nachträglich Familienversicherung gekündigt

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

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Zeborator
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nachträglich Familienversicherung gekündigt

Beitrag von Zeborator » 07.08.2014, 13:23

Hallo Forumsgemeinde,
dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Ich suche eine Lösung für mein akutes Problem:
Ich bin selbständig meine Frau in meinem Unternehmen angestellt die beiden Kinder bei Ihr familenversichert in der GKV . Ich privat versichert.
Bei dem jährlichen Fragebogen wurde der angeforderte Bescheid für 2011 von mir nicht geliefert. Der Bescheid wurde erstellt im Mai 2013 .
Mit dem Bescheid von 2012 welcher im Juli 2014 erstellt wurde, teilte mir die GKV mit (diesen Beleg haben wir gechickt), das ich über der JAE Grenze bin. Ab August dann nicht mehr familienversichert. Ich habe dann superschnell meinen Bescheid für 2013 noch im Juli organisiert bei welchem ich wieder unterhalb der Grenze bn. Somit gibt es wieder grünes Licht für die Familienversicherung ab August 2014.
Die GKV schreibt mir jedoch jetzt: Wenn ich nicht endlich den Bescheid für 2011 vorlege (da bin ich wie 20 t € über der Grenze) dann ist ab 18.08.
für mich mit eventuell erheblichen finanziellen Nachbelastungen zu rechnen.

Ich denke nun das mir die GKV nachträglich für 13 Monate (soviel Zeit liegt zwischen dem Bescheiddatum f. 2010 und dem von 2011) zweimal 150 €monatlich also ca 4000 € in Rechnung stellen werden.

Nun meine Fragen an die Forumsmitglieder:
1. soll ich den Bescheid überhaupt hinschicken?
2. wenn ich diesen hinschicke, was passiert dann genau Schritt um Schritt.
3. Gibt es Erfahrungen hinsichtlich Vergleichsbereitschaften. Die betroffen Kasse ist die TKK.
4.sonstige Tips in der Sache

vorab meinen Dank für Rückmeldunge

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 07.08.2014, 17:01

1. ja
2. die Kasse wird die Familienversicherung für den Zwischenzeitraum (Datum Bescheid 2011 bis Datum Bescheid 2013) die Familienversicherung beenden und Beiträge für die Kinder und ggf. Säumniszuschläge berechnen
3. ja es gibt Erfahrungen
4. reich den Bescheid ein und such das Gespräch mit deiner Kasse - alternativ kannst du deinen Steuerberater beauftragen, die Sache für dich zu regeln

Zeborator
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Beitrag von Zeborator » 08.08.2014, 10:14

Hallo Lady Butterfly,

vielen lieben Dank für deinen Beitrag. Da du sehr knapp und eindeutig schreibst, gehe ich davon aus, das du Insider bist. z.B. Mitarbeiter einer GKV oder einer PKV. Wahrscheinlich GKV.
Zu Punkt 3 schreibst du knapp: Es gibt Erfahrungen. Hier würde mich interessieren in welche Richtung das Gespräch mit der Kasse laufen soll.
Möglichkeit 1 : Ich hab das Geld nicht. Kann ich in Raten zahlen bzw. können wir uns vergleichen?

Möglichkeit 2 Wie 1 nur mit dem Zusatz: "... dann werde ich gegebenenfalls mit 3 Leuten zu einer anderen GKV wechseln .."
(mir gefällt diese Option tendenziell eher nicht, weil bekanntlich Druck Gegendruck erzeugt.:x . Aber man steckt ja nicht drin.)

Was mich hier interessiert ist: Gibt es hier überhaupt Möglichkeiten für individual deals bei den GKV`s? Oder werden die regelmäßig von ihren eigenen Revisoren oder der BAFIN "auseinandergenommern", so das man sich da keinen Hoffnungen hingeben soll.
Weiterhin würde mich interessieren ob man besser auf der Sachbearbeiter Ebene bleibt oder gleich versucht mit Bereichsleitern oder anderen höheren Bereichsleitern in Kontakt zu kommen versucht.

Ich danke dir nochmals für dein bisher geschriebenes.

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 08.08.2014, 20:54

ja - ich bin Mitarbeiterin einer Krankenkasse

die Erfahrung zeigt: du wirst zahlen, eine Absetzung der Beiträge wäre z. B. möglich, wenn durch den Einzug deine/eure wirtschaftliche Existenz gefährdet würde. Das sehe ich nicht.

was du versuchen kannst: Ratenzahlung aushandeln

und ja: die Kassen werden regelmäßig geprüft - von der Deutschen Rentenversicherung, der Bundesagentur für Arbeit und ihren Aufsichtsbehörden (z. B. BVA)

Zeborator
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Beitrag von Zeborator » 11.08.2014, 11:27

Vielen Dank Lady Butterfly.

Gibt es vielleicht in diesem Forum noch weitere Erfahurungen?
z.B.von Versicherten in einer ähnlichen Situation.
Gerne auch in einer PM.
Vorab meinen Dank.

broemmel
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Beitrag von broemmel » 11.08.2014, 12:16

weitere Erfahrungen?

