Liebe Forum-Mitglieder,
zunächst vielen dank für das informative Forum. Ich hoffe, von Euch ein paar Tips zu bekommen. Meine Situation ist wie folgt:
1994-2005 Pflichtversichert bei Barmer
2005-2006 Privatversichert bei HUK (Beamter)
2006-2007 weiter Privatversichert bei HUK (Angestellter mit Jahresgehalt über 50000 €)
2007 habe ich meine Freundin geheiratet und sie war auch bei HUK über mich privatversichert
2008-heute arbeite ich im nicht-europäischen Ausland (beide beim Verlassen D in 2008 ordnungsgemäß abgemeldet)
Wir haben während des Auslandsaufenthalt zwei Kinder bekommen und wollen in zwei Monaten zurück nach D und da ich kein Geld vom Staat will (ALGII) und es wahrscheinlich ca. Zwei Monate dauert bis ich eine Arbeit finde, habe ich folgenden Fragen:
Wie können wir uns am besten versichern ?
Muss ich zurück zu HUK ?
Können wir uns bei GKV freiwillig versicher ? und wenn ja mit welchem Beitrag muss ich rechnen, wenn ich in den ersten Monaten keinerlei Einkünfte habe ?
Vielen Dank im voraus
Krankenversicherung nach Auslandsaufenthalt
Moderator: Czauderna
-
Sportsfreund
- Beiträge: 582
- Registriert: 12.01.2012, 11:00
Hi Micho,
zu Deinen Fragen:
Nein. Für eine freiw. Mitgliedschaft bedarf es einer vorherigen Versicherung in der GKV an deren Anschluß Du innerhalb von 3 Mon. eine freiwillige Mitgliedschaft beantragen kannst.
Es gibt eine Pflicht, in Deutschland krankenversichert zu sein. Diese Pflicht ist aber bei der Versicherung durchzuführen, wo man zuletzt in Deutschland versichert war.
Bei Dir war es eine PKV. Also musst Du auch nach der Rückkehr Dich an eine PKV-Kasse wenden.
Gruß
Sportsfreund
zu Deinen Fragen:
Durch Vergleich der Leistungen, Service und Beiträgen incl. Vergleichstests, um die für Euch beste Versicherung zu finden.Wie können wir uns am besten versichern ?
Nein. Du kannst auch eine andere PKV wählen. Solltest Du dort ggf. aber eine Anwartschaftsversich. noch laufen haben, wäre es wohl geschickter, dort zu bleiben.Muss ich zurück zu HUK ?
Können wir uns bei GKV freiwillig versicher ? und wenn ja mit welchem Beitrag muss ich rechnen, wenn ich in den ersten Monaten keinerlei Einkünfte habe ?
Nein. Für eine freiw. Mitgliedschaft bedarf es einer vorherigen Versicherung in der GKV an deren Anschluß Du innerhalb von 3 Mon. eine freiwillige Mitgliedschaft beantragen kannst.
Es gibt eine Pflicht, in Deutschland krankenversichert zu sein. Diese Pflicht ist aber bei der Versicherung durchzuführen, wo man zuletzt in Deutschland versichert war.
Bei Dir war es eine PKV. Also musst Du auch nach der Rückkehr Dich an eine PKV-Kasse wenden.
Gruß
Sportsfreund
Jawoll, Du musst zurück in die PKV, weil Du gem. § 193 Abs. 3 VVG verpflichtet bist dort eine PKV abzuschließen und zu unterhalten.
Allerdings ist die PKV gem. § 193 Abs. 5 VVG nur verpflichtet euch den sog. Basistarif anzubieten. Einen sog. Noramltarif kann die PKV euch anbieten, sie muss es aber nicht. Die meisten PVKén führen seit der Einführung der Versicherungspflicht in der PKV extreme Bonitätsprüfungen durch.
Und dann wird es vermutlich losgehen.
Wenn Du derzeit kein dickes Bankkonto hast, dann wird die PKV euch vermutlich nur den Basistarif anbieten, weil sie dies nur muss und mehr nicht.
Leider ist der Basistarif der teuerste Tarif bei der PKV.
Ehemann = 650,00 Euro
Ehefrau = 650,00 Euro
Kind 1 = 226,18 Euro
Kind 2 = 226,18 Euro
Natürlich ist es eine Monatsprämie und keine Jahresprämie.
Ich drücke Dir die Daumen, dass die PKV euch Normaltarife anbieten und nicht nur den Basistarif.
Ansonsten kann ich Dir nur empfehlen; sehe im Schweinsgalopp zu, dass Du eine Sv-pflichtige Beschäftigung aufnimmst. Diese sollte auch unterhalb der JAEG liegen. Dann kommst Du zurück in die Solidargemeinschaft, Gucke erst nicht nach dem Verdienst, denn der Schuss könnte nach hinten losgehen.
Allerdings ist die PKV gem. § 193 Abs. 5 VVG nur verpflichtet euch den sog. Basistarif anzubieten. Einen sog. Noramltarif kann die PKV euch anbieten, sie muss es aber nicht. Die meisten PVKén führen seit der Einführung der Versicherungspflicht in der PKV extreme Bonitätsprüfungen durch.
