GKV - Krankengeldverweigerungspraxis verhindern!
Moderator: Czauderna
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Hallo Machts Sinn,
danke für die Info.
Ich hab' heute telefonischen Kontakt aufgenommen mit dem Prüfungsamt des Bundesrechnungshofes in Hamburg. Das liegt bei mir gleich um die Ecke.
Das Referat des "Sachgebietes 6" kümmert sich um "GKV, Pflegeversicherung und Bundesversicherungsamt".
Ich werde ihr meinen BRH-Text noch einmal direkt schicken und die Hintergründe etwas näher erläutern. Dazu gehört dann auch das Ermittlungsverhalten des BVA.
Lass' Dich nicht entmutigen.
Es ist eigentlich schade, dass sich die beiden Vetospieler dieses Forums - Czauderna und GerneKrankenVersichert - wohl aus dem Kreis gemeldet haben. Ich habe den leisen Verdacht, dass es sich hierbei um PR-Profis handelt, die im Sinne der GKV argumentieren und GKV-PR machen. Ich kenne dieses Vorgehen aus dem Bereich der Banken und Finanzdienstleistungen. Die setzen eine Monitoring-Software ein, die das Internet nach negativen Stichworten, die ihr Haus betreffen, durchscannen. Ist so ein negativer Eintrag in einem Blog gefunden, dann wird (z. B. über eine PR-Agentur) sofort ein Vetospieler aktiv, der für das Unternehmen argumentiert. Sei's drum. Sie tun ihr Bestes, um Schaden von der GKV abzuwenden. Mich haben die Statements dieser beiden nicht überzeugt. Im Gegenteil, die geschickte Verschleierungs-Rhetorik hat mich eher stutzig gemacht.
Gruß, Kernschmelze
danke für die Info.
Ich hab' heute telefonischen Kontakt aufgenommen mit dem Prüfungsamt des Bundesrechnungshofes in Hamburg. Das liegt bei mir gleich um die Ecke.
Das Referat des "Sachgebietes 6" kümmert sich um "GKV, Pflegeversicherung und Bundesversicherungsamt".
Ich werde ihr meinen BRH-Text noch einmal direkt schicken und die Hintergründe etwas näher erläutern. Dazu gehört dann auch das Ermittlungsverhalten des BVA.
Lass' Dich nicht entmutigen.
Es ist eigentlich schade, dass sich die beiden Vetospieler dieses Forums - Czauderna und GerneKrankenVersichert - wohl aus dem Kreis gemeldet haben. Ich habe den leisen Verdacht, dass es sich hierbei um PR-Profis handelt, die im Sinne der GKV argumentieren und GKV-PR machen. Ich kenne dieses Vorgehen aus dem Bereich der Banken und Finanzdienstleistungen. Die setzen eine Monitoring-Software ein, die das Internet nach negativen Stichworten, die ihr Haus betreffen, durchscannen. Ist so ein negativer Eintrag in einem Blog gefunden, dann wird (z. B. über eine PR-Agentur) sofort ein Vetospieler aktiv, der für das Unternehmen argumentiert. Sei's drum. Sie tun ihr Bestes, um Schaden von der GKV abzuwenden. Mich haben die Statements dieser beiden nicht überzeugt. Im Gegenteil, die geschickte Verschleierungs-Rhetorik hat mich eher stutzig gemacht.
Gruß, Kernschmelze
Hallo,Kernschmelze hat geschrieben:Hallo Machts Sinn,
danke für die Info.
Ich hab' heute telefonischen Kontakt aufgenommen mit dem Prüfungsamt des Bundesrechnungshofes in Hamburg. Das liegt bei mir gleich um die Ecke.
Das Referat des "Sachgebietes 6" kümmert sich um "GKV, Pflegeversicherung und Bundesversicherungsamt".
Ich werde ihr meinen BRH-Text noch einmal direkt schicken und die Hintergründe etwas näher erläutern. Dazu gehört dann auch das Ermittlungsverhalten des BVA.
Lass' Dich nicht entmutigen.
