Ohne Krankenversicherung - was tun?

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

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Lilli3
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Ohne Krankenversicherung - was tun?

Beitrag von Lilli3 » 27.02.2013, 16:06

Bei dem Versuch mich im Internet über den Wiedereintritt in eine Gesetzliche Krankenversicherung zu erkundigen, bin ich auf das Krankenkassenforum gestoßen und hoffe nun, dass mir hier bei all den Mitlesern geholfen werden kann...

Zum Fall: Ich habe mein Studium im Sommer 2008 abgeschlossen und bin seitdem ohne Versicherungsschutz und mittlerweile sehr verzweifelt. Aus persönlichen Gründen lebe ich weiterhin bei meinen Eltern und habe ausschließlich Jobs auf Kleinunternehmerbasis angenommen. Aus gesundheitlichen Gründen bleibt mir jetzt allerdings nichts anderes übrig, als mich endlich mit einem Wiedereintritt in eine Krankenkasse zu beschäftigen...! Gibt es irgendwelche Möglichkeiten (Wahl der Krankenkasse bzw. Wechsel zu einer anderen KK als vor meiner versicherungslosen Zeit etc.) möglichst ohne zu große finanzielle Last (Nachzahlungen, Strafzahlungen) schnell wieder mit Versicherungsschutz durchs Leben gehen zu können?

Vielen Dank im Voraus

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 27.02.2013, 20:50

Hallo,
bis wann genau warst du gesetzlich krankenversichert ?
Du schreibst von einer Studienunterbrechung - wann und wie lang war die und wie alt warst du damals. ?
Grundsätzlich gilt, dass du dich rückwirkend versichern musst, und so wie geschildert, ist die GKV für dich zuständig - genau kann man das aber erst sagen wenn die Fragen beantwortet wurden.
Dich kranken zu versichern ab sofort und das ohne Nachzahlung, das wird schwierig, aber es ist nicht unmöglich.
Gruss
Czauderna

Lilli3
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Beitrag von Lilli3 » 27.02.2013, 20:58

Hallo Czauderna,

genau kann ich das gerade nicht sagen, aber ich denke, dass ich bis zum 27. Lebensjahr bei meinen Eltern mitversichert war.

Nein, ich habe mein Studium nicht unterbrochen.

Danke für Deine aufmunternden Worte!! Es ist allerdings schwierig positiv zu bleiben, wenn man nicht weiß, wer einem helfen kann. Bei meiner ehemaligen GKV möchte ich natürlich gerade keine schlafenden Hunde wecken - somit kann mich dort nicht erkundigen...
Hast Du eine Idee, was ich tun könnte?

Beste Grüße
Lilli

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 27.02.2013, 21:25

Hallo,
nun, grundsätzlich muss Krankenversicherungspflicht als Arbeitnehmerin vorliegen oder (in deinem Fall) ALG-2 Bezug.
Ersteres geht, wenn du einen Job mit mindestens 451,00 € mtl. aufnimmst und somit als Arbeitnehmerin in die GKV. musst. Das Problem hier ist, dass es die Kasse interessieren muesste bzw. könnte, wo du denn vor Beginn der Tätigkeit zuletzt gesetzlich krankenversichert warst und wenn du das auf Anfrage hin mitteilst, dann könnte es durchaus sein, dass dich die gewählte Kasse an deine alte Kasse zurückverweist - ja, und dann hast du ein weiteres, neues Problem, sprich Nachzahlung. Wenn es allerdings deine neue Kasse nicht interessiert, dann hast du Glück gehabt und viel Geld gespart.
Ohne Krankenversicherungspflicht hast du keine Chance dich in der GKV zu versichern - da bleibt dir noch als Alternative die PKV - da ist die Chance etwas größer, dass die nicht wissen wollen wo du vorher versichert warst.
Was allerdings sicher ist, deine letzte Kasse muss dich nehmen, da führt kein Weg daran vorbei. Da bedeutet vom Ablauf her folgendes - Mitgliedschaft wird rückwirkend hergestellt und du wirst eingestuft - gleichzeitig hast du ab Mitgliedschaftsbeginn den vollen Leistungsanspruch. Die Kasse wird dann von dir Geld wollen, wahrscheinlich aber soviel, dass du es nicht bezahlen kannst.
Um das Ruhen des Leistungsanspruches zu verhindern bietest du der Kasse entweder eine Ratenzahlung an oder beantragst wegen fehlendem Geld gleich die Stundung oder gleich den Erlass der Säumniszuschläge und auch des Beitrags - dazu gehört aber auch die Erklärung dass du die Kasse nicht in Anspruch genommen hast und auch auf die Leistungsansprüche der vergangenen Jahre und Monate verzichtest. Ob die Kasse das dann so alles mitmacht - kommt auf die Kasse an, gehen tut es jedenfalls, was die Praxis beweist. Was du nun tust, das musst du entscheiden.
Klar ist - einfach jetzt zu irgend einer Krankenkasse hingehen und sich versichern lassen ab sofort - das geht nicht.
Gruss
Czauderna

Lilli3
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Beitrag von Lilli3 » 27.02.2013, 21:42

Eine kurze Verständnisfrage, durch die Angst im Nacken kann ich mich schlecht konzentrieren:

Ich könnte nur mit einem Job von über 450,00 Euro oder unter ALG-2 Bezug in eine andere GKV als meine damalige GKV wechseln und dann auch nur mit Glück um die Nachzahlung herumkommen? Verstehe ich das richtig?


