Kummerkasten, Ziel: Verbesserung d. Dialoges zw. Pat. u.KK
Moderator: Czauderna
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Kummerkasten, Ziel: Verbesserung d. Dialoges zw. Pat. u.KK
Ärzteschaft
Niedergelassene Fachärzte bringen Online-Portal für Kassenkritiker ans Netz
Freitag, 20. September 2013
Berlin – Der Bundesverband niedergelassener Fachärzte (BVNF) will den Dialog zwischen Patienten und Krankenkassen verbessern. Dazu hat der Verband einen virtuellen „Kummerkasten“ im Internet eingerichtet. Hier können Patienten, die sich von ihrer Krankenkasse ungerecht behandelt fühlen, ihrem Ärger Luft machen.
Die Plattform soll als Informationsmedium für Politiker, Verbände aber auch die Krankenkassen dienen und den Erfahrungsaustausch von Patienten, Angehörigen, Ärzten, medizinischen Fachangestellten und Pflegekräften ermöglichen. „Es handelt sich hier aber nicht um einen mittelalterlichen Pranger zur Bloßstellung und Bestrafung von Krankenkassenverfehlungen. Es geht uns darum, dass sich die Betroffenen emotionslos austauschen und informieren können", so VNF-Sprecher Wolfgang Bärtl.
zum Thema
• Krankenkassenkummerkasten des VNF
Auch deshalb werde der Verband strikt darauf achten, dass die Beiträge sachlich bleiben und keine persönlichen Beschimpfungen einzelner Sachbearbeiter enthalten. „Nach Angaben der Krankenkassen sind verweigerte oder verzögerte Leistungen immer Einzelfälle. Wir Ärzte aber haben den Eindruck, dass diese Leistungsverweigerung zunimmt“, verdeutlicht Bärtl.
© hil/aerzteblatt.de
Niedergelassene Fachärzte bringen Online-Portal für Kassenkritiker ans Netz
Freitag, 20. September 2013
Berlin – Der Bundesverband niedergelassener Fachärzte (BVNF) will den Dialog zwischen Patienten und Krankenkassen verbessern. Dazu hat der Verband einen virtuellen „Kummerkasten“ im Internet eingerichtet. Hier können Patienten, die sich von ihrer Krankenkasse ungerecht behandelt fühlen, ihrem Ärger Luft machen.
Die Plattform soll als Informationsmedium für Politiker, Verbände aber auch die Krankenkassen dienen und den Erfahrungsaustausch von Patienten, Angehörigen, Ärzten, medizinischen Fachangestellten und Pflegekräften ermöglichen. „Es handelt sich hier aber nicht um einen mittelalterlichen Pranger zur Bloßstellung und Bestrafung von Krankenkassenverfehlungen. Es geht uns darum, dass sich die Betroffenen emotionslos austauschen und informieren können", so VNF-Sprecher Wolfgang Bärtl.
zum Thema
• Krankenkassenkummerkasten des VNF
Auch deshalb werde der Verband strikt darauf achten, dass die Beiträge sachlich bleiben und keine persönlichen Beschimpfungen einzelner Sachbearbeiter enthalten. „Nach Angaben der Krankenkassen sind verweigerte oder verzögerte Leistungen immer Einzelfälle. Wir Ärzte aber haben den Eindruck, dass diese Leistungsverweigerung zunimmt“, verdeutlicht Bärtl.
© hil/aerzteblatt.de
Hallo,
na, dann nichts wie hin - wenn das mal kein "Eigentor" gibt - aber ich bin nicht dagegen weil es ein "Kummerkasten" gegen die Kassen ist, nein, aber weil es von der Ärzteschaft eingerichtet wird. Wenn das genau so erfolgreich wird wie der Krankenkassennavigator dann sehe ich auch schwarz für die Zukunft. Interessant wird es auch werden wer und vor allem wie mit dem "guten Ton" dort umgegangen wird, denn gerade bei diesem Thema wird doch oftmals sehr rustikal argumentiert bzw. geschrieben. Interessant ist auch wer da alles schreiben darf, ich z.B. nicht, den von Krankenkassen selbst ist da nicht die Rede nur davon dass wir uns als Kasse dort informieren dürfen (!!!!???) und wie gesagt emotionslos, bei den Fällen die in den Internet-Foren auftauchen geht es nie emotionslos zu.
