Der Zirkus mit den Auszahlscheinen

Informationen und Fragen zum Krankengeld

Moderator: Czauderna

Machts Sinn

Beitrag von Machts Sinn » 13.03.2013, 19:11

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Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 13.03.2013, 19:17

Hallo,
nein, tun wir nicht, aber trotzdem sage ich aus meiner Sicht, ich hätte keine Bedenken Krankengeld auch bei Vorlage eines "fremden" Auszahlscheins zu zahlen, denn das, was verbindlich vorgegeben ist, das findet sich auf allen Auzahlscheinen - was mich nur gewaltig stören würde wäre, wenn in unseren Akten Auszahlscheine mit dem AOK, TK, oder BEK-Logo zu finden wären - grins.
Gruss
Czauderna

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 13.03.2013, 21:40

Und noch immer holst Du den Holzhammer raus, Machts Sinn, statt zu ermitteln, welche Kasse die Scheine knapp hält. Die darfst Du dann gerne nach den Gründen fragen.

Poet
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Beitrag von Poet » 13.03.2013, 22:57

Nun bin ich zwar nicht der Kassen-KRG-Experte, meine aber das dass Vorenthalten von Auszahlscheinen genauso sinnlos erscheint, wie wenn der Versicherte welche en gros erhält. Denn das suggeriert doch, dass er vielleicht öfter zum Arzt muss. Dabei erhält der Versicherte doch KRG immer rückwirkend bis zum Datum wo der Arzt unterschrieben hat, oder?

Idealerweise versucht man doch, in einen ähnlich Turnus wie die Gehaltszahlung zu kommen.

Aber wenn die Kasse diese bewusst vorenthält, dann geht das natürlich gar nicht. Nur: Das ist alles Spekulation hier in diesem Fall.

Sportsfreund
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Beitrag von Sportsfreund » 14.03.2013, 09:23

Hi zusammen,
roemer70 hat geschrieben:Und noch immer holst Du den Holzhammer raus, Machts Sinn, statt zu ermitteln, welche Kasse die Scheine knapp hält. Die darfst Du dann gerne nach den Gründen fragen.
Natürlich geht es MS darum, dass aus eventuellen Steuerungsgründen die Auszahlschein scheinbar knapp gehalten werden. Kenne ich aber nicht so.

Es geht ihm -wenn ich ihn richtig verstehe- aber generell darum, warum überhaupt die Auszahlscheine von den Kassen kommen müssen und nicht wie jedes andere Kassenformular auch bei den Ärzten bereit gehalten werden.
Denn das Frage ich mich auch. Die Inhalte sind ja identisch aufgrund der Formularvereinbarung mit den KVen. Also warum der ganze Aufwand mit dem Rumschicken? Anfordern müssen. Porto ausgeben müssen. Könnte man sich tatsächlich sparen.

Gruß
Sportsfreund

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 14.03.2013, 09:50

Hallo,
ja sicher ginge das - es gibt so viele Mustervordrucke, die den Ärzten über die KV. zur Verfügung gestellt werden, warum sollte dies nicht auch bei den Auszahlscheinen möglich sein - ich sehe da kein Hindernis - Nur, wenn wir aus der Praxis heraus feststellen, dass die Ausgabe der Scheine nicht als Steuerungsmittel genutzt wird, dann ist es auch kein Problem wenn die Kassen eigene Auszahlscheine haben. Entscheidend für den Versicherten ist die richtige Ausfüllung dieser Scheine und da spielt es keine Rolle ob es kasseieigene Vordrucke sind oder allgemein gültige Vordrucke, wie z.B. die AU-Meldung oder die Heilmittel-Verordnung.
Gruss
Czauderna

broemmel
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Beitrag von broemmel » 14.03.2013, 10:01

Man darf auch nicht vergessen das die Kasse den Beginn des Krankengeldanspruches feststellt und damit auch den Zeitpunkt ab dem keine AU-Meldung mehr erstellt werden soll.

Das ist die einzige Erklärung die ich dafür habe.

Ansonsten würde man wohl etliche Auszahlscheine erhalten bei denen man mitteilen muss das kein KRG Anspruch besteht. Was ja auch nicht sinnvoll ist.

