das, wenn sie mich nie schriftlich aufgefordert
haben, den Rehaantrag zu stellen?
gruss

Czauderna
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Re: Eigenmächtiges Verschieben einer Reha

Beitrag von Czauderna » 25.06.2020, 17:23

Hallo,
nein, können sie nicht, werden sie aber bestimmt jetzt machen, damit meine ich, die Aufforderung vornehmen und das Gestaltungsrecht einschränken.
Gruss
Czauderna

milka
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Re: Eigenmächtiges Verschieben einer Reha

Beitrag von milka » 25.06.2020, 17:51

Hallo Czauderna,
das hilft mir erstmal sehr weiter. Danke!
gruss

milka
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Re: Eigenmächtiges Verschieben einer Reha

Beitrag von milka » 21.09.2020, 15:31

Hallo zusammen,
Die Reha habe ich inzwischen absolviert und bin seit wenigen Tagen wieder zu Hause.
Ich habe in der Reha einen Antrag auf LTA gestellt und wurde dabei unterstützt.

Krankengeld beziehe ich seit März d. J., habe es auch erhalten von Juli bis Januar 18/19.
Alles wegen der gleichen Krankheit, mein Anspruch dürfte noch ungefähr drei Monate sein.

Meine Frage ist, wenn Antrag auf LTA abgelehnt wird und ich lt. Rehaklinik für die letzte
Tätigkeit unter drei Stunden arbeitsfähig bin und auf dem allg. Arbeitsmarkt 6 Std. +
mit entsprechender Förderung durch LTA, wird dann dieser Antrag in Rente umgedeutet?

Kann die Krankenkasse darauf bestehen?

Das Problem ist, dass ich keine Rente haben möchte, LTA auf Grund meines Alters unwahrscheinlich,
dass es finanziert wird.

Kann ich hier die Rente verhindern, indem ich mich zum Beispiel nicht mehr krank schreiben lasse?

Czauderna
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Re: Eigenmächtiges Verschieben einer Reha

Beitrag von Czauderna » 21.09.2020, 17:15

Hallo,
nein, die Kasse ist da jetzt erst mal raus. Ob ein laufender Antrag auf LTA jetzt als Rentenantrag umgedeutet wird, das entscheidet allein die Rentenversicherung und da offenbar dein Gestaltungsrecht nicht eingeschränkt war, kann die Kasse sich auch nicht darauf berufen.
Ich denke auch, dass bei Fortbestehen der Arbeitsunfähigkeit die Kasse da nichts mehr weiter unternehmen wird - die zahlt dir Krankengeld bis zum Ablauf, dann ist sie dich als Krankengeldbezieher/in los und du musst dich dann ggf. mit dem Arbeitsamt rumschlagen und dann wird man da sehr intensiv über die Rente nachdenken, fürchte ich.
Gruss
Czauderna

milka
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Re: Eigenmächtiges Verschieben einer Reha

Beitrag von milka » 21.09.2020, 18:11

Hallo Czauderna,
danke für die Antwort.
Gruss

milka
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Re: Eigenmächtiges Verschieben einer Reha

Beitrag von milka » 24.09.2020, 15:36

Hallo,
vor ein paar Tagen rief die Krankenkasse an, heute ein Brief, dass sie am 29.9 mit mir sprechen möchte

Sie möchte den Bericht der Rehaklinik sagte sie beim letzten Telefonat. Ich weiß, dass ich ihr den nicht
zuschicken muss, trotzdem regt es mich auf, auch ihre Kommentare bez. LTA etc.

Mir ist auch bewusst, dass ich von ihr Geld will und nicht umgekehrt.

Meine Frage ist, kann ich mich aus dem Krankengeldbezug abmelden? Meine AU geht jetzt bis 20. Okt.,
wenn ich keine weitere AU mehr einreiche.
Gruss

Czauderna
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Re: Eigenmächtiges Verschieben einer Reha

Beitrag von Czauderna » 24.09.2020, 15:54

milka hat geschrieben:
24.09.2020, 15:36
Hallo,
vor ein paar Tagen rief die Krankenkasse an, heute ein Brief, dass sie am 29.9 mit mir sprechen möchte

Sie möchte den Bericht der Rehaklinik sagte sie beim letzten Telefonat. Ich weiß, dass ich ihr den nicht
zuschicken muss, trotzdem regt es mich auf, auch ihre Kommentare bez. LTA etc.

Mir ist auch bewusst, dass ich von ihr Geld will und nicht umgekehrt.