Na ja, schaun mer mal, wie der Kaiser sagt.
Gruss
Czauderna
na, dann nichts wie hin - wenn das mal kein "Eigentor" gibt - aber ich bin nicht dagegen weil es ein "Kummerkasten" gegen die Kassen ist, nein, aber weil es von der Ärzteschaft eingerichtet wird. Wenn das genau so erfolgreich wird wie der Krankenkassennavigator dann sehe ich auch schwarz für die Zukunft. Interessant wird es auch werden wer und vor allem wie mit dem "guten Ton" dort umgegangen wird, denn gerade bei diesem Thema wird doch oftmals sehr rustikal argumentiert bzw. geschrieben. Interessant ist auch wer da alles schreiben darf, ich z.B. nicht, den von Krankenkassen selbst ist da nicht die Rede nur davon dass wir uns als Kasse dort informieren dürfen (!!!!???) und wie gesagt emotionslos, bei den Fällen die in den Internet-Foren auftauchen geht es nie emotionslos zu.
Na ja, schaun mer mal, wie der Kaiser sagt.
Gruss
Czauderna
Nun, wenn das Vorhaben weitflächig und damit publikumswirksam in den Medien behandelt wird, sehe ich durchaus eine Sinnhaftigkeit. Zumindest sollte damit gewährleistet sein, dass einerseits den politisch Verantwortlichen, andererseits den Chefetagen der KK eine ihrem weiteren Handeln beeinflussendes, möglicherweise regulierendes, öffentlich zugängliches Instrument vorgelegt wird und folglich keine Beschönigungs-sowie Abwimmelungstaktiken in der Öffentlichkeit greifen können.Poet hat geschrieben:Das ist "große Politik" und die Antwort auf die Arztbewertungsportale der Kassen. Leider hilft das niemandem wirklich außer dass jeder irgendwo seinen Frust ablassen kann.
Überfällig ist ein solches Instrument allemal. Ob, bzw. inwieweit die Ärzteschaft eigene Ziele damit verfolgt ist aus meiner Sicht von sekundärer Bedeutung.
Gruss
KKA
Hallo,
mittlerweile ist es aber auch Trend Foren einzurichten und zwar zu fast allen Bereichen unserer Gesellschaft. Wer kann sie noch zählen und vor allem unterscheiden sie sich sehr stark in der Qualität. Ich kann mir selbst nur ein Urteil über die "Fachforen" zum Bereich der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung erlauben. Sicher, es ist immer sehr begrüßenswert wenn Betroffenen eine Plattform geboten wird Ihren Fall einem "breiteren" Publikum vorzutragen, aber solange sich das alles so verteilt, solange bleiben das alles nur "Momentaufnahmen". Für gezielte Aktionen, die auch für alle Betroffenen hilfreich wären, wie z.B. die sog. "BSG-Falle" und deren
Abschaffung bleibt da kein Platz. Und wenn mal die Chance dazu da wäre einem roten Faden zu folgen, dann wird das Ganze wieder mit "Stammtischparolen" unterlaufen und landet im Aus.
Dieser "Krankenkassenkummerkasten" erfindet das Rad nicht neu sondern gibt frustrierten Ärzten in erster Linie die Möglichkeit diesen Frust mal loszuwerden. Dis bisherigen Einträge lesen sich für den Laien im Ergebnis so :
Die bösen Kassen bezahlen nicht das, was der Arzt verordnet hat"
und die böse Kasse zahlt kein Krankengeld, obwohl der Arzt doch die Arbeitsunfähigkeit festgestellt hat, also reine Willkür seitens der Kassen.
Als Kassenmitarbeiter sage ich dazu - wenn der Arzt wirklich der festen Überzeugung ist, dass eine bestimmte Verordnung medizinisch notwendig ist, dann wird er sich nicht von einer Kasse daran hindern lassen. Und der Arzt weiß auch ganz genau dass sich die Kassen für Ablehnungen im medizinischen Bereich des MDK "bedienen" und was die Feststellung von AU. bedeutet so kann man als Versicherter/Patient von seinem Arzt schon erwarten dass er sich mit solchen elementaren Sachen auskennt und auch
schon mal etwas von der "BSG-Falle" gehört hat und solange dieses BSG-Urteil Bestand hat werden sich die Kassen in der Mehrzahl daran halten. Es liegt eben hier auch im Aufgabenbereich der Ärzte Ihre Patienten vor dieser Falle zu schützen , und wenn man sich nicht sicher ist, dann hat ein persönliches Gespräch zwischen Arzt und Kasse auch noch nie etwas geschadet.
