V e r t r a g s arzt als Werkzeug der Krankenkasse ?

Informationen und Fragen zum Krankengeld

Moderator: Czauderna

GerneKrankenVersichert
Beiträge: 3599
Registriert: 13.08.2008, 14:12

Beitrag von GerneKrankenVersichert » 12.12.2012, 09:51

Habssatt hat geschrieben:
Wir sollten stets bedenken, dass wir unabhängige
Gutachter sind und einen Fall gemäß unseren
medizinischen Kenntnissen beurteilen
sollten und nicht gemäß dem Wunsch der Krankenkassen
nach höheren Retaxierungsquoten.
A. König, MDK Bayern

blaek.de/presse/aerzteblatt/2011/bab_0911_508_511_neu.pdf
Genau darum geht es. Die Kasse kann keinen Druck ausüben, da der Gutachter unabhängig ist und er keinerlei Konsequenzen fürchten muss. Genauso wie der niedergelassene Arzt, wenn er die Arbeitsunfähigkeit korrekt beurteilt.

Alles andere sind Verschwörungstheorien, die Machts Sinn mal in einem Ärzteforum zur Diskussion stellen sollte, damit diejenigen, denen unterstellt wird, aus einer ominösen Angst heraus gegen die Interessen ihrer Patienten zu handeln, sich dazu äußern können.

Habssatt
Beiträge: 163
Registriert: 09.10.2012, 15:25

Beitrag von Habssatt » 12.12.2012, 10:58

Für mich Persönlich bleibt erst mal Fest zu halten dass das verhalten meiner HÄ, miserabel war, dass ich wegen Ihr einen -haufen Ärger hatte was ich derzeit überhaupt nicht gebrauchen kann,
dass mein Orthopäde mich zum Glück in der Notdienstzeit, angehört hat und Zahlschein mit Wideruf an die KK(MDK) sofort angegangen ist.Und dass ganze wurde jetzt auch noch durch den MDK nach Persönlicher Untersuchung so Bestätigt.

Am Verlust eines Patienten wird sie wohl nicht Pleite gehen, aber über eine schlechte Bewertung im Internet darf sie sich schon Gedanken machen.

Dass meine (Ehemalige) HÄ unter Druck stand oder Anweisungen der KK erhalten hat ist mein Persönlicher Eindruck, was nur durch eine nicht mehr mögliche Befragung zu beweisen wäre.
Vielleicht Bestände dazu die Möglichkeit Ärzte hier im Forum zu befragen?

Wäre doch mal ein ganz neuer Ansatz zu der Frage ob Ärzte bei AU -bescheinigungen im Krankengeld Werkzeuge der KK sind?


Gruß

Habssatt

reallyangry
Beiträge: 603
Registriert: 28.03.2012, 16:10

Beitrag von reallyangry » 12.12.2012, 12:53

GKV, du schreibst:
Genau darum geht es. Die Kasse kann keinen Druck ausüben, da der Gutachter unabhängig ist und er keinerlei Konsequenzen fürchten muss. Genauso wie der niedergelassene Arzt, wenn er die Arbeitsunfähigkeit korrekt beurteilt.
So, so, der Gutachter muss keine Konsequenzen fürchten???

Eben, erst über den Prozess von Gutachten und Gegengutachten auf Kosten des Patienten, wenn vor Gericht mögliche Zahlungen erstritten werden müssen. Und bis dahin kann ein Gutachter schreiben, was er will - ohne Konsequenzen für ihn / sie, aber mit weitreichenden Konsequenzen für den Erkrankten.
Der Patient, der an den Arzt / die Ärztin ohne "A..ch in der Hose" geraten ist, hat dann die "Pappnase".
Der Patient, der an den Arzt / die Ärztin geraten ist, der / die den Aufwand eines Widerspruchs schmäht, hat ebenfalls die "Pappnase".
Der Patient, der ein Zweitgutachten fordert, hat die "Pappnase", denn diese Forderung steht ihm als Laie nicht zu.
Die "Gutachten" werden von einem "Gutachter" zum nächsten weitergereicht, jeder schreibt ein bisschen ab und halt ein bisserl was dazu, denn es hat ja erst einmal keine Konsequenzen.
Und eigenständig eingeholte Gutachten werden ohne "wissenschaftlich - fachliche Auseinandersetzung" einfach ignoriert.

