GerneKrankenVersichert hat geschrieben:
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Ich habe den Eindruck, dass du dich mit dem Konzept noch nicht einmal ansatzweise beschäftigt hast. Solidarprinzip ja, aber nur dort, wo es nötig ist. Stärkung der Eigenverantwortung dort, wo es möglich ist. Und wer nichts hat, wird staatlich unterstützt. [/quote]
Du unterstellst inkorrekt, ich hätte mich mit dem 'Konzept' nicht einmal ansatzweise beschäftigt. Im Gegenteil, mir ist durchaus bewusst, dass Du hier ein System favorisierst, welches mit dem hiesigen in Einklang bringen zu wollen völlig absurd ist. Dein Denkansatz in Ehren, aber Singapore ist ein südostasiatischer Stadtstaat ohne Pressefreiheit mit zweifelhaftem Demokratieverständnis und mit nach wie vor gültiger Gesetzgebung, wonach Körperstrafen, sprich Auspeitschen usw. an der Tagesordnung sind. Singapore, flächenmäßig in etwa gleich mit Hamburg und 5 Mill. Einwohnern, kann folgerichtig kein 'Vorbild' sein, sei es aus politischen, kulturellen und/oder religiösen Gründen. Im Übrigen gibt der Staatshaushalt mehr für das Militär als dem Gesundheitswesen aus.
Kurzum: Dem Konzept kann ich mich nicht anschließen, auch nicht in Bezug auf die Frage nach mehr 'Eigenverantwortung' (was übersetzt nichts Anderes bedeutet als Leistungsminderung, ein griffiger Begriff neoliberaler Auffassungen und in vielen Pamphleten der schwarz/gelben Abnickgesellschaft in Berlin anzutreffen).
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Wenn du fast täglich mit Versicherten darüber diskutieren musst, dass sie halt einfach nichts mehr machen, wenn der Kurs xy oder das Fitnessstudio abc nicht bezuschusst werden und dass "euch" die Behandlung ihres Leidens dann teurer kommt, wenn du siehst, wie nicht vertragene Medikamente plötzlich doch vertragen werden, wenn es an den eigenen Geldbeutel geht, dann beginnst du zu erkennen, dass Kostendämpfung ganz einfach wäre, wenn derjenige für sich selbst die Kosten dämpfen könnte und nicht für "die". [/quote]
Bei allem Respekt vor Deiner Fachkompetenz, diese, Deine Aussage kann ich nur als Frustauslagerung betrachten. Sicher, es gibt eine Reihe von unnütz teuren und oftmals nicht gerechtfertigten Ausgaben im Gesundheitssystem und auch ich favorisiere die Behandlung von Bagatellkrankheiten zu 'privatisieren', aber als Exekutivperson des Systems ist es unangemessen, stets 'den Versicherten' vordergründig in die Verantwortung zu nehmen.
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Und diejenigen, die solche Konzepte als "neoliberal" abwerten und sich überhaupt nicht weiter damit beschäftigen wollen, sollten sich meiner Meinung nach mal nachlesen, was Neoliberalismus und soziale Marktwirtschaft eigentlich sind.[/quote]
Vermutung, nicht wahr? Ich bin mit politikwissenschaftlichen Themen durchaus vertraut, also lasse ich Deine Vermutung unkommentiert.
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All die Auswüchse des heutigen Gesundheitswesen mit seinem verwaltungsintensiven Kontroll- und Budgetwahn kommen doch daher, dass Gewinninteressen der Leistungsanbieter auf Versicherte treffen, die keinerlei Interesse an einer Kostendämpfung haben.....[/quote]
Wo steht geschrieben, dass die GKV als Institution des öffentlichen Rechts 'Gewinne' - im kaufmännischen Sinne - zu produzieren haben? Und wie selbstverständlich ist - wieder einmal - der Kostendämpfungs- renitente Versicherte die Ursache allen Übels. Ich bin aber bei Dir, dem administrativen Unfug den Garaus zu machen.
M.E. bedarf es einer Bürgerversicherung in welche alle Erwerbstätigen einzuzahlen haben, unabhängig von Status und Einkommen. Ferner ist die Politik gefordert im Sinne einer vernünftigen Kosten/Nutzenwirkung den z.T. unverschämten Gewinn-Margen der Pharmaindustrie entgegenzuwirken.
Im Übrigen schließe ich mich weitgehend dem Inhalt des nachstehenden Links an:
medizin.uni-koeln.de/kai/igmg/Buergerversicherung.pdf