V e r t r a g s arzt als Werkzeug der Krankenkasse ?

Informationen und Fragen zum Krankengeld

Moderator: Czauderna

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 12.12.2012, 17:45

broemmel hat geschrieben:Kernpunkt ist ja immer noch der Druck der durch fehlende Kalender seitens der Kassen auf die Vertragsärzte ausgeübt wird.
Da taucht mein Erklärungsansatz wieder auf. :lol:
Bisher übrigens der einzige. Keine Alternativvorschläge?

broemmel
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Beitrag von broemmel » 12.12.2012, 18:47

naja, wenn MS wirklich Interesse an der Frage hätte dann könnte er ja auch eine pn an kassenknecht schreiben. der ist doch Kassenarzt.

aber eventuelle Antworten die das eigene Weltbild erschüttern könnten werde ja gescheut

Adler76
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Beitrag von Adler76 » 13.12.2012, 11:13

Czauderna hat geschrieben:Hallo,
was heisst hier "indirekt unter Druck" - das ist in meinen Augen eine Floskel.
Ich wiederhole gerne noch einmal die Frage - womit oder durch was soll ein solcher "Druck" erzeugt werden ??
1)geht meinen Hausarzt die Post zwischen mir und der KK nichts an!!!
2)wurde mir öffters wie nur einmal vom Arzt erklärt.....die AOK sagt aber nicht weiter wie bis zum 31.05.2012

Zudem werden die mit Sicherheit den Druck über die Zahlungen ausüben.
Es ist es nichts neues,dass auch mal die Bezirksdirektion der KK beim Arzt aufschlägt.

Im Übrigen,die AOK hat mittlerweilen die Zahlungen,an mich,wieder aufgenommen :wink:

broemmel
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Beitrag von broemmel » 13.12.2012, 11:38

1)geht meinen Hausarzt die Post zwischen mir und der KK nichts an!!!
2)wurde mir öffters wie nur einmal vom Arzt erklärt.....die AOK sagt aber nicht weiter wie bis zum 31.05.2012
Und welche Art Druck wird da jetzt erzeugt? Es bleibt also immer noch bei den fehlenden Kalendern.
Zudem werden die mit Sicherheit den Druck über die Zahlungen ausüben.
Wie schon x-mal geschrieben wurde erfolgt die Abrechnung und Prüfung der ärztlichen Leistungen über die Kassenärztliche Vereinigung. Nebenbei eine Vereinigung der Ärzte und nicht der Krankenkassen.
Es ist es nichts neues,dass auch mal die Bezirksdirektion der KK beim Arzt aufschlägt.
Und bei den Besuchen erfolgt die Ankündigung das dieses Jahr keine Kalender überreicht werden? Was für ein Druck ist da?


Generell. Wenn hier jemand schreibt das die Kassen Druck ausüben sollte doch wirklich mal genannt werden was für ein Druckmittel verwendet wird. Mehr als die fehlenden Kalender kommt bisher nicht raus.

Bully
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Beitrag von Bully » 13.12.2012, 12:45

broemmel hat geschrieben: Generell.
Mehr als die fehlenden Kalender kommt bisher nicht raus.
Hallo

damit wir nicht immer nur von Kalender reden,

eine Frage vorweg,

besteht bezüglich der Aktenführung, eine Paginierungspflicht seitens der KK

Gruß Bully

broemmel
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Beitrag von broemmel » 13.12.2012, 13:02

Bully hat geschrieben:
broemmel hat geschrieben: Generell.
Mehr als die fehlenden Kalender kommt bisher nicht raus.
Hallo

damit wir nicht immer nur von Kalender reden,

eine Frage vorweg,

besteht bezüglich der Aktenführung, eine Paginierungspflicht seitens der KK

Gruß Bully
Ist das ein neues Druckinstrument gegen Ärzte? :lol:
Sonst versteh ich den Zusammenhang zum Threadtitel nicht.

Bully
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Beitrag von Bully » 13.12.2012, 13:12

Hallo broemmel,

war doch eine klare Frage

ODER ??????

wenn Du es nicht beantworten möchtest laß es sein.

