Wladimir,
eigentlich wollte ich auf Dein Thema nicht mehr eingehen, aber da Du offensichtlich nicht begreifst oder begreifen willst, dass Dein Konzept nicht funktionieren kann, schreibe ich Dir abschließend folgendes:
1. Ich schließe mich Czauderna an, Du hast in den Wald gerufen und 'wir' haben den Widerhall erzeugt.
Dir scheint nicht bewusst zu sein, dass Du nicht oder nur wenig argumentierst, dafür aber ständig beleidigst, beschimpfst und zwar von Deinem ersten bis zu Deinem letzten Beitrag. Auch wenn Du und viele andere Menschen (auch ich) mit dem derzeitigen System nicht einverstanden sind, die dort tätigen Leute als Parasiten zu bezeichnen und ihnen parasitäres Verhalten anzulasten, ist 'unterste Schublade' und völlig unnötig, auch wenn Du infolge schlechter Erfahrung Frust gegenüber Deiner Kasse aufgebaut hast.
Begriffe wie ' Parasiten', 'Korrupt durch und durch' (wir sind nicht in Afrika oder Russland!!), 'kriminell' usw. gehören nicht zu einer ernsthaft geführten Diskussion. Nicht die Kassen sind für das SGB verantwortlich, sondern die Politik. Lass Deinen Frust an der Politik aus...und deiner Kasse, falls die Dich schlecht behandelt hat. Deutschland ist sicher nicht korruptionsfrei, aber ein komplettes Gesundheitssystem als 'durch und durch korrupt' zu bezeichnen ist nicht nur falsch, sondern auch zutiefst beleidigend für unbescholtene Bürger, die in diesem System ihren Job ausüben.
2. Dass die Kassen nach Deinem Empfinden 'alles' bezahlen sollten, erschließt sich mir nicht. Warum soll die Solidargemeinschaft z.B. Kosten für nicht verschreibungspflichtige Mittel oder einem Thermometer übernehmen, so wie es früher (und z.T. auch noch heute) üblich war? Gerade Du, der gegen diese Solidargemeinschaft ständig schimpft, stellst Forderungen, die schlicht und ergreifend heutzutage nicht mehr finanzierbar sind.
3. Es gibt viele Menschen in Deutschland, die das derzeitige System als ungerecht, überbürokratisiert, unterfinanziert und viel zu teuer empfinden. Und ich stimme diesen Menschen zu, und zwar absolut! Nur, wir leben im 'Jetzt' und haben uns mit den Begebenheiten (sachlich) auseinanderzusetzen. Da helfen keine Beschimpfungen, adressiert an Kassenmitarbeiter, die hier freiwillig tätig sind!
4. iPVG ist ein
im Grunde durchaus diskussionsfähiges Gegenkonzept zum jetzigen System. Leider gelingt es Dir nicht, das Konzept emotionsfrei und sachbezogen vorzustellen. Du malst schwarz/weiß Bilder (so ist es und nicht anders, PUNKT!!), unterstellst, dass NUR Dein Konzept die Alternative ist, lässt keine Gegenargumente zu, beschimpfst Andersdenkende diese 'hätten keine Ahnung' oder sie würden Dein Konzept nicht verstehen oder verstehen wollen. Falsch! Diskussion bedeutet immer, auch die Gegenargumente anzuerkennen, sich mit diesen sachlich auseinanderzusetzen und entsprechend zu reagieren. Dein Beharren auf Recht zu haben, verbunden mit ständigem, mit Parolen beladenen Wiederholungen, Dein Konzept ist gut, alles andere ist Sch......., trifft auf keine Gegenliebe.
5. iPVG kann, wie von Dir hier vorgestellt, niemals funktionieren. Du machst es Dir einfach, die Milliardeneinnahmen von der einen Seite zur anderen umzuschichten, behauptest, Verwaltungskosten gäbe es nicht mehr (völlig falsch!) und vergisst dabei nebst vielen anderen Komponenten die Altersstrukturen in Deutschland und die damit einhergehende demografische Entwicklung. Deutschland wird 'älter', d.h., immer weniger Menschen müssen für die Gesundheitskosten der Älteren aufkommen. Das es nicht ganz ohne Solidarität geht, hast Du ja bereits bestätigt.
