Beitragssatz für selbständigen Studenten

GKV - PKV wie kann man sich am besten versichern?

Moderator: Czauderna

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klausguenter
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Beitragssatz für selbständigen Studenten

Beitrag von klausguenter » 13.05.2013, 08:57

Hallo zusammen,

ich bin gerade, wie es scheint, in eine ziemlich böse Kostenfalle getappt, was mich doch ein wenig verzweifeln lässt. Ich hoffe mir kann jemand einen guten Tip geben.

Der Sachverhalt:
Ich bin 33 Jahre alt, Student, habe aber auch schon seit über 10 Jahren eine kleine(!) 1-Mann-Firma.
Versichert bin ich bei der Barmer GEK, und war zunächst über die Familienversicherung abgesichert. Als ich 30 Jahre alt wurde, arbeitete ich nebenberuflich auch als Angesteller (Nebenjob), weshalb mein monatlicher GKV-Beitrag auf ca 150€ festgelegt wurde (Mindestbeitrag für Studenten über 30). Soweit alles ok.

Seit 2011 arbeite ich neben dem Studium aber nur noch selbständig.
Bis jetzt habe ich weiterhin monatlich gut 150€ bezahlt.
Vor 2-3 Monaten habe ich nun meinen Einkommensteuerbescheid für 2011 erhalten, wonach ich ca 15.000 Euro Einkommen hatte (Gewinn aus der selbständigen Tätigkeit), was monatlich also 1250,- Euro ergibt (brutto).

Ich muss ja nun meine neue Einkommens-Situation der GKV melden, damit die den Beitrag anpassen können. Aus diesem Grund habe ich dann mal nachgeschaut, was ich dazu erwarten habe.

Das Ergebnis meiner Nachforschung macht mich nun doch etwas nervös:
Offensichtlich scheint es schonmal gar nicht relevant zu sein, dass ich nach wie vor Student bin, da ich über 30 Jahre alt bin und mein einziges Einkommen aus selbständiger Tätigkeit habe.
Wie es scheint gelte ich dadurch als hauptberuflich Selbständiger (was ich gar nicht bin) - aber ok.
Der Schock kam aber, als ich folgenden Satz auf der Webseite meiner GKV gelesen habe:
Unabhängig davon, wie hoch Ihre Einnahmen tatsächlich sind: Die Beiträge sind mindestens aus monatlich 2.021,25 Euro zu berechnen.

Scheint also ganz egal zu sein, was ich als Selbständiger verdiene - ich werde einfach abgerechnet, als würde ich mindestens 2021,25 Euro jeden Monat verdienen?! *Schluck*

Nach meinen Berechnungen müsste ich somit seit 2011 dann mal eben 3.500 Euro nachzahlen! Kann das sein?
Ich meine: Ich habe doch niemals auch nur ansatzweise 2000,- Euro verdient - wie kann es dann rechtmässig sein, dass mir dieses Einkommen einfach unterstellt wird?

Spielt es wirklich keine Rolle, was ich in Wirklichkeit verdiene?

Oder habe ich irgendetwas falsch verstanden / übersehen?
Würde mich über fachkundige Hilfe sehr freuen!

Vielen Dank vorab!

Klausguenter

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 13.05.2013, 09:12

Hallo,
grundsätzlich hast du das richtig gelesen - für hauptberuflich Selbständige gilt die Mindestbeitragsbemessungsgrenze von 2021,25 €. Auf Antrag kann diese Mindestbemessungsgrenze aber auf 1347,50 € zurückgesetzt werden.
Bei dir stellen sich nun zwei Fragen - 1. Bist du überhaupt haupütberuflich selbständig, und wenn ja - 2. Welche Bemessungsagrenze gilt für dich.
Das alles kann dir nur deine Krankenkasse verbindlich sagen. Mein Rat - hingehen und persönlich besprechen.
Gruss
Czauderna

zost
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Beitrag von zost » 13.05.2013, 19:17

Wenn du angibst weniger als 20 Stunden/Woche die Selbst. auszuüben, könnte man dich auch als nebenberuflichen Selbst. versichern. Mindestbemessungsgrenze ist hier - genau wie jetzt bei dir auch schon- 898,33 €. Du müsstest dann "nur" die Differenz zu 1250€ nachverbeitragen.

klausguenter
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Beitrag von klausguenter » 14.05.2013, 13:31

Hallo,

vielen Dank für die Antworten.

