Beim Augenarzt ein halbes Jahr mindestens

Welche Erfahrungen haben Sie beim Arzt gemacht?

Moderatoren: Czauderna, Karsten

nik72
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Beitrag von nik72 » 14.03.2013, 12:39

Beim Augenarzt kann es wirklich ein halbes Jahr dauern.
Letztens wurde ich vom Internernisten zwecks Zweitmeinung (Gastroskopie) ins Krankenhaus (ambulante Untersuchung) geschickt. Da machte die Arztpraxis auch einen Termin (war innerhalb einer Woche).

Es gibt ja auch die Möglichkeit, dass der Hausarzt einen Dringlichkeitsvermerk auf die Überweisung macht (innerhalb 24h oder einer Woche). Dann geht es auch schnell.

Hatte meine Mutter, als sie was mit den Stimmbändern hatte...kam am selben Tag beim HNO- Arzt ran.

blue
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Beitrag von blue » 27.11.2013, 11:02

also:

ich habe am 26.11.13 einen Termin bei meinem Augenarzt vereinbart, Routineuntersuchung, Termin im April 2014.

Scheint wohl aktuell einfach so zu sein, 4 bis 5 Monate Vorlauf, beim, Augenarzt.

Die letzten Jahre hatte ich eigentlich immer so 2 Monate vorher angerufen.

Gruss

blue

KKA
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Beitrag von KKA » 27.11.2013, 16:19

Anruf beim Kardiologen am 25.11.14, Termin erbeten. Nächst freier Termin 15.4.13. Meine Anschlußfrage, ob ich als Selbstzahler einen früheren Termin erhalten könne, wurde mit ' ja, nächste Woche' beantwortet. Meine darauffolgende Frage, ob GKV- Versicherte Menschen zweiter Klasse wären, wurde nicht beantwortet.

Es gibt sie, diese widerwärtige Zweiklassenmedizin.

Gruss
KKA

Poet
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Beitrag von Poet » 27.11.2013, 23:42

@KKA: Dass wir bei 200 umzuverteilenden Milliarden € im System keine zeitnahe und flächendeckende Versorgung hinbekommen, das ist wirklich erbärmlich.

Vielleicht nehmen die Koalitionspartner ja mal einen Ihrer "Wir wollen"-Sätze ernst und zwingen die Kassenärztlichen Vereinigungen und die grauen Eminenzen an den Fakultäten.

KKA
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Beitrag von KKA » 28.11.2013, 00:43

Das eigentlich skandalöse ist die Tatsache, dass es Ärzte gibt, die kranke Menschen ausschließlich nach deren Finanzkraft kategorisieren, und den eigenen materiellen Vorteil in den Vordergrund stellen. Ethisch moralische Pflichten? Fehlanzeige.

Gruss
KKA

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 28.11.2013, 02:35

Wo ist der Applaus Knopf??

Danke KKA - das Problem sind die Ärzte, nicht das System an sich!

Bully
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Beitrag von Bully » 28.11.2013, 11:46

derKVProfi hat geschrieben:Wo ist der Applaus Knopf??

upps,

ich sehe es fifty fifty

das durchaus eine ländliche Grundversorgung an den Hürden des Systems
scheitern kann, mal nur 1 Beispiel

http://www.nw-news.de/owl/kreis_gueters ... cnt_page=1

und was eine Budgetüberschreitung kostet, da kann er auch ein Lied von singen.
Gruß Bully

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 28.11.2013, 12:52

Bully, Sie sprechen über interne Probleme der kassenärztlichen Vereinigung. Das ist eine ärztliche Selbstverwaltung. Ärzte machen sich selbst Probleme und zeigen dann auf die Krankenkassen als Bösewichte.

Das ist grotesk und lächerlich, aber für das Niveau der durchschnittlichen deutschen intelektuellen Fähigkeit mehr als nur ausreichend.

Ich habe es hier im Forum, ggf. an anderer Stelle, schon einmal gesagt: das deutsche Gesundheitswesen gehört in die Hände einer verantwortungsbewußten Einrichtung, die das Wohl der Menschen im Auge hat - also nicht in die Hände der Leistungserbringer!

Poet
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Beitrag von Poet » 28.11.2013, 19:45

KKA hat geschrieben:Das eigentlich skandalöse ist die Tatsache, dass es Ärzte gibt, die kranke Menschen ausschließlich nach deren Finanzkraft kategorisieren, und den eigenen materiellen Vorteil in den Vordergrund stellen. Ethisch moralische Pflichten? Fehlanzeige.