Und dem "Niedergelassen", dessen AU durch den MDK aufgehoben bzw. angezweifelt wird, dem wird erst einmal ans "Bein gepinkelt"= Eingriff in die Therapiefreiheit des behandelnden Arztes auf Kosten des Patienten (s.o.) Und selbstverständlich kann das Konsequenzen haben.

Auch ich bin schon von "Neuzugängen in der Nachbarschaft" gefragt worden:
"Kennst du einen Arzt, der mal so krankschreibt. Ich brauch mal ein paar Tage frei."
Meine Antwort: "So einen kenne ich nicht, und wenn ja, würde ich den und dich sofort anzeigen!!! Und überlege mal bitte, welche Folgen diese Anfrage für wirklich Erkrankte haben kann."

Mißtrauen ja, aber nicht auf dem Rücken der Patienten.
Will sagen: Wenn Zweifel an der AU besteht, dann sollte die KK doch bitte erst beim Arzt anfragen und notfalls danach den Kranken begutachten.

Hier mein Textvorschlag des MDKs an den behandelden Arzt:
"Sehr geehrter Herr Doktor / geehrte Frau Doktor so und so,
wir bezweifeln die von Ihnen ausgestellte AU des Patienten XYZ. Bitte nehmen Sie ausführlich Stellung und begründen Sie Ihre Position. Falls Ihre Stellungnahme in sich nicht schlüssig ist, muss es zu einer Begutachtung des Patienten XYZ durch den MDK kommen."

Der Druck wird an falscher Stelle ausgeübt!
LG
RA

KKA
Beiträge: 1082
Registriert: 30.09.2012, 21:41

Beitrag von KKA » 12.12.2012, 13:29

GerneKrankenVersichert hat geschrieben:
Habssatt hat geschrieben:
Wir sollten stets bedenken, dass wir unabhängige
Gutachter sind und einen Fall gemäß unseren
medizinischen Kenntnissen beurteilen
sollten und nicht gemäß dem Wunsch der Krankenkassen
nach höheren Retaxierungsquoten.
A. König, MDK Bayern
Genau darum geht es. Die Kasse kann keinen Druck ausüben, da der Gutachter unabhängig ist und er keinerlei Konsequenzen fürchten muss. Genauso wie der niedergelassene Arzt, wenn er die Arbeitsunfähigkeit korrekt beurteilt.

Alles andere sind Verschwörungstheorien, die Machts Sinn mal in einem Ärzteforum zur Diskussion stellen sollte, damit diejenigen, denen unterstellt wird, aus einer ominösen Angst heraus gegen die Interessen ihrer Patienten zu handeln, sich dazu äußern können.
Genau, 'sollten' (gem. unseren medizinischen beurteilen...), bedeutet für mich nicht, dass der MDK seinen Richtlinien auch tatsächlich stets treu ist.

Der Verdacht liegt nahe, dass eine interessenbeladene Kausalität vorliegt und der MDK weitesgehend dem, vielleicht unausgesprochenen, Wunsch der KK, die AU aufzuheben, offensichtlich nur allzu leicht entgegenkommt. Ist das wirklich purer Zufall, oder gar nur die ominösen Einzelfälle? Neutralität sieht für mich anders aus, insbesondere dann, wenn z.B. der MDK die AU nach Aktenlage aufhebt. Ein für mich unbegreiflicher und in jedem Fall zum Nachteil des Patienten angewandter, u, U. inhumaner Vorgang mit zweifelhafter Zielführung.

Der guten Ordnung halber: Damit unterstelle ich nicht, dass dies 'immer' und 'überall' der Fall ist, oder die KKn das gewünschte Resultat ( des MDK Gutachtens) vorgeben. Die viel beteuerte Unabhängigkeit des MDK stelle ich damit aber nicht außer Frage.

