Regierung kappt "Wucherzinsen"

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

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Juliane

Regierung kappt "Wucherzinsen"

Beitrag von Juliane » 10.04.2013, 17:37

Krankenversicherte, die ihre Beiträge nicht bezahlen können, werden zumindest bei den Zinsen entlastet. Das Bundeskabinett hat beschlossen, den Säumniszuschlag von derzeit fünf auf ein Prozent zu senken.

Das Bundeskabinett will damit in Not geratene Krankenversicherte vor weiteren Kosten schützen. Bundesgesundheitsminister Bahr hatte von „Wucherzinsen“ gesprochen und erklärt, die Betroffenen müssten die Chance haben, von ihren Schulden wieder herunterzukommen.

Allein bei den gesetzlichen Krankenkassen standen Versicherte zuletzt mit fast 2,2 Milliarden Euro in der Kreide. Für in Zahlungsrückstand geratene Privatversicherte ist ein sogenannter Notlagentarif vorgesehen. In diesem Falle soll nur die Behandlung akuter Erkrankungen und Schmerzen sowie Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft abgedeckt werden.

Unter denjenigen, die die Beiträge für die Krankenkassen nicht bezahlten, sind vor allem Selbstständige mit geringem Einkommen. Viele von ihnen können das nötige Geld nicht aufbringen. Da aber seit 2007 eine Versicherungspflicht in Deutschland besteht, werden sie zur Kasse gebeten.

Quelle: http://www.br.de/nachrichten/krankenkas ... t-100.html

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 10.04.2013, 18:38

Hallo,
ja, eine gute Entscheidung - wäre aber alles nicht notwendig gewesen, hätte man vom Gesetzgeber diesen Unsinn damals erst gar nicht beschlossen.
Es wird hoffentlich nicht seitens der Politik nun erwartet, dass sie auch dafür auch noch über den grünen Klee gelobt wird und Wählerstimmen sollte das gleich gar nicht bringen.
Gruss
Czauderna

Untertan
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Beitrag von Untertan » 11.04.2013, 22:45

Wird wohl den einen oder anderen freuen.
Doch wenn jemand schon einen Berg Schulden bei einer GKV hat dem bringt das herzlich wenig.
Ich möchte jedenfalls nie in diese Lage geraten.
Ich würd sogar eher einen Schritt weitergehen und sagen : Erlasst den Leuten die Bankrott sind ihre Schulden in der GKV.Es ist m.M. nach unrechtens einem Beitragszahler seine ganze Zukunft mit ungezahlten Beiträgen zu verbauen für die die Kasse sowieso zu 99,9% nie etwas geleistet hat.Den Leuten die die Kasse voll genutzt haben denen wird schließlich auch nichts angelastet.Man muss das aus 2 Blickwinkeln betrachten.
Es müsste zwar genaustens geprüft werden ob die Person wirklich überschuldet ist - wäre aber sicher deutlich gerechter als diese totale Abzockerei bis einem das Wasser 10m über dem Haaransatz steht.




Grüße Untertan

Gast

Beitrag von Gast » 12.04.2013, 08:44

ich finde es ganz schön vermessen von Herrn Bahr davon zu sprechen, die Forderung von Wuchersäumniszuschlägen durch die Krankenkassen zu unterbinden. die Kassen handeln nach der derzeit gültigen Gesetzeslage im SGB. ich wüsste nicht, dass die Krankenkassen diese Gesetze alleine verabschieden und diese Säumniszuschläge in der Vergangenheit alleine festgelegt haben. die Regierung war beteiligt und stellt sich jetzt als der Gute Samariter hin, indem man die Zuschläge senkt und den "bösen" Krankenkassen das Handwerk legen muss :roll:

meines Erachtens sind Säumniszuschläge von 1% zu niedrig - 5% zu hoch. man sollte eher einen Mittelweg finden, da es sonst keinen Anreiz mehr gibt die Beiträge zu zahlen. und mal ehrlich, jemand der selbständig ist und seit Jahren seine Beiträge nicht zahlen kann, der sollte mal überlegen, ob sein Unternehmen wirtschaftlich überhaupt aufrecht erhalten werden sollte...

Schiobs
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Beitrag von Schiobs » 13.04.2013, 11:53

Diese Säumniszuschläge sind von den Beträgen her auf einem so niedrigen Niveau, dass man hier von Entlastung kaum sprechen kann. Die Beträge auf die sich die Zinsen ziehen sind meisten sehr niedrig. Ob der Zins hier 3 % nach oben oder 6 % nach unten hin variiert, macht den Braten auch nicht fett. Insgesamt betrachtet für die Eintreiber schon, aber eben aus Sicht des Zahlenden meinte ich.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 13.04.2013, 12:03

Hallo,
na ja - ob ich pro Monat 5% Zinsen zahle oder nur 1%, das macht schon einen großen Unterschied.
Gruss
Cztauderna

Untertan
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Beitrag von Untertan » 13.04.2013, 20:23

Jain,klar macht das nen Unterschied in dem Sinne dass
es nicht noch obendrein horrende Gebühren gibt.
Aber mal ehrlich: Wer als Selbstständiger ein Jahr mit seinen Beiträgen in Rückständen ist dürfte schon weit genug im Schuldensumpf stecken.
Wer kann seine momentanen horrenden Beiträge bezahlen und gleichzeitig noch die ausstehenden abbezahlen ?
Wird sind ein Staat der für Kapitalisten geschaffen wurde.Für Leute die andere Verwalten wollen ohne zu wissen was es bedeutet jeden Cent beim Kunden mühsam reinzuholen.Man möchte bloß eine Kontonummer und Beitragszahler die den Mund halten.Und wenn irgendwas nicht rechtzeitig bezahlt wird dann "werden Gebühren fällig" wie es in einem arroganten bürokratendeutsch heißt.
Ich bin somit für 0 % Säumniszuschläge.Alles andere hat nichts mit Solidarität zu tun sondern mit gieriger Abzocke.



Grüße Untertan
Zuletzt geändert von Untertan am 13.04.2013, 20:26, insgesamt 2-mal geändert.

Untertan
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Beitrag von Untertan » 13.04.2013, 20:23

einmal reicht. :)

mai77

Beitrag von mai77 » 24.04.2013, 12:07

5% pM

ergibt


60% Wucherzins + Zinseszins pro Jahr, pro Jahr, pro Jahr ... :twisted:


Bernie Madoff hätte seine Freude! :twisted:

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