WISO: Kassenpatienten warten länger

Welche Erfahrungen haben Sie beim Arzt gemacht?

Moderatoren: Czauderna, Karsten

Gast

WISO: Kassenpatienten warten länger

Beitrag von Gast » 16.08.2006, 13:15

Das ZDF-Magazin WISO hat untersucht, ob Privatpatienten wirklich schneller einen Termin beim Facharzt bekommen. Das Ergebnis der Studie: In Arztpraxen werden Privatpatienten früher behandelt, Kassenpatienten müssen länger auf einen Termin warten.

WISO machte Termine bei 61 Fachärzten in fünf Großstädten - als Privatpatient und als Kassenpatient. Das Ergebnis der Stichprobe: Patient ist nicht gleich Patient. Bei der Zuteilung von Terminen zeichnete sich deutlich die Zwei-Klassen-Medizin ab: Kassenpatienten erhielten im Schnitt erst nach 9,4 Tagen einen Termin, Privatpatienten schon nach durchschnittlich 3,9 Tagen. Nur in 13 von 61 Fällen hätten gesetzlich Versicherte am gleichen oder am nächsten Tag einen Termin bekommen, privat Versicherte immerhin 25-mal.

Erst kürzlich hatte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt die unterschiedlichen Wartezeiten bei Deutschlands Ärzten gerügt. Doch die Kassenärztliche Bundesvereinigung belegte mit den Ergebnissen einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen, dass für 85 Prozent der Patienten Wartezeiten beim Arzt kein Problem darstellten. Lt. Umfrage bekämen sogar vier von 10 Befrangen (41 Prozent) der gesetzlich Krankenversicherten sofort einen Termin bei einem Facharzt. Nur 7 Prozent warteten länger als drei Wochen auf einen Termin. Befragt wurden 4.315 Patienten.

Quelle: www.krankenkassenratgeber.de
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Gast

und BKK - Patienten

Beitrag von Gast » 16.08.2006, 13:34

warten noch länger. Ist leider eine Tatsache, seit der 1. Gesundheitsreform hat ein BKK - Patient lange Wartezeiten hinzunehmen, es sei denn, er kommt bereits mit dem Kopf unter dem Arm in der Praxis an.
Aus diesem Grund habe ich dann meine Kasse gewechselt, obwohl ich an und für sich zufrieden war. Ich bin nun seit knapp 2 Jahren in der IKK und muss feststellen, daß die Wartezeiten bei den Ärzten auch recht langfristig ausgelegt sind.

Wenn man dann endlich im Wartezimmer sitzt, kommt immer noch der eine oder andere "Private" mal eben vor einem dran, es heißt also sehr viel Zeit mitbringen.

M.E. ist das ein Unding, eine Diskriminierung der leider gesetzlich versicherten Personen. Ich bin mir sicher, wenn die Beitragsbemessungsgrenze kräftig angehoben würde, würde sich auch diese Unsitte wieder ändern. Aber wer beißt sich schon gerne selber in den Allerwertesten? Unsere liebe Frau Schmidt hat sicher keine Probleme damit, einen schnellen Termin beim Doc zu bekommen. Das überläßt auch sie den anderen.

Frust laß nach, die Gesundheitsreform macht uns krank, zumindest die, die chronisch krank sind, die ständig Medikamente benötigen, die regelmäßig zum Arzt müssen, ob sie nun wollen oder nicht. Aber auch das ist ja für die Herrschaften in Berlin kein Thema, diese Mitmenschen gibt es einfach nicht, da wird stillschweigend drüber hinweggegangen.

tom
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Beitrag von tom » 22.10.2006, 13:47

Hallo,

ich denke es spielt keine Rolle bei welcher Kasse man versichert ist, hier gibt es keine Unterschiede bei den Wartezeiten.
Das traurige an der zwei Klassen Medizin ist, das es bei einem privat Versicherten dem Arzt :evil: in erster Linie nur ums Abrechnen geht, die Gesundheit spielt hier nur die zweite Rolle.
Ich gehe auch davon aus, das viele Untersuchungen nur gemacht werden um sie abrechnen zu können, obwohl diese vielleicht gar nicht notwendig sind. Vor allem werden von den Ärzten :twisted: Terminvereinbarungen am Telefon, als Beratungsgespräch abgerechnet, dies gehört verboten. Ich kann die privaten Kassen diesbezüglich nicht verstehen, so etwas würde ich Unterbinden.

Gruß
Thomas

Thomas Stemmer
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Beitrag von Thomas Stemmer » 02.02.2007, 00:52

Moin,

ich habe am 29.01. praktische Erfahrung gemacht, die, meiner Ansicht
nach, sehr krass war: Ich habe meinen Sohn bei einem Facharzt
angemeldet. Mein Sohn ist über meine Freundin in der GKV und hat als
frühstmöglichsten Termin den 1. März bekommen.