Gast

Beitrag von Gast » 12.12.2012, 13:48

Also für mich arbeitet der Mdk zumindest in Bayern sehr schlampig bei mir zumindest 2 mal nach Aktenlage entschieden das alles liegt schon Monate zurück. Habe mich damals auch beschwert bei der Mdk Geschäftsstelle Bayern die habens noch nicht mal nötig zu Antworten,warte bis heute auf eine Antwort. Und das erste Gutachten beinhaltet ein Satz morgens hingefaxt von der KK und am nächsten morgen schon wieder da bei der KK. Schnel gearbeitet von denen Respekt, bei so ein Arbeitstempo kann der schätzungsweise 50 GA am Tag machen. Toller verdienst und für uns den Vorteil das es keine Lange wartezeiten gibt wenn wir ein Termin wollen :P :P Bin dann damals hingefahren um miir mal ein Bild zu machen wer da eigentlich so einscheidungen trifft. Das Gebäude war verriegelt wie ein Tresor nach mehrmaliges Klingeln erschien eine frau und meinte was ich wolle ja den Arzt x sprechen sie dann ob ich ein Termin habe ich nein ohne Termin geht gar nichts und weg war sie. Sehr nett und zuvorkommend. Auch danach habe ich noch ein paar mal geklingelt aber erschienen ist da keiner mehr. Haben die vielleicht was zu verbergen. Ich denke mal ich bin da mal wieder ein einzelfall.

Grüsse

hedi
Beiträge: 188
Registriert: 19.02.2012, 18:15

Beitrag von hedi » 12.12.2012, 13:51

Man sollte in Richtung MDK auch immer bedenken:

Wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing!

Gruß Hedi

Czauderna
Beiträge: 11322
Registriert: 10.12.2008, 14:25

Beitrag von Czauderna » 12.12.2012, 14:03

Hallo Hedi,
na ja, dann sollte der MDK. künftig nicht mehr von der Krankenversicherung finanziert werden sondern von wem ?
Steuern ? - Privatisieren (dann zahlen aber doch auch die Kassen die Gutachten)?
wenn wir dieses Motto "Wess Brot ich ess, dessen Lied ich sing" tatsächlich ernsthaft unterstellen - dann kommen wir automatisch zur Frage - benötigen wir überhaupt ein Gutachterwesen ??
Wenn wir keines benötigen, ist dann der angeblichen "Kassenwillkür" nicht Tür und Tor geöffnet weil dann nur noch Gerichtsentscheide (ohne Gutachter ?) zählen würden ?.
Gruss
Czauderna

GerneKrankenVersichert
Beiträge: 3599
Registriert: 13.08.2008, 14:12

Beitrag von GerneKrankenVersichert » 12.12.2012, 14:20

Hatten wir nicht für den MDK einen Extra-Thread? Da habe ich eigentlich schon alles geschrieben, was es für mich zu dem Thema zu schreiben gibt. Hier geht es doch um die Vertrags- (Kassen-)Ärzte.

Jetzt mal ganz ehrlich, wenn ein Arzt seine Aufgaben nicht ordentlich erledigt, dann sollte man ihm die Schuld geben und nicht der Kasse. Was soll denn die Kasse daran ändern? Soll sie nur deshalb, weil es sein kann, dass ein Arzt nicht gegen eine in seinen Augen ungerechtfertigte Beendigung des AU-Falles angeht, einfach alles laufen lassen?

@ RA: Ich kenne es nur so, dass der Arzt angeschrieben wird (nicht wie von dir vorgeschlagen, da gibt es vereinbarte Vordrucke), bevor die Unterlagen zum MDK gehen. Auf welcher Grundlage soll der MDK denn auch sonst die Arbeitsunfähigkeit beurteilen? Ausnahme: Es gibt natürlich Ärzte, die die Anfragen von Kassen gerne ignorieren. Da kann es dann schon mal passieren, dass bei Zweifeln an der AU eine Beendigung der AU erfolgt, um vom Arzt überhaupt eine Reaktion zu erhalten. Keine Reaktion - dann war die Beendigung wohl gerechtfertigt. Irgendwann kennt man seine Pappenheimer.

hedi
Beiträge: 188
Registriert: 19.02.2012, 18:15

Beitrag von hedi » 12.12.2012, 14:43

hallo Czauderna,

ich denke, daß unabhängige Gutachter besser wären, als von der KK
bezahlte. Wie kann es sonst passieren, daß der MDK trotz 3 Gutachten
von Fachärzten, gesundschreibt? So mir passiert. Aber Schnee von
gestern. Ich bin nun seit einem 3/4 Jahr wieder im KG-Bezug und werde
im Jan. ausgesteuert.

Zum Thema Kontrolle des Hausarztes kann ich aus meiner Sicht bestätigen, daß er nach meinem Klinikaufenthalt und während meines
KG-Bezuges 3 x von der KK angerufen wurde und gefragt wurde, wie
lange ich denn krank wäre.

