Kassenbeiträge für Betriebsrente

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

Marauder
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Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von Marauder » 09.01.2020, 12:26

Hallo zusammen,

in der letzten Zeit wird viel über die Änderungen bei den Kassenbeiträgen für Betriebsrenten berichtet - ab dem 1. Januar soll ja ein monatlicher Freibetrag von 159,25 Euro gelten und nur was darüber liegt, wird für die Kassenbeiträge veranschlagt.

Nun habe ich an verschiedenen Stellen gelesen, dass diese Regelung NICHT für freiwillig versicherte Mitglieder der Gesetzlichen Krankenkassen gelten soll.

Warum ist das so?

Viele Grüße

Marauder.

Czauderna
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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von Czauderna » 09.01.2020, 14:32

Hallo und willkommen im Forum,
ich meine, es hat folgenden Grund.
Versorgungsbezüge sind bei pflichtversicherten versicherten neben ihren anderen beitragspflichtigen Einnahmen, wie z.B. Arbeitsentgelt, Renten oder Arbeitslosengeld ebenfalls beitragspflichtig. Dagegen sind Einnahmen, wie Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung oder Kapitalerträge oder Renten, die keine Versorgungsbezüge sind, beitragsfrei.
Bei freiwillig Versicherten werden grundsätzlich alle Einnahmen, die zum Verbrauch hergenommen werden können, der Beitragspflicht unterworfen, und das in voller Höhe. Demzufolge gilt der Freibetrag für diesen Personenkreis dort (noch) nicht.
Ich schließe nicht aus, dass es dazu noch Klarstellungen, vielleicht auch noch Klagen geben wird.
Gruss
Czauderna

Marauder
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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von Marauder » 09.01.2020, 15:35

Hallo Czauderna,

vielen Dank schon mal für deine Antwort.

Mir ist schon klar, worin bei der Beitragsveranlagung der Unterschied zwischen Pflichtversicherten und freiwillig versicherten Mitgliedern besteht - nur WARUM das so ist, das erschliesst sich mir immer noch nicht.

Als Laie könnte ich da eine Ungleichbehandlung sehen...

Viele Grüße

Marauder.

GerneKrankenVersichert
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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von GerneKrankenVersichert » 09.01.2020, 17:57

Das ganze KVdR-Kontrukt ist eine Belohnung für diejenigen, die die zweite Hälfte ihres Erwerbslebens in der GKV waren und nicht in der PKV. Die Ungleichbehandlung ist gewollt.

Die Ungleichbehandlung zwischen Pflicht- und freiwillig Versicherten ist nicht neu. Bisher gab es eher eine Ungleichbehandlung innerhalb der KVdR-Versicherten. Wessen Betriebsrente unter der Freigrenze war, der zahlte keine Beiträge. War er nur einen Cent über der Grenze, wurde der volle Beitrag fällig. Diese Ungleichbehandlung wurde nun beseitigt.

franzpeter
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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von franzpeter » 25.01.2020, 23:43

Marauder hat geschrieben:
09.01.2020, 15:35
nur WARUM das so ist,
Freiwillig versicherte gehören in der Regel zu den Leistungsträgern des Landes, daher verdienen sie auch mehr und deshalb glaubt man man muss sie abkassieren. Dass diese Menschen in der Regel auch mehr Verantwortung und Risiken tragen und sich in Ihrer Freizeit fortgebildet haben , das wird dabei übersehen. Man betrachtet nur den Verdienst und sieht sie als Melkkuh. Um nun die vielen Nicht-Leistungsträger durchzufüttern, muss ja irgendwo das Geld herkommen. Das holt man sich dann von den Leistungsträgern wenn sie noch arbeiten und von den Ex-Leistungsträgern, wenn sie in Rente gehen über ihre Betriebsrenten.

Faustregel: Wer was leistet wird geschröpft bis er stirbt, wer nichts leistet wird unterstützt solange es geht.