Gruss
Czauderna
mittlerweile ist es aber auch Trend Foren einzurichten und zwar zu fast allen Bereichen unserer Gesellschaft. Wer kann sie noch zählen und vor allem unterscheiden sie sich sehr stark in der Qualität. Ich kann mir selbst nur ein Urteil über die "Fachforen" zum Bereich der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung erlauben. Sicher, es ist immer sehr begrüßenswert wenn Betroffenen eine Plattform geboten wird Ihren Fall einem "breiteren" Publikum vorzutragen, aber solange sich das alles so verteilt, solange bleiben das alles nur "Momentaufnahmen". Für gezielte Aktionen, die auch für alle Betroffenen hilfreich wären, wie z.B. die sog. "BSG-Falle" und deren
Abschaffung bleibt da kein Platz. Und wenn mal die Chance dazu da wäre einem roten Faden zu folgen, dann wird das Ganze wieder mit "Stammtischparolen" unterlaufen und landet im Aus.
Dieser "Krankenkassenkummerkasten" erfindet das Rad nicht neu sondern gibt frustrierten Ärzten in erster Linie die Möglichkeit diesen Frust mal loszuwerden. Dis bisherigen Einträge lesen sich für den Laien im Ergebnis so :
Die bösen Kassen bezahlen nicht das, was der Arzt verordnet hat"
und die böse Kasse zahlt kein Krankengeld, obwohl der Arzt doch die Arbeitsunfähigkeit festgestellt hat, also reine Willkür seitens der Kassen.
Als Kassenmitarbeiter sage ich dazu - wenn der Arzt wirklich der festen Überzeugung ist, dass eine bestimmte Verordnung medizinisch notwendig ist, dann wird er sich nicht von einer Kasse daran hindern lassen. Und der Arzt weiß auch ganz genau dass sich die Kassen für Ablehnungen im medizinischen Bereich des MDK "bedienen" und was die Feststellung von AU. bedeutet so kann man als Versicherter/Patient von seinem Arzt schon erwarten dass er sich mit solchen elementaren Sachen auskennt und auch
schon mal etwas von der "BSG-Falle" gehört hat und solange dieses BSG-Urteil Bestand hat werden sich die Kassen in der Mehrzahl daran halten. Es liegt eben hier auch im Aufgabenbereich der Ärzte Ihre Patienten vor dieser Falle zu schützen , und wenn man sich nicht sicher ist, dann hat ein persönliches Gespräch zwischen Arzt und Kasse auch noch nie etwas geschadet.
Gruss
Czauderna
Hallo Günter,
ich befürchte du hast mit deiner Ansage recht, dass Sinn und Zweck des Forums letztlich vom Unsinn, sprich Momentaufnahmen, überrollt wird.
Leider, ist hinzuzufügen und es ginge sicher auch anders, professioneller, wäre aber vermutlich mit hohem Aufwand verbunden. Soweit scheint die 'Liebe' zum Patienten wohl doch nicht zu gehen ...
Erstaunlich in diesem Zusammenhang meine (zwangsläufigen) Erfahrungen mit diversen Ärzten (fast) aller Fachrichtungen in den letzten 2 Jahren in Bezug auf ihr Verhalten gegenüber Krankenkassen. BSG-Falle? Nie gehört. Von 'denen zeige ich es mal', über 'ich darf sie nicht b.a.w. krankschreiben, da bekäme ich Ärger mit der Kasse', bishin zur Verweigerung, überhaupt mit der Kasse Kontakt aufzunehmen, habe ich fast alles erlebt. Höhepunkt die Aussage 'mit denen will ich möglichst wenig zu tun haben'...
Insofern wäre ein 'Bürgerforum' unter Beteiligung von Ärzteschaft, Krankenkassen, VDK und UPD als einflussreiche Aufklärungsplattform ein begrüßenswertes Instrument.
