Termin beim Hautarzt in 12 Wochen
Moderatoren: Czauderna, Karsten
Vom Gedanken, dass wir alle gleich behandelt werden, muss man sich in meinen Augen eh verabschieden.
Geld, Fähigkeiten, Spezialisierung, Wissen etc. - all das ist unterschiedlich verteilt. Und aus allen harten und weichen Faktoren werden halt Individuen geformt - allesamt unterschiedlich, z.B. auch, was Durchsetzungsstärke angeht.
Ich habe kein Problem mit einer Mehrklassengesellschaft - solange die unterste Klasse gute Behandlung erfährt - dann ist mir auch egal, wie sehr die oberen x-Tausend "verwöhnt" werden (Merke: Nicht immer hilft viel auch viel!). Jetzt müsste man nur festlegen, was eine "gute Behandlung" ausmacht... Hmm... In meinen Augen die GKV.
Geld, Fähigkeiten, Spezialisierung, Wissen etc. - all das ist unterschiedlich verteilt. Und aus allen harten und weichen Faktoren werden halt Individuen geformt - allesamt unterschiedlich, z.B. auch, was Durchsetzungsstärke angeht.
Ich habe kein Problem mit einer Mehrklassengesellschaft - solange die unterste Klasse gute Behandlung erfährt - dann ist mir auch egal, wie sehr die oberen x-Tausend "verwöhnt" werden (Merke: Nicht immer hilft viel auch viel!). Jetzt müsste man nur festlegen, was eine "gute Behandlung" ausmacht... Hmm... In meinen Augen die GKV.
@ KKA - das, was Sie ansprechen, zum thema NHS, hat etwas mit der Menge der Mittel in Relation zum BIP zu tun! Wenn die Briten mehr Geld in das System geben würden, wären die Wartezeiten kürzer! Ist also eine Entscheidung der Briten, über die wir nicht urteilen sollten.
Das aber ständig behauptet wird, dass das die Folgen einer Bürgerversicherung sind, macht mir Plaque!
Und der Umkehrschluss ist auch nicht richtig, dass man nur noch mehr Geld in das System pumpen muss, damit es besser wird.
Aber UK gibt nur 2/3 dessen in das system, was wir hinein geben.
Ob die Mittel aus Steuern oder Beiträgen kommen, ist eigentlich wurscht, weil zahlen müssen die Bürger - immer und alles! Der psychologische Effekt ist aber genial: wenn es aus Beiträgen finanziert wird, dann entsteht wein Anspruchsdenken! Aus Steuern merkt keinerm, dass er mit Steuern einen Anspruch ausgelöst hat, weil es im Gesamttopf untergeht!
Das aber ständig behauptet wird, dass das die Folgen einer Bürgerversicherung sind, macht mir Plaque!
Und der Umkehrschluss ist auch nicht richtig, dass man nur noch mehr Geld in das System pumpen muss, damit es besser wird.
Aber UK gibt nur 2/3 dessen in das system, was wir hinein geben.
Ob die Mittel aus Steuern oder Beiträgen kommen, ist eigentlich wurscht, weil zahlen müssen die Bürger - immer und alles! Der psychologische Effekt ist aber genial: wenn es aus Beiträgen finanziert wird, dann entsteht wein Anspruchsdenken! Aus Steuern merkt keinerm, dass er mit Steuern einen Anspruch ausgelöst hat, weil es im Gesamttopf untergeht!
Sie beginnen mich zu animieren, Ihre Beiträge zu mögen ...so wie diesen hier. Volle Zustimmung!derKVProfi hat geschrieben:@ KKA - das, was Sie ansprechen, zum thema NHS, hat etwas mit der Menge der Mittel in Relation zum BIP zu tun! Wenn die Briten mehr Geld in das System geben würden, wären die Wartezeiten kürzer! Ist also eine Entscheidung der Briten, über die wir nicht urteilen sollten.
Das aber ständig behauptet wird, dass das die Folgen einer Bürgerversicherung sind, macht mir Plaque!