Meine Frage ist, kann ich mich aus dem Krankengeldbezug abmelden? Meine AU geht jetzt bis 20. Okt.,
wenn ich keine weitere AU mehr einreiche.
Gruss
Hallo,
warum denn sich für arbeitsfähig erklären doch Arbeitsunfähigkeit besteht. Die Arbeitsunfähigkeit ist bis zum 20.10. schriftlich bescheinigt und festgestellt (wobei mir der Zeitraum aber ziemlich lang vorkommt, üblich sind maximal 14 Tage) und so lange besteht auch der Krankengeldanspruch.
Dass die Kasse am 29.9. mit dir sprechen will, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass du aber evtl. nicht mit ihr sprechen willst - verweise sie an deinen Arzt. Die Kasse hat kein Recht von dir den Reha-Bericht zu verlangen, weil dort auch Daten enthalten sein können, die die Kasse absolut nichts angehen. Wen die Kasse den Reha-Bericht medizinisch ausgewertet haben möchte, dann soll Sie bitte den MDK damit beauftragen, bei der Kasse sitzen keine Mediziner.
Konkret auf deine Frage - natürlich kannst du der Kasse mitteilen, dass du z.B. ab Montag wieder arbeitsfähig bist. Die Kasse freut sich, schließt den Fall ab und du gehst wieder arbeiten oder zum Arbeitsamt, wie auch immer.
Gruss
Czauderna

milka
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Re: Eigenmächtiges Verschieben einer Reha

Beitrag von milka » 24.09.2020, 16:36

Hallo Czauderna,
danke für die hilfreiche Antwort.

Meine AUs waren meistens für vier Wochen, das war auch nie ein Problem.
Mir hilft besonders, dass ich mich da auch abmelden könnte.
gruss

D-S-E
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Re: Eigenmächtiges Verschieben einer Reha

Beitrag von D-S-E » 24.09.2020, 17:33

Hallo Milka,

die Krankenkasse hat grundsätzlich kein Recht darauf, den Rehabericht von dir zu bekommen. Allerdings darfst du die Krankenkasse nicht mit dem Medizinischen Dienst gleichsetzen.

Üblich ist, dass die Krankenkasse sich dein schriftliches Einverständnis dafür holt, dass der Medizinische Dienst den Bericht von der Rehaklinik anfordern darf. So erhält die Kasse den Bericht nicht.

Du hast geschrieben, dass laut deinem Reha-Entlassbericht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ein volles Leistungsbild besteht, in der letzten Tätigkeit jedoch keins mehr.

Unter diesen Umständen wirst du davon profitieren, wenn der MDK den Rehabericht bekommt, denn:

1. Damit ist deine AU bis zum Erreichen der Höchstbezugsdauer medizinisch bestätigt.
2. Die Krankenkasse hat nicht den Hauch einer Chance, eine Rente gegen deinen Willen durchzusetzen, weil die Rentenversicherung bei diesem Ergebnis der Reha eine Rente niemals bewilligen würde.
3. Für die Mitarbeiter der KK (glaub mir, ich bearbeite das täglich!) ist deine Fallkonstellation ein toter Fall, in den nichts mehr investiert wird. Du bist plausibel AU, brauchst eine Umschulung/LTA, die du aber schon beantragt hast. Du wirkst also mit. Die Kasse kann nichts mehr machen, was ihr nach der Auswertung des Rehaberichts durch den MDK bestätigt wird.

Was die Agentur für Arbeit macht, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Viele Grüße
D-S-E

milka
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Re: Eigenmächtiges Verschieben einer Reha

Beitrag von milka » 24.09.2020, 20:13

Danke für die ausführliche Antwort D-S-E!

Anton Butz
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wie geht es weiter?

Beitrag von Anton Butz » 25.09.2020, 11:23

milka hat geschrieben:
24.09.2020, 16:36

Mir hilft besonders, dass ich mich da auch abmelden könnte.

Was könnte daran - mit Blick auf die Alternativen - denn hilfreich sein?
D-S-E hat geschrieben:
24.09.2020, 17:33
... dass laut deinem Reha-Entlassbericht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt
ein volles Leistungsbild besteht, in der letzten Tätigkeit jedoch keins mehr.

Wäre es dann nicht für alle hilfreich, letzteres der AOK - auszugsweise -
zugänglich zu machen?

Czauderna
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Re: wie geht es weiter?

Beitrag von Czauderna » 25.09.2020, 12:16

Anton Butz hat geschrieben:
25.09.2020, 11:23
milka hat geschrieben:
24.09.2020, 16:36

Mir hilft besonders, dass ich mich da auch abmelden könnte.

Was könnte daran - mit Blick auf die Alternativen - denn hilfreich sein?
D-S-E hat geschrieben:
24.09.2020, 17:33
... dass laut deinem Reha-Entlassbericht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt
ein volles Leistungsbild besteht, in der letzten Tätigkeit jedoch keins mehr.

Wäre es dann nicht für alle hilfreich, letzteres der AOK - auszugsweise -
zugänglich zu machen?
Hallo Anton,
berechtigte Fragen - direkt an Milka oder allgemein ?.
Es wäre in keinem Fall hilfreich, höchstens für die Kasse und das war ja wohl nicht die Frage
Auch deine zweite Frage, vollkommen berechtigt, aber das muss Milka ebene selbst wissen. Ich, an ihrer Stelle würde es so machen.
Gruss
Günter

milka
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Re: Eigenmächtiges Verschieben einer Reha

Beitrag von milka » 25.09.2020, 18:06

Hallo Anton,
ja ich habe jetzt verstanden, wofür die Kasse das braucht und das werde ich dann natürlich zuleiten.
Gruss

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