Die Hoffnung stirbt zuletzt....
Gruss
KKA
ich befürchte du hast mit deiner Ansage recht, dass Sinn und Zweck des Forums letztlich vom Unsinn, sprich Momentaufnahmen, überrollt wird.
Leider, ist hinzuzufügen und es ginge sicher auch anders, professioneller, wäre aber vermutlich mit hohem Aufwand verbunden. Soweit scheint die 'Liebe' zum Patienten wohl doch nicht zu gehen ...
Erstaunlich in diesem Zusammenhang meine (zwangsläufigen) Erfahrungen mit diversen Ärzten (fast) aller Fachrichtungen in den letzten 2 Jahren in Bezug auf ihr Verhalten gegenüber Krankenkassen. BSG-Falle? Nie gehört. Von 'denen zeige ich es mal', über 'ich darf sie nicht b.a.w. krankschreiben, da bekäme ich Ärger mit der Kasse', bishin zur Verweigerung, überhaupt mit der Kasse Kontakt aufzunehmen, habe ich fast alles erlebt. Höhepunkt die Aussage 'mit denen will ich möglichst wenig zu tun haben'...
Insofern wäre ein 'Bürgerforum' unter Beteiligung von Ärzteschaft, Krankenkassen, VDK und UPD als einflussreiche Aufklärungsplattform ein begrüßenswertes Instrument.
Die Hoffnung stirbt zuletzt....
Gruss
KKA
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- Registriert: 13.08.2008, 14:12
krankenkassenkummerkasten.de/ueber-das-portal-warum-dieses-portal/krankenkassenkummerkasten hat geschrieben: Was kann der Kummerkasten?
Diese Plattform soll die Möglichkeit eröffnen, dass Patienten, Angehörige, Ärzte, medizinische Fachangestellte aber auch Personal im Pflegeheimen, die mit ansehen, wie gerade denjenigen, die sich nicht wehren können, entscheidende Hilfen vorenthalten werden, hier ihre Fälle schildern können und damit auch zum Erfahrungsaustausch beitragen.
Wir erhoffen uns, dass damit auch Politiker, Verbände aber auch die Krankenkassen selber auf dieses Problem aufmerksam werden und ihren Patienten wieder das zukommen lassen, was für ihre Gesundheit und Genesung notwendig ist.
Und auf dieser Plattform können sich dann die Beschuldigten nicht wehren, denn Krankenkassen werden vom Austausch ausdrücklich ausgeschlossen. Das heißt also, auch dann, wenn Entscheidungen zwar als ungerecht empfunden werden, fachlich und sachlich jedoch in Ordnung sind, steht die Kasse am Pranger - ohne die Möglichkeit einer Erwiderung. Ein Beispiel ist für mich der Arzt, der sich über die als zu gering bewertete Vergütung für einen Rehaantrag beschwert, eine Kasse namentlich nennt und sich anscheinend überhaupt nicht bewusst ist, dass diese Vergütungssätze von seiner Kassenärztlichen Vereinigung mit allen Kassen ausgehandelt wurden. Oder der Patient, der eine Fehlbehandlung seiner Kasse (natürlich alles unter Namensnennung) anlastet. Oder aber, dass sich darüber beschwert wird, dass die Kasse sich an die Rechtslage hält, Stichwort "BSG-Falle". Für einen Außenstehenden sind schon mal drei Kassen "schlecht", obwohl sie meiner Meinung nach in keinster Weise falsch gehandelt haben.
Genau das ist das Problem solcher "Bewertungs"portale. Wer da bewertet wird, spielt keine Rolle. Der Lehrer, Arzt, die Krankenkasse, der Autohersteller, das Hotel usw. hat keine Möglichkeit, eine andere Sichtweise zu erklären.GerneKrankenVersichert hat geschrieben:Das heißt also, auch dann, wenn Entscheidungen zwar als ungerecht empfunden werden, fachlich und sachlich jedoch in Ordnung sind, steht die Kasse am Pranger - ohne die Möglichkeit einer Erwiderung.
Die ganze Medienlandschaft scheint aber mittlerweile so zu funktionieren. Wir werden über Extreme geführt. Der Weg der Balance scheint ausgetreten.