Fakt ist aber eines,
das der MA hier erhebliche Freiräume in seiner Dokumentations gestaltung
hat, und somit kann man über Inhalte von Anrufen nur spekulieren.


Gruß Bully

broemmel
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Beitrag von broemmel » 13.12.2012, 14:16

Bully hat geschrieben:Hallo broemmel,

war doch eine klare Frage

ODER ??????

wenn Du es nicht beantworten möchtest laß es sein.

Fakt ist aber eines,
das der MA hier erhebliche Freiräume in seiner Dokumentations gestaltung
hat, und somit kann man über Inhalte von Anrufen nur spekulieren.


Gruß Bully
Hallo Bully,

Titel des gesamten Threads:
Vertragsarzt als Werkzeug der Krankenkasse

Deshalb die wohl berechtigte Frage was eine Paginierpflicht für Kassen mit der Fragestellung ob ein Vertragsarzt ein Werkzeug der Krankenkasse zu tun hat.

Oder möchtest Du den Threadinhalt mit anderen Themen belegen?

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 13.12.2012, 23:02

Broemmel, wir müssen unsere Argumentation überdenken:
Als potenzielle Druckmittel wurden mir heute noch die Terminzettelklötze und Kugelschreiber genannt. Davon haben die Pharmareferenten zwar mehr zu bieten, aber vielleicht führt deren Entsagung durch die KK dazu, dass man keine Stellungnahmen mehr schreibt und das GA des MDKs durchgehen lässt.
Oder Liebesentzug - vielleicht ist die Ärzteschaft nach dem Honorarstreit-Shitstorm auf Kuschelkurs und käme mit einer Abweisung durch die Sozialversicherungsfachangestellten nicht zurecht... :wink:

Okay, wieder ernsthaft: Womit kann die KK gegenüber einem Arzt Druck aufbauen, damit dieser seine medizinische Einschätzung nicht vertritt? Hat jemand eine Idee? Nein?

@Adler76
Solange der Bezirksdirektor keine Kutte trägt und Harley fährt, wüsste ich nicht, wie es selbst ihm gelingen sollte. :)

Bully
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Beitrag von Bully » 14.12.2012, 10:40

Hallo,

Naja, solche Debatten wie über dieses Thema,
gehen doch letztendlich aus wie

das Hornberger Schießen,

denn den Beweis, das im Einzelfall Druck ausgeübt wurde, muß der VS erbringen, was Ihm schwerfallen dürfte wenn er nicht die Ausdauer am Tag legt,oder der Doc hier Info weitergibt.

Anders würde es aussehen, wenn generell eine einhaltliche Doku
vorgeschrieben wäre, das ist aber nicht der Fall.
hier kann der einzelne seine kreative Ader freien Lauf lassen
im Klartext, ob, wie oder was dokumentiert wird, liegt im Ermessensbereich
des einzelnen MA.

Druck NEIN, soetwas nennt man Anreize ???

„Um die Versorgung von Patienten mit AMD und anderen Augenerkrankungen zu optimieren“, lobt sich die AOK
Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung, wollen die Krankenkasse und die operativ tätigen Augenärzte und
Kliniken in Baden-Württemberg durch einen Facharztvertrag „gemeinsam eine wirtschaftliche und qualitativ
hochwertige, wirksame Versorgung für die Erkrankung der feuchten Altersabhängigen Makula-Degeneration und
weiterer Erkrankungsbilder am Auge schaffen.“
„In der Tat muss die Versorgung von AMD-Patienten hierzulande dringend verbessert werden“, erklärt Ute Palm,
stellvertretende Vorsitzende von PRO RETINA Deutschland e.V., einer Selbsthilfeorganisation für Menschen mit
degenerativen Netzhauterkrankungen. „Doch dieser Vertrag der AOK Baden Württemberg“, so Palm weiter, „ist für
Patientinnen und Patienten eine Mogelpackung.“
Die AOK erschwert diesen nämlich nicht nur, die Vorteile und rechtlichen Rahmenbedingungen des Vertrages zu
entziffern. Sie verschweigt ihnen vor allem einen ganz wesentlichen Passus: Hinter dem Monstersatz „Rationaler
Pharmakotherapiezuschlag je IVOM des Abrechnungsmonats bei Erreichen des jeweiligen Schwellenwerts der
Arzneimittelausgaben“ verbirgt sich ein Bonus für Ärzte, der diesen ein bestimmtes Verordnungsverhalten versüßt.
Massive finanzielle Anreize sollen die Ärzte bei mehreren Augenerkrankungen veranlassen, kostengünstige Substanzen
einzusetzen, die für die jeweilige Indikation allerdings nicht zugelassen sind,obwohl zugelassene Medikamente
verfügbar sind.