GerneKrankenVersichert
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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von GerneKrankenVersichert » 26.01.2020, 10:02

franzpeter hat geschrieben:
25.01.2020, 23:43
Marauder hat geschrieben:
09.01.2020, 15:35
nur WARUM das so ist,
Freiwillig versicherte gehören in der Regel zu den Leistungsträgern des Landes, daher verdienen sie auch mehr und deshalb glaubt man man muss sie abkassieren. Dass diese Menschen in der Regel auch mehr Verantwortung und Risiken tragen und sich in Ihrer Freizeit fortgebildet haben , das wird dabei übersehen. Man betrachtet nur den Verdienst und sieht sie als Melkkuh. Um nun die vielen Nicht-Leistungsträger durchzufüttern, muss ja irgendwo das Geld herkommen. Das holt man sich dann von den Leistungsträgern wenn sie noch arbeiten und von den Ex-Leistungsträgern, wenn sie in Rente gehen über ihre Betriebsrenten.

Faustregel: Wer was leistet wird geschröpft bis er stirbt, wer nichts leistet wird unterstützt solange es geht.
Selten so gelacht am frühen Morgen....

Ich frage mich, warum die gebildeten, verantwortungsbewussten und risikobereiten Leistungsträger nicht einfach in ihrer PKV geblieben sind, anstatt sich wieder als Melkkuh den NIcht-Leistungsträgern zur Verfügung zu stellen.

franzpeter
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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von franzpeter » 26.01.2020, 11:01

GerneKrankenVersichert hat geschrieben:
26.01.2020, 10:02
Ich frage mich, warum die gebildeten, verantwortungsbewussten und risikobereiten Leistungsträger nicht einfach in ihrer PKV geblieben sind,
Eine berechtigte Frage: Vielleicht zu gutgläubig, zu sehr auf das Leisten konzentriert und brav bezahlt, zu wenig hinterfragt, falsche Beratung von befangenen GKV-Mitarbeitern. Aus Schaden wird man erst klug, wenn er eingetreten ist. Vor allem dann, wenn nach jahrzehntelanger Beitragszahlung erstmals Hilfe benötigt und sie dann verwehrt wird. Kein Einzelfall, siehe dieses und viele andere Foren. Vor Allem auffällig übergreifend, nicht nur in Bezug auf die Krankenversicherung (siehe z.B. ALG). Ein System das Leistung bestraft ist krank und macht krank (vor allem diejenigen, die es finanzieren), und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es in sich zusammenbricht.

Czauderna
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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von Czauderna » 26.01.2020, 11:51

franzpeter hat geschrieben:
26.01.2020, 11:01
GerneKrankenVersichert hat geschrieben:
26.01.2020, 10:02
Ich frage mich, warum die gebildeten, verantwortungsbewussten und risikobereiten Leistungsträger nicht einfach in ihrer PKV geblieben sind,
Eine berechtigte Frage: Vielleicht zu gutgläubig, zu sehr auf das Leisten konzentriert und brav bezahlt, zu wenig hinterfragt, falsche Beratung von befangenen GKV-Mitarbeitern. Aus Schaden wird man erst klug, wenn er eingetreten ist. Vor allem dann, wenn nach jahrzehntelanger Beitragszahlung erstmals Hilfe benötigt und sie dann verwehrt wird. Kein Einzelfall, siehe dieses und viele andere Foren. Vor Allem auffällig übergreifend, nicht nur in Bezug auf die Krankenversicherung (siehe z.B. ALG). Ein System das Leistung bestraft ist krank und macht krank (vor allem diejenigen, die es finanzieren), und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es in sich zusammenbricht.
Hallo,
freiwillig Versicherte gehören also zu den Leistungsträgern im Land ?.
Das stimmt so natürlich nicht, solange du nicht schreibst, wenn du so alles mit "freiwillig versicherten" bezeichnest.
Eine freiwillige Versicherung bedeutet nämlich nicht automatisch auch hohes Einkommen.
Gruss
Czauderna

franzpeter
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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von franzpeter » 26.01.2020, 12:12

Meine Definition: Verdiener über der Beitragsbemessungsgrenze mit einem Einkommen, das ihnen auch den Zugang zur PKV ermöglicht.
Mehr an Einkommen geht, zumindest in der Privatwirtschaft, idR auch mit einer höheren Verantwortung und Risikobereitschaft einher.
Der solidaritätsbegeisterte Otto Normalverbraucher sieht allerdings nur die Früchte davon, mehr kann er auch nicht beurteilen.