Und dann wird es vermutlich losgehen.
Wenn Du derzeit kein dickes Bankkonto hast, dann wird die PKV euch vermutlich nur den Basistarif anbieten, weil sie dies nur muss und mehr nicht.
Leider ist der Basistarif der teuerste Tarif bei der PKV.
Ehemann = 650,00 Euro
Ehefrau = 650,00 Euro
Kind 1 = 226,18 Euro
Kind 2 = 226,18 Euro
Natürlich ist es eine Monatsprämie und keine Jahresprämie.
Ich drücke Dir die Daumen, dass die PKV euch Normaltarife anbieten und nicht nur den Basistarif.
Ansonsten kann ich Dir nur empfehlen; sehe im Schweinsgalopp zu, dass Du eine Sv-pflichtige Beschäftigung aufnimmst. Diese sollte auch unterhalb der JAEG liegen. Dann kommst Du zurück in die Solidargemeinschaft, Gucke erst nicht nach dem Verdienst, denn der Schuss könnte nach hinten losgehen.
Herzlichen Dank an Euch Sportsfreund und Rossi,
daß die PKV für eine Familie so teuer sein kann, habe ich wirklich nicht gedacht. Also da muss ich wohl wie Rossi vorschlug eine Arbeit so schnell wie möglich finden. Und meine Frage dies bezüglich: reicht zunächst ein 400€-Job, um die Familie in die GKV zu versichern ?
Danke für die Antwort
daß die PKV für eine Familie so teuer sein kann, habe ich wirklich nicht gedacht. Also da muss ich wohl wie Rossi vorschlug eine Arbeit so schnell wie möglich finden. Und meine Frage dies bezüglich: reicht zunächst ein 400€-Job, um die Familie in die GKV zu versichern ?
Danke für die Antwort
Hallo Micho,
ein 400 €-Job reicht nicht, davon bräuchtest Du schon 2 gleichzeitig.
Versicherungspflicht (und damit Zugang zur PKV) kommt erst über 400 € zustande.
Die JAEG von der Rossi sprach liegt 2012 übrigens bei 50.850 € - die müsstest Du bei Beschäftigungsaufnahme unterbieten.
Ich gehe auch mal davon aus, dass Du unter 55 bist, oder?
Gruß
Roemer
Edit: Sofern Du derzeit keine sonstigen Einkünfte bzw. diese nur in geringem Maße hast, würde natürlich auch eine FV für Dich und die Kinder infrage kommen, wenn Deine Frau eine kv-pflichtige Beschäftigung aufnimmt. Damit hättet Ihr zumindest theoretisch doppelte Chancen, den Basistarif der PKV zu umgehen.
ein 400 €-Job reicht nicht, davon bräuchtest Du schon 2 gleichzeitig.
Versicherungspflicht (und damit Zugang zur PKV) kommt erst über 400 € zustande.
Die JAEG von der Rossi sprach liegt 2012 übrigens bei 50.850 € - die müsstest Du bei Beschäftigungsaufnahme unterbieten.
Ich gehe auch mal davon aus, dass Du unter 55 bist, oder?
Gruß
Roemer
Edit: Sofern Du derzeit keine sonstigen Einkünfte bzw. diese nur in geringem Maße hast, würde natürlich auch eine FV für Dich und die Kinder infrage kommen, wenn Deine Frau eine kv-pflichtige Beschäftigung aufnimmt. Damit hättet Ihr zumindest theoretisch doppelte Chancen, den Basistarif der PKV zu umgehen.
Hallo roemer70,
vielen Dank fuer die Antwort. Richtig ich bin unter 55 und soweit ich verstanden habe, wuerde ich in die GKV zurueck, wenn ich z. B. einen Job zunaechst finde, bei dem ich > 400 Euro im Monat verdiene. Ist es richtig ?
Fuer meine Frau wird es momentan schwierig sein, eine Arbeit aufzunehmen, da wir ein kleines Baby haben.
Ich habe noch eine Frage: nehmen wir an es stimmt was ich oben geschrieben habe (Job > 400 Euro im Monat und damit in die GKV). Und da ich optimistisch bin und aufgrund meiner Qualifikationen werde ich hoffentlich (nach dem wir uns eingelebt haben) einen Job mit Jahresgehalt ueber 50850 Euro finde. Koennen wir dann in der GKV bleiben oder muessen wir wieder zu PKV ?
Sorry fuer die nervigen Fragen aber das ganze ist nicht gerade einfach zu durchblicken
Micho
vielen Dank fuer die Antwort. Richtig ich bin unter 55 und soweit ich verstanden habe, wuerde ich in die GKV zurueck, wenn ich z. B. einen Job zunaechst finde, bei dem ich > 400 Euro im Monat verdiene. Ist es richtig ?
Fuer meine Frau wird es momentan schwierig sein, eine Arbeit aufzunehmen, da wir ein kleines Baby haben.