Und der Umkehrschluss ist auch nicht richtig, dass man nur noch mehr Geld in das System pumpen muss, damit es besser wird.
Aber UK gibt nur 2/3 dessen in das system, was wir hinein geben.
Ob die Mittel aus Steuern oder Beiträgen kommen, ist eigentlich wurscht, weil zahlen müssen die Bürger - immer und alles! Der psychologische Effekt ist aber genial: wenn es aus Beiträgen finanziert wird, dann entsteht wein Anspruchsdenken! Aus Steuern merkt keinerm, dass er mit Steuern einen Anspruch ausgelöst hat, weil es im Gesamttopf untergeht!
Gruss
KKA
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Die Politiker reden gerne über Zwei-Klassen-Medizin. Man vergisst aber, dass die Krankenkassen nur einen Vertrag über 20 Stunden pro Woche mit Ärzten unterschrieben haben. Das heißt, dass die Ärzte Kassenpatienten nur 20 Stunden pro Woche zur Verfügung stehen. Das ist also ganz normal, dass Privatpatient schneller ein Termin bekommt, da für ihn mehr Zeit zur Verfügung steht.
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Kann es sein, dass du die verpflichtenden Sprechstundenzeiten mit der Arbeitszeit des Arztes verwechselst? Wenn das bei den Ärzten so ist, wundert es mich nicht, wenn sie sich darüber beschweren, dass sie ja keine Zeit für Hausbesuche und "den ganzen Papierkram" haben.
http://www.gesetze-im-internet.de/zo-_r ... 20957.htmlZulassungsverordnung für Vertragsärzte (Ärzte-ZV)
§ 19a
(1) Die Zulassung verpflichtet den Arzt, die vertragsärztliche Tätigkeit vollzeitig auszuüben.
§ 20
(1) Ein Beschäftigungsverhältnis oder eine andere nicht ehrenamtliche Tätigkeit steht der Eignung für die Ausübung der vertragsärztlichen Tätigkeit entgegen, wenn der Arzt unter Berücksichtigung der Dauer und zeitlichen Lage der anderweitigen Tätigkeit den Versicherten nicht in dem seinem Versorgungsauftrag entsprechenden Umfang persönlich zur Verfügung steht und insbesondere nicht in der Lage ist, Sprechstunden zu den in der vertragsärztlichen Versorgung üblichen Zeiten anzubieten. Ein Arzt steht auch dann für die Versorgung der Versicherten in erforderlichem Maße zur Verfügung, wenn er neben seiner vertragsärztlichen Tätigkeit im Rahmen eines Vertrages nach den §§ 73b, 73c oder 140b des Fünften Buches Sozialgesetzbuch tätig wird.
Es geht nicht um die Zulassungsverordnung, sondern um die Verträge der KV mit dem Kassenarzt!
Spannend ist ja, dass die KV eben eine ärztliche Selbstverwaltung ist. Die Ärzte also hier mit sich selber Vereinbarungen treffen.
Solche Regelungen (20 Stunden pro Woche für Kassenpatienten) als Anforderungsprofil sind aktenkundig und bekannt!
Damit ist zwar eine "Mindestens" Regelung gemeint, wird aber in einigen Praxen relativ exakt umgesetzt!
Hausbesuche? Du machst Scherze, oder? Hausbesuche machen doch nur einige wenige Ärzte noch! Zum Beispiel Hausärzte auf dem Land und ggf. auch im Umfeld einer Stadt!
Ach ja - die restliche zeit sind Zeiten für Gutachten, IGeL, Selbstzahler, der heilige Mittwoch-Nachmittag. Fortbildung wird auf die 20 Stunden angerechnet!
Spannend ist ja, dass die KV eben eine ärztliche Selbstverwaltung ist. Die Ärzte also hier mit sich selber Vereinbarungen treffen.
Solche Regelungen (20 Stunden pro Woche für Kassenpatienten) als Anforderungsprofil sind aktenkundig und bekannt!
Damit ist zwar eine "Mindestens" Regelung gemeint, wird aber in einigen Praxen relativ exakt umgesetzt!