http://www.pro-retina.de/dateien/ivom-v ... mplett.pdf
Solche Konstruktionen können die Arzt-Patienten-Beziehung massiv beeinträchtigen. Darin ist sich PRO RETINA
Deutschland e.V. nicht nur mit anderen Patientenorganisationen, etwa dem Deutschen Blinden- und
Sehbehindertenverband oder dem Deutschen Diabetiker Bund, sondern auch mit ärztlichen Standesverbänden einig.
Der Patient kann sich nicht mehr sicher sein, ob der Arzt seine Therapie-Empfehlung aus medizinischen oder
ökonomischen Gründen ausspricht. Schließlich droht ihm die Kündigung des Vertrages, wenn seine durchschnittlichen
Arzneimittelkosten pro Injektionsbehandlung um 25 Prozent über dem Durchschnitt der Vertragsärzte liegen.
Zwar
werde der Patient in die Therapie-entscheidung eingebunden, doch lehre die Erfahrung, weiß Palm, dass die meisten
Patienten diese lieber dem Arzt ihres Vertrauens überlassen. Spritzt der Arzt das nicht zugelassene, aber billigere
Medikament, wird er belohnt: bei 1.200 Spritzen pro Jahr, was große Praxen und Kliniken erreichen, winken dann
84.000 Euro zusätzlich.

Quelle : http://diabetikerbund.de/sites/default/ ... 120830.pdf

Gruß Bully

Adler76
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Beitrag von Adler76 » 14.12.2012, 11:07

roemer70 hat geschrieben: @Adler76
Solange der Bezirksdirektor keine Kutte trägt und Harley fährt, wüsste ich nicht, wie es selbst ihm gelingen sollte. :)
Sehe ich anderst :wink:

Wenn mein Hausarzt zu mir sagt.....Die AOK will nur bis 31.05.2012 Zahlen.......und NEIN Sie sind nicht Arbeitsfähig.....aber die AOK sagt,da müsse sich das Arbeitsamt darum kümmern,und weitere AUB´s stelle ich nur mit entsprechendem Urteil des Sozialgerichtes weiter aus.

Also bitte,wie soll man das den verstehen?
Für mich gesehen,war der Arzt ziemlich Nervös,obwohl panische Angst hier wohl angebrachter wäre!

Wie die AOK jetzt den "druck" ausübt,das bleibt wohl derer Geheimniss.

broemmel
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Beitrag von broemmel » 14.12.2012, 11:09

Ich hab in dem Text von Bully jetzt kein Druckmittel gesehen mit der die Kasse den Vertragsarzt dazu bringen kann gegen ein Gutachten des MDK Widerspruch einzulegen.

Wenn man die Behauptung aufstellt das die Kassen Druck in dem Bereich um den es hier geht (Widerspruch gegen ein MDK Gutachten) aufstellt muss man als erstes mal das Druckmittel definieren.

Ein Entzug des Kassenzulassung liegt jedenfalls nicht im Bereich des Möglichen.

Die Debatte wurde im übrigen nicht von den Kassenmitarbeitern begonnen. Sondern es wurde eine Behauptung aufgestellt ohne mal plausibel anzugeben welches Druckmittel verwendet werden kann.

