Der muss doch nicht zahlen. Der Weg ist in der MDK-Begutachtungsanleitung bis zum Ende beschrieben.Czauderna hat geschrieben: Für mich unverständlich ist es auf jeden Fall, dass ein Patient, der eben nicht zu einem Festbetragsmedikament wechseln kann - kann, nicht will !. Dass der dafür zahlen muss, und ich bin mir auch sicher, dass dies nicht das Ende des Weges ist.
Gruss
Czauderna
Festbetrag für Blutdruckmittel
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Hierzu habe ich schon einige sehr gute und verständliche Ausarbeitungen von Kassen für deren Versicherte gesehen - sowohl digital, als auch in Papierform. Und das seit Jahren.KKA hat geschrieben:Anstatt ihren 'Kunden' vor Eigenlob triefende Hochglanzbroschüren vor die Nase zu halten, hielte ich es für angemessener, die Kasse würde die Mechanismen bzw. Gründe für Mediwechsel (und die möglichen Folgen für den Patienten!!) intensiver bzw. aufklärend mitteilen.
Bewusste oder gewollte Fehlinterpretation?GerneKrankenVersichert hat geschrieben:Weißt du KKA, ich bin keine vor Eigenlob triefende Hochglanzbroschüre, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut, der nicht nur hier, sondern auch in der Praxis über diese Mechanismen aufklärt. Und nicht nur hier, sondern auch in der Praxis, bleibt die Kasse einfach der Buhmann, Aufklärung hin oder her. So wie auch du hier schreibst:KKA hat geschrieben: Anstatt ihren 'Kunden' vor Eigenlob triefende Hochglanzbroschüren vor die Nase zu halten, hielte ich es für angemessener, die Kasse würde die Mechanismen bzw. Gründe für Mediwechsel (und die möglichen Folgen für den Patienten!!) intensiver bzw. aufklärend mitteilen.
Was bitte ist daran patientenfeindlich, wenn nicht jeder Mondpreis der Pharmaindustrie bezahlt wird? Und von welcher Rendite sprichst du? Bernhard führt doch aus, dass es ein Medikament gibt, das sowohl von den Wirkstoffen als auch von den Hilfsstoffen her identisch ist - nenne mir bitte EINEN Grund, warum "die Kasse" (d. h. die Allgemeinheit) den doppelten Preis für dieses Medikament zahlen soll.KKA hat geschrieben: Dem Patienten ist es letztlich egal, wer an diesem auch meiner Meinung nach patientenfeindlichen und AUSSCHLIEßLICH der Rendite bzw. Kostensenkung dienendem Regulationswerk eine Schuld trifft. Fakt ist, monetäre Überlegungen ranken höher als das menschliche Wohlsein.
Und genau darum geht es bei den Festbeträgen. Die mir bisher einzig bekannte Regelung, die tatsächlich zu einer Senkung der Preise geführt hat. Und da ist es wieder, das immer wieder beobachtete Phänomen: Kosten sollen gesenkt werden, aber nur dann, wenn es mich nicht betrifft.KKA hat geschrieben: Zweifelsohne, Pharmabuden sind die treibende Kraft in diesem Spielchen und ich denke, dass nur politische Kraft der Willkür der Gierindustrie begegnen kann.
Rendite? Die der Pharmaindustrie, natürlich! Fakt ist, Kostendruck (Kassen) und Renditewahn (Pharma) sorgen für Unmut und Verwirrung bei den Patienten. Hier müssten m.E. politische Korrekturen und intensivere Aufklärung her.
Ich erkenne darin keine einseitige, an die Kassen adressierte Schuldzuweisung.
Im Übrigen, nicht alle Zusatzstoffe sind mit dem 'Original' Medi immer identisch. Es gibt durchaus unterschiedliche, und damit auch unterschiedlich verträgliche Zusatzstoffe.
Gruss
KKA
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das ist korrekt - allerdings gibt es die "Aut Idem" Regelung: wenn der Patient/Versicherte das Generika-Präparat nicht verträgt (z. B. aufgrund von unterschiedlichen Zusatzstoffen), hat der Arzt die Möglichkeit, auf dem Rezept dort ein Kreuzchen zu machen. Dann darf der Apotheker das Präparat nicht austauschen.KKA hat geschrieben:Im Übrigen, nicht alle Zusatzstoffe sind mit dem 'Original' Medi immer identisch. Es gibt durchaus unterschiedliche, und damit auch unterschiedlich verträgliche Zusatzstoffe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aut_idem
Auch innerhalb der Festbetragsregelung hat der Arzt die Möglichkeit zwischen verschiedenen Präparaten mit dem gleichen Wirkstoff auszuwählen - Festbetrag heißt nicht, dass nur das billigste Medikament bezahlt wird.
http://www.bmg.bund.de/glossarbegriffe/ ... ittel.html
Fakt ist leider, dass in Deutschland im europaweiten Vergleich die Preise von Originalpräparaten recht hoch sind. Mit Generika-Präparaten kann man viel Geld sparen - und zahlen oder sparen tun letztendlich die Versicherten.
http://www.test.de/medikamente/begriffe ... telpreise/
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 17212.html
Die Festbetragsregelung ist vielleicht nicht die optimalste Möglichkeit - aber auch dank der Lobbyarbeit von Big Pharma gibt es momentan keine bessere. Es wäre sicher wünschenswert, wenn die Leute, die für die Verordnung und Abgabe zuständig sind, besser informieren und beraten über die verschiedenen Möglichkeiten. Und das sind Ärzte und Apotheker - sie sind nah dran an ihren Patienten bzw. Kunden und verfügen über die notwendige Fachkompetenz.
Hallo KKA,
In meinen Augen sowieso die bessere Adresse dafür, denn die Apotheke kann tatsächlich ausführlicher, fachlich versierter und auch neutraler diese Aufklärung betreiben. ich selbst würde die Apotheke immer der Kasse hier vorziehen, unabhängig davon, dass die Kasse natürlich auch aufklären und beraten muss.
Gruss
Czauderna
In meinen Augen sowieso die bessere Adresse dafür, denn die Apotheke kann tatsächlich ausführlicher, fachlich versierter und auch neutraler diese Aufklärung betreiben. ich selbst würde die Apotheke immer der Kasse hier vorziehen, unabhängig davon, dass die Kasse natürlich auch aufklären und beraten muss.
Gruss
Czauderna
@Zinnober: Deswegen ist der Arzt derjenige der über die aut idem-Regelung gemeinsam mit dem Patienten beim selben Präparat bleiben kann. Aber er muss es nicht... Es kommen auch ständig neue Präparate auf den Markt und mit Sicherheit sind neben den *alterWeininneuenSchläuchen*-Versionen auch ganz viele sinnvolle Verbesserungen dabei.