Hausbesuche? Du machst Scherze, oder? Hausbesuche machen doch nur einige wenige Ärzte noch! Zum Beispiel Hausärzte auf dem Land und ggf. auch im Umfeld einer Stadt!
Ach ja - die restliche zeit sind Zeiten für Gutachten, IGeL, Selbstzahler, der heilige Mittwoch-Nachmittag. Fortbildung wird auf die 20 Stunden angerechnet!
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@derKVProfi
Ärzte arbeiten natürlich mehr als 20 pro Woche mit Kassenpatienten, aber wenn ein Privatpatient kommt, dann hat er Vorrang, weil es Privatsprechstunden gibt, die halt oft frei sind, da viel weniger Privatpatienten gibt. Die Kassen können auch bessere Verträge abschließen, z.B. mit 30 Stunden pro Woche. Tun dies aber nicht.
Ärzte arbeiten natürlich mehr als 20 pro Woche mit Kassenpatienten, aber wenn ein Privatpatient kommt, dann hat er Vorrang, weil es Privatsprechstunden gibt, die halt oft frei sind, da viel weniger Privatpatienten gibt. Die Kassen können auch bessere Verträge abschließen, z.B. mit 30 Stunden pro Woche. Tun dies aber nicht.
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"vollzeitig" bedeutet Hauptberuflich, was die Ärzte auch machen, dass heißt aber nicht 40 Std. pro Woche nur Kassenpatienten.GerneKrankenVersichert hat geschrieben:Kann es sein, dass du die verpflichtenden Sprechstundenzeiten mit der Arbeitszeit des Arztes verwechselst? Wenn das bei den Ärzten so ist, wundert es mich nicht, wenn sie sich darüber beschweren, dass sie ja keine Zeit für Hausbesuche und "den ganzen Papierkram" haben.
http://www.gesetze-im-internet.de/zo-_r ... 20957.htmlZulassungsverordnung für Vertragsärzte (Ärzte-ZV)
§ 19a
(1) Die Zulassung verpflichtet den Arzt, die vertragsärztliche Tätigkeit vollzeitig auszuüben.
§ 20
(1) Ein Beschäftigungsverhältnis oder eine andere nicht ehrenamtliche Tätigkeit steht der Eignung für die Ausübung der vertragsärztlichen Tätigkeit entgegen, wenn der Arzt unter Berücksichtigung der Dauer und zeitlichen Lage der anderweitigen Tätigkeit den Versicherten nicht in dem seinem Versorgungsauftrag entsprechenden Umfang persönlich zur Verfügung steht und insbesondere nicht in der Lage ist, Sprechstunden zu den in der vertragsärztlichen Versorgung üblichen Zeiten anzubieten. Ein Arzt steht auch dann für die Versorgung der Versicherten in erforderlichem Maße zur Verfügung, wenn er neben seiner vertragsärztlichen Tätigkeit im Rahmen eines Vertrages nach den §§ 73b, 73c oder 140b des Fünften Buches Sozialgesetzbuch tätig wird.
Bundesmantelvertrag §17
Der sich aus der Zulassung des Vertragsarztes ergebende Versorgungsauftrag ist dadurch zu erfüllen, dass der Vertragsarzt an seinem Vertragsarztsitz persönlich mindestens 20 Stunden wöchentlich in Form von Sprechstunden zur Verfügung steht.
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Genau das meinte ich. Reine 20 Stunden wöchentlich in Form von Sprechstunden. Und dann kommt noch die vielbeklagte Bürokratie hinzu. Und viele andere Dinge.Lord Dragon hat geschrieben:
Bundesmantelvertrag §17Der sich aus der Zulassung des Vertragsarztes ergebende Versorgungsauftrag ist dadurch zu erfüllen, dass der Vertragsarzt an seinem Vertragsarztsitz persönlich mindestens 20 Stunden wöchentlich in Form von Sprechstunden zur Verfügung steht.