Danach habe ich für mich einen Termin vereinbart. Was soll ich sagen,
plötzlich war beim gleichen Arzt der 5.2. "zur privaten Sprechstunde" frei.

Da liegt ein Monat dazwischen. Da soll mir bitte keiner Sagen, es gäbe
keine 2-Klassen-Gesellschaft.

Allerdings ist das für mich auch nachvollziehbar: der Arzt hat nun mal
Sprechstunden für privat Versicherte und Sprechstunden für gesetzlich
Versicherte terminiert, und natürlich hat er wahrscheinlich mehr gesetzl.
Versicherte als private, wobei sich dann die Termine entsprechend nach
hinten verschieben. Ist halt alles eine Frage des richtigen Timings. Trotz-
dem hinterlässt es bei mir ein flaues Gefühl.

Viele Grüße
Tom

Lohnbuchhalter
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Studie der AOK

Beitrag von Lohnbuchhalter » 21.02.2007, 09:22

Hallo Forum,

hier mal wieder ein Link der Unterstreicht das Kassenpatienten länger warten müssen :cry:

http://www.bild.t-online.de/BTO/news/20 ... eiten.html

der Lohnbuchhalter

J.F.
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Ist doch schon lange so

Beitrag von J.F. » 15.04.2008, 14:47

Ich kenne das schon seit längerem so.
Vor kurzem durfte ich aber erneut die Erfahrung machen
als ich einen Termin bei einer Ärztin machen wollte,
als ich die Schwangerschaft bestätigt haben wollte.
Sie hätte mir erst in 2-3 Monaten einen Termin geben können.
Wäre ich privat versichert,dann wäre es etwas anderes,
meinte die Arzthelferin... :evil:

Sowas ist nicht nur unschön,sondern kann auch unter anderem auch gesundheitliche Probleme geben,wenn man überall so behandelt werden würde.
Gott sei Dank,bin ich dann doch wieder zu meinem alten Arzt,
auch wenn ich dahin 2 Stunden fahren muss,weil ich kein Auto habe.
Da nehme ich die Fahrt gerne in Kauf,auch wenns nicht wirklich Stressfrei ist.
Aber da werde ich nicht wie ein Patient 2ter Klasse behandelt.

Krankenkassenfee
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Beitrag von Krankenkassenfee » 16.04.2008, 16:33

Hallo,

gerade bei Zahnärzten warten AOK und Knappschaftspatienten für größere Sachen im 4. Quartal oft vergebens ... Wird übrigens in den Zeitschriften der KZV für die Zahnärzte auch reingeschrieben ...

Ansonsten: Nächstes Jahr wird es bestimmt noch schlechter...

LG, Fee

J.F.
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Da ist wohl Wahr

Beitrag von J.F. » 17.04.2008, 06:15

Das kann ich auch nur bestätigen.

Als ich vor Jahren Kronen bekam,
machte ich einen Spießrutenlauf,musste 2 mal zu einem Gutachter,
wegen der AOK und die verlangten sogar eine Wurzelrezektion,
obwohl der wirklich Zahn in Ordnung war um den es ging,
aber ansonsten hätte die Krankenkasse die Kosten für die Kronen nichts bezahlt.
Mein damaliger Zahnarzt machte das aber mit,obwohl er das wußte.
Ihm blieb wohl keine andere Wahl.
Das Ende vom Lied,
vor einem halben Jahr bekam ich eine Entzündung,
weil durch die Kappung noch eine andere Wurzel abgeknickt wurde,
die mir an den Oberkiefer stößt.

Nun konnte/kann ich mich bisher nicht behandeln lassen,
weil ich erstens nicht so schnell einen Termin bekam,meine Ärztin die Praxis wechselte und weil ich schwanger bin.
Insgesamt bin ich 2 Jahre,mit Halbjahrespause,zum Arzt gerannt,
damit ich den Ersatz bekam.

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Sackgasse
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Stimmt !!!!!

Beitrag von Sackgasse » 18.10.2008, 10:57

Ja, es ist definitiv wahr. Der Kassenpatient wartet erheblich länger.

Dafür brauche ich keine Studien, habe es wie so vieles am eigenen Leib erlebt.

Bin eigentlich eine derjenigen, die erstmal in jedem Fall zum Hausarzt gehen. Einer muss ja den Überblick behalten. Im Frühjar d. J. sollte ich mich aber zusätzlich zu einem Facharzt begeben. Leider war das eine Fachrichtung von Ärzten, die kolossal überbesetzt sind. Habe das ganze Telefonbuch und die Vorschlagsliste des Arztes runter telefoniert. Überall das gleiche: Wartezeit von einem halben bis zu einem ganzen Jahr.

Eine Sprechstundenhilfe sprach mich allderdings darauf an, wenn ich selber aus eigener Tasche bezahle, könnte ich binnen einer Woche einen Termin bekommen, ansonsten 8 Monate Wartezeit.

Da fíel mir mal eben alles aus dem Gesicht!

