Aufforderung der KK zu Stellung eines Reha-Antrages

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 02.02.2012, 08:56

Unabhängig von den vermuteten oder tatsächlichen Fehlern der Krankenkasse wundert es mich schon, dass hier anscheinend die Meinung vorherrscht, man müsse die Frist ausreizen, um der "bösen" Krankenkasse zu zeigen, dass man sich nicht einfach so abschieben lässt. Eigentlich müsste es doch gerade bei einem psychosomatischen Krankheitsbild im Interesse des Patienten sein, dass ihm so schnell wie möglich geholfen wird, vor allen Dingen, da die Termine bei Fachärzten nicht so schnell zu bekommen sind.

Wenn die Krankenkasse hier tatsächlich kein hieb- und stichfestes Gutachten hat, sollten die Fallmanager dringend nachgeschult werden. Denn diese Konstellation lässt bei mir den Verdacht aufkommen, dass die Zeit zwischen Arbeitslosigkeit und Rente mit Krankengeld überbrückt werden soll. Und da würde ich als Fallmanager sofort gegensteuern, allerdings mit einem fundierten Gutachten, Anhörung und anschließender Aufforderung.

Leseratte
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An Gerne-Kranken-Versichert

Beitrag von Leseratte » 02.02.2012, 10:17

Wenn die Krankenkasse hier tatsächlich kein hieb- und stichfestes Gutachten hat, sollten die Fallmanager dringend nachgeschult werden. Denn diese Konstellation lässt bei mir den Verdacht aufkommen, dass die Zeit zwischen Arbeitslosigkeit und Rente mit Krankengeld überbrückt werden soll. Und da würde ich als Fallmanager sofort gegensteuern, allerdings mit einem fundierten Gutachten, Anhörung und anschließender Aufforderung.

Mit solchen Unterstellungen wäre ich aber ganz, ganz vorsichtig. Ich bin nicht verpflichtet hier aufzuzählen, wie sich dieses Krankheitsbild (Angststörung) bei mir entwickelt hat und wie ich mich als früher optimistischer Mensch jetzt damit fühle, aber nur soviel: Es begann, als ich fast gleichzeitig die Kündigung nach 15 Jahren bekam und bei meinem Mann ein aggressiver Tumor festgestellt wurde.
Ich habe mich ein dreiviertel Jahr herumgequält, bis ich endlich den Entschluss gefasst habe, mir helfen zu lassen. Ich muss dazu sagen, dass ich mit der Knappschaft nie Probleme hatte, umso schlimmer finde ich ja das Ganze jetzt. Und einen Therapeuten habe ich mir selbst gesucht...

billy
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Beitrag von billy » 02.02.2012, 11:35

Guten Tag!

Die Details Ihrer Erkrankung sollen Sie auch gar nicht schildern. Die sind hier wohl auch für niemanden von Interesse.

Es stellt sich mir aber schon die Frage, warum Sie sich dermaßen gegen die Stellung eines REHA-Antrages wehren? Es ist zunächst einmal nichts anderes als ein Reha-Antrag, den die DRV auf seine medizinische Notwendigkeit prüfen wird. Nicht selten kommt dabei heraus, dass eine Reha abgelehnt wird, weil die ambulanten Möglichkeiten noch gar nicht genugend ausprobiert wurden. Dass der Antrag sofort in einen Rentenantrag umgedeutet wird, ist -insbesondere nach Ihren Ausführungen- ziemlich unwahrscheinlich.

Gehen wir aber davon aus, dass Ihr Reha-Antrag Gehör findet und eine Maßnahme bewilligt wird. Wo liegt dann Ihr Problem? Derartige Maßnahmen dienen dazu, Ihre Genesung einzuleiten. Und das möchten Sie doch sicherlich auch. Also, warum dann keine Reha?

Und wenn es dann ganz schlimm kommt, wird Ihr Reha-Antrag nach der Maßnahme zum Rentenantrag umgedeutet, weil die Reha ergeben hat, dass Ihre Erwerbsfähigkeit dermaßen gemindert ist, dass eine Arbeitsfähigkeit nicht mehr zu erwarten ist. In dem Fall allerdings haben Sie im Krankengeldbezug tatsächlich nichts mehr verloren.

Bei dem letzten Punkt sind wir ja bei Ihnen noch nicht, sondern noch ganz am Anfang. Und einfach mal stumpf Maßnahmen ablehnen, die zur Genesung erheblich beitragen können, ist sicher keine gute Lösung und wirft auch Fragen auf.

Trotzdem sind Formalitäten einzuhalten, auch von Ihrer Kasse. Und das bedeutet, es müssen fundierte Unterlagen vorliegen. Und natürlich haben Sie 10 Wochen Zeit. Die kann Ihnen niemand streitig machen. Allerdings stellt sich die Frage, warum man dies ausreizen möchte, wenn man doch nur gesund werden will.

In diesem Sinne alles Gute
billy

Leseratte
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Beitrag von Leseratte » 02.02.2012, 12:35

billy hat geschrieben:Guten Tag!