Es ist eigentlich schade, dass sich die beiden Vetospieler dieses Forums - Czauderna und GerneKrankenVersichert - wohl aus dem Kreis gemeldet haben. Ich habe den leisen Verdacht, dass es sich hierbei um PR-Profis handelt, die im Sinne der GKV argumentieren und GKV-PR machen. Ich kenne dieses Vorgehen aus dem Bereich der Banken und Finanzdienstleistungen. Die setzen eine Monitoring-Software ein, die das Internet nach negativen Stichworten, die ihr Haus betreffen, durchscannen. Ist so ein negativer Eintrag in einem Blog gefunden, dann wird (z. B. über eine PR-Agentur) sofort ein Vetospieler aktiv, der für das Unternehmen argumentiert. Sei's drum. Sie tun ihr Bestes, um Schaden von der GKV abzuwenden. Mich haben die Statements dieser beiden nicht überzeugt. Im Gegenteil, die geschickte Verschleierungs-Rhetorik hat mich eher stutzig gemacht.
Gruß, Kernschmelze
da liegst Du aber gewaltig daneben - wir wollen euren Dialog nicht behindern - er liest sich so toll - wie Ihr Euch gegenseitig lobt und
eure Aktivitäten, das hat schon was.
Nein, wir sind meiner Meinung nach, die falschen "Ansprechpartner" für Euch - Ihr habst Besseres verdient - und wenn ich von Petitionen lese
und dass Du den TK-Chef (vor)einladen lassen willst und direkt beim VR. der TK vorstellig wirst - nein, dazu sind wir viel zu kleine Lichter.
Wir befassen uns lieber mit dem, was wir können hier im Forum - wir versuchen einfach unser Wissen und unsere Praxiserfahrung an den Mann oder an die Frau zu bringen.
Macht Ihr euer Ding, wir das unsrige - viel Glück dazu.
Gruss
Czauderna
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Tscha, so ist das mit den schnellen Vorverurteilungen. Es ist sinnvoll, sich vorher ein umfassendes Bild zu machen. Das wäre hier in diesem Forum ohne Probleme möglich gewesen, dann hättest du gemerkt, dass sowohl Czauderna als auch ich viele Hinweise geben, die mit PR nichts zu tun haben.
Warum ich GKV-fundamentalistisch rüberkomme? Weil mich diese ständigen Verallgemeinerungen nerven - wenn ich nur in diesem Forum unterwegs wäre und nicht "an der Front" von unseren Versicherten positive Rückmeldungen erhalten würde, würde ich wahrscheinlich selbst glauben, dass das "bei allen Kassen so ist" und ein "Problem des *Platzhalter für alle möglichen Vermutungen* GKV-Systems ist.
Mal ein Versuch, damit ihr versteht, worum es mir geht. Stellt euch mal vor, Czauderna und ich würden hier diesen Dialog führen (natürlich nur rein fiktiv, er entspricht weder meiner noch Czaudernas - so wie ich sie kenne - Einstellung):
GKV: Du sag mal, C, ist dir auch schon aufgefallen, dass die Arbeitslosen ständig krank machen, wenn das Leistungsende in Sicht ist?
C: Ja, die nutzen uns nur aus. Da müssen wir was tun. Es gab doch letztens die xy-Untersuchung, dass Arbeitslose *Platzhalter für die verschiedenen Vorurteile* sind.
GKV: Das, was du mir jetzt bestätigst, habe ich in vielen Foren wiedergefunden. Das ist ein Massenphänomen und die Ärzte machen auch noch rechtswidrig mit. Wir müssen den MDK mal da drauf ansetzen.
Machts Sinn: Also Leute, es gibt die Zahlen, die belegen, dass das nicht so ist.
C: Ich habe das meinen Recherchen bestätigt gefunden. Ich denke, jeder Arbeitslose müsste genau unter die Lupe genommen werden, ob er sich auch immer richtig verhält.
GKV: Genau!
Kernschmelze: Das sind doch Einzelfälle.
GKV: Einzelfälle? Das Internet ist voll mit solchen Fällen. Ich schreibe jetzt mal die Agentur und den MDK an, die sollen das mal unter die Lupe nehmen. Ich hatte da letztens einen Arbeitslosen, der hatte nix und wollte von uns Krankengeld. So geht das wirklich nicht weiter.
Machts Sinn: Ich verabschiede mich.