Gruss
KKA
@KKA: Das ist mir zu schwarz/weiß. Dann müssten wir auch moralisch fragen, ob es richtig ist, dass der Arzt an Krankheiten verdient und nicht am Gesundmachen. Lebenslange Insuffizienz als Garantie für sicheres Einkommen? Der Arzt als selbständiger Unternehmer? Gewollt?

Zum Glück sind die Ärzte in meinem Umfeld zwar allesamt nicht arm aber weit von dem beschriebenen materiell fixierten Arzt entfernt.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 28.11.2013, 23:24

Hallo,
ich wiederhole mich da vielleicht weil dieses Thema immer wieder mal auftaucht. Das muss regional unterschiedlich sein. In meinem Umklreis, also da wo ich wohne (Rhein-Main-Gebiet) sind bei Augenärzten und anderen Fachärzten (Radiologen mal ausgenommen) maximal zwei Monate Wartezeit in Kauf zu nehmen und auch da wird nach Dringlichkeit gehandelt. Ich selbst habe in meinem persönlichen Umfeld in den vergangenen Wochen zwei Fälle
gehabt. Ein Fall - Überweisung vom Hausarzt an Neurologen - Termin 3 Wochen, danach Kernspin innerhalb von 1 Woche und erneuter Termin beim Neurologen nach weiteren zwei Wochen (keine akute Sache). Beim anderen Fall war es schon etwas heftiger - Hausarztdiagnose eine CA-Erkrankung - von da an von der Facharztbehandlung bis zum OP-Termin 3 Wochen und da waren zwei Fachärzte dazwischengeschaltet.
Auf der anderen Seite ist es aber tatsächlich so, dass immer mehr Fachärzte schon gar keine Patienten mehr annehmen. Die Frage ist, ob das, was im Koalition steht, in der Praxis funktionieren kann, nämlich eine zentrale Terminbermittlungsstelle die solche lange Wartezeiten abschaffen will - ich bin da skeptisch.
Gruss
Czauderna

KKA
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Beitrag von KKA » 29.11.2013, 00:39

Poet hat geschrieben:
KKA hat geschrieben:Das eigentlich skandalöse ist die Tatsache, dass es Ärzte gibt, die kranke Menschen ausschließlich nach deren Finanzkraft kategorisieren, und den eigenen materiellen Vorteil in den Vordergrund stellen. Ethisch moralische Pflichten? Fehlanzeige.

Gruss
KKA
@KKA: Das ist mir zu schwarz/weiß. Dann müssten wir auch moralisch fragen, ob es richtig ist, dass der Arzt an Krankheiten verdient und nicht am Gesundmachen. Lebenslange Insuffizienz als Garantie für sicheres Einkommen? Der Arzt als selbständiger Unternehmer? Gewollt?

Zum Glück sind die Ärzte in meinem Umfeld zwar allesamt nicht arm aber weit von dem beschriebenen materiell fixierten Arzt entfernt.
Nein, Poet, das ist keineswegs 'schwarz/weiß' Malerei, oder stellst du das Phänomen in Abrede? Der Radius deines Umfeldes bzw. die Anzahl der Ärzte, welche du subjektiv wie beschrieben einstufst, dürfte überschaubar sein und folglich keinen repräsentativen Charakter für sich in Anspruch nehmen können.

Ich schrieb nicht von 'dem' Arzt, sondern, dass es Ärzte gibt...welche...Außerdem beziehe ich den moralischen Anspruch an die Ärzteschaft aus umfassenden Studien, die exakt die zunehmend zweiklassige Kategorisierung belegen.

Insofern wird deine Frage 'ob es richtig ist, dass 'der' Arzt an Krankheiten und nicht am 'Gesundmachen' verdient, ad absurdum geführt, da der kausale Zusammenhang nicht in Frage gestellt werden kann. Ohne Krankheit kein 'Gesundmachen'....und umgekehrt.

Im Endeffekt geht es um die Ökonomisierung des Faktors Krankheit und die daraus resultierende Folge, dass kranke Menschen von Ärzten anhand ihrer Finanzkraft kategorisiert, und wenn GKV versichert, benachteiligt werden. Und das ist aus meiner Sicht schon aus ethischen und moralischen Gründen nicht hinnehmbar.