Es stellt sich mir aber schon die Frage, warum Sie sich dermaßen gegen die Stellung eines REHA-Antrages wehren? Es ist zunächst einmal nichts anderes als ein Reha-Antrag, den die DRV auf seine medizinische Notwendigkeit prüfen wird.
Gehen wir aber davon aus, dass Ihr Reha-Antrag Gehör findet und eine Maßnahme bewilligt wird. Wo liegt dann Ihr Problem? Derartige Maßnahmen dienen dazu, Ihre Genesung einzuleiten. Und das möchten Sie doch sicherlich auch. Also, warum dann keine Reha?

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Trotzdem sind Formalitäten einzuhalten, auch von Ihrer Kasse. Und das bedeutet, es müssen fundierte Unterlagen vorliegen. Und natürlich haben Sie 10 Wochen Zeit. Die kann Ihnen niemand streitig machen. Allerdings stellt sich die Frage, warum man dies ausreizen möchte, wenn man doch nur gesund werden will.

In diesem Sinne alles Gute


billy
Hallo billy,

ich glaube, ich bin etwas falsch verstanden worden. Ich hatte nie die Absicht, diese Maßnahme von vornherein abzulehnen, im Gegenteil. Was mich ärgert, sind die Flüchtigkeit und die Formfehler der Krankenkasse - da werden eben Textbausteine verwendet, die auf mich gar nicht zutreffen, wofür man sich auf Nachfrage nachträglich entschuldigt; der Antrag kann nicht mitgeschickt werden, weil ich mir diese Unterlagen selbst besorgen muss (was ich auch erst auf Nachfrage erfahren habe);es liegen der Kasse keinerlei Unterlagen außer meiner Krankschreibung vor etc. Da muss man doch das Gefühl haben, dass alles sehr oberflächlich behandelt wird.
Und diese 10-Wochen-Frist will ich deshalb so weit wie möglich ausreizen, weil ich aus eigenem Interesse versuchen möchte, bis dahin wieder gesund zu sein - aus keinem anderen Grund. Da aber meine Therapie erst Ende Februar beginnen wird, kann ich die Entwicklung momentan noch nicht abschätzen. Bisher habe ich Eigeninitiative ergriffen und mich sozusagen selbst behandelt - mit progressiver Muskelentspannung, Literatur über Verhaltenstherapie etc.
Sie sehen also, ich sträube mich keinesfalls gegen die eventuelle Reha, im Gegenteil....mich ärgern eben nur diese unüberlegten Dinge, mit denen die Kranken sich rumärgern müssen. So etwas muss nicht sein, und dagegen kann man sich auch wehren.

Viele Grüße!

billy
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Beitrag von billy » 02.02.2012, 12:54

Nun Leseratte, das klingt schon ein wenig anders als Ihre bisherigen Ausführungen.

Ihren Wunsch nach adäquater und individueller Betreuung durch Ihre Krankenkasse kann ich gut nachvollziehen. Das nennt sich Service, Kundenorientierung und vernünftige Aufklärung, Information und Beratung. Nach meiner Erfahrung tun sich manche -aber längst nicht alle!!!- Krankenkassen damit auch noch immer schwer.

Ich würde das nur nicht mit Ihrer gesundheitlichen Problematik mischen. Ein Beschwerdebrief an das Kundenmanagement dürfte wesentlich hilfreicher sein, als den eigenen Antrag zu verzögern.

Ich kann auch Ihre Beweggründe hinsichtlich der Antragstellung verstehen. Allerdings würde ich an Ihrer Stelle durchaus zweigleisig fahren. Denn zwischen Rehaantragstellung und einem möglichen Aufnahmetermin gerade in einer psychosomatischen Rehaeinrichtung vergehen Monate. Diese Monate können Sie parallel für Ihre ambulante Behandlung nutzen.

Aber letztlich müssen Sie wissen, was Sie tun.

Alles Gute
billy

broemmel
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Beitrag von broemmel » 02.02.2012, 13:02

Unds das wehren besteht darin eine Therapie (Reha) möglichst spät zu beantragen?

Da verstehe ich den Sinn nicht. Normalerweise hat man doch ein eigenes Interesse an der Gesundung.

Und nur weil die Kasse keine Formulare hat oder mutmasslich kein ausreichendes Gutachten wird das eigene Interesse nach hinten gestellt?

Es tut mir leid. Aber diese Prinzipienreiterei kann ich nicht nachvollziehen.

Leseratte
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Beitrag von Leseratte » 02.02.2012, 13:54

Ein bisschen geht es mir schon ums Prinzip, tut mir leid. Ich hatte ja meine Frage auch deshalb hier eingestellt, weil ich ordentliche Antworten auf meine Fragen bekommen wollte - ich hatte doch selbst schon überlegt, ob ein Widerspruch wg. Formfehlern überhaupt Sinn macht. Im Übrigen hatte ich mir vorhin selbst gerade überlegt, ob es nicht auch eine Beschwerde tut, damit wenigstens irgendwo mein Unmut über die Schlumperei zum Ausdruck kommt.
Und ja- selbst wenn ich den Antrag jetzt sofort stellen wollte - ich könnte es nicht, da ich schlicht und einfach die Unterlagen nicht habe, die musste ich erst beantragen und warte nun, dass sie mir zugeschickt werden!
Die Meinung des Therapeuten möchte ich auch gern noch abwarten.

