IKK Südwest Direkt

positive und negative Erfahrungen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

Betty

IKK Südwest

Beitrag von Betty » 13.07.2010, 17:55

Hallo CiceroOWL,

im Prinzip müsste ich Dir hier Recht geben. Bundesrecht bricht Landesrecht, ist in unserem Grundgesetz verankert. Mein Mann hatte vor einiger Zeit in einer anderen Sache recherchiert. Es ging hier um eine Monopolstellung, welche 2013 nun beendet wird. Aber das ist ein anderes Kapitel. In dieser Sache hätte eigentlich das Bundesrecht Vorrang gehabt. Aber Pustekuchen. Die Bundesländer gaben den Ton an.
Ich könnte mir hier in meiner Sache ebenfalls sehr gut vorstellen, dass das Bundesrecht außen vor bleibt. Aber warten wir die Sache ganz einfach ab.

Hallo GerneKrankenVersichert,
eine Frage,
gibt es ein Antrags-Formular zur Kostenübernahme meiner Blutuntersuchungen im Krankenhaus?? Ich hatte ja schon darüber berichtet. Mein Hausarzt hatte mir attestiert, dass eine Blutentnahme an meinen Venen nicht mehr durchgeführt werden kann. Mein formloser Antrag bei der IKK wurde ja nicht beantwortet. Für ein kleines Blutbild sind knappe 10 Euro fällig, für ein großes Blutbild sind 26 Euro fällig. Kleines Blutbild 6x/Monat, großes BB 1x/Monat. Das kann doch Herr Spaniol mit seiner Geldschwemme mir sicher spendieren?? Wie ich ja bereits selbst erfahren habe, ist doch die IKK im Entwerfen von Formularen sehr einfallsreich, da muss es doch so ein Formular geben.
Naja, noch 14 Stunden bis zur nächsten Chemo. Neues Mittel, neue Hoffnung.
Gruß

Betty

mister t
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Registriert: 01.10.2009, 07:51

Beitrag von mister t » 15.07.2010, 19:14

Also ich kann die negativen Bemerkungen zur Ikk Südwest Direkt in SB
nur bestätigen,
Ich wechselte 2007 zu ikk um Beiträge zu sparen,war vorher und bin auch jetzt wieder bei Aok RP!!!
Etwa 3 Monate nach dem Wechsel hatte ich einen Herzinfarkt und war insgesamt fast 5 Monate au.
Das ging los als die Krankenhaus Sozialarbeiterin,ich weiß nicht mehr warum,glaube ging um die Reha,dort anrief!!
Da wurde gleich Bemerkungen gemacht,wie Neumitglied und jetzt schon Kosten.
Krankengeld dauerte vom Einwurf des Auszahlungsscheines bis zum Geldeingang ,immer 14 Tage,außer an Weihnachten,wegen Urlaubes der Sachbearbeiterin,dauerte 3 Tage.
Nach der Reha ,ich wurde au entlassen,rief ich an wegen Auszahlungsschein und die Sachbearbeiterin,fragte schnippisch wieso noch au,als ich darauf schriftlich das wollte,ruderten Sie zurück.
Bei Problemen gab es ständig wechselnde Ansprechpartner,mit verschiedenen Antworten.
Das härteste Erlebnis war folgendes,ein paar Wochen nach meiner Wiedergenesung mußte meine Frau mit dem Krankenwagen(Notfall) in die Klinik.
Nach ein paar Wochen kam eine Rechnung über 65 €,Begründung
nicht genehmigter Notfalleinsatz.
Daraufhin schickte ich ein Fax mit der Bitte um eine Telefonnummer mitzuteilen,wo ich nachts im Notfall die Ikk anrufen könnte und mir das genehmigen lassen könnte.
Ein Tag später wurde ich angerufen,daß es ein Fehler eines neuen Mitarbeiters gewesen wäre und ich natürlich den Einsatz nicht bzw.nur den Eigenanteil zahlen müßte.
Und Rechnungen über Eigenanteile kamen immer 2 oder 3 Mal,für den selben Vorfall übers Jahr verteilt.
Ich bin dann wieder zur AOK gewechselt,denn billig ist nicht alles.

