Krankenkassenforum

Hallo zusammen,

da ich hier keinen Fall gefunden habe, der meinem entspricht, eröffne ich mal einen neuen Beitrag und hoffe, auf einen guten Rat.

Also ich habe auf Lehramt studiert und bin anschließend ins Referendariat gegangen. Nebenbei habe ich noch ein Zweitstudium begonnen. Natürlich hatte ich während des Refs nicht viel Zeit, um Vorlesungen zu besuchen, aber das Ref endet in diesem Monat und da es mit einer Stelle an einer Schule gerade schlecht aussieht, möchte ich mich jetzt richtig auf mein Zweitstudium konzentrieren.

Dabei stellt sich mir nun die Frage nach meinem Versicherungsstatus. Ich war die ganze Zeit über in der gesetzlichen KV. Demnach geht es mir nicht um das Problem eines Wechsels von der PKV in die GKV, was viele Referendare nach ihrem Abschluss haben.

Mein Anliegen bezieht sich auf den Studententarif in der GKV. Ich habe meine GKV zwar deswegen schon kontaktiert und mir wurde ein Fragebogen geschickt, mit dem mein Status überprüft werden soll, allerdings bräuchte ich jetzt schnell eine Auskunft.

Um die Sache auf den Punkt zu bringen, hier eine stichwortartige Übersicht zu meiner Situation:

Erststudium (10. Semester) → versichert in GKV zum Studententarif (Beitrag knapp über 70 Euro im Monat)

danach Beginn eines Zweitstudium und des Referendariats → versichert in der GKV zum „Normaltarif“ entsprechend meines Einkommens aus dem Referendariat, da dieses die Hauptbeschäftigung war (Beitrag um die 200 Euro im Monat)

nun endet das Ref, aber nicht das Studium, d.h. ich bin wieder reine Studentin → Versicherung???

Da ich weder das 30. Lebensjahr noch das 14. Fachsemster überschritten habe, müsste es aus dieser Sicht möglich sein, wieder zum Studententarif versichert zu werden.

Um über die Runden zu kommen, bräuchte ich aber zumindest noch einen Minijob. Bis zu 450 Euro darf ich ja als Student verdienen, allerdings gibt es doch diese Jahreseinkommensgrenze.

Ich habe ja nun in diesem Jahr durch das Referendariat von Januar bis April deutlich mehr als 450 Euro verdient.

Wird das mit eingerechnet? Wenn das der Fall ist, würde ich den Studententarif ja sowieso nicht bewilligt bekommen und könnte mir gleich einen Job suchen, bei dem ich ggf. (falls mal mehr Zeit ist) auch über 450 Euro im Monat verdienen kann.

Da ich mich jetzt schnell auf Jobsuche begeben will, wäre ich sehr dankbar, wenn mich jemand beraten könnte.

Ich danke euch schon im Voraus!

Viele Grüße!

Wenn man bei einer kompetenten Krankenkasse ist, dann gibts die Informationen direkt:

http://www.tk.de/centaurus/servlet/cont ... tudium.pdf


Hier relevant Vollzeitstudium, weniger als 20 Stunden die Woche arbeiten unter 30 Jahre alt, das 14. Fachsemester nicht überschritten (angenommen das Zweitstudium ist ein Master bzw. nicht ein aufbauender Studiengang sollte das kein Problem darstellen.

Oder einfach anrufen und fragen 24/7

Danke für die Antwort!

Ja, ähnliches steht auf auf der Seite meiner Krankenkasse, wobei ich daraus eher schlussfolgere, dass es in meinem Fall nicht geht.

Ich wäre zwar mit einem Minijob ab Mai wieder "Werkstudent", da ich dann weniger als 450 Euro verdienen würde und die Hauptbeschäftigung das Studium ist, aber da ich ja während des Referendariats die ganze Zeit immatrikuliert war und kein Urlaubssemester oder so gemacht habe, zählt da ja auch mein Gehalt.

Oder kann man während des Studiums seinen "Status" bei der Krankenkasse wechseln?

Ich habe bei meiner Krankenkasse angerufen, aber am Telefon konnten die mir, wie bereits geschrieben, keine direkte Auskunft geben und ich musste erst auf die Post mit dem Fragebogen warten. Den habe ich zwar mittlerweile zurückgeschickt, aber bis die das bearbeitet haben, wird es wohl ne Weile dauern...

Die 450€ Grenze ist m.M. nur für die Familienversicherung relevant, bis man 25. ist. Ich arbeite 19h/Woche für ca. 850€ als studentischer Angestellter neben dem Vollzeitstudium und es ist für die studentische Krankenkasse in Ordnung. Relevanter Faktor ist vor allem Alter und Wochenstunden, aber auch dort gibt es die im Text beschriebenen Ausnahmen (Wochenende, Abendstunde usw).

Du warst während Deines Refs. freiwillig GKV und kommst jetzt durch deinen Statuswechsel (Immatrkuliert und andere Kriterien) wahrscheinlich zurück in die studentische GKV. Ob Du nun einen Nebenjob hast oder nicht ist dafür erst insoweit relevant, wenn die Stunden mehr werden und ein wegen der grundsätzlichen Meldepflicht.

@Sommerkind: Die Zeit des Referendariats und das Einkommen daraus ist eine abgeschlossene Sache -> Du warst sogen. "versicherungsfrei" und hast wie ein frw. Versicherter Beiträge an Deine Kasse gezahlt nach dem Einkommen. Mit dem Abschluss des Ref. und der Wiederaufnahme eines Studiums kommst Du wieder in den Status KVdS (und den dazu geltenden Kritierien) und kannst wieder sogen. "ordentlich eingeschriebener Student" sein. Die Kasse wird jetzt prüfen ob das Studium bei Dir wirklich überwiegt. Es überwiegt bei Dauerbeschäftigungen mit bis zu 20 Wochenstunden, Dauerbeschäftigungen mit über 20 Wochenstunden bei Arbeitszeit am Wochenende sowie abends und nachts, auf die Semesterferien begrenzte Beschäftigungen auf nicht mehr als 2 Monate und generell auf 50 Arbeitstage befristete Beschäftigungen. Bei der Zusammenrechnung mehrerer Beschäftigungen innerhalb eines Jahres überwiegt das Studium wenn nicht mehr als 26 Wochen an Beschäftigungen überschritten werden, die Zeiten des Referendariats bleiben unberücksichtig.

Übrigens: Du kannst als ordentlicher Student auch mehr als 450€ verdienen ohne mehr KV-Beiträge zahlen zu müssen, dies ist die Grenze für geringfügige Beschäftigungen.

@HectorBosch: Bitte nicht von Deinem Fall/Deinem Wissen auf alle schließen...

Vielen vielen Dank für die genaue Erklärung. Die ist sehr hilfreich!