C: Ich habe den leisen Verdacht, dass es sich hierbei um PR-Profis handelt, die im Sinne der Arbeitslosen argumentieren und Arbeitslosen-PR machen. Ich kenne dieses Vorgehen aus dem Bereich der Banken und Finanzdienstleistungen. Die setzen eine Monitoring-Software ein, die das Internet nach negativen Stichworten, die ihr Haus betreffen, durchscannen. Ist so ein negativer Eintrag in einem Blog gefunden, dann wird (z. B. über eine PR-Agentur) sofort ein Vetospieler aktiv, der für das Unternehmen argumentiert. Sei's drum. Sie tun ihr Bestes, um Schaden von den Arbeitslosen abzuwenden. Mich haben die Statements dieser beiden nicht überzeugt. Im Gegenteil, die geschickte Verschleierungs-Rhetorik hat mich eher stutzig gemacht.
Nur als Hinweis: Ich bin weder beleidigt, noch betrübt, noch sonstwas, da ich im "Real Life" auf positives Feedback bauen kann. Das war mein letzter Versuch, euch zu vermitteln, wie es aus der Sicht der Leute an der Front - zu denen auch Czauderna gehört - aussieht.
Warum ich GKV-fundamentalistisch rüberkomme? Weil mich diese ständigen Verallgemeinerungen nerven - wenn ich nur in diesem Forum unterwegs wäre und nicht "an der Front" von unseren Versicherten positive Rückmeldungen erhalten würde, würde ich wahrscheinlich selbst glauben, dass das "bei allen Kassen so ist" und ein "Problem des *Platzhalter für alle möglichen Vermutungen* GKV-Systems ist.
Mal ein Versuch, damit ihr versteht, worum es mir geht. Stellt euch mal vor, Czauderna und ich würden hier diesen Dialog führen (natürlich nur rein fiktiv, er entspricht weder meiner noch Czaudernas - so wie ich sie kenne - Einstellung):
GKV: Du sag mal, C, ist dir auch schon aufgefallen, dass die Arbeitslosen ständig krank machen, wenn das Leistungsende in Sicht ist?
C: Ja, die nutzen uns nur aus. Da müssen wir was tun. Es gab doch letztens die xy-Untersuchung, dass Arbeitslose *Platzhalter für die verschiedenen Vorurteile* sind.
GKV: Das, was du mir jetzt bestätigst, habe ich in vielen Foren wiedergefunden. Das ist ein Massenphänomen und die Ärzte machen auch noch rechtswidrig mit. Wir müssen den MDK mal da drauf ansetzen.
Machts Sinn: Also Leute, es gibt die Zahlen, die belegen, dass das nicht so ist.
C: Ich habe das meinen Recherchen bestätigt gefunden. Ich denke, jeder Arbeitslose müsste genau unter die Lupe genommen werden, ob er sich auch immer richtig verhält.
GKV: Genau!
Kernschmelze: Das sind doch Einzelfälle.
GKV: Einzelfälle? Das Internet ist voll mit solchen Fällen. Ich schreibe jetzt mal die Agentur und den MDK an, die sollen das mal unter die Lupe nehmen. Ich hatte da letztens einen Arbeitslosen, der hatte nix und wollte von uns Krankengeld. So geht das wirklich nicht weiter.
Machts Sinn: Ich verabschiede mich.
C: Ich habe den leisen Verdacht, dass es sich hierbei um PR-Profis handelt, die im Sinne der Arbeitslosen argumentieren und Arbeitslosen-PR machen. Ich kenne dieses Vorgehen aus dem Bereich der Banken und Finanzdienstleistungen. Die setzen eine Monitoring-Software ein, die das Internet nach negativen Stichworten, die ihr Haus betreffen, durchscannen. Ist so ein negativer Eintrag in einem Blog gefunden, dann wird (z. B. über eine PR-Agentur) sofort ein Vetospieler aktiv, der für das Unternehmen argumentiert. Sei's drum. Sie tun ihr Bestes, um Schaden von den Arbeitslosen abzuwenden. Mich haben die Statements dieser beiden nicht überzeugt. Im Gegenteil, die geschickte Verschleierungs-Rhetorik hat mich eher stutzig gemacht.
Nur als Hinweis: Ich bin weder beleidigt, noch betrübt, noch sonstwas, da ich im "Real Life" auf positives Feedback bauen kann. Das war mein letzter Versuch, euch zu vermitteln, wie es aus der Sicht der Leute an der Front - zu denen auch Czauderna gehört - aussieht.
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Hallo Machts Sinn,
vielen Dank für die Zahlen.
Kannst Du mir die Quelle nennen?