Ich habe noch eine Frage: nehmen wir an es stimmt was ich oben geschrieben habe (Job > 400 Euro im Monat und damit in die GKV). Und da ich optimistisch bin und aufgrund meiner Qualifikationen werde ich hoffentlich (nach dem wir uns eingelebt haben) einen Job mit Jahresgehalt ueber 50850 Euro finde. Koennen wir dann in der GKV bleiben oder muessen wir wieder zu PKV ?
Sorry fuer die nervigen Fragen aber das ganze ist nicht gerade einfach zu durchblicken
Micho
Hallo Micho,
eine Beschäftigug über 400 € führt zu Krankenversicherungspflicht, also GKV, das ist richtig.
Solltest Du aber die JAEG (50.850 €) überschreiten, müsstest Du Dich freiwillig gesetzlich versichern. Dies ist nur möglich, wenn Du Vorversicherungszeiten erfüllst:
eine Beschäftigug über 400 € führt zu Krankenversicherungspflicht, also GKV, das ist richtig.
Solltest Du aber die JAEG (50.850 €) überschreiten, müsstest Du Dich freiwillig gesetzlich versichern. Dies ist nur möglich, wenn Du Vorversicherungszeiten erfüllst:
Für Dich käme nur "unmittelbar vor dem Ausscheiden ununterbrochen mindestens zwölf Monate versichert waren" in Betracht.§ 9 SGB V Freiwillige Versicherung
(1) Der Versicherung können beitreten
1. Personen, die als Mitglieder aus der Versicherungspflicht ausgeschieden sind und in den letzten fünf Jahren vor dem Ausscheiden mindestens vierundzwanzig Monate oder unmittelbar vor dem Ausscheiden ununterbrochen mindestens zwölf Monate versichert waren;
D.h.; Du musst erst einmal min. 12 Monate unterhalb der JAEG verdienen. Sonst geht der Schuss nach hinten los.
Ich denke mal, dass es sich auch lohnt, erst einmal einen Job anzunehmen, der Unterhalb der JAEG liegt. Denn, wenn Du drüber liegst, musst Du in die PKV.
Die Ehefrau und die Kinder bleiben in der GKV und werden von der allgem. Versicherungspflicht (§ 5 Abs. 1 Nr. 13a SGB V) erwischt. Da Du oberhalb der JAEG dann verdienst, musst Du für die Kinder jeweils auch eine eigene beitragspflichtige Mitgliedschaft in der GKV eintragen lassen. Dann hast Du gleich 3 beitragspflichtige Mitgliedschaften in der GKV und eine Mitgliedschaft in der PKV.
Wenn Du 12 Monate unterhalb der JAEG verdienst, ist es nur eine beitragspflichtige Mitgliedschaft. Sofern Du nach 12 Monaten oberhalb der JAEG verdienst, dann kannst Du der freiw. KV. in der GKV beitreten und Du hast auch nur 1 beitragspflichtige Mitgliedschaft. Wer rechnen kann, sollte immer im Vorteil sein.
Wobei mir derzeit noch etwas einfällt.
Wenn Du sofort keinen Job findest, müssen die Kinder nicht in die PKV. Die Kinder müssen in die GKV und dürften der allgem. Versicherungspflicht gem. § 5 Abs. 1 Nr. 13b SGB V unterliegen. Denn die Kinder sind bislang in Deutschland weder GKV noch PKV versichert gewesen. Die Kinder sind auch nicht hauptberuflich selbständig und auch nicht versicherungspfrei im Sinne von § 6 SGB V. Somit gehören die Kinder ins Lager der GKV.
Nur Du und die Holde müssen in die PKV!
Ich denke mal, dass es sich auch lohnt, erst einmal einen Job anzunehmen, der Unterhalb der JAEG liegt. Denn, wenn Du drüber liegst, musst Du in die PKV.
Die Ehefrau und die Kinder bleiben in der GKV und werden von der allgem. Versicherungspflicht (§ 5 Abs. 1 Nr. 13a SGB V) erwischt. Da Du oberhalb der JAEG dann verdienst, musst Du für die Kinder jeweils auch eine eigene beitragspflichtige Mitgliedschaft in der GKV eintragen lassen. Dann hast Du gleich 3 beitragspflichtige Mitgliedschaften in der GKV und eine Mitgliedschaft in der PKV.
Wenn Du 12 Monate unterhalb der JAEG verdienst, ist es nur eine beitragspflichtige Mitgliedschaft. Sofern Du nach 12 Monaten oberhalb der JAEG verdienst, dann kannst Du der freiw. KV. in der GKV beitreten und Du hast auch nur 1 beitragspflichtige Mitgliedschaft. Wer rechnen kann, sollte immer im Vorteil sein.
Wobei mir derzeit noch etwas einfällt.
Wenn Du sofort keinen Job findest, müssen die Kinder nicht in die PKV. Die Kinder müssen in die GKV und dürften der allgem. Versicherungspflicht gem. § 5 Abs. 1 Nr. 13b SGB V unterliegen. Denn die Kinder sind bislang in Deutschland weder GKV noch PKV versichert gewesen. Die Kinder sind auch nicht hauptberuflich selbständig und auch nicht versicherungspfrei im Sinne von § 6 SGB V. Somit gehören die Kinder ins Lager der GKV.
Nur Du und die Holde müssen in die PKV!