RMueller
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Beitrag von RMueller » 16.03.2009, 15:06

Meine Erfahrung nach dem Wechsel von der GKV in die Private sind nur positiv. Ich wusste nicht, dass man so schnell einen Termin beim Arzt bekommen kann. Da kann man sich ja schon fast auf den nächsten Krankenhausaufenthalt freuen...

Grüße,
Reinhard

Krankenkassenfee
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Beitrag von Krankenkassenfee » 16.03.2009, 17:11

Hallo,

wenn alle in die PKV wechseln würden, dann sähe das auch schon anders aus.

Es gibt nun mal genug menschen, die nicht in die PKV wechseln dürfen oder wechseln können. Das sollte man immer mit bedenken.

Für manche Menschen zählt auch der Solidaritätsgedanke - was für manchen schier unvorstellbar ist.

Solidarische Grüße,
Fee

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 16.03.2009, 23:13

Hallo,
es gibt dazu eine Phrase - Das war schon immer so !!
Ja, tatsächlich, das war schon immer so - wer privat versichert war hatte es schon immer besser und einfacher einen Termin bei seinem Arzt zu bekommen als ein Kassenpatient, sofern es in frueheren Zeiten überhaupt
Terminvereinbarungen für Kassenpatienten gab.
Erst durch die (durchaus sinnvolle) Terminvergabe auch an Kassenpatienten
und durch die ewigen Honorarstreits wurde diese Termingeschichte zum Gegenstand des berechtigen Patientenzorns. Viele Ärzte benützen diese
schleppende Terminvergabe auch als Druckmittel (mehr politischer Art).
Es ist eine Schweinerei sondergleichen.
Aber es geht auch anders - es gibt immer noch Ärzte die Ihre Patienten
was die Termine angeht gleich behandeln - egal ob privat oder Kasse -
leider eine aussterbende Art.
Gruß
Czauderna

Lord Dragon
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Beitrag von Lord Dragon » 17.03.2009, 16:06

Solange Krankenkassen die Ärzte nicht leistungsgerecht vergüten wird es immer wieder Probleme geben. Wer will schon für 30 EUR einen Patienten 3 Monate lang behandeln? Dann gab es auch noch Grenzen, dass man ab Patient X keine Geld mehr kriegt. Natürlich vergibt man dann auch keine Termine.

Rentner
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Beitrag von Rentner » 17.03.2009, 22:07

Wenn Krankenkassen Ärzte nicht leistungsgerecht vergüten, sollen diese doch nur ihre Kassenzulassung zurück geben und von den Privatpatienten leben.

So einfach wäre dies, wenn´s so wäre.

Wirtschaft hin oder her, nicht nur diese Branche will nur die positiven Seiten - die Allgemeinheit, die Solidarität und den Wettbewerb - und wenn´s drauf ankommt, will´s keiner mehr wissen.

Die Jammerei der Ärzte ist zum kotzen !!!!

Lord Dragon
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Beitrag von Lord Dragon » 18.03.2009, 01:48

Rentner hat geschrieben:Wenn Krankenkassen Ärzte nicht leistungsgerecht vergüten, sollen diese doch nur ihre Kassenzulassung zurück geben und von den Privatpatienten leben.

So einfach wäre dies, wenn´s so wäre.

Wirtschaft hin oder her, nicht nur diese Branche will nur die positiven Seiten - die Allgemeinheit, die Solidarität und den Wettbewerb - und wenn´s drauf ankommt, will´s keiner mehr wissen.

Die Jammerei der Ärzte ist zum kotzen !!!!
Finde ich nicht so! Ein Arzt braucht für seine Ausbildung 8 oder mehr Jahre. Das soll er nur wegen Solidarität machen?

Das macht doch keiner!

Nur mit privaten Patienten kann ein selbstständiger Arzt nun Mal nicht überleben. Immerhin sind in Deutschland 90 % der Menschen in GKV versichert. Diese Patienten decken aber im Moment nur den größten Teil der Praxiskosten. Den Rest der Kosten und Gewinne bringen aber die Privatversicherte. Und das kann doch nicht sein, dass unser Gesundheitssystem von den PKV am Leben erhalten wird.

Kein Wunder, dass Kassenpatienten auf die Termine länger warten müssen! Die Ärzte müssen sich die Zeit nehmen um Privatpatienten zu behandeln. Außerdem muss man Kassenpatienten zum Teil kostenlos behandeln. Aber wo gibt es einen Selbstständigen, der kostenlos Leistungen erbringt?

Wenn es so weiter geht, dann wandern die Ärzte einfach aus und von dem Nachwuchs will ich gar nicht reden. Wer will den schon so viel Zeit in die Ausbildung stecken und später nicht wirklich gut zu verdienen. Immerhin studiert man ja um sein Einkommen zu verbessern und nicht wegen Solidarität.

Auf der Arbeit arbeite ich auch nicht wegen Solidarität, sondern weil ich bezahlt werde.

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