Die Trefferquote liegt demnach weit unter 30%. Es ist erkennbar, dass die Softwarefilter, mit denen die "auffälligen" Fälle identifiziert werden, offensichtlich sehr grob sind.
Nach Deinen Zahlen werden ca. 420.000 MDK-Gutachten im Kontext von AU-Auffälligkeiten erstellt, die aus Sicht der GKV nur kosten und keine Ersparnis bringen. Welche Kosten verursacht diese "Wirtschaft"?
Da "auffällig" (§ 275 Abs. 1 Ziff. 3b) eine euphemistische Umschreibung für "verdächtig" ist, kann festgestellt werden, dass mindestens 420.000 Versicherte zu Unrecht des Verdachts des Sozialmissbrauchs seitens der GKV ausgesetzt werden. Ich halte allein das für ein Unding.
Gruß, Kernschmelze
vielen Dank für die Zahlen.
Kannst Du mir die Quelle nennen?
Die Trefferquote liegt demnach weit unter 30%. Es ist erkennbar, dass die Softwarefilter, mit denen die "auffälligen" Fälle identifiziert werden, offensichtlich sehr grob sind.
Nach Deinen Zahlen werden ca. 420.000 MDK-Gutachten im Kontext von AU-Auffälligkeiten erstellt, die aus Sicht der GKV nur kosten und keine Ersparnis bringen. Welche Kosten verursacht diese "Wirtschaft"?
Da "auffällig" (§ 275 Abs. 1 Ziff. 3b) eine euphemistische Umschreibung für "verdächtig" ist, kann festgestellt werden, dass mindestens 420.000 Versicherte zu Unrecht des Verdachts des Sozialmissbrauchs seitens der GKV ausgesetzt werden. Ich halte allein das für ein Unding.
Gruß, Kernschmelze
Vielleicht doch. Ich erinnere mich an einen Job in einem Industriebetrieb. Wenn einer der Kollegen mal 4 Wochen krank war, hieß es: "Übernächste Woche kommt der wieder. Denn dann bekäme er Krankengeld und müsste sehr schnell zum, MDK. Das will keiner". Sehr oft kam das auch hin.Kernschmelze hat geschrieben:Nach Deinen Zahlen werden ca. 420.000 MDK-Gutachten im Kontext von AU-Auffälligkeiten erstellt, die aus Sicht der GKV nur kosten und keine Ersparnis bringen. Welche Kosten verursacht diese "Wirtschaft"?
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Die von Machts Sinn eingestellten Zahlen, deren Seriösität ich ohne Quellenangabe nicht bestätigen kann, belegen doch genau das, was immer wieder das Thema ist - die hier immer wieder geschilderten Fälle sind Einzelfälle und der MDK macht eben nicht das, was die Kassen (angeblich) wollen.
Eure einseitige Interpretation lässt mich zu dem Schluss kommen, dass es euch eher darum geht, eure Vorurteile zu bestätigen, statt euch eingehend mit dem Thema zu beschäftigen. Wenn ihr euch ABBA 2004 anschaut (ist im Internet veröffentlicht), werdet ihr merken, dass die Fälle mit Zweifeln an der Arbeitsunfähigkeit nur einen kleinen Teil der SFB ausmachen. Bei den meisten Fällen geht es darum, mit welchen Mitteln Arbeitsfähigkeit wieder erreicht werden kann (ohne dass die momentane Arbeitsfähigkeit angezweifelt wird - aus medizinischer Sicht auf Zeit AU) oder aber dass ein Trägerwechsel zur Rentenversicherung angegangen werden muss (aus medizinischer Sicht auf Dauer AU).
Die Einstellung "420.000 MDK-Gutachten kosten und bringen keine Ersparnis" sagt eigentich alles. Es geht und ging bei der SFB immer vorrangig darum, Maßnahmen zur Wiederherstellung der Arbeitsunfähigkeit einzuleiten. Selbst wenn dies etwas "kostet". Das ist schließlich die Aufgabe der Krankenkasse. Und wie immer kann ich nur für meinen Arbeitgeber reden, aber bei uns gilt die Devise: Lieber ein längerer Krankheitsfall und dann stabil arbeitsfähig als jemanden schnell "gesund machen", der dann genauso schnell wieder krank ist (Drehtüreffekt).
