Das System in der Diskussion

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

reallyangry
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Beitrag von reallyangry » 17.11.2012, 06:23

Hi,
KKA schrieb:
aber ein weg-vom-Solidarprinzip darf und wird es nicht geben.
Weg davon sind wir leider schon lange bzw. immer gewesen.
In einer Gesellschaft in der

*die Armen werden ärmer (selber schuld), die Reichen werden reicher (weil sie die besseren Menschen sind). Alle H4 Empfänger sind zu faul zum arbeiten. Und Menschen in Deutschland haben eine "Vollkaskomentalität" in Bezug auf Krankheit. Und kranke Menschen sind sowieso selber Schuld, wenn sie krank werden. Und chronisch Kranke sind erst recht eine zu große Last für das System*

ist der Solidaritätsgedeanke schon lange nicht mehr vorhanden.

Und daran wird auch eine Bürgerversicherung scheitern, denn sie setzt gesellschaftliche Solidarität aller voraus.

LG
ReallyAngry

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 17.11.2012, 10:24

KKA hat geschrieben:
GerneKrankenVersichert hat geschrieben:
Jawoll. Und die Bevölkerung mit ihrer Vollkaskomentalität würde es nicht mittragen. Aber lass uns doch mal ein wenig träumen....
Auweia GKV, ein kleiner Ausrutscher, oder tatsächlich Deine Überzeugung? Träumen? Wovon? 'Du hast nichts, also bekommst Du nichts? Oh je..

Wenn ich hier so manche neo-liberal angehauchte Kommentare lese, überfällt mich ein Gefühl von Unverständnis, ja Unmut. Soll das Solidarprinzip tatsächlich aus den Angeln gehoben werden? Der Wettbewerb wird's richten, oder etwa nicht? Mag sein, dass der Eine oder Andere den Wahlfloskeln der FDP erlegen ist, aber ein weg-vom-Solidarprinzip darf und wird es nicht geben.
Was heißt denn bitte neoliberal, denn würde ich mir mal die Entwicklungsgeschichte des SGB in den letzten 125 ansehen, das Ganze wurde geschaffen um einen ausreichenenden Gesundheitsschutz für eine Großteil der Bevölkerung zu schaffen. Im übrigen gilt Artikel 1 des Grundgesetzes.

CiceroOWL
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Staatsversagen

Beitrag von CiceroOWL » 17.11.2012, 11:41

haufe.de/sozialwesen/leistungen-sozialversicherung/arbeitslosenversicherung-klamme-finanzen-bei-der-bundesagentur_242_145856.html

haufe.de/sozialwesen/leistungen-sozialversicherung/keine-aussicht-auf-laengeren-bezug-kurzarbeitergeld_242_146948.html

Hier nur mal so als Beispiel auch das allgmeine Versagen der Regierungen für eine Nachhaltigkeit zu sorgen, einerseits die Kohle rauszu pfeffern, wenn denn entsprechende Rücklagen da sind mal ebend denn diese auch zu verwurtscheln usw.

Heißt jetzt also wären die Rücklagen im Fond so angelegt worden das A) z.B Mittel in die gesundheitliche Infrastruktur geflossen, z.b Modernisierung der Krankenhäuser, verbesserte Leistugnsangebote usw. Würde dies mittel undl angfristig mehr Geld sparen. Und mit dazubeitragen Das System so zu gestallten das entsprechend gehandelt werden kann. Kann.....

igsf.de/PM_122_lang.pdf

Wie man so etwas gestalten kann ist eigentlich bekannt..................
Zuletzt geändert von CiceroOWL am 17.11.2012, 12:53, insgesamt 2-mal geändert.

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 17.11.2012, 12:38

KKA hat geschrieben: Auweia GKV, ein kleiner Ausrutscher, oder tatsächlich Deine Überzeugung? Träumen? Wovon? 'Du hast nichts, also bekommst Du nichts? Oh je..

