Nicht krankenversichert - welche Optionen habe ich?

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

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ayRiko
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Nicht krankenversichert - welche Optionen habe ich?

Beitrag von ayRiko » 24.03.2014, 16:51

Hallo!

Zur Vorgeschichte: Ich habe mich letztes Jahr selbstständig gemacht und bin dementsprechend von der GKV in die PKV gewechselt. Genau dann kam ich aufgrund eines Schicksalsschlags jedoch in eine sehr blöde Situation und war mit allem überfordert. Deswegen habe ich nicht einmal den ersten Beitrag zahlen können und wurde aufgrund einer Sonderregelung rückwirkend gekündigt - ich weiß, das war unglaublich dumm von mir, aber passiert ist passiert. Bin also seit fast einem Jahr nicht krankenversichert.

Wenn ich das richtig verstehe, ist meine einzige Option, fürs Erste in die GKV zurückzukehren, und erst dann kann ich mich wieder bei einer PKV anmelden. Ist das korrekt? Oder bin ich bei PKVs jetzt so oder so ein rotes Tuch aufgrund meines vorherigen Zahlungsausfalls?

Kurzum - ich weiß nicht, wie ich jetzt am besten vorgehe. Soll ich fürs Erste wieder einen Job als Arbeitnehmer aufnehmen und mich in diesem Zuge bei der GVK melden? Muss ich dann die gesamten Beträge nachzahlen und alles ist gut? Oder gibt es potentiell weitere Probleme?

Oder kann ich mich als Selbstständiger an die GKV wenden und um Aufnahme bitten? Oder gar darum bitten, bis heute rückwirkend krankenversichert zu sein, um dann direkt wieder in die PKV zu wechseln (vorausgesetzt, die nehmen mich überhaupt auf?!)

Ich habe auch die Option, erstmal ins Nicht-EU-Ausland zu gehen für 6-12 Monate. Wäre ich auf diese Weise vielleicht in der Lage, Nachzahlungen zu entgehen? Oder wie funktioniert das überhaupt? Und woran bemisst sich das – muss ich auf dazu dem Standesamt meine offizielle Meldeadresse ändern oder reicht es, wenn sich dort mein primärer Wohnsitz befindet?

Ich bin relativ gesund und habe von daher keine Eile, in die Krankenversicherung zurückzukehren - aber es ist mir wichtig, dieses Problem jetzt endlich mal in Angriff zu nehmen. Kann ja nicht ewig so weitergehen. Je weiter ich Nachzahlungen reduzieren kann, desto besser. Und ganz wichtig: Was sollte dann konkret mein erster Schritt sein?

Vielen Dank schon mal für die Hilfe!

Poet
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Beitrag von Poet » 25.03.2014, 00:00

@ayRiko: Damit jmd. ganz exakt antworten kann, bräuchte es noch ein paar Angaben.

Wie alt bist Du?
Bist Du verheiratet? Wenn ja, ist Deine Frau Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse?
Welche Einkünfte hast Du in der Höhe und in der Art?
In welche PKV wolltest Du gehen (Gesellschaft)? Wann war das genau?

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 25.03.2014, 13:14

Zuständigkeit PKV, wenn haupteruflich Selbstständig!

Nachzahlung kann in dem Fall nicht umgangen werden.

Zugang über Basistarif oder ganz normale Aufnahme. Bonität und Gesundheitszustand sind kriterien, die geprüft werden. basistarif muss aber gewährt werden. (Ausnahme ggf. die bisherige Gesellschaft - vergl. § 193 VVG)

GKV über eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit, die die Selbstständigkeit aber in Zeitaufwand und Einkommen überwiegen muss und es dürfen keine sv-pflichtige Arbeitnehmer in der Selbbstständigkeit beschäftigt werden.

Es gibt noch mehr Wege, aber da muss man prüfen, ob die indivisduell passen!

ayRiko
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Beitrag von ayRiko » 25.03.2014, 16:34

Poet hat geschrieben:@ayRiko: Damit jmd. ganz exakt antworten kann, bräuchte es noch ein paar Angaben.