Czauderna
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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von Czauderna » 26.01.2020, 13:05

Hallo,
Der solidaritätsbegeisterte Otto Normalverbraucher sieht allerdings nur die Früchte davon, mehr kann er auch nicht beurteilen.
und solche Menschen gibt es in Deutschland in zweistelliger Millionenhöhe - das muss man sich mal vorstellen - können etwas nicht beurteilen und sind trotzdem begeistert - Sachen gibt es.
Hier mal einige Daten dazu - https://www.vdek.com/presse/daten/b_versicherte.html
Gruss
Czauderna

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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von GerneKrankenVersichert » 26.01.2020, 14:23

@franzpeter

Deine letzten Beiträge fallen für mich unter die Kategorie Stammtisch. Wenig Ahnung, aber eine feststehende Meinung.

Meine solidaritätsbegeisterte Hausärztin (also kein Leistungsträger in deinen Augen) ist sehr froh, dass sie über eine Teilzeittätigkeit als angestellte Ärztin wieder in die GKV wechseln konnte. Die Schattenseiten der PKV sieht man nämlich erst, wenn man mal drin ist. Roter Teppich bei den Ärzten, keine Erstattung im Nachhinein. Aber wahrscheinlich ist meine Hausärztin einfach nur zu wenig gebildet, verantwortungsbewusst und risikobereit.

franzpeter
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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von franzpeter » 26.01.2020, 15:00

Czauderna hat geschrieben:
26.01.2020, 13:05
Hier mal einige Daten dazu - https://www.vdek.com/presse/daten/b_versicherte.html
Zitat aus: https://www.vdek.com/presse/daten/b_versicherte.html
Von den rund 83 Millionen Menschen in Deutschland waren Ende 2018 mehr als 73 Millionen in der GKV versichert - abermals ein neuer Rekordwert.
Weil die BBG jedes Jahr erhöht wird, damit immer mehr Beiträge zahlen müssen, oder wegen der Begeisterung für die GKV ?

Wohl eher ersteres, Beweis:
Mehr als die Hälfte aller Mitglieder der GKV (33,8 Millionen oder 59,6 Prozent) waren im Juli 2019 Pflichtmitglieder mit einem Einkommen bis 60.750 Euro im Jahr beziehungsweise 5.062,50 Euro im Monat (Versicherungspflichtgrenze 2019).

Hat nichts mit Begeisterung zu tun, sind mich eher Zwangsmaßnahmen, um das System am Leben zu erhalten.
Zitat aus: https://www.vdek.com/presse/daten/b_versicherte.html
Die Zahl der Beiträge zahlenden Mitglieder lag bei über 56 Millionen und der kostenfrei mitversicherten Familienangehörigen bei mehr als 16 Millionen.
Also 16 Mio. werden mitgeschleppt, ohne dass sie einen Cent zahlen, bekommen aber dieselben Leistungen wie ein Beitragszahler.
Die Dunkelziffer dürfte höher sein. Was ist daran toll für dienjenigen, die gezwungen werden das zu finanzieren ?

Warum überhaupt eine Kopplung des Beitrags an das Gehalt, wo doch die "Leistungen" die selben sind.
Weshalb muss jemand der 100k € verdient mehr zahlen als jemand der 30k€ verdient ?
Was hat die Gesundheit mit dem Gehalt zu tun ?

Was gegenüber den beitragfreien Leistungsempfängern als sozial erscheinen mag, ist gegenüber denjenigen, die das alles tragen müssen, höchst ungerecht und unsozial. Die letzteren werden abnehmen und die ersteren nehmen stetig zu. Jeder der versteht wie eine Waage funktioniert kann sich selbst ausmalen wann das alles kippen wird.
Zuletzt geändert von franzpeter am 26.01.2020, 15:21, insgesamt 3-mal geändert.

Czauderna
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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von Czauderna » 26.01.2020, 15:17

Hallo Franzpeter,
ich habe hier einen Link gesetzt - damit ist aber nicht gemeint, dass du die Zahlen aus dieser Seite nun als meinen Text hier angibst.
Bitte ändere das ab - ich möchte ungern in deinen Beiträgen eine Änderung vornehmen die mich selbst betreffen.
Gruss
Czauderna

franzpeter
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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von franzpeter » 26.01.2020, 15:22

Korrigiert, wundert mich aber schon, ich dachte Du stehst hinter diesen Zahlen.

broemmel
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Re: Kassenbeiträge für Betriebsrente

Beitrag von broemmel » 26.01.2020, 15:26

Wie kann man als selbsternannter Leistungsträger eigentlich so einen intellektuellen Müll produzieren?

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