Wenn ich hier so manche neo-liberal angehauchte Kommentare lese, überfällt mich ein Gefühl von Unverständnis, ja Unmut. Soll das Solidarprinzip tatsächlich aus den Angeln gehoben werden? Der Wettbewerb wird's richten, oder etwa nicht? Mag sein, dass der Eine oder Andere den Wahlfloskeln der FDP erlegen ist, aber ein weg-vom-Solidarprinzip darf und wird es nicht geben.
Ich habe den Eindruck, dass du dich mit dem Konzept noch nicht einmal ansatzweise beschäftigt hast. Solidarprinzip ja, aber nur dort, wo es nötig ist. Stärkung der Eigenverantwortung dort, wo es möglich ist. Und wer nichts hat, wird staatlich unterstützt.

Wenn du fast täglich mit Versicherten darüber diskutieren musst, dass sie halt einfach nichts mehr machen, wenn der Kurs xy oder das Fitnessstudio abc nicht bezuschusst werden und dass "euch" die Behandlung ihres Leidens dann teurer kommt, wenn du siehst, wie nicht vertragene Medikamente plötzlich doch vertragen werden, wenn es an den eigenen Geldbeutel geht, dann beginnst du zu erkennen, dass Kostendämpfung ganz einfach wäre, wenn derjenige für sich selbst die Kosten dämpfen könnte und nicht für "die".

Und diejenigen, die solche Konzepte als "neoliberal" abwerten und sich überhaupt nicht weiter damit beschäftigen wollen, sollten sich meiner Meinung nach mal nachlesen, was Neoliberalismus und soziale Marktwirtschaft eigentlich sind.

All die Auswüchse des heutigen Gesundheitswesen mit seinem verwaltungsintensiven Kontroll- und Budgetwahn kommen doch daher, dass Gewinninteressen der Leistungsanbieter auf Versicherte treffen, die keinerlei Interesse an einer Kostendämpfung haben. Übertragen wir das mal auf das Auto-Beispiel - wenn die Gesellschaft dafür zuständig wäre, jedem ein Auto zu finanzieren, würde dann jemand mit einer Klapperkiste durch die Gegend fahren wollen? Gäbe es nicht für Verkäufer und Kunden genügend Gründe für die Oberklassenlimousine? Denn schließlich stirbt der Arme in seinem kleinen Auto ohne Airbag eher als der Reiche in seinem SUV.

Das Problem bei der Diskussion über Medical saving accounts wird auch hier wieder deutlich. Statt zu differenzieren (so wie es dieses Konzept vorsieht), wird alles in einen Topf geworfen und diejengen, die bei diesem Konzept staatliche Unterstützung benötigen würden, als Grund dafür genannt, dass es ja überhaupt nicht möglich ist.

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 17.11.2012, 12:52

GKV, das Autobeispiel lässt sich noch schön verdeutlichen, wenn es heißt: "Ich schnalle mich nur noch an, wenn ich dafür einen Bonus bekomme." Womit wir wieder beim Thema Eigenverantwortung wären.

Um diese im Kleinen zu stärken, gäbe es auch die Möglichkeit, edukative Steuern zu erhöhen bzw. einzuführen: Alkohol, Tabak, stark fett- oder zuckerhaltige Lebensmittel verteuern. Oder statt eines Bonus ein Malus - wer sich selber schädigt, zahlt drauf. Es gibt hier viele Wege.

Raubbau am eigenen Körper ist massiv verbreitet - weil die Folgen meist erst verzögert auftreten. Und dann auch noch andere zumindest finanziell dafür aufkommen müssen.

Neoliberal oder die Abkehr von der Solidarität würde ich das nicht nennen. Ist es denn solidarisch, wenn man verantwortungslos handelt, weil man sich auf das Eintreten der anderen verlässt?

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 17.11.2012, 12:58

Naja das kann ich eingeschränkt gelten lassen. viele Ursachen liegen aber auch ausserhalb des Gestaltungsbreiches des Versicherten.

haufe.de/sozialwesen/leistungen-sozialversicherung/schutz-vor-psychischen-belastungen-verbindlich-regeln_242_146808.html

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 17.11.2012, 13:03

Richtig. Wenn alles direkt zu verantworten wäre, bräuchten wir auch keine Versicherungspflicht.

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 17.11.2012, 13:08

richtig

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 17.11.2012, 13:11

CiceroOWL hat geschrieben:Naja das kann ich eingeschränkt gelten lassen. viele Ursachen liegen aber auch ausserhalb des Gestaltungsbreiches des Versicherten.

haufe.de/sozialwesen/leistungen-sozialversicherung/schutz-vor-psychischen-belastungen-verbindlich-regeln_242_146808.html
Das sind doch Dinge, die unabhängig vom jeweiligen Gesundheitssystem angegangen werden müssen. Man kann es doch nicht so weiterlaufen lassen, nur weil "die Allgemeinheit" den Ausfall zahlt.

