Opfer und krankes Krankengeld-Einspar-Fallmanagement (KGM)

Informationen und Fragen zum Krankengeld

Moderator: Czauderna

Poet
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Beitrag von Poet » 13.04.2013, 00:05

Doppelmoral kann auch sein, selbst nicht zum MdK gehen zu wollen aber gegen das Aktenlage-Gutachten dann vorzugehen.

Dreifachmoral kann sein, den MdK-Arzt medizinisch unfähig hinzustellen, den Haus-Behandler auch und den Facharzt (nur wenn er im Interesse des Patienten handelt) oben an zu stellen. Wenn dann die Kasse einem Versicherten sagt: Nutzen sie in ihrem Fall auch einen Facharzt! das dann umzubiegen, wäre dann wohl schon Vierfachmoral.

@MS: Du hast die Ironie von der Kassenfee nicht verstanden! :D

leser
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Beitrag von leser » 13.04.2013, 00:10

hallo Poet...?
das ist nicht irgendeine Kassenfee, das unsere Krankenkassenfee

(auch wenn sie sich nicht gern vereinnahmen lässt :D )

Poet
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Beitrag von Poet » 13.04.2013, 00:18

Jaaaa, meine ich doch: Es war die Krankenkassenfee, deren Ironie unser von Bäumen umgebener Robin Hood nicht verstanden hat.

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 13.04.2013, 00:19

@Poet:
X-fach-Moral wird auch gerne "immer so, wie's gerade passt" genannt.
Wenn man moralisch erstmal so flexibel ist, kann man alles erklären.

Machts Sinn

Beitrag von Machts Sinn » 13.04.2013, 00:50

Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.

vlac
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Beitrag von vlac » 13.04.2013, 01:13

Das Problem ist: Es gibt einfach nicht genug Psychiater und psychologische Therapeuten. Der Job ist anstrengend, nicht besonders angesehen, und obendrein schlecht bezahlt, wenn man die sehr lange Ausbildung berücksichtigt.

Dabei ist auch nicht das Problem, dass diese Ärzte ins Ausland gehen - das geht schon allein deshalb nicht, weil dafür exzellente Sprachkenntnisse benötigt werden.

Das Problem ist, dass zu wenige in diese Facharztrichtung gehen. Und diejenigen, die es tun, werden in der Versorgung gebraucht; für den MdK ist da kein Platz,

Wir müssen uns ja im Hinterkopf behalten: Das Bewusstsein für psychische Erkrankungen ist gestiegen, und damit auch die Bereitschaft, sich behandeln zu lassen. Und gleichzeitig ist, durch eine Reihe von Faktoren, die Zahl der Erkrankungen und Störungen geschrieben. Das System ist auf den gestiegenen Bedarf nicht ausgerichtet, und der MdK auch nicht. Es wäre den Patienten, die um einen Termin Schlange stehen, nicht zu vermitteln, dass sich der MdK den Arzt abfischt, den sie brauchen.

Es ist eine Situation, die extrem unbefriedigend ist, auf beiden Seiten, Versorgung und MdK, und für die auf absehbare Zeit keine Lösung in Sicht ist, wenn das MdK-System so bleibt, wie es ist: Wenn heute plötzlich tausend junge Leute an der Uni-Tür klopfen und in die Psychiatrie wollen, dann dauert es viele Jahre, bis zu zehn, bis sie fertige Psychiater sind.

Nur: Sie klopfen nicht.

Das ist jetzt auch nicht meine Meinung, sondern die Realität.

Meine Meinung ist: Es ist unbefriedigend.

Krankenkassenfee
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Beitrag von Krankenkassenfee » 13.04.2013, 08:58

Hallo,

es ist ja nicht so, dass es beim MDK keine fachärztlichen Beguutachtungen gibt. Und in der Praxis stellt es sich so dar, dass zur Begutachtung auch immer eine Akte vorliegt.
Und wenn der Versicherte in fachärztlicher Behandlung ist, die Arztanfragen ordentlich vom Arzt beantwortet wurden und alles stimmig ist, es doch in den seltendsten Fällen zu einem anderen Urteil des MDK kommt.
Es ist aber müßig hier weiter darüber zu schreiben. Es gibt ja nur schwarz und weiß in den Augen mancher User. Die böse Kasse beendet die AU - illegal, menschenunwürdig usw.
Dass es aber gerechtfertigt sein könnte, dass es passiert, weil der Arzt meint Arztanfragen nur rudimentär ausfüllen zu müssen, dass der Patient meint, dass er Behandlungen oder fachärztliche Behandlung nicht in Anspruch nehmen muss... das sieht man nicht. Wer z.B. schwer psychisch krank ist, nur beim Allgemeinmedizinier in Behandlung ist, Tablettentherapie ablehnt und es schon zu schwierig findet einen Therapeuten zu suchen - ja was soll man da machen? Krankengeld zahlen bis zum St. Nimmerleinstag?
Wäre es anders herum ein Fall aus der Arbeitswelt, wo jemand seinen Job nicht beherrscht, Weiterbildungen ablehnt, irgendwann mal den Kollegen fragen will oder nicht, was passiert dann? Ist der Chef dann auch der Unmensch, der arbeitsrechtliche Maßnahmen durchführt?
Ich bin der Meinung, dass vom zuhause auf der Couch sitzen noch keiner gesund geworden ist. Und letztendlich hat man auch theoretisch 8 Stunden jeden Tag Zeit etwas zu seiner Gesundheit beizutragen. Es ist nämlich die eigene Gesundheit! Und die Eigenverantwortung ist im SGB auch beschrieben.

Aber ich will auch nicht abstreiten, dass das MDK-Gutachten auch mal suboptimal ist. Sei es weil es fachlich einfach falsch ist (Abgrenzung Arbeitslose oder Gekündigte usw.) oder der Gutachter einfach falsch lag. Aber da hat der Arzt ja Möglichkeiten eine Stellungnahme zu schreiben.
Oder auch die Kasse, die sich dem Gutachten nicht anschließt.

LG, Fee

Poet
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Beitrag von Poet » 13.04.2013, 10:27

Machts Sinn hat geschrieben:Außer die Bestätigung von Poet vielleicht, dass Doppelmoral auch sein kann ... - oder ist das eine einheitliche Zustimmung?
@MS: Okay, für Dich dann noch mal exakt: Keine Zustimmung, weil weder die betreffende Kasse, noch die Gesamtheit der Forumsuser und auch nicht vlac oder ich haben verlangt, dass der gen. Patient zum Facharzt gehen muss.

Die seltsame Ableitung mit der Doppelmoral Facharzt - MdK stammt aus Deiner geistigen Feder. Sie ist typisch für Dich und auch falsch.

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