AOK verlangt meine Kündigung vom Arbeitgeber

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Moderator: Czauderna

Belobob
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AOK verlangt meine Kündigung vom Arbeitgeber

Beitrag von Belobob » 08.12.2010, 13:53

Hallo, erstmal ein Herzliches Gruß Gott an alle Mitglieder des Forums. Ich bin 38 Jahre und Arbeiter in einem 2-schichtigen Betrieb.

Bin seit März 2010 krank, d.h. leide unter starken Rückenschmerzen, sowie Schmerzen in der HWS mit Ausstrahlung in die Arme.

War dann im Mai 10 Tage auf Schmerztherapie, wo mir auch 4 Nervenenden im LWS-Bereich verödet wurden, was kurzfristig Linderung brachte. Im Anschluss an die 10 Tage Schmerztherapie war ich für 7 Wochen stationär auf ReHa, anschliessend daran wieder 8 Wochen Ambulant.

Nun haben verschiedene Ärzte festgestellt, dass ich unter Osteochondrose, sowie mehreren Bandscheibenvorwölbungen leide. Man spricht von chronischem Schmerzsyndrom, Skoliose,..das ganze wird noch durch starke Depressionen begleitet. Ja man hat halt mit dem ständigem Schmerz keine Lebensfreude mehr.
Ich bekomme im Moment: Citalopram, Amitripttylin,Valoron,Lyrica,Cambalta ,… was aber den Schmerz nur bedingt ausschaltet. Für den hohen Blutdruck 2x10mg DELIX Protect.

Nun hat mir die LVA zum April 2011 eine Umschulungsmaßnahme bewilligt, was mich sehr freut, da ich meinen jetzigen Beruf ja nicht mehr ausüben kann.

Aber Gestern kam die Hiobbotschaft der AOK, diese will zum Ende des Jahres meine Krankengelzahlung einstellen, und sagt mir ich soll mein Arbeitsverhältnis kündigen, um ALG zu erhalten.

Ich bin aber fast 20 Jahre in dieser Firma, und möchte mir die Möglichkeit in diesem Betrieb in anderer Position als Schwerbehinderter unterzukommen nicht verbauen.

Was kann ich gegen das Vorhaben der AOK tun, die verlangt, dass ich meine seid 20 Jahren bestehende Arbeitsstell kündige, tun?

Bitte um schnelle Hilfe, da mir nur noch knapp 3 Wochen bleiben
Zuletzt geändert von Belobob am 09.12.2010, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.

Aha
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Beitrag von Aha » 08.12.2010, 14:26

Hat eine Untersuchung durch den MDK stattgefunden? Wurde Arbeitsfähigkeit festgestellt? Die AOK kann nicht verlangen, das Arbeitsverhältnis aufzulösen. Und wenn die Krankschreibung andauert, sollte es keine Probleme geben....
Die Frage wäre: Wird weitere Arbeitsunfähigkeit ab 1/2011 anerkannt? Denn ALG wird ja selbst dann nur gezahlt, wenn keine Krankschreibung vorliegt....

Belobob
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Beitrag von Belobob » 08.12.2010, 15:12

Hallo,

nein ich war bei keinem Gutachter.
Sie berufen sich auf das ReHa Gutachten, das besagt, dass ich leichtere Tätigkeiten ausüben kann.
Meine Ärzte sind fast aus den Wolken gefallen als ich Ihnen das heute erzählt habe.
Mein Internist, sowie mein Schmerzttherapeut sagen, dass ich bis auf weiteres auf jeden Fall Arbeitsunfähig bin.

Aber was tun?

Machts Sinn

Re: AOK verlangt meine Kündigung vom Arbeitgeber

Beitrag von Machts Sinn » 08.12.2010, 15:19

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Belobob
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Beitrag von Belobob » 08.12.2010, 15:25

Hallo,

es ist die Krankenkasse AOK

Vorladung schriftlich mit Termin zum 7.12
Aufforderung zur Kündigung ebenfalls schriftlich am 7.12 erhalten mit Datum vom 1.12

....
Die Anforderungen an Ihren bisherigen Arbeitsplatz sind nicht mehr Grundlage für die Beurteilung der AU, sondern das vom Kurarzt festgestellte positive Leistungsbild. Für diese Tätigkeiten besteht derzeit auf dem allgemeinen Arbeistmarkt vollschichtige Leistungsfähigkeit.
Sollte Ihr Arbeitgeber Ihnen keine geeignetet Tätigkeit anbieten können, müssen Sie das Arbeitsverhältnis aus gesundheitlichen Gründen auflösen und sich bei der Agentur für Arbeit um die Vermittlung einer geeignetet Arbeitsstelle bemühen.

Die Zahlung des Krankengeldes wird zum, 31.12.2010 eingestellt.
...
...

Machts Sinn

Beitrag von Machts Sinn » 08.12.2010, 15:31

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Belobob
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Beitrag von Belobob » 08.12.2010, 15:35

o.k.

eben habe ich mit dem VDK telefoniert, die meine Geschichte auch kennen, diese wollen dagegen vorgehen, da ich ja aktuell AU bin, und dies auch von mehreren Ärzten bestätigt wird.
1.Internist
2.Schmerztherapeut
3.Ortopäde
4.Psychologe
5.Hausarzt

Aber ich werd mich trotdem am Arbeitsamt melden und dort die Sache schildern.