Ja, die gleichen wie Lady Butterfly. Auch die Erfahrungen einer Kasse.

Zu Deinem Verständnis. Die Beiträge fliessen nicht an die Kasse sondern an den Gesundheitsfond und werden von dort weiterverteilt.

Wenn die Kasse über einen Erlass (ich vermute mal das Du darauf hinauswillst) entscheidet dann würde sie im Namen aller betroffenen Kassen verzichten und muss das gut begründen.

So wie LB sehe ich nicht das eine Absetzung möglich wäre.

Aber Du hast ja die Nachweise damals nicht geliefert. Deine Einnahmen lagen über der BBG. Insofern ist die Nachzahlung doch gerechtfertigt. Aus welchem Grund sollte also Deiner Meinung nach ein Erlass/teilweiser Verzicht gerechtfertigt sein?

Welche Situation liegt bei Dir vor die Dich besser stellen soll gegenüber einem Versicherten der die Nachweise beigebracht hat und ordentlich seine Beiträge pünktlich gezahlt hat?

Zeborator
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Beitrag von Zeborator » 13.08.2014, 10:58

Hallo Broemmel,

zunächst auch Dir meinen Dank für deine Antwort:
Du fragst:

"...Insofern ist die Nachzahlung doch gerechtfertigt. Aus welchem Grund sollte also Deiner Meinung nach ein Erlass/teilweiser Verzicht gerechtfertigt sein?..."
"
Meine Antwort darauf: Warum soll ich nachträglich "freiwilligen" Versichertenbeiträge von ca 150 € mal 2 =300 x 13=3900 € zahlen, wenn diese Leistungen woanders auch für 88x2 = 176 €x13= 2288 € zu haben sind.

Die Kasse hat für diesen Zeitraum außer 2 Vorsorgeuntersuchen nichts leisten müssen. Parallel hat sie in diesem Zeitraum ca.18500 € aus dem Gesundheitsfonds für meine Familie bekommen.
Ich fände es fair, wenn die Kasse sagen würde: Zahl mir unsere Leistungen plus eine Aufwandsentschädigung für diesen Zeitraum zurück und gut ist`s. Gleichzeitig verpflichtest du dich für x Jahre der Mitgliedschaft in unserer GKV o.ä. .

Ich werde mal versuchen meine Argumente anzubringen. Wenn man diesen
nicht folgen wird, bleibt mir ja noch als Enttäuschter von dannen zu ziehen und zu einer anderen Kasse zu wechseln :x
schöne Grüße und nochmals vielen Dank für Eure Beiträge.

Swantje B.
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Beitrag von Swantje B. » 13.08.2014, 11:48

Hallo Zeborator,

du wirst keinen Erfolg haben - und das ist auch gut so.

Die Beitragsberechnung ist kein Basar, auf dem verhandelt wird. Sondern gesetzlich geregelt. Wenn die Kasse sich auf einen "Deal" einließe würde das Geld nicht ihr, sondern dem Gesundheitsfonds fehlen. Und damit (auch) allen anderen Kassen. Aus gutem Grund wird der Beitragseinzug deshalb bei den Kassen regelmäßig extern geprüft. Irregularitäten/Abweichungen vom Gesetz werden sanktioniert. Das wird die Kasse nicht machen. So wichtig bist du nicht.

Wenn du die "Leistungen" in der PKV billiger bekommen hättest, warum bist du dann nicht zur PKV gegangen? Du hast es doch selbst zu verantworten, dass du den Steuerbescheid nicht rechtzeitig eingereicht hast.

Ob und wieviele Leistungen die Kasse in dem Zeitraum erbracht hat ist vollkommen irrelevant. Drohst du deiner Autoversicherung auch regelmäßig mit Wechsel, wenn sie dir nicht einen Großteil der Beiträge erstattet "weil du ja gar keinen Unfall gebaut hast und die Versicherung deshalb gar nicht leisten musste"? Lässt du dir nach dem Urlaub die Kosten der Reiserücktrittsversicherung erstatten "weil du ja doch geflogen bist"? Lässt du dir jedes Jahr die Prämien deiner Risikolebensversicherung zurückzahlen "weil du ja gar nicht gestorben bist"?

Wie "fair" fändest du es eigentlich, wenn die Kasse nach einer teuren Krebsbehandlung oder einer Polytraumabehandlung nach einem schweren Unfall die Beiträge "nachverhandeln" wollte, weil deine Kosten die Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds leider deutlich übersteigen?