Machts Sinn

Beitrag von Machts Sinn » 14.03.2013, 10:58

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broemmel
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Beitrag von broemmel » 14.03.2013, 12:14

und was wird gemacht, wenn Auszahlscheine für Versicherte eingehen die keinen Anspruch auf Krankengeld haben?

Das weiss der Arzt nämlich nicht.

Der Aufwand wäre nicht gerade gering, jedesmal einen ablehnenden Bescheid zu erteilen.

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 14.03.2013, 13:03

Wenn auf den Scheinen in Fettschrift "ohne Bewilligungsbescheid der Kasse kein Krankengeld" steht, können wir die Dinger gerne bei den Ärzten deponieren.
Machts Sinn, Deine Meinung, dass es bei Einreichung des Scheines nach 5 (oder 1 oder 2) Wochen nichts zu tun ist, teile ich übrigens nicht.

Letztlich läuft es aber bei fast allen Kassen - und die wahren Gründe der anderen kennen wir nicht. Wir spekulieren nur...

Also Tipp aus der Praxis, weil alles Theoretische hier keinem Betroffenen (wie im anderen Thread) hilft: den ersten erhaltenen Schein vor dem Ausfüllen kopieren - Thema durch!

Nochmal: Wir haben hier keine generelle Problematik, sondern ein kassen(art?)spezifisches Problem.

Machts Sinn

Petition

Beitrag von Machts Sinn » 26.03.2013, 17:43

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Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 27.03.2013, 22:20

Machts Sinn hat geschrieben:Die Idiotie der Deutschen Krankenversicherung bildet sich offenbar am einfachen Beispiel des Auszahlscheines ab:

http://www.krankenkassenforum.de/morgen ... t6964.html

http://www.krankenkassenforum.de/auszah ... t6958.html

Allerdings ist noch nicht ganz klar, in welcher Richtung. Vermutlich hat die Praxis der krankenkassen-individuellen Formulargestaltung und Einzel-Formular-Bewirtschaftung mit dem Ziel der Krankengeld-Rationierung zu tun. Obwohl die Ärzte verpflichtet sind, die voraussichtliche Dauer der AU zu bescheinigen (Prognose), verlangen die Krankenkassen teilweise 14-tägige Bescheinigungen.

Wer die „BSG-Krankengeld-Falle“ kennt, weiß dass sich mit dem für Personal und Portokosten verbundenen Aufwand des Einzelversandes von Auszahlscheinen das Vielfache an Krankengeld sparen lässt. Und wer die Diskussion um die Deutschen als „Arzt-Besuchs-Weltmeister“ verfolgt hat, kann erahnen, wo die Gründe liegen.

In der fortwährenden Kostendiskussion juckt das aber wenig: die Kassen zahlen die Ärzte unabhängig vom Aufwand im Einzelfall pauschal. Welcher Betrag für „Idiotie“ in der Pauschale enthalten ist, hat bisher noch keiner herausgerechnet.

Und die Ärzte wissen unvermeidbaren aber überflüssigen Aufwand für Bürokratie ebenfalls zu neutralisieren, machen Abstriche in der Qualität, bei der Zeiteinheit pro Patient …

Kein Wunder, dass das deutsche Gesundheitssystem den Bach runter geht und der Patient der Gekniffene ist.

Aber für die Befürworter der Einzel-Formular-Bewirtschaftung trotzdem ein Vorschlag: Das Verfahren mit den Auszahlscheinen ließe sich doch auch auf Rezept-Formulare, Überweisungen und vieles andere mehr … ausdehnen, da steckt doch noch massig Idiotie-Potential drin!

Und an die Gegner der Aufruf: Kürzt endlich die Personalhaushalte der Krankenkassen, damit Ressourcen nicht weiterhin derartig verschwendet werden müssen
Hallo,

die Forderung hat durch eine Petition etwas mehr Gestalt angenommen -
und wer derselben Meinung ist, kann "mitzeichnen"

https://epetitionen.bundestag.de/petiti ... 68554.html

Würde mich freuen! Wink

Gruß!
Machts Sinn!
Hallo,
ich habe mir die Petition mal angeschaut - gut formuliert Anton.
Gruss
Czauderna

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