Wieviel Zeit ein Arzt dann letztendlich für die Kassenpatienten aufwendet, hängt von vielen Faktoren ab. Es ist aber nicht so wie anfangs von dir beschrieben
Ich persönlich bin der Ansicht, dass eine Kassenzulassung sich nicht mit Privatpatienten verträgt. Wenn die Ärzte noch so viel Luft für Privatpatienten haben, könnte man doch durchaus Kassenärzte "einsparen" (wenn die Ärzte nur noch die Kassenpatienten behandeln) und das freiwerdende Honorarvolumen unter den übrigen aufteilen. Und Privatärzte kümmern sich um die Privatpatienten.Lord Dragon hat geschrieben:
Man vergisst aber, dass die Krankenkassen nur einen Vertrag über 20 Stunden pro Woche mit Ärzten unterschrieben haben.
Re: Termin beim Hautarzt in 12 Wochen
Hallo, das Thema ist zwar älter, aber ich denke immer noch aktuell. Oder? Ich erlebe es leider immer noch, dass ich lange auf Termine warten muss. Geht es auch auch noch so?
Liebe Grüße
Liebe Grüße
Re: Termin beim Hautarzt in 12 Wochen
Hallo zusammen,
ja, das habe ich selbst erst gerade wieder mitbekommen. Beim Kardiologen wurde mir der nächstmögliche Termin im Februar vorgeschlagen und beim Hautarzt dann ab Ende März wieder.
Da fragt man sich manchmal schon.
LG
ja, das habe ich selbst erst gerade wieder mitbekommen. Beim Kardiologen wurde mir der nächstmögliche Termin im Februar vorgeschlagen und beim Hautarzt dann ab Ende März wieder.
Da fragt man sich manchmal schon.
LG
Re: Termin beim Hautarzt in 12 Wochen
Ich habe auch schon lange Wartezeiten erlebt, aber finde den Tipp gut, einfach hinzugehen und zu probieren, ob sie einen dran nehmen. Zwar ist in Notfällen jeder Arzt gut, aber sonst möchte man ja eher jemand der gut und freundlich ist - die sind aber meist schon Monate im voraus ausgebucht.
An den Haaren herbeigezogen.
Hallo Leute,
wenn ihr ein echtes Problem habt oder sich so eins abzeichnet, findet euer Arzt in Nullkommanix einen FA-Termin. Wo hängts? Einzelfall bitte mit Butter beim Fisch.
Gruß von
GS
wenn ihr ein echtes Problem habt oder sich so eins abzeichnet, findet euer Arzt in Nullkommanix einen FA-Termin. Wo hängts? Einzelfall bitte mit Butter beim Fisch.
Gruß von
GS
Re: An den Haaren herbeigezogen.
Hallo,
ich denke, es kommt auch etwas auf die Region an - am Montag sind Ohrenschmerzen aufgetreten - um 10:00 Uhr in der HNO-Praxis angerufen und für 17:00 Uhr einen Termin erhalten. In der Praxis übrigens strengste Corona-Regeln.
Ich selbst habe beim Urologen einen Termin vereinbart vor 14 Tagen zur Vorsorge und konnte mir sogar einen aussuchen, gestern war ich dort
Auch Termine bei Zahnärzten hier in der Region keinerlei Problem.
Aber trotzdem weiß ich, dass das nicht überall so ist und das die 12 Wochen für Facharzttermine nicht an den Haaren herbeigezogen sind.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es oftmals schneller geht in den Fällen, in denen ein Hausarzt/in involviert ist und selbst zum Hörer greift, um einen Facharzttermin für seinen Patienten/in zu vereinbaren.
Gruss
Czauderna
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- Beiträge: 3
- Registriert: 27.01.2021, 08:06
Re: Termin beim Hautarzt in 12 Wochen
Man müsste auch mal versuchen anzurufen und zu sagen, man sei Privatpatient. Mit Sicherheit bekommt man dann direkt einen früheren Termin vorgeschlagen. Das würde mich mal interessieren, was man am Telefon gesagt bekommt, wenn man darauf hinweist kurz zuvor noch einen späteren Terminvorschlag erhalten zu haben.
Viele Grüße
Viele Grüße