Gruß
Swantje

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 13.08.2014, 18:44

Zeborator hat geschrieben:
Meine Antwort darauf: Warum soll ich nachträglich "freiwilligen" Versichertenbeiträge von ca 150 € mal 2 =300 x 13=3900 € zahlen, wenn diese Leistungen woanders auch für 88x2 = 176 €x13= 2288 € zu haben sind.
ganz einfach: weil es so gesetzlich vorgeschrieben ist

du hättest natürlich die Möglichkeit gehabt, deine Kinder privat zu versichern - und du hast dich dagegen entschieden

du hättest die Möglichkeit gehabt, dein Einkommen zu verringern - z. B. indem du das Gehalt deiner Frau und damit die Betriebsausgaben erhöht und damit den Gewinn verringert hättest - auch das hast du nicht getan

du hättest deinen Einkommensteuerbescheid zeitnah abgeben können - hast du auch nicht getan

und jetzt wird's teuer - ja
Die Kasse hat für diesen Zeitraum außer 2 Vorsorgeuntersuchen nichts leisten müssen. Parallel hat sie in diesem Zeitraum ca.18500 € aus dem Gesundheitsfonds für meine Familie bekommen.
Ich fände es fair, wenn die Kasse sagen würde: Zahl mir unsere Leistungen plus eine Aufwandsentschädigung für diesen Zeitraum zurück und gut ist`s. Gleichzeitig verpflichtest du dich für x Jahre der Mitgliedschaft in unserer GKV o.ä. .
mal davon abgesehen, dass die Mitarbeiter der Krankenkasse sich an die geltenden Gesetze halten müssen die Gesetze das, was du dir wünschst einfach nicht hergeben: eine Krankenversicherung ist eine Risikoversicherung. Sie sichert dich gegen die möglichen hohen Kosten ab, die für die Behandlung von schweren Krankheiten entstehen.
Ich würde es fair finden, wenn du sagen würdest: ich bin froh, dass meine Kinder so munter und gesund sind. Ich bin froh, dass ich in den letzten Jahren so gut verdient habe. Und nun beiße ich in den sauren Apfel und bezahle die Beiträge, die dadurch angefallen sind.
Ich werde mal versuchen meine Argumente anzubringen. Wenn man diesen
nicht folgen wird, bleibt mir ja noch als Enttäuschter von dannen zu ziehen und zu einer anderen Kasse zu wechseln :x
schöne Grüße und nochmals vielen Dank für Eure Beiträge.
das steht dir selbstverständlich frei
es wird aber nichts daran ändern, dass du die Beiträge zahlen musst
und bei der nächsten Kasse wird es ganz genau so laufen

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 14.08.2014, 10:30

Zeborator hat geschrieben: Meine Antwort darauf: Warum soll ich nachträglich "freiwilligen" Versichertenbeiträge von ca 150 € mal 2 =300 x 13=3900 € zahlen, wenn diese Leistungen woanders auch für 88x2 = 176 €x13= 2288 € zu haben sind.
Wenn du so rechnest, hat es wohl einen Grund warum die Gattin in der GKV ist. Ich vermute, der Beitrag ist für sie wesentlich geringer als in der PKV. Bei dieser Konstellation ist ein Gehalt um die 500,-- € sehr beliebt.

broemmel
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Beitrag von broemmel » 14.08.2014, 12:14

Typische Rechnung für die eigene Tasche. Wenns in der der PKV zu teuer ist soll es die GKV richten.

Wenn teure Behandlungen notwendig gewesen wären ist es gut gerechnet, wenn keine Behandlung angefallen ist soll die Beitragszahlung entfallen.

Mit der Einstellung gehe doch bitte mit der ganzen Familie in die PKV. Da bist du gut aufgehoben. Denn da zahlst Du nur für Dich alleine und musst dich nicht grämen das eventuell zu zahlende Beiträge für die Behandlung von Schwerkranken "verschwendet" werden.

Wenn hier Zynismus entdeckt wird ist das gewollt.

Zeborator
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Beitrag von Zeborator » 14.08.2014, 17:07

Ich danke nochmals allen für Ihre Beiträge.
Ich habe Eure Messages verstanden: Ich bin ein wirklich fieser Typ.
Ein Sozialschmarotzer. Am besten ich spring von der Brücke.

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 14.08.2014, 17:15

Zeborator hat geschrieben: Ich habe Eure Messages verstanden: Ich bin ein wirklich fieser Typ.
Ein Sozialschmarotzer. Am besten ich spring von der Brücke.
Das war nicht meine Message. Ich ging nur auf dein Rechenbeispiel ein. Und noch etwas für's Protokoll: Woanders hättest du den Versicherungsschutz nicht rückwirkend einkaufen können, so etwas gibt es nur bei der GKV.

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 14.08.2014, 19:31

Zeborator hat geschrieben:Ich danke nochmals allen für Ihre Beiträge.
Ich habe Eure Messages verstanden: Ich bin ein wirklich fieser Typ.
Ein Sozialschmarotzer. Am besten ich spring von der Brücke.
nee, niemand hat behauptet, dass du ein Sozialschmarotzer bist oder gar ein fieser Typ

du hast nachgerechnet und bist zu dem Schluss gekommen, dass die Kombi du PKV, deine Frau als deine Angestellte GKV und die beiden Kinder familienversichert die günstigste/billigste Lösung für dich ist

nun stellst du fest, dass du dich verrechnet hast - das ist alles.

das passiert dauernd irgendwelchen Leuten - du bist also nicht der erste, dem so was passiert

also: beiß in den sauren Apfel und steh für die Konsequenzen deiner Entscheidungen ein
sprich: reich den Einkommensteuerbescheid ein und bezahl die Beiträge

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