Betty

IKK- nein Danke

Beitrag von Betty » 15.07.2010, 21:05

Hallo mister t,

ich dachte immer, dass nur ich und einige wenige solche negative Erfahrungen gemacht hätten. Was ich in dem Bericht lesen konnte, deckt sich mit meinen Erfahrungen, 1:1.
Fazit:
Die günstigen Beiträge sind weg, sind einheitlich, aber das, was Du angesprochen hast, ist wohl m. E. auch geblieben. Billig eben!
Es ist schmerzlich, wenn man solche Erfahrungen machen muss und ich bereue es zu tiefst, dass ich viele Kolleginnen u. Kollegen zum Wechsel zur IKK bewegt habe. Nun haben die Mitarbeiter bisher nur die Beiträge an die IKK abgeführt, vielleicht einmal kurzfristig eine AU eingereicht. Also nichts Großes. Unser Krankenbestand hält sich sehr in Grenzen, bis auf die Verwaltungschefin, also ich, die muss es nun mit einer Krebserkrankung übertreiben. Kein Krankengeld oder sonstiges Großartiges musste die IKK an unsere Mitarbeiter berappen. Hoffentlich macht der Rest der noch IKK-Versicherten nicht auch solche schlechte Erfahrungen, wie ich es und andere hier, erfahren musste. Meine Erfahrungen machten natürlich die Runde u. war wohl auch Gesprächsstoff in den Pausen u. in der Kantine.

Positiv muss ich mitteilen, dass die Krankengeldauszahlung nur 1 Woche gedauert hatte und auch ein neuer Auszahlungsschein wurde mir schon zugestellt. Man hat jetzt sogar auf eine Terminierung verzichtet, wann ich frühestens den Auszahlungsschein in der Klinik vorlegen darf. Prima IKK, weiter so. Nicht alle Krankengeldbezieher sind Sozialbetrüger oder hegen schlechte Absichten. Ich kann es nicht mehr abwarten, bis ich wieder fit bin. Ich hatte ja berichtet, dass ich dann ja kündigen werde. Aber vielleicht kriegt ihr ja noch die Kurve, ein Gespräch mit Herrn Frank Spaniol wäre ein Ansatz und sicherlich sehr informativ.

Mir ist da noch eine Frage eingefallen.

Seit wann gibt es eigentlich die Regelung, dass das Krankengeld um 30% niedriger ist, als die normalen Bezüge bzw. Gehälter?
Denn vor vielen Jahren wurden viele Verordnungen von den gesetzl. Krankenkassen bezahlt, was heute allerdings etwas anders aussieht. Hat man da etwas an der Anpassung verpasst.
Gestern hatte ich meine 6. Chemo und für heute reicht es mir wieder. Ihr glaubt nicht, wie die Chemo in einem Körper wütet. Das dauert jetzt wieder etwa 14 Tage, mindestens, dann kommt die 7. Chemo.

Ich wünsche Euch ein geruhsames Wochenende.

Betty

GerneKrankenVersichert
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Re: IKK Südwest

Beitrag von GerneKrankenVersichert » 16.07.2010, 13:59

Betty hat geschrieben: Hallo GerneKrankenVersichert,
eine Frage,
gibt es ein Antrags-Formular zur Kostenübernahme meiner Blutuntersuchungen im Krankenhaus??
Nein. Einen Antrag einfach nicht zu bearbeiten, ist natürlich auch eine Methode :( . Dadurch wird der Versicherte irgendwie jeglicher Widerspruchsmöglichkeit beraubt. Ich würde nochmals per Fax und ggf. Einschreiben mit Fristsetzung nachfragen und wenn nach dieser Frist immer noch nichts geschehen ist, die Aufsichtsbehörde einschalten. Anders geht es da wohl leider nicht.

Zu deiner Frage mit dem Krankengeld: Genau weiß ich es nicht mehr, aber ich schätze, dass die Änderung mindestens 10 Jahre alt ist.