Kannst du sagen, um welchen Betrag es sich bei der Nachzahlung handeln könnte. Ich komme über den Daumen auf 10000 Euro - ist das in etwa richtig??

Wie streng ist die Technikerkrankenkasse? Kann mir dazu jemand etwas sagen?

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 27.02.2013, 21:48

Hallo,
richtig verstanden. Nachzahlung wäre dann die Jahre 2009 - 2012 (4 Jahre) -
wenn wir mal den niedrigsten Beitrag ansetzen, wären das ca. 140,00 €
pro Monat durchschnittlich, also dann ca. 6500,00 € ohne Säumniszuschläge).
Gruss
Czauderna

Lilli3
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Beitrag von Lilli3 » 27.02.2013, 21:52

Danke!!

Eine letzte Frage. Ich dachte um in eine PKV zu kommen, müsste man ein Mindestjahreseinkommen von ca. 50.000 Euro haben. Bin ich da falsch informiert?

Lilli3
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Beitrag von Lilli3 » 27.02.2013, 22:24

Ich denke, ich muss versuchen in eine PKV zu kommen und dann bei Zeiten mit einem Arbeitvertrag in eine gesetzliche KK wechseln.

röschen
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Beitrag von röschen » 27.02.2013, 23:03

Lilli3 hat geschrieben:Ich dachte um in eine PKV zu kommen, müsste man ein Mindestjahreseinkommen von ca. 50.000 Euro haben.
... oder selbständig tätig sein.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 28.02.2013, 00:11

Hallo,
es genügt nur nicht krankenversicherungspflichtig zu sein - dann kann jeder in die PKV.
Gruss
Czauderna

Lilli3
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Beitrag von Lilli3 » 28.02.2013, 00:26

Danke Czauderna, das hat mir sehr geholfen etwas beruhigter in die Nacht zu starten!

Gast

Beitrag von Gast » 28.02.2013, 10:12

Lilli3 hat geschrieben:Ich denke, ich muss versuchen in eine PKV zu kommen und dann bei Zeiten mit einem Arbeitvertrag in eine gesetzliche KK wechseln.
du solltest aber berücksichtigen, dass die PKV deine Erkrankungen prüft. diese werden dann, wenn du sie versichern möchtest entsprechend teuer berechnet. wenn du sie nicht versicherst um Geld zu sparen, dann musst du für Leistungen, die diese Erkrankungen verursachen selbst aufkommen.

wie ich darauf komme? du schreibst:
Lilli3 hat geschrieben:Aus gesundheitlichen Gründen bleibt mir jetzt allerdings nichts anderes übrig, als mich endlich mit einem Wiedereintritt in eine Krankenkasse zu beschäftigen...!

Lilli3
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Beitrag von Lilli3 » 28.02.2013, 12:08

@ wildwasser

Vielen Dank für deinen Kommentar aber ich muss nur zum Zahnarzt und ein paar andere Vorsorgeuntersuchen mal wieder wahrnehmen.

Wie prüft eine Krankenkasse denn die Erkrankungen? Wird man komplett durchgecheckt oder muss ein Fragebogen ausgefüllt werden, in dem nach Vorerkrankungen wie Allergien etc.pp. gefragt wird?

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 28.02.2013, 21:23

ein falsche Angabe und du bist deinen Versicherugnschutz los. Aber das können dir die kollegen von der PKV besser erklären, ich d nke aber auch hier gibt es Nachzahlungen, ab dem 01.01.2009..... Aufgrund von Erkrankunge kann es zu Prämienerhöhungen kommen poder bestimmte Krankheiten sind von der Behandlung ausgeschlossen.

BackHere
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Beitrag von BackHere » 25.03.2013, 11:48

Hi Lilli,

hast du mittlerweile eine Entscheidung getroffen?

Was meiner Ansicht nach in den vorherigen Beiträgen ganz außer acht gelassen wurde, ist, dass du dich als Kleinunternehmerin freiwillig bei einer GKV versichern lassen kannst, denn wie ich dich verstanden habe (und wozu ich dir auch raten würde), ziehst du ja eine GKV einer PKV vor.

Das löst natürlich immer noch nicht das Problem der Nachzahlungen, aber vielleicht hast du ja bereits eine Lösung gefunden?

Lieber Gruß
BackHere

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