Machts Sinn

Beitrag von Machts Sinn » 02.02.2012, 14:10

Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 02.02.2012, 14:21

Hallo,
ja, guter Vorschlag von Machts Sinn - die Seit des RV-Trägers und dann dowloaden, aber Achtung - klappt nicht immer - wir halten es so, dass wir alle Antragsformulare im PDF-Format vor Ort gespeichert haben und die bei Bedarf dem Kunden entweder ausdrucken oder per FAX/Em-Amil zusenden können.
Gruss
Czauderna

Leseratte
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Beitrag von Leseratte » 02.02.2012, 14:21

Vielen Dank, Machts Sinn,

ich muss gestehen, dass ich mir diese Formulare schon ausgedruckt habe, hatte sie längst gefunden - aber das kann eben nicht jeder, davon kann die KK nicht ausgehen.
Außerdem fehlt da noch irgendeine Anlage, die kann einem aber nur die DRV zuschicken.

Mich ärgert immer wieder der Umgang mit den Menschen - ich habe selbst 15 Jahre in einem Büro gearbeitet, wo ich viel Kontakt zu Kunden hatte. Da ging es einfach nicht, dass alles nur mechanisch erledigt wurde und hinterher viel nachgebessert und entschuldigt werden musste.

Machts Sinn

Beitrag von Machts Sinn » 02.02.2012, 14:43

Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.

Leseratte
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Beitrag von Leseratte » 02.02.2012, 15:01

Machts Sinn hat geschrieben:J
jetzt doch einen Satz: Da sind wohl die allermeisten Krankenkassen in ihrem eigenen Selbstverständnis anders gestrickt - und sie legen bei sich und ihre Kunden unterschiedliche Maßstäbe an. Also Achtung: wehe dem, der den Daumen auf diese Wunde legt!

Gruß!
Machts Sinn
:mrgreen:
Das kann ich unkommentiert so stehenlassen! :D

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 02.02.2012, 21:33

Leseratte hat geschrieben: ich muss gestehen, dass ich mir diese Formulare schon ausgedruckt habe, hatte sie längst gefunden - aber das kann eben nicht jeder, davon kann die KK nicht ausgehen.
Außerdem fehlt da noch irgendeine Anlage, die kann einem aber nur die DRV zuschicken.
:shock: Weil du der Meinung bist, dass das nicht jeder kann, machst du so, als könntest du es nicht? Da fällt mir jetzt wirklich nichts mehr ein.
Leseratte hat geschrieben: Mich ärgert immer wieder der Umgang mit den Menschen - ich habe selbst 15 Jahre in einem Büro gearbeitet, wo ich viel Kontakt zu Kunden hatte. Da ging es einfach nicht, dass alles nur mechanisch erledigt wurde und hinterher viel nachgebessert und entschuldigt werden musste.
Da gebe ich dir recht. Wie geschrieben, da scheint noch einiges an Schulungsbedarf bei der Knappschaft zu bestehen, auch im Bereich des Kundenservice. Die Kollegen hatten früher eine sehr privilegierte Stellung aufgrund der gesetzlichen Zuweisung der Bergbaubeschäftigten, anschließend profitierten sie vom niedrigen Beitragssatz, der aufgrund der hohen Beiträge der gutbezahlten Bergbaubeschäftigten möglich war und mittlerweile scheinen sie in der Realität einer ganz normalen Krankenkasse angekommen zu sein.

Leseratte
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Beitrag von Leseratte » 02.02.2012, 22:57

Nein, ich "mache nicht so", sondern mir wurde auf Nachfrage bei der KK gesagt, dass ich mir das selbst bei der DRV besorgen muss, weil da spezielle Unterlagen dabei sind, über die sie nicht verfügen. Schau mal aud die angegebene Seite, wieviele Vordrucke das sind.
Und kann ich als Laie letztendlich wissen, was davon die DRV letztendlich braucht? Glücklicherweise haben wir hier Leute, die sich auskennen - und deshalb konnte ich in Erfahrung bringen, welche Vordrucke ich auswählen muss. Also, ich weiß ja nicht - Sevice ist das von Seiten der KK wahrlich nicht, oder?

röschen
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Beitrag von röschen » 02.02.2012, 23:24

Leseratte hat geschrieben:sondern mir wurde auf Nachfrage bei der KK gesagt, dass ich mir das selbst bei der DRV besorgen muss, weil da spezielle Unterlagen dabei sind, über die sie nicht verfügen. Schau mal aud die angegebene Seite, wieviele Vordrucke das sind.
Das hat meine KK raffinierter gemacht. Die hatten mir die ganzen Formulare zugeschickt und den Teil, den die Kasse ausfüllt, bereits fertig drin. Und damit galt deren Datum als Antragsdatum (und nicht der Tag, an dem ich den Antrag vollends ausgefüllt und abgegeben habe).

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