Dir trotz allem auch ein schönes Wochenende

GKV

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 16.07.2010, 20:09

nee mit der Einführung des SGB V also seit 1989,

RHW
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Beitrag von RHW » 16.07.2010, 22:32

Hallo,
die Senkung erfolgte zum 01.01.1997 (Rundschreiben vom 20.11.1996):
bis 1996: 80% vom Brutto, max. 100% vom Netto
ab 1997: 70% vom Brutto, max. 90% vom Netto

Gruß
RHW

Betty

IKK Südwest

Beitrag von Betty » 17.07.2010, 14:25

Hallo CiceroOWL, hallo RHW,

vielen Dank für Eure Antworten. Da wurde also tatsächlich einseitig reformiert. Weniger Krankengeld bei enorm gestiegenen Ausgaben für Medikamente, Zuzahlungen für Hilfsmittel, Eigenkostenanteile etc. Wie soll das ein Alleinverdiener mit Familie schultern. Viele Verordnungen stehen mittlerweile nur noch auf einem Grünen Rezept mit 100%iger Kostenübernahme durch den Patienten. Hat man ein richtiges Rezept beim Arzt ergattert, kann man froh sein, wenn man das Originalmittel in der Apotheke bekommt. In welche Richtung geht dieser Wahnsinn hin? Die Krankenkassen, vor ein paar Wochen angeblich tief in den roten Zahlen, zaubern plötzlich schwarze Zahlen und weisen satte Gewinne, so die Medien. Mit welchen Zauberformeln wird hier gearbeitet? Ich denke, dass ich den VDK als größten Sozialverband Deutschlands, in dieser Sache konsultieren muss. Man darf das alles nicht so hinnehmen. Gab es 1996/97 zu den Kürzungen des Krankengeldes keine Widerstände? Wurden Interessengemeinschaften oder ähnliches gebildet? Eines habe ich mir nach meiner Genesung fest vorgenommen. Ich werde in dieser Sache weiter machen, für andere, wie ihr es auch macht. Momentan hat mich allerdings die Chemo fest im Griff. Ich merke auch, dass man dadurch geistig doch sehr eingeschränkt ist. 30 Minuten am PC machen mich kaputt u. müde. Aber das kommt alles noch einmal zurück, allerdings erst nach der Strahlentherapie, so die Onkologen.
Übrigens hatte ich gestern eine Patientin in der Klinik getroffen. Gleiches Schicksal in jeder Richtung, Mamma Ca und IKK versichert. Sie hatte das Gleiche bei der IKK erlebt, wie ich. Sie ist auch bereit, nach der Strahlentherapie der IKK den Rücken zu kehren und will zur Knappschaft wechseln. Taugt diese Knappschafts-Krankenkasse etwas? Nun ja, ich bin einmal gespannt, was ich bei der Innungskrankenkasse noch so alles erleben werde. Natürlich werde ich auch über positives berichten.