Für schwere und chronische Erkrankungen gibt es bei dem Konzept der Medical saving accounts ja die Hochrisikoversicherung. Dort gibt es keine Wahlmöglichkeit und keine Preiselastizität, das ist ja ganz klar. In diesem Bereich muss aber auch keine Kontrolle über die medizinische Notwendigkeit erfolgen, sie liegt unbestritten vor.

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 17.11.2012, 13:13

GerneKrankenVersichert hat geschrieben:
CiceroOWL hat geschrieben:Naja das kann ich eingeschränkt gelten lassen. viele Ursachen liegen aber auch ausserhalb des Gestaltungsbreiches des Versicherten.

haufe.de/sozialwesen/leistungen-sozialversicherung/schutz-vor-psychischen-belastungen-verbindlich-regeln_242_146808.html
Das sind doch Dinge, die unabhängig vom jeweiligen Gesundheitssystem angegangen werden müssen. Man kann es doch nicht so weiterlaufen lassen, nur weil "die Allgemeinheit" den Ausfall zahlt.

Für schwere und chronische Erkrankungen gibt es bei dem Konzept der Medical saving accounts ja die Hochrisikoversicherung. Dort gibt es keine Wahlmöglichkeit und keine Preiselastizität, das ist ja ganz klar. In diesem Bereich muss aber auch keine Kontrolle über die medizinische Notwendigkeit erfolgen, sie liegt unbestritten vor.
Und schon sind wir wieder denn beim Thema was ist notwendig, wann fängt die Triage an.

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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 17.11.2012, 13:28

CiceroOWL hat geschrieben:
Und schon sind wir wieder denn beim Thema was ist notwendig, wann fängt die Triage an.
Die Frage ist eher, welche Erkrankungen können der Eigenverantwortung übertragen werden bzw. für welche Erkrankungen reicht das Gesundheitskonto aus und für welche nicht. In Singapur läuft dieses Konzept seit 1983 und nach der WHO-Rangordnung der Gesundheitssysteme nach Performance (Erfüllung der WHO-Kriterien verglichen zu den verwendeten Ressourcen) liegt Singapur auf Platz 6, Deutschland auf Platz 25 (lt. Wiki).

Solange wir uns das Oberklassenauto für alle leisten konnten, war alles gut. Aber jetzt, da das nicht mehr möglich ist, müsste nach anderen Wegen gesucht werden. Ein Dauerbrenner-Thema, die Feststellung der Arbeitsfähigkeit durch den MDK, wäre doch direkt vom Tisch - wenn die Kosten der Karpaltunneloperation zwei Wochen vor Ende des Beschäftigungsverhältnisses/des ALG-Bezuges von meinem Gesundheitskonto und nicht von dem der Allgemeinheit abgeht, überlege ich es mir vielleicht vorher, ob das Kosten-/Nutzen-Verhältnis stimmt. Und dem Verwalter des Gesundheitskontos könnte es egal sein. Und wenn ich mich wegen einer Krebserkrankung einer Chemotherapie unterziehe, steht außer Frage, dass ich arbeitsunfähig bin, das läuft über die Hochrisikoversicherung und es gibt keinen KG-Fallmanager, der bei dieser Diagnose mit der "BSG-Falle" weit über das Ziel hinausschießt.

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 17.11.2012, 13:32

Naja, im Prinzip müßte man denn so zusagen denn den hochrisikofond wieder einführen, entsprechend den der DIMIDI und WHO die entsprechenden Krankheiten zuweisen usw, das hat Charme.

Sag ich doch wir bezahlen Benz und fahren Käfer.

Poet
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Beitrag von Poet » 17.11.2012, 21:00

[quote="KKA"] Wenn ich hier so manche neo-liberal angehauchte Kommentare lese, überfällt mich ein Gefühl von Unverständnis, ja Unmut. Soll das Solidarprinzip tatsächlich aus den Angeln gehoben werden? Der Wettbewerb wird's richten, oder etwa nicht? Mag sein, dass der Eine oder Andere den Wahlfloskeln der FDP erlegen ist, aber ein weg-vom-Solidarprinzip darf und wird es nicht geben.[/quote]

Jaja, unser KKA...der Schreiber im Auftrag des Solidarprinzips.