Gruß Hedi

broemmel
Beiträge: 2584
Registriert: 08.01.2012, 23:10

Beitrag von broemmel » 12.12.2012, 15:22

Ich schlage vor das die gesamten Befürworter der Verschwörungstheorie sich einfach mal in einem Ärzteforum anmelden und das dort zur Diskussion stellen.

Ein mögliches Forum wäre:

medizin-forum.de/phpbb

Das Ergebnis der Ärzteantwort würde mich dann interessieren.
Wenn man das hier in diesem Forum in dem Brustton der Überzeugung vertritt kann man sich das doch auch direkt bei den Ärzten vertreten.

broemmel
Beiträge: 2584
Registriert: 08.01.2012, 23:10

Beitrag von broemmel » 12.12.2012, 15:27

hedi hat geschrieben:
ich denke, daß unabhängige Gutachter besser wären, als von der KK
bezahlte.

Gruß Hedi
Wer bezahlt denn bei Deinem Modell den Gutachter?

hedi
Beiträge: 188
Registriert: 19.02.2012, 18:15

Beitrag von hedi » 12.12.2012, 15:50

Lieber Broemmel,

auf Staatskosten, natürlich der Steuerzahler! Ich habe 36 Jahre jede
Menge Steuern abgedrückt. Wenn ich noch arbeiten würde, hätte ich
davon dafür was bezahlt, da wir ja schon sowieso jede Menge in die Solidargemeinschaft zahlen. Das Geld wäre sinnvoll angelegt! :-))

Das wäre es mir wert!

Gruß Hedi

reallyangry
Beiträge: 603
Registriert: 28.03.2012, 16:10

Beitrag von reallyangry » 12.12.2012, 15:55

broemmel hat geschrieben:Ich schlage vor das die gesamten Befürworter der Verschwörungstheorie sich einfach mal in einem Ärzteforum anmelden und das dort zur Diskussion stellen.

Ein mögliches Forum wäre:

medizin-forum.de/phpbb/

Das Ergebnis der Ärzteantwort würde mich dann interessieren.
Wenn man das hier in diesem Forum in dem Brustton der Überzeugung vertritt kann man sich das doch auch direkt bei den Ärzten vertreten.
Mich auch. Habe mich vor 3 Tagen angemeldet, aber bisher keinen Zugang erhalten. (Bestätigungsmail)
LG

@GKV
Die KK können doch als "medizinische Laien" dem Vertragsarzt nicht auf die Finger hauen. Also kann es doch nur über den MDK gehen, oder???
LG

broemmel
Beiträge: 2584
Registriert: 08.01.2012, 23:10

Beitrag von broemmel » 12.12.2012, 16:39

Liebe Hedi,

das wäre denkbar, allerdings würde es da auch Probleme geben.

Denn nicht alle Steuerzahler sind Mitglied der Solidargemeinschaft. Und dann würde würden diese indirekt an den Gutachten mitbezahlen ohne diese Leistung in Anspruch nehmen zu können.

Die nächste Frage ist, wer die Gutachten schreiben soll. Es läuft doch auch wieder auf das Konstrukt MDK hinaus. Nur eben bezahlt von Steuern. Und schon hätten wir doch die gleiche Verschwörungstheorie wie jetzt auch.

Wenn man sich im übrigen mal mit der Finanzierung des MDK beschäftigt hätte würden sich einige Theorien erledigt haben. Vorausgesetzt man versucht mal neutral auf die Diskussion einzugehen.

Aber unabhängig davon. Hier gehts ja nicht um den MDK. Kernpunkt ist ja immer noch der Druck der durch fehlende Kalender seitens der Kassen auf die Vertragsärzte ausgeübt wird.

Und da bin ich dann mal auf RA gespannt. Falls die Anmeldung im Forum klappen sollte. Es gibt ja ausser dem ärztlichen Teil auch den öffentlichen Bereich dort.

reallyangry
Beiträge: 603
Registriert: 28.03.2012, 16:10

Beitrag von reallyangry » 12.12.2012, 17:19

@broemmel,
na, dann guck ich mal... :wink:


edit:
Lesen geht teilweise, schreiben nee. Schade eigentlich.
Gruß
RA

neu anmelden geht auch nicht, weil meine e-mail blockiert ist. Ich habe jetzt eine Anfrage an den Admin gesendet.
Und Broemmel, wo ist denn der "öffentliche" Teil???
Zuletzt geändert von reallyangry am 12.12.2012, 20:39, insgesamt 2-mal geändert.

Antworten