Eure einseitige Interpretation lässt mich zu dem Schluss kommen, dass es euch eher darum geht, eure Vorurteile zu bestätigen, statt euch eingehend mit dem Thema zu beschäftigen. Wenn ihr euch ABBA 2004 anschaut (ist im Internet veröffentlicht), werdet ihr merken, dass die Fälle mit Zweifeln an der Arbeitsunfähigkeit nur einen kleinen Teil der SFB ausmachen. Bei den meisten Fällen geht es darum, mit welchen Mitteln Arbeitsfähigkeit wieder erreicht werden kann (ohne dass die momentane Arbeitsfähigkeit angezweifelt wird - aus medizinischer Sicht auf Zeit AU) oder aber dass ein Trägerwechsel zur Rentenversicherung angegangen werden muss (aus medizinischer Sicht auf Dauer AU).
Die Einstellung "420.000 MDK-Gutachten kosten und bringen keine Ersparnis" sagt eigentich alles. Es geht und ging bei der SFB immer vorrangig darum, Maßnahmen zur Wiederherstellung der Arbeitsunfähigkeit einzuleiten. Selbst wenn dies etwas "kostet". Das ist schließlich die Aufgabe der Krankenkasse. Und wie immer kann ich nur für meinen Arbeitgeber reden, aber bei uns gilt die Devise: Lieber ein längerer Krankheitsfall und dann stabil arbeitsfähig als jemanden schnell "gesund machen", der dann genauso schnell wieder krank ist (Drehtüreffekt).
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Hallo Machts Sinn,
danke für die Quelle.
Nun ist die Zahl 600.000 AU-Fälle wegen „Auffälligkeit“ einzuordnen. Denn der MDK gibt eine Zahl von 1.6 Mio AU-SFB-Fälle für 2010 an. (Tab. 3a in mdk.de/314.htm)
Zunächst stellt sich für mich die Frage, warum die GKV ein Geheimnis aus ihrer „Überwachungspraxis“ macht, die ihr nach §275 verpflichtend genehmigt wurde? Die Transparenz ist unbedingt notwendig. Sie würde Diskussionen auf Glaubensbasis beenden.
1. Ich erwarte als mündiger Bürger in einem Rechtsstaat, dass ich informiert werde, wenn ich aus der Sicht Dritter „auffällig“ geworden bin und ein „Ermittlungsverfahren“ in Form eines Gutachtens durch den MDK in Auftrag gegeben wird.
Also: Informationspflicht vor Erteilung eines MDK-Gutachtens mit der Aufforderung zu Stellungnahme durch den vermutlich „Auffälligen“. Dann Begründungspflicht bei Erteilung des Gutachtenauftrags sowohl an den MDK wie an den Patienten.
2. Ich erwarte, dass die Kriterien, nach denen die "Rasterfahndung" zur Auffindung "Auffälliger" durchgeführt wird, öffentlich gemacht werden. Dies hat dann u.a. den erzieherischen Effekt, dass die Versicherten, denen auf die Finger geklopft werden muss, wahrscheinlich rapide abnimmt. Damit nimmt die Zahl der Gutachten ab und die Trefferquote zu. Es wird zudem Vertrauen hergestellt.
3. Aufbereitung aussagefähiger Jahresstatistiken über den AU-Begutachtungskomplex. Hieraus ergibt sich u.a. die Qualität der Instrumente der "Rasterfahndung".
Diese Forderungen sind m. E. nicht zuviel verlangt. Ich wünsche mir, dass das Patientenrechtsgesetzt diesbezüglich erweitert wird. Dann kann evtl. auch auf den Sanktionskatalog verzichtet werden.
Auf alle Fälle wäre dann die derzeitige Diskussion auf Basis von objektiven Fakten – von beiden Seiten – zielorientierter zu führen.
Also GKV, machst Du mit, Pkt. 1 – 3 durchzusetzen?
Gruß, Kernschmelze
danke für die Quelle.
Nun ist die Zahl 600.000 AU-Fälle wegen „Auffälligkeit“ einzuordnen. Denn der MDK gibt eine Zahl von 1.6 Mio AU-SFB-Fälle für 2010 an. (Tab. 3a in mdk.de/314.htm)
Zunächst stellt sich für mich die Frage, warum die GKV ein Geheimnis aus ihrer „Überwachungspraxis“ macht, die ihr nach §275 verpflichtend genehmigt wurde? Die Transparenz ist unbedingt notwendig. Sie würde Diskussionen auf Glaubensbasis beenden.