Bitte lese erst die eingebrachten Vorschläge ganz genau. Von den Leuten, die hier Sachverstand haben, will gar keiner das Solidarprinzip aufheben. Es geht darum, den Menschen ein anderes Bewusstsein zu geben, dass wir grundlegend nicht alles auf Kosten einer Solidargemeinschaft finanzieren können. Und genau das ist doch die Realität. Nahezu jeder Bürger in D erwartet mittlerweile, dass seine Kasse alles übernehmen soll. Wenn jeder wüsste, dass dies automatisch mit einem Griff auch in seine eigene Kasse (sprich Geldbörse) enden wird, dann denken die Menschen ev. besser darüber nach.

Neo-liberal wäre: Es gibt gar keine Absicherung im Krankheitsfall, außer Du kannst Dir eine leisten. Die Arbeitgeber werden von der Verpflichtung der paritätischen Finanzierung entbunden um Wirtschaftswachstum zu erreichen.

Ökonomie bedeutet nicht Liberalismus: Bedenke - Nur unter den Rahmenbedingungen der finanziellen Stabilität sind Absicherung auf Gegenseitigkeit, Volkswohlstand, Bildung usw. möglich.

KKA
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Beitrag von KKA » 17.11.2012, 22:11

GerneKrankenVersichert hat geschrieben:
[/quote]
Ich habe den Eindruck, dass du dich mit dem Konzept noch nicht einmal ansatzweise beschäftigt hast. Solidarprinzip ja, aber nur dort, wo es nötig ist. Stärkung der Eigenverantwortung dort, wo es möglich ist. Und wer nichts hat, wird staatlich unterstützt. [/quote]

Du unterstellst inkorrekt, ich hätte mich mit dem 'Konzept' nicht einmal ansatzweise beschäftigt. Im Gegenteil, mir ist durchaus bewusst, dass Du hier ein System favorisierst, welches mit dem hiesigen in Einklang bringen zu wollen völlig absurd ist. Dein Denkansatz in Ehren, aber Singapore ist ein südostasiatischer Stadtstaat ohne Pressefreiheit mit zweifelhaftem Demokratieverständnis und mit nach wie vor gültiger Gesetzgebung, wonach Körperstrafen, sprich Auspeitschen usw. an der Tagesordnung sind. Singapore, flächenmäßig in etwa gleich mit Hamburg und 5 Mill. Einwohnern, kann folgerichtig kein 'Vorbild' sein, sei es aus politischen, kulturellen und/oder religiösen Gründen. Im Übrigen gibt der Staatshaushalt mehr für das Militär als dem Gesundheitswesen aus.
Kurzum: Dem Konzept kann ich mich nicht anschließen, auch nicht in Bezug auf die Frage nach mehr 'Eigenverantwortung' (was übersetzt nichts Anderes bedeutet als Leistungsminderung, ein griffiger Begriff neoliberaler Auffassungen und in vielen Pamphleten der schwarz/gelben Abnickgesellschaft in Berlin anzutreffen).

[/quote]
Wenn du fast täglich mit Versicherten darüber diskutieren musst, dass sie halt einfach nichts mehr machen, wenn der Kurs xy oder das Fitnessstudio abc nicht bezuschusst werden und dass "euch" die Behandlung ihres Leidens dann teurer kommt, wenn du siehst, wie nicht vertragene Medikamente plötzlich doch vertragen werden, wenn es an den eigenen Geldbeutel geht, dann beginnst du zu erkennen, dass Kostendämpfung ganz einfach wäre, wenn derjenige für sich selbst die Kosten dämpfen könnte und nicht für "die". [/quote]

Bei allem Respekt vor Deiner Fachkompetenz, diese, Deine Aussage kann ich nur als Frustauslagerung betrachten. Sicher, es gibt eine Reihe von unnütz teuren und oftmals nicht gerechtfertigten Ausgaben im Gesundheitssystem und auch ich favorisiere die Behandlung von Bagatellkrankheiten zu 'privatisieren', aber als Exekutivperson des Systems ist es unangemessen, stets 'den Versicherten' vordergründig in die Verantwortung zu nehmen.