@Czauderna:
Ich habe generell kein Problem mit meiner Kasse zu sprechen, nur habe ich doch ein wenig Zweifel, dass die mir beim Beitragssparen helfen.

@zost:
Genau der Gedanke kam mir gestern dann auch. Mit der Differenznachzahlung kann ich leben, die betrachte ich ja auch als absolut gerechtfertigt.

Immerhin habe ich dadurch nun gelernt, dass man diese Thematik im Auge behalten muss.

Eine Frage noch:
Ich habe auf meiner Einkommensteuer ein Bruttoeinkommen stehen (15.000), und habe davon noch 2-3Tsd Euro absetzen können - für studentische Sonderausgaben. Am Ende habe ich also ein Einkommen von 12-13Tsd Euro versteuert.

Welcher Beitrag ist denn jetzt für die Bemessung des Krankenkassenbeitrags relevant? 15.000 brutto, oder der Betrag, auf den am Ende wirklich die ESt bezahlt wurde?

Swantje B.
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Beitrag von Swantje B. » 14.05.2013, 17:22

klausguenter hat geschrieben: Welcher Beitrag ist denn jetzt für die Bemessung des Krankenkassenbeitrags relevant? 15.000 brutto, oder der Betrag, auf den am Ende wirklich die ESt bezahlt wurde?
Der Beitrag berechnet sich nach dem, was unter "Einnahmen aus selbstständiger Tätigkeit" als brutto aufgeführt ist.
klausguenter hat geschrieben: @Czauderna:
Ich habe generell kein Problem mit meiner Kasse zu sprechen, nur habe ich doch ein wenig Zweifel, dass die mir beim Beitragssparen helfen.
Ein häufiges, aber falsches Vorurteil. Die Kasse behält deine Beitragszahlung nicht, sondern muss sie zu 100% an den Gesundheitsfonds abführen. Wieviel sie im Gegenzug aus dem Gesundheitsfonds für dich bekommt, hat mit der Beitragszahlung nichts zu tun, sondern richtet sich grob gesagt nach deinem Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand.

Ob du 600 €, 200 € oder als Familienversicherter gar keine Beiträge zahlst kann der Kasse egal sein. Unter'm Strich hat sie nämlich das gleiche in der Tasche.

Als Kassenmitarbeiterin möchte ich glückliche Kunden. Mit glücklichen Kunden ist auch meine Arbeit deutlich angenehmer. Da in der Regel gilt "je weniger Beitrag desto glücklicher" wird eine Kasse, die den Gesundheitsfonds verstanden hat, immer so beraten, dass für dich das günstigste dabei herauskommt.

Gruß
Swantje

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 14.05.2013, 18:13

Hallo,

@Czauderna:
Ich habe generell kein Problem mit meiner Kasse zu sprechen, nur habe ich doch ein wenig Zweifel, dass die mir beim Beitragssparen helfen.


Das sehe ich genau so wie Swantje B. (kein Wunder, oder ?), aber wenn man nicht miteinander spricht, wird man es nie erfahren. Der Mitarbeiter vor Ort ist nicht dazu da um möglichst viel Beitrag rein zu holen sondern um sachlich,fachlich richtige Auskunft und Beratung zu erteilen. Dass dies in der Praxis nicht immer funktioniert, dafür gibt es auch solche Foren wie dieses. Ich halte grundsätzlich das Gespärch bzw. den persönlichen Kontakt zuerst mit der Kasse für sehr wichtig und auch meist richtungweisend für den weiteren Verlauf - erst wenn dieses Gespräch nichts bringt, dann geht es weiter, man hat da nämlich die Gewissheit, dass es so ohne weiteres eben nicht positiv für einen ausgeht.
Gruss
Czauderna

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