Wie alt bist Du?
Bist Du verheiratet? Wenn ja, ist Deine Frau Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse?
Welche Einkünfte hast Du in der Höhe und in der Art?
In welche PKV wolltest Du gehen (Gesellschaft)? Wann war das genau?
Ich bin 26 und nicht verheiratet. Einkünfte aus selbststätiger Tätigkeit hatte ich letztes Jahr im Bereich ~30k €, aber nun möchte ich mich neu orientieren. Soll heißen, jetzt gerade im Moment habe ich gar kein Einkommen. Ob ich weiterhin selbstständig bleibe oder mich anstellen lasse, steht mir offen. So wie ich das verstehe wäre ein Übergang in die GKV ja weitaus vorteilhafter für mich, oder übersehe ich da etwas?

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 25.03.2014, 16:46

Du übersiehst, dass es auf die Frage GKV oder PKV keine einzige pauschale Antwort gibt.

Die Entscheidung muss individuell getroffen werden. Die kann auch nur ein einziger mensch treffen: Du!

Basis kann nur eine individuelle Beratung sein, die das Niveau von Coaching hat und Dir ermöglicht unter Berücksichtigung aller Kriterien eine Entscheidung zu treffen.

Sowas ist nicht abschluss- oder provsionsorientiert! Deswegen scheiden Versicherungsvermittler aus. Ich würde einen qualifizierten Versicherungsberater empfehlen.

Den findet man z. B. auch hier (VersSulting/derKVprofi), im Internet, bei den entsprechenden Berufsverbänden (es gibt nur einen und der ist mehr als bedenklich und umfasst daher nur einen Ausschnitt).

Poet
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Beitrag von Poet » 25.03.2014, 16:51

ayRiko hat geschrieben:Ob ich dabei weiterhin selbstständig bleibe oder mich anstellen lasse, steht mir offen. So wie ich das verstehe wäre ein Übergang in die GKV ja weitaus vorteilhafter für mich, oder übersehe ich da etwas?
@ayRiko: Solange die selbstständige Tätigkeit besteht, ist die PKV für Dich zuständig so wie es KV Profi beschrieben hat. Mit allen Rechten und Pflichten.

Bevor wir jetzt in die Zukunft schauen, wie sich was verändern ließe, lege ich Dir ans Herz, den aktuellen Versicherungsschutz herzustellen.

Wenn Du in ein dann irgendwann doch in versicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis wechselst, dann könntest Du in die GKV zurückkehren.

Welches System besser ist, kann niemand beantworten, denn das ist ganz stark abhängig von Deinen Bedürfnissen.

ayRiko
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Beitrag von ayRiko » 25.03.2014, 18:57

Ich denke, ich habe mich nicht ganz klar ausgedrückt: Es ist für mich kein Problem, kurzfristig in ein hauptberufliches Arbeitnehmerverhältnis zu wechseln. Und da ich auf diese Weise einer signifikanten Nachzahlung an die PKV entgehen kann, bietet sich das natürlich an. Sollte ich später wieder selbstständig sein, ist die PKV wohl die bessere Option für mich - da hatte ich mich schon letztes Jahr genügend informiert.

(Natürlich gibt es auch andere Faktoren, die meine Entscheidung pro oder kontra Festanstellung beeinflussen, aber relevant ist das schon.)

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 26.03.2014, 02:22

Ob die PKV die bessere Option für Dich ist?

Sag uns warum Du zu der Erkenntnis gekommen bist. Was sind die Gründe?

ayRiko
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Beitrag von ayRiko » 26.03.2014, 18:28

PKV erschien mir vorteilhafter, weil:
– guter Gesundheitszustand, d.h. eher niedriges Risiko
– keine Familie und vorerst diesbezüglich auch keine Pläne
– Selbstbeteiligung von 300€ / Jahr für mich unproblematisch
– gewählter PKV-Tarif wies keine eklatante Lücken auf (Krankenwagen, Psychotherapie, ...)

Poet
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Beitrag von Poet » 26.03.2014, 19:59

@ayRiko: Die Möglichkeit gegen mehr Beitrag Dich mehr abzusichern als in der GKV hast Du vergessen.
Aber Du hast nach eigener Aussage kein Einkommen mehr aus der selbständigen Tätigkeit und brauchst zudem eine Krankenversicherung, die Du genau wie zu Beginn dann ev. nicht bezahlen kannst. Also viele Optionen sehe ich da nicht.

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 26.03.2014, 20:26

Sorry, das hört sich an wie eine Werbebroschüre einer PKV.

Versuchen Sie es mal mit eigenverantwortlichem Handeln - das wäre ein Grund für den Status Selbstzahler!

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