Ich versuche, Dir die Problematik zu verdeutlichen:
a/ 0 bis 18 Jährige (eine immer geringer werdende Anzahl) können 0 Euro in ein zweckgebundenes Konto einzahlen, müssen demzufolge solidarisch finanziert werden
b/ 18 bis 67 Jährige, also die arbeitsfähige und beitragspflichtige/zahlende Gruppe, deren Anzahl ständig sinkt, zahlen Summe x / Monat auf ihr Konto. Wir können davon ausgehen, dass innerhalb dieser Gruppe viele arme, leistungsabhängige (H4, ALG 1, Versorgung im Krankheitsfall) und einige schwer kranke Menschen zu finden sind. Und natürlich gibt es auch Leute, die im Niedriglohnsektor arbeiten und dementsprechend nur geringe Summen auf ihr Zweckkonto einzahlen können. In Deinem Konzept ist die Frage, wie diese Leute im Krankheitsfall versorgt würden bzw. wie das finanziert werden könnte, völlig offen. Folglich müssen wir davon ausgehen, dass auch in dieser Gruppe Menschen zu finden sind, die keine oder nur unzureichende Mittel haben, um Arzt, Medikamente, Operationen bezahlen zu können. Ergo, der Solidartopf muss, zwar nur für eine Minderheit, einspringen
c/ 67 bis...... Jährige, in absehbarer Zukunft die Mehrheit der Bevölkerung und erst im späten 21. Jahrhundert eine sich reduzierende Anzahl von Menschen, welche durchschnittlich hohe medizinische Kosten verursachen. Abgesehen von gut situierten Rentnern, Pensionären und reichen Leuten, wird die Masse der Durchschnittsrentner nicht in der Lage sein, ausreichende Mittel auf das Zweckkonto einzuzahlen. Auch hier ist die Solidargemeinschaft gefragt
d/ Du gehst davon aus, dass jede oder viele Familien auch viele Kinder erzeugen, und sicher, das wäre auch eine Voraussetzung für Dein Konzept. Deine Vision, Opa würde 'Millionen' auf sein Konto hinterlassen ist unter den tatsächlichen Begebenheiten eine Illusion, um nicht zu sagen völliger Unsinn. Also, Porsche und Karibikinsel ade! Ob die Geburtenrate wieder steigen wird..., ich wage es zu bezweifeln. Für Dein Konzept müsste eine wohl kaum erreichbare Bevölkerungsstruktur geschaffen werden, also die Pille und alle Verhütungsmittel verbieten könnte hilfreich sein
. Im Ernst, ebenso muss Dein Konzept voraussetzen, dass Deutschland sehr langfristig ausreichend gutbezahlte Arbeitsplätze zu bieten hat. Wer kann das garantieren? Niemand! Hingegen wäre eine Bürgerversicherung, von
allen Bürgern und größtenteils aus Steuermitteln finanziert eine durchführbare Alternative zum derzeitigen System
c/ Die Einführungsphase Deines Konzepts würde mind. über 3 Generationen andauern um zu greifen, nicht nach Deinen schlichten Vorstellungen, aber vom Grunde her.
d/ Wir sind uns einig, dass Dein Konzept ohne Solidarität nicht funktionieren würde. Deine Annahme, es würden keine Verwaltungskosten entstehen, ist falsch. Die Zweckkonten müssen irgendwo von irgendwem schon der Übersicht halber verwaltet werden, denn z.B. Streit über wer/wieviel/wann/warum wird es immer und in jedem Lebensbereich geben. Zudem müssten die Solidarkonten gesteuert werden. Du schreibst, die Sozialämter könnten das übernehmen. Dafür wird qualifiziertes Personal (sind das dann auch Parasiten?) erforderlich sein, ist also kostenintensiv und müsste aus dem Solidartopf bezahlt werden. Sicher wären das geringere Summen als unser Kassensystem derzeit verursacht, aber dennoch, eine nicht unerhebliche Summe wäre dafür nötig.
Überhaupt, wie würde der Solidartopf zu füllen sein? Was geschieht, wenn dieser leer ist? Wer bezahlt das mit wie viel Prozentanteilen?
Du siehst, so schlicht wie Du es darstellst, ist es nicht, kann es nicht sein.
Zusammengefasst, Dein Patient > Arzt Szenario, so wie Du es formulierst, ist völlig unrealistisch.
Wenn Du jetzt schreibst, Dein Konzept sei wie von Dir beschrieben lebensfähig, gebe ich auf und mache mir weder Mühe noch Gedanken zum Thema.
Gruß
KKA