So, das war es für heute.
Betty

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 17.07.2010, 16:47

Hallo,
es fällt einem Kassenmitarbeiter schon schwer bei dem hier geschilderten Fall neutral zu bleiben. Dieses Beispiel passt aber zu den Erfahrungen die ich seit der "allgemeinen Kassenöffnungen im Jahre 1996" gemacht habe.
Ich verweise dazu auch auf einen Beitrag weiter oben von mister T. -
Durch die niedrigen Beitragssätze angelockt wechselten seinerzeit nicht nur die von den betreffenden Kassen gewollten "guten Risiken, also jung, männlich, gut verdienend und gesund (etwas übertrieben, aber trotzdem realistisch), nein, natürlich wechselten auch "aktive" als auch zukünftige Leistungsempfänger von der bisherigen (teuren) Kasse in die finanziell attraktive BKK oder IKK. Man konnte ja auch nicht ahnen dass es bei so mancher Kasse ganz lange Gesichter gab als plötzlich die Leistungsausgaben in die Höhe schnellten und das es die Versicherten von ihrer alten Kasse gewohnt waren Leistungen wie z.B. das Krankengeld, sofort zu erhalten und nicht 8 Tage später oder noch länger warten mussten. Die Mitarbeiter dieser Kassen wurden förmlich überrollt.
Dass so etwas auch auf die Qualität der Bearbeitung von Leistungsfällen einen negativen Einfluss hat kann man sich sicher vorstellen.
Ja, und wenn die Ausgaben den Einnahmen davonlaufen, dann muss eben alles daran gesetzt werden dass gespart wird und da haben wir wir dann als Steuerungsmittel das Fallmanagement weklches, wenn es gut gemacht wird für beide Seiten, also Versicherten als auch der Kasse nur Vorteile bringt. Wenn nun aber das Fallmanagement falsch gemacht wird weil es z.B. kein schlüssiges Konzept gibt und die Mitarbeiter ggf. auch nicht richtig ausgebildet wurden ( Es gehört eben mehr dazu als nur zu wissen was was kostet sondern auch wenig Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen wären hier schon mehr als wünschenswert), ja dann kommt es zu solchen Fällen wie der von Betty.
Sicher wären auch bei anderen Kassen nicht alle Wünsche von Betty so berücksichtigt worden wie sie das gerne hätte aber man hätte seitens der Kasse doch etwas durch ein Gespräch erreichen können.
Verwunderlich ist es dass trotz des Hilfsangebotes eines Mitarbeiters der beteiligten Kasse Betty keine Änderung des Kassenverhaltens vermelden konnte - aber es gibt so Fälle, da passt einfach nix zusammen und somit bleibt dann auch nur der Weg nach draussen an die Öffentlichkeit über ein Forum wie dieses oder über die Medien - das gute Recht eines Kunden.
Sind wir froh dass wir diese Möglichkeiten überhaupt noch haben weil es ja noch so viele (zu viele ??!!) Kassen gibt die angeblich in einem Wettbewerb untereinander stehen und deshalb um ihren Ruf kämpfen müssen - je weniger Kassen wir aber haben werden um so schwieriger wird es für den Kunden werden gehört zu werden.
Gerade in diesen Tagen habe ich gelesen dass es besser wäre der Deutschen Bahn mehr Wettbewerber entgegenzusetzen, dann würden auch die ICE`s besser funktionieren - also doch nicht weniger ist mehr ?.
Gruss
Czauderna

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 18.07.2010, 07:49

ein vernüftiges HRM und Fallmanagement ist eigentlich relativ einfach, Kostenanalyse , plus Einschätzung der medizinsiches Verlaufs, plus in Bezugnahme des Mitgliedes ( des Patienten, entwickeln eines gemeinsamen Ablaufplanes seitens der Kasse zur Unterstützung des Heilungsprozesses, gut alles wird nicht übernommen, Angst ist da, Spart aber Kosten so ein Konsept, Ärger usw
Erste Lesen denndenke denn handeln denn reden, aber hier ist mehr Schein als Sein. Wie üblich.

Betty

IKK Saarbrücken

Beitrag von Betty » 26.07.2010, 20:38

Hallo,

hier ist Betty. Wie ich in Erfahrung bringen konnte, hat mein Auftritt hier einiges bewegt. Der Vorsitzende der IKK befindet sich noch in Urlaub. Mein Begehren ist nach wie vor, mit Hr. Spaniol in Kontakt zu treten. Ich möchte es nicht versäumen, einigen Lesern u. Helfern in diesem Forum für die Unterstützung zu danken.

Es gibt also teilweise Erfolge zu vermelden. Allerdings werden die Chemos immer grausamer. Jetzt gehen auch die Nägel aus. Die Haare sind ja schon lange weg. Wer die Krankheit von Tumor- u. Chemopatienten anzweifelt, sollte ein Praktikum auf einer Onkologie-Station machen. Dann würden die Kontrollanrufe automatisch entfallen.
@soisses
Bitte im Posteingang nachschauen. Danke!

Schon dieser kurze Eintrag macht mich schlapp.
Gruß
Betty

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