1. Ich erwarte als mündiger Bürger in einem Rechtsstaat, dass ich informiert werde, wenn ich aus der Sicht Dritter „auffällig“ geworden bin und ein „Ermittlungsverfahren“ in Form eines Gutachtens durch den MDK in Auftrag gegeben wird.
Also: Informationspflicht vor Erteilung eines MDK-Gutachtens mit der Aufforderung zu Stellungnahme durch den vermutlich „Auffälligen“. Dann Begründungspflicht bei Erteilung des Gutachtenauftrags sowohl an den MDK wie an den Patienten.
2. Ich erwarte, dass die Kriterien, nach denen die "Rasterfahndung" zur Auffindung "Auffälliger" durchgeführt wird, öffentlich gemacht werden. Dies hat dann u.a. den erzieherischen Effekt, dass die Versicherten, denen auf die Finger geklopft werden muss, wahrscheinlich rapide abnimmt. Damit nimmt die Zahl der Gutachten ab und die Trefferquote zu. Es wird zudem Vertrauen hergestellt.
3. Aufbereitung aussagefähiger Jahresstatistiken über den AU-Begutachtungskomplex. Hieraus ergibt sich u.a. die Qualität der Instrumente der "Rasterfahndung".
Diese Forderungen sind m. E. nicht zuviel verlangt. Ich wünsche mir, dass das Patientenrechtsgesetzt diesbezüglich erweitert wird. Dann kann evtl. auch auf den Sanktionskatalog verzichtet werden.
Auf alle Fälle wäre dann die derzeitige Diskussion auf Basis von objektiven Fakten – von beiden Seiten – zielorientierter zu führen.
Also GKV, machst Du mit, Pkt. 1 – 3 durchzusetzen?
Gruß, Kernschmelze
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- Beiträge: 3599
- Registriert: 13.08.2008, 14:12
"Auffälligkeit" ist etwas anderes als "Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit". Deshalb ist es schwierig, hier über eine Statistik zu diskutieren, die anscheinend nicht öffentlich zugänglich ist.
zu 1. Eine SFB ist kein Gutachten. Erst dann, wenn die Kasse z. B. das Krankengeld einstellen oder eine Aufforderung nach § 51 durchführen möchte, benötigt sie ein Gutachten.
Laut Abba 2004 ist sowieso ein Versichertengespräch vorgesehen, da hätte ich jetzt überhaupt kein Problem damit, dabei auf die SFB hinzuweisen. Oft (auch wenn ich nach Machts Sinn jetzt wieder fabuliere) wird darauf hingewiesen und die meisten Versicherten sind froh, wenn sie nicht selbst zum MDK müssen und die Unterlagen vorgelegt werden. Das Argument "der hat mich ja gar nicht untersucht" wird es dann vorgebracht, wenn der Versicherte mit dem Ergebnis nicht einverstanden ist.
zu 2. Die Kriterien sind öffentich. www.mdk.de/media/pdf/BGA_ABBA_2004.pdf.
zu 3. Null Problemo. Irgendwo scheint es diese Statistiken ja schon zu geben, wenn Machts Sinn eine vorliegen hat.
zu 1. Eine SFB ist kein Gutachten. Erst dann, wenn die Kasse z. B. das Krankengeld einstellen oder eine Aufforderung nach § 51 durchführen möchte, benötigt sie ein Gutachten.
Laut Abba 2004 ist sowieso ein Versichertengespräch vorgesehen, da hätte ich jetzt überhaupt kein Problem damit, dabei auf die SFB hinzuweisen. Oft (auch wenn ich nach Machts Sinn jetzt wieder fabuliere) wird darauf hingewiesen und die meisten Versicherten sind froh, wenn sie nicht selbst zum MDK müssen und die Unterlagen vorgelegt werden. Das Argument "der hat mich ja gar nicht untersucht" wird es dann vorgebracht, wenn der Versicherte mit dem Ergebnis nicht einverstanden ist.
zu 2. Die Kriterien sind öffentich. www.mdk.de/media/pdf/BGA_ABBA_2004.pdf.
zu 3. Null Problemo. Irgendwo scheint es diese Statistiken ja schon zu geben, wenn Machts Sinn eine vorliegen hat.