Gruss
KKA

röschen
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Beitrag von röschen » 29.11.2013, 01:30

Die Frage ist, ob das, was im Koalition steht, in der Praxis funktionieren kann, nämlich eine zentrale Terminbermittlungsstelle die solche lange Wartezeiten abschaffen will - ich bin da skeptisch
Ich hätte damit ein anderes Problem: Ich brauchte mal dringend einen Neurologen, wegen einer Überweisung, um mich im Krankenhaus beraten zu lassen. Ich habe sogar selbst einen gefunden, der nur 3 Wochen Wartezeit hatte anstatt 3 - 5 Monate wie die mir empfohlenen. Aus gutem Grund: Ich war dreimal bei ihm, 1 Stunde Anfahrt per Bus, und nach 3 - 5 Minuten war ich jedes Mal wieder draußen. Auf Fragen und Klagen nur lapidar: "Ach, das ist eben Ihre Erkrankung." Von der Sorte gibt es sicher noch ein paar.

Oder auch der Orthopäde, bei dem ich wegen einer völlig steifen, schmerzhaften Schulter vor einigen Jahren relativ kurzfristig einen Termin bekam. Der untersuchte eine Minute durch den dicken Winterpulli und verordnete ein paar (nutzlose) Ultraschallbehandlungen in seiner Praxis.

Bully
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Beitrag von Bully » 29.11.2013, 12:30

derKVProfi hat geschrieben:Bully, Sie sprechen über interne Probleme der kassenärztlichen Vereinigung. Das ist eine ärztliche Selbstverwaltung.
ist diese nicht ein Teil des Systems
derKVProfi hat geschrieben: Das ist grotesk und lächerlich, aber für das Niveau der durchschnittlichen deutschen intelektuellen Fähigkeit mehr als nur ausreichend.
ich finde es doch etwas weit hergeholt, die intellektuellen Fähigkeiten,
des deutschen Bürgers daran zu ermessen.
derKVProfi hat geschrieben: Ich habe es hier im Forum, ggf. an anderer Stelle, schon einmal gesagt: das deutsche Gesundheitswesen gehört in die Hände einer verantwortungsbewußten Einrichtung, die das Wohl der Menschen im Auge hat - also nicht in die Hände der Leistungserbringer!
hier stimme ich Ihnen in vollem Umfang zu

Gruß Bully

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 29.11.2013, 14:26

Bully hat geschrieben:
derKVProfi hat geschrieben:Bully, Sie sprechen über interne Probleme der kassenärztlichen Vereinigung. Das ist eine ärztliche Selbstverwaltung.
ist diese nicht ein Teil des Systems

Spitzfindig oder musikalisch?
derKVProfi hat geschrieben: Das ist grotesk und lächerlich, aber für das Niveau der durchschnittlichen deutschen intelektuellen Fähigkeit mehr als nur ausreichend.
ich finde es doch etwas weit hergeholt, die intellektuellen Fähigkeiten,
des deutschen Bürgers daran zu ermessen.

Nein, daran ermesse ich die nicht - aber es ist ein Mosaikstein im Bild! Der Arzt sagt, dass die bösen Kassen und der Deutsche meckert über Kassen, weil der Arzt das gesagt hat. Wollen wir alle Beiträge anbalysieren? Es ist erschreckend. Duie Kassen sind die Bösen - hier im Forum zu mehr als 90% deer Beiträge der Laien!
derKVProfi hat geschrieben: Ich habe es hier im Forum, ggf. an anderer Stelle, schon einmal gesagt: das deutsche Gesundheitswesen gehört in die Hände einer verantwortungsbewußten Einrichtung, die das Wohl der Menschen im Auge hat - also nicht in die Hände der Leistungserbringer!
hier stimme ich Ihnen in vollem Umfang zu

DANKE

röschen
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Beitrag von röschen » 29.11.2013, 16:29

Bully, Sie sprechen über interne Probleme der kassenärztlichen Vereinigung. Das ist eine ärztliche Selbstverwaltung.
mit z.T. seltsamen Regelungen. Ich musste im Reha-Renten-Antragsverfahren zum Gutachter, einem niedergelassenen Neurologen. Den fand ich so sachkundig und angenehm, dass ich mich einige Monate später (unbefristete Rente war längst genehmigt) dort zur Sprechstunde anmelden wollte. 5 Monate Wartezeit hätte ich noch geschluckt. Aber als die Angestellte mitbekam, dass ich dort schon zum Gutachten war, hieß es, dann dürfe sie mich (mindestens 1 - 2 Jahre) gar nicht als Patientin annehmen. Dass das eine Vorschrift der KV ist, erfuhr ich erst von einem Bekannten, der mal notfallmäßig 30 km ins Krankenhaus gebracht werden musste, weil ihn der nächstgelegene Facharzt genau deswegen nicht behandeln durfte.

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