Im übrigen, Bully, kann man, wenn man Deiner Argumentation folgt, nie sicher sein, ob eine Leistung eines Arztes aus wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Interessen von ihm erbracht wird. Denn er bekommt dafür Geld. Und schon sind wirtschaftliche Interessen berührt.

Bully
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Beitrag von Bully » 14.12.2012, 11:32

broemmel hat geschrieben: Im übrigen, Bully, kann man, wenn man Deiner Argumentation folgt, nie sicher sein, ob eine Leistung eines Arztes aus wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Interessen von ihm erbracht wird. Denn er bekommt dafür Geld. Und schon sind wirtschaftliche Interessen berührt.
Hallo broemmel,

ja sicher, ich gebe Dir ja Recht

allerdings kann er sich auch nicht sicher sein, sowie z.b.Adler
ob nicht doch die KK ihre Finger im Spiel hat.

Darum ja auch die Frage nach der Paginierung bei der Doku.
denn für den VS sollte eine saubere Aktenführung bei der Wahl
seiner KK wichtiger sein, als der Zusatzbeitrag oder irgendwelche Reizangebote.

Ich verlange ja auch von meiner Werkstatt, das Sie sich z.b. bei der Inspektion an die Werksvorgaben hält und hier nicht kreativ tätig wird

Damit ist für mich dann auch alles gesagt,

mehr wie das Hornberger Schießen kommt nicht bei rum

Gruß Bully

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 14.12.2012, 11:43

OFF TOPIC

Avastin/Lucentis ist doch eine ganz andere Baustelle und zeigt eindrucksvoll, dass "teurer" nicht unbedingt "besser" bedeutet, die Pharmaindustrie jedoch am längeren Hebel sitzt, wenn sie für ein wirkstoffgleiches, billigeres Medikament einfach nicht die Zulassung beantragt.

Laut Studien aus den USA sind Avastin und Lucentis gleichermaßen wirksam, Lucentis kostet 1200,-- € pro Injektion, Avastin (für das derselbe Herrsteller die zusätzliche Zulassung nicht beantragt) kostet 50 bis 60,-- €. http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 46800.html

Aber Hauptsache mal wieder die Kasse an den Pranger gestellt - dass die Versorgung insgesamt verbessert werden könnte, wenn das Geld für mehr Injektionen reicht, scheint den Patientenverbänden herzlich egal zu sein. Verordnet der Arzt Avastin statt Lucentis im Off-Label-Use, geht das Haftungsrisiko auf ihn über. Von daher kann ich den finanziellen Anreiz für den Arzt absolut nachvollziehen und sehe darin keinerlei "Druckmittel".

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 14.12.2012, 11:47

Bully hat geschrieben:
allerdings kann er sich auch nicht sicher sein, sowie z.b.Adler
ob nicht doch die KK ihre Finger im Spiel hat.
Aber selbst wenn, welches Druckmittel soll die Kasse denn haben? Es liegt doch am Arzt, ob er das Spielchen mitmacht oder nicht. Und da wäre es mal interessant zu erfahren, womit die Kassen den Ärzten denn drohen und was den Ärzten passieren kann, wenn sie sich den Drohungen widersetzen.
Bully hat geschrieben: Darum ja auch die Frage nach der Paginierung bei der Doku.
denn für den VS sollte eine saubere Aktenführung bei der Wahl
seiner KK wichtiger sein, als der Zusatzbeitrag oder irgendwelche Reizangebote.

Ich verlange ja auch von meiner Werkstatt, das Sie sich z.b. bei der Inspektion an die Werksvorgaben hält und hier nicht kreativ tätig wird

Damit ist für mich dann auch alles gesagt,

mehr wie das Hornberger Schießen kommt nicht bei rum

Gruß Bully
Du glaubst doch jetzt nicht im Ernst, dass in eine Akte eine Aktennotiz mit dem Inhalt: "Habe den Arzt unter Druck gesetzt, nächstes Jahr gibt es keine Kalender mehr" zu finden ist?!?

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