[/quote]Und diejenigen, die solche Konzepte als "neoliberal" abwerten und sich überhaupt nicht weiter damit beschäftigen wollen, sollten sich meiner Meinung nach mal nachlesen, was Neoliberalismus und soziale Marktwirtschaft eigentlich sind.[/quote]

Vermutung, nicht wahr? Ich bin mit politikwissenschaftlichen Themen durchaus vertraut, also lasse ich Deine Vermutung unkommentiert.

[/quote]
All die Auswüchse des heutigen Gesundheitswesen mit seinem verwaltungsintensiven Kontroll- und Budgetwahn kommen doch daher, dass Gewinninteressen der Leistungsanbieter auf Versicherte treffen, die keinerlei Interesse an einer Kostendämpfung haben.....[/quote]

Wo steht geschrieben, dass die GKV als Institution des öffentlichen Rechts 'Gewinne' - im kaufmännischen Sinne - zu produzieren haben? Und wie selbstverständlich ist - wieder einmal - der Kostendämpfungs- renitente Versicherte die Ursache allen Übels. Ich bin aber bei Dir, dem administrativen Unfug den Garaus zu machen.

M.E. bedarf es einer Bürgerversicherung in welche alle Erwerbstätigen einzuzahlen haben, unabhängig von Status und Einkommen. Ferner ist die Politik gefordert im Sinne einer vernünftigen Kosten/Nutzenwirkung den z.T. unverschämten Gewinn-Margen der Pharmaindustrie entgegenzuwirken.

Im Übrigen schließe ich mich weitgehend dem Inhalt des nachstehenden Links an:

medizin.uni-koeln.de/kai/igmg/Buergerversicherung.pdf

Lady Butterfly
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Registriert: 21.03.2009, 22:52

Beitrag von Lady Butterfly » 17.11.2012, 22:16

GerneKrankenVersichert hat geschrieben:
Lady Butterfly hat geschrieben:
und last but not least: die Patienten erhalten Rechnungen, die sie abzeichnen müssen. Das klappt schließlich auch an der Tanke oder beim Bäcker - wieso also nicht beim Arzt?
Und was soll das bringen?
- mehr Transparenz
- eventl. mehr Kostenbewusstsein
- Abrechnungsbetrug wird zwar nicht unmöglich gemacht, aber immerhin schwieriger
- was spricht dagegen?
Poet hat geschrieben: Es geht darum, den Menschen ein anderes Bewusstsein zu geben, dass wir grundlegend nicht alles auf Kosten einer Solidargemeinschaft finanzieren können
was genau ist den "grundlegend nicht alles"?

wir haben hier in Deutschland kein Finanzierungsproblem (Geld ist da - die Pro-Kopf-Ausgaben sind höher als in den meisten anderen Industriestaaten) sondern ein Verteilungsproblem.
Poet hat geschrieben: Nahezu jeder Bürger in D erwartet mittlerweile, dass seine Kasse alles übernehmen soll.
ist das deine Meinung oder gibt es dazu irgendwelche Zahlen/Nachweise?
Poet hat geschrieben: Neo-liberal wäre: Es gibt gar keine Absicherung im Krankheitsfall, außer Du kannst Dir eine leisten.
falsch - Neoliberal heißt (sehr vereinfach ausgedrückt) "der Markt regelt alles allein - der Staat soll sich raushalten"
Poet hat geschrieben: Die Arbeitgeber werden von der Verpflichtung der paritätischen Finanzierung entbunden um Wirtschaftswachstum zu erreichen.
wie kommst du denn auf die Idee? so ähnlich wie die Senkung der MwSt auf Hotelleistungen das Wirtschaftswachstum ankurbelt?
Poet hat geschrieben: Bitte lese erst die eingebrachten Vorschläge ganz genau. Von den Leuten, : Bedenke - Nur unter den Rahmenbedingungen der finanziellen Stabilität sind Absicherung auf Gegenseitigkeit, Volkswohlstand, Bildung usw. möglich.
umgekehrt wird ein Schuh drauf: Bildung und einen guter gesundheitlicher Zustand der Bevölkerung (und andere Dinge wie z. B. Rechtssicherheit) sind die Voraussetzung für den Wohlstand eines Staates[/quote]

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