Danke schön

Aber ich bin trotzalledem über das Verhalten der AOK entsetzt, und werde auch sobald dies alles durchgestanden ist wechseln.
Zuletzt geändert von Belobob am 08.12.2010, 16:18, insgesamt 1-mal geändert.

Machts Sinn

Beitrag von Machts Sinn » 08.12.2010, 15:45

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Belobob
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Beitrag von Belobob » 08.12.2010, 15:55

Danke,

das kann ich gebrauchen.
Ich werd mir das pdf mal durchlesen.
Was meinst Du mit rechtlich brisant? Stehen meine Ausssichten schlecht?

Aber ich sage mir, wieso soll die Agentur für Arbeit bezahlen? Ich bin in einer festen Anstellung und krank.

Nun hoffe ich, wie meine Ärzte, dass ich evtl. wieder meinen bisherige Tätigkeit, mit Einschränkungen, ausüben kann, b.z.w. dass die ReHa Maßnahme die im Frühjahr starte mir neue Perspektiven bringt, unter Umständen auch in inserem Betrieb.


Danke

KKbine
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Beitrag von KKbine » 08.12.2010, 16:36

Hallo!

Die AOK hat dir das wirklich schriftlich gegeben?? Das ist echt ein Hammer!!!!

M.E. ist da rechtlich ein absoluter Verstoß begangen worden, wenn man dich auffordert, dass du dein Arbeitsverhältnis kündigen sollst.

Wie steht denn der VDK dazu?

M.E. , und ich sage so etwas nicht oft, solltest du hier wirklich schriftlich Beschwerde über die Aufsichtsbehörde der AOK einlegen, denn das geht eindeutig zu weit. Hier wurden erhebliche Kompetenzen überschritten!

Die Beurteilung deiner AU bezieht sich auf die zuletzt ausgeübte Tätigkeit. Da schon berufliche Rehamaßnahmen eingeleitet wurden, sind diese abzuwarten und bis dahin hat die Krankenkasse KG zu zahlen. Sofern Sie dir das verweigern, Widerspruch erheben und ggf. einen Vorgesetzten kontaktieren.

Viel Erfolg!

Belobob
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Beitrag von Belobob » 08.12.2010, 16:46

Hallo KKBine,

wie ich schon geschrieben habe, habe ich alles schriftlich.
Kann Dir gerne beide schreiben kopieren und zusenden, wenn Du willst.
Am Freitag Vormittag habe ich einen Termin beim VDK, bisher hab ich nur telefoniert.

Von meiner 2 Monatigen stationären ReHa wurde ich auch als AU entlassen.
Ich denke eine LTA Maßnaha zählt zu ReHa?
Und die ist von der DRV bewilligt, und beginnt im April 2011

Mir wächst das bald alles über den Kopf, weil man da schon denkt im falschen Film zu sein.

Zudem bin ich finanziell auch auf das Geld angewiesen, da meine Frau auch nur geringfügig verdient in einem 400.-€ job.

Und vom Prinzip her versteh ich das nicht, wenn das so nicht sein darf, wieso macht es dann die Krankenkasse?
Die wollen sich mit allen Mittel sich der Leistungspflicht entziehen.

Ich bin richtig froh, in einem Forum Leute gefunden zu haben die mich und meine Probleme verstehen, da bin ich dann doch nicht der einzige dem es so geht?!

Danke euch allen




:lol:

KKbine
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Beitrag von KKbine » 08.12.2010, 17:24

Hallo!

Nimm die beiden Schreiben am Freitag mit zum VdK. Dort wird man dich beraten, wie weiter vorzugehen ist.

Vermutlich werden sie ein Widerspruchsschreiben gegen die Einstellung des KG aufsetzen. Es sollte aber auch der Aspekt berücksichtigt werden, dass man dich aufgefordert hat, deine Tätigkeit zu kündigen.

Wie die meisten hier ja schon wissen, bin ich selber Mitarbeiterin einer KK. Aber so etwas gibt es bei uns nicht ( auch wenn wir Fallmanagement betreiben).

Warum die Kassen das tun?

Die Finanzlage ist eng und man versucht im "Verschiebebahnhof" an andere Sozialleistungsträger zu verweisen. Dabei werden, leider, rechtliche Grauzonen ausgenutzt.

Hier geht man aber eindeutig zu weit, denn ein Verweis auf Tätigkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ist nur möglich, wenn du nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehst. Und das will die AOK offensichtlich erreichen.
:roll:

Lass dich auch rechtlich beraten bezüglich einer Beschwerde über die Aufsichtsbehörde ( bei den AOK´n ist dass das Landesversicherungsamt des jeweiligen Bundeslandes). Reiche dort die Schreiben ein mit der Bitte um Stellungnahme, weshalb die Krankenkasse sich ermächtigt sieht, dich zu einer Kündigung aufzufordern.

Viel Erfolg!

Gruß, die Bine

Belobob
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Beitrag von Belobob » 08.12.2010, 17:39

Hallo Bine,

danke Dir für Deine ausführliche Erklärungen. Schade dass hier so verfahrenwird.
Bei welcher Kasse arbeitest Du denn?
Ich werd in jedem Falle wechseln, sobald ich kann.

O.k. also hier die Beschwerde einreichen:
http://www.lpra.bayern.de/index.htm

Ich werde natürlich alles tun, was ich rechtlich tun kann.

Danke Dir nochmals

Machts Sinn

Beitrag von Machts Sinn » 08.12.2010, 18:07

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Belobob
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Beitrag von Belobob » 08.12.2010